Herzkasper
eBook - ePub

Herzkasper

  1. 160 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Herzkasper

Über dieses Buch

Ein Künstler sucht seine Mitte. Zwischen Kopf- und Lendenbereich findet der Musiker sein Herz und begibt sich mit ihm ins Zwiegespräch. Dank der Aufmerksamkeit beginnt es zu wachsen. Er befreit sich von kopfgesteuerten Korsetten und gibt sich der Liebe hin. Die beiden parlieren über das Leben als "freischaffender Überlebenskünstler" mit all seinen Höhen und Tiefen. Herz oder Zahl? Ist materieller Besitz überhaupt von irgendeiner Bedeutung? Ist seelisches Ungleichgewicht Voraussetzung für künstlerischen Erfolg? Ab wann ist eine psychische Abweichung noch Ausdruck von Individualität oder schon eine Krankheit? Bis zu welchem Alter ist ein unbeschwertes Hippie-Dasein eigentlich durchzuhalten? Wie schaffen es Musiker, ohne Konzerte und Auftritte nicht in eine Art postkoitale Depression abzugleiten? Was macht die Corona-Krise mit Künstlern und Publikum? Diese herzerfrischenden und herzgesteuerten philosophischen und zeitdokumentarischen Betrachtungen eines optimistischen Träumers kämen nicht von Dirk Zöllner, wenn es darin nicht zuallererst um Musik und Musiker ginge. Und all seine tönenden Bekannten und Verwandten aus zumeist ostdeutschen Landen, als da wären Die Puhdys, Silly, Angelika Mann, André Herzberg, Dirk Michaelis, Julia Neigel und viele mehr. Ihnen allen wird Platz gemacht: in seinem Herzen, das mindestens so groß ist wie ein Alt-Köpenicker Eisbein.

Häufig gestellte Fragen

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Herzschlagen
Diese Geschichte führt zurück in das Jahr 2011. Rubini hat die Idee, »Flugzeuge im Bauch« von Herbert Grönemeyer als Vater-Tochter-Duett für unsere Musik-Talkshow »Café Größenwahn« zu inszenieren. Ihr Gesangsarrangement gefällt mir so gut, dass ich den Titel noch mal im Studio aufnehmen möchte. Letztendlich finde ich aber keinen Gefallen an einer konventionellen Begleitung. Wenn hier schon ein Lied gecovert wird, und dann auch noch gemeinsam mit der geliebten Tochter, muss es etwas Besonderes sein!
Der emotionale Text braucht in meinen Ohren Dissonanzen. Ich will das konservative harmonische Gerüst unbedingt aufbrechen. Dafür gilt es, einen entsprechenden Partner zu finden. Jemanden, der meine vagen Grundgedanken hörbar machen kann. Schließlich komme ich auf die Idee, eine etwas schräge Figur aus der Nachbarschaft anzusprechen.
Ich nenne ihn unter Berücksichtigung seiner Intimsphäre ebenfalls André, so wie ich es bei allen nahestehenden Menschen zu tun pflege. Ich möchte ihn den genialen André nennen, denn er beschenkte mich zum Geburtstag mit einer absolut überzeugenden Adaption des bekannten Zöllnertitels »Idylle im Krieg«. Die vertraute Gesangslinie unseres Hits wurde wunderbar verspielt in völlig neue Farben getaucht. Ein Arrangement dieser Art würde mir auch für die »Flugzeuge« gefallen. Dabei ist nicht klar, was ich dem empfindsamen Künstler mit meiner Idee antue! Das verkannte Genie fühlt sich geschmeichelt, springt augenblicklich auf und taucht tief in die Abgründe des magischen Textes hinab. Und bleibt darin hängen. Sehr lange.
Nach ein paar Tagen erhalte ich das Begleitarrangement für die erste Strophe per E-Mail. »Eiskalte Hand, mir graut vor dir!« Ein harmonisches Massaker – nicht ein Akkord, der dem anderen gleicht. Das Pathos großer klassischer Werke verbunden mit den Dissonanzen wildester Jazzimprovisation. Ich bin einerseits voller Bewunderung für meinen genialen André, bekomme andererseits Schweißausbrüche. So wie im Zirkus, wenn ich einen Artisten mit zwölf Kegeln jonglieren sehe. Am Telefon agiere ich äußerst diplomatisch und offenbare dem empfindsamen Genie lediglich das einerseits.
Noch am selbigen Abend treffen wir uns in einem Friedrichshainer Club. Mein sonst eher etwas abwesend wirkender neuer Freund ist hellwach. Er leuchtet. Ich muss an Klaus Kinski denken, wie er im Dokumentarfilm »Mein liebster Feind« von Werner Herzog mit einem Schmetterling flirtet. So wie dort berührt es mein Herz, und ich muss dieser schönen, kindlichen Gestalt unwillkürlich auf den Mund küssen. Sie scheint ganz kurz zu erstarren, doch zwei, drei Sekunden später küsst sie mich leidenschaftlich zurück.
»Dit hab ick ja noch nie jemacht, noch nie hab ick ’n Mann uff’n Mund jeküsst!«, skandiert das fröhliche Genie. Auch ich muss lachen – seine puppenhafte Begleiterin jedoch gar nicht. Der Versuch eines Lächelns gerät ihr zur Grimasse. Darauf erstmal einen Wodka-Lemon! Der geniale André hat ganz augenscheinlich schon einige davon hinter sich – auf jeden Fall will er seine neue Erfahrung an diesem Abend noch mehrfach wiederholen. Ich habe nichts dagegen, denn ich befinde mich ebenfalls im Glücksrausch. Ich lasse mich von diesem seltsamen Fabelwesen mitreißen! Unsere Gespräche führen in den Mikrokosmos der Musik. Wir finden Worte und malen wilde Bilder für die sonst so unaussprechbaren Emotionen.
»Dit wird Weltniveau, dit hat’s noch nich jejeben, dit versprech ick dir!« In Euphorie beteuern wir uns zwischendurch immer wieder gegenseitig unsere Liebe. Die ungläubig zuschauende Barbie verlässt irgendwann das junge Glück – ihm ist es egal, mir erst recht: »War nur ’n Date, nüscht von Bedeutung!«
Jeder von uns nimmt noch einen Eimer der hochprozentigen Droge zu sich, bevor wir das Morgengrauen in Richtung Heimat kreuzen.
Diesmal dauert es zwei, drei Wochen, bis ich das Arrangement für den Refrain und die zweite, von Rubi gesungene Strophe erhalte. »Gib mir mein Herz zurück!« Der Refrain gleicht einem Flugzeugabsturz, was mir durchaus gefällt, denn genauso fühlt es sich auch an, wenn man vom Thron der Liebe gestoßen wird. Es geht mir regelrecht durch den Magen. Genau genommen ein wenig tiefer.
Das ist etwas, das wohl nur vom männlichen Geschlecht nachempfunden werden kann. In besonderen Situationen, beim Erschrecken, in Angstmomenten schlägt irgendetwas unterhalb der Gürtellinie Kapriolen. Es ist wie ein Purzelbaum rückwärts. In Zeitlupe. Für eine Sekunde ist der Kontakt zum eigenen Gehirn unterbrochen, und man hat dafür Kontakt zum Universum. So wie es auch im größten Moment der Lust geschieht, der ja poetisch »Kleiner Tod« umschrieben wird. Es ist aber im gerade behandelten Fall keinesfalls die süße, sondern eher eine beklemmende Version: Man wird sich für einen kurzen Moment seiner Winzigkeit, seiner Bedeutungslosigkeit bewusst. Das ist gruselig. Ich denke, es handelt sich genau um dieses Gefühl, welches Grönemeyer mit »Flugzeuge im Bauch« umschreibt. Ich frage mich schon mein Leben lang, wie wohl das hodenlose Geschlecht selbiges empfindet?
Nun gut. Zurück zur Sache: In der zweiten Strophe, in der Rubini die originale Melodielinie verlässt, geht im Arrangement auch jede Erinnerung daran verloren, um welchen Titel es sich hier ursprünglich handelte. Das geht zu weit, das ist Blasphemie! Hier ist ja die öffentliche Kreuzigung von mir und meiner Tochter vorprogrammiert! Ich ziehe mir schnell eine Flasche Rotwein rein, bevor ich das Genie mit meiner Wahrheit konfrontiere.
Am Telefon reagiert es schon auf das übliche Vorgeplänkel überaus wortkarg und völlig abgerockt. Ich befürchte, dass er seit unserer letzten Begegnung nicht mehr geschlafen hat, ziehe also so sanft wie möglich alle Register der Diplomatie – ein wortreicher Monolog, denn von ihm ist so gut wie gar nichts mehr zu hören. Manchmal ein aufbegehrendes Räuspern oder ein extrem spaßfreies Kichern. Als ich ihm schließlich meine Ängste bezüglich der zweiten Strophe offenbare, ist es totenstill am anderen Ende der Leitung. Ich bin fast der Überzeugung, dass der geniale André nun endlich eingeschlafen ist, da grätscht er mitten in meine lieblich ausformulierten Wortgebilde: »Deine Tochter singt dit eben scheiße!« Und legt auf.
Jeder Versuch, ihn noch mal zu erreichen, scheitert. Auch in den Tagen danach. Ein Vierteljahr später, als meine Schuldgefühle schon fast verblasst sind, schickt mir das Genie mitten in der Nacht ein komplett anderes Arrangement. Wieder bin ich von den Klanggemälden des Künstlers ergriffen. Nun gut, sie sind nicht mehr ganz so opulent wie in den vorherigen Versionen, aber leider wird sich auch hier nicht nur jeder Kulturbanause fragen, warum denn da irgendwelche Spaßvögelchen den Grönemeyer-Text dazwischen zwitschern.
Das kann ich meiner Tochter nicht antun, es ist doch ihre allererste Studioaufnahme! Und meine Eitelkeit steht dieser gewagten Unternehmung ebenfalls im Wege. Sollte ich dem genialen André vielleicht empfehlen, die Nummer als neoklassisches Instrumentalwerk rauszubringen? Ich entscheide mich dafür, erst mal zu schweigen. Etwa zwei Tage später werde ich von ihm mit Nachrichten per SMS bombardiert. Wieder erinnert mich sein Auftreten ganz stark an Klaus Kinski, aber diesmal an den anderen. Das Genie öffnet die Schleusen: Alles, was sich an Unrat angesammelt hat, wird über mir ausgegossen. Ich trage trotzdem ein sehr zärtliches Gefühl in meiner Brust, denn ich kann die ganze Verzweiflung zutiefst nachempfinden. Es ist so unglaublich schwierig, dem Göttlichen Gestalt zu geben. Obwohl wir es doch alle in uns tragen! Die sensibelsten der Menschenkinder können wahrlich daran zerbrechen.
In Rat und Tat bin ich ganz routiniert, denn ich habe einige Erfahrung. Mir geht es oft auch nicht so gut, aber dieser Wucht habe ich nichts mehr entgegenzusetzen! Ich lasse alle Tiraden über mich ergehen und beschließe, auch weiterhin zu schweigen. Was meinen liebsten Feind nicht daran hindert, im Laufe der nächsten Jahre weitere Wahnsinnsarrangements an mich zu senden. Er hat sich regelrecht am Thema verbissen und will es mir und sich selbst mit der Brechstange beweisen. Das Drama endet erst, als wir im Jahr 2016 endlich ein Video von »Flugzeuge im Bauch« bei YouTube hochladen.
Eines Tages hatte ich die tragische Geschichte in intimer Runde zum Besten gegeben und etwas ausgelöst. Marco Göpel, der Lichtdesigner unserer Band, präsentierte mir wenige Tage später ein Arrangement im spartanischsten Elektropop und trifft damit genau mein Herz. Ein paar Töne, Geräusche, Pausen. Völlige Einsamkeit. Genauso fühlt es sich an, wenn die Liebe verloren geht. Die fünf Jahre alten Gesangspuren bleiben – schon deshalb, weil es die ersten, zauberhaften Aufnahmen meiner Tochter sind.
Johanna filmt uns in einer zugewachsenen Werkhalle der ehemaligen Filmfirma ORWO. Es wird ein verstörendes Video, mit sehr wenigen Schnitten. Das Genie nimmt davon Notiz und beschimpft mich bis heute gelegentlich per Facebook oder SMS. Es tut mir wirklich sehr leid – es war halt so ’ne Idee von mir!
Die bei YouTube hochgeladene Variante von »Flugzeuge im Bauch« provoziert nicht nur den genialen André, sie polarisiert im Allgemeinen. Es gibt Menschen, mit denen ich meine Euphorie für das Arrangement teile, aber auch nicht wenige, die davon richtig doll genervt sind. Damit kann ich aber recht gut umgehen. Das Lied fährt mir in den Magen, so wie der ganze Streit mit dem Genie. Aber vor allem so wie der Liebesunfall mit der Mutter meiner Tochter Mimi. Das alles spiegelt sich nun in den gebrochenen Klängen perfekt wider. Wie auch im grandiosen Text von Herbert Grönemeyer.
Mitte 2012 bis 2015 hat es mich komplett ausgehebelt – Schreibblockade! Nur mit Hilfe von Andreas Hähle kann ich Worte finden und das Zöllner-Album »In Ewigkeit« fertig stellen. Hähle tupft etwas Farbe in meine schwarz-weiße Welt und holt meinen Stolz aus der Gosse. Die Texte von »Still« und »Wenn der Himmel mir am Arsch hängt« schreibt er im Alleingang. Bis ans Ende meines Lebens bin ich ihm dankbar für die liebevolle Geduld und diese erste Hilfe! Musikalische Improvisationen sind mir ja vertraut, so etwas mache ich mit dem ewigen André fast ein Leben lang. Bei der Songsuche! Bei den Texten habe ich das allerdings noch nie gemacht, Wortjonglieren ist noch einen ganzen Zacken komplizierter. Das Wort ist auch wesentlich intimer, an Ton und Klang kann man nicht so konkret festgenagelt werden.
Leider bin ich auch nicht mehr in der Lage, die angefangenen Songs mit Rubini weiterzuentwickeln. In Zusammenarbeit mit Marco Göpel ist da einiges entstanden, was schließlich über Jahre auf der Wartehalde liegt. Bis Marco schließlich abspringt. Rubis Mutter Abini spricht zwischenzeitlich – ob meiner Schreibblockade – bei meinem alten Freundfeind Werner Karma vor, und der Meister des deutschen Wortes lässt sich tatsächlich noch mal auf die Familie ein. Das Resultat ist begeisternd – jedenfalls für mich –, aber leider findet Rubini nicht den entsprechenden Zugang. Ungeachtet dessen mache ich mich an die Vertonung, bis ich irgendwann sehr zufrieden mit dem Resultat bin. Rubis Zweifel kann ich damit nicht ausräumen. Ich fühle mich persönlich angegriffen, als sie erklärt, dass es sich hier wohl um eine Altersfrage handele. Unser Kind hat sich komplett abgenabelt, schreibt eigene Lieder und schraubt auf elternfernen Baustellen daran herum. Ich leide unter Phantomschmerz!
Fünf wunderschöne Lieder schlummern in der Schublade vor sich dahin. Ich bin wieder von Karma infiziert. Er ist ein großer Geist, also kein unkomplizierter Kollege. Wir haben es öfter sporadisch miteinander versucht – es führte leider immer zu einem abrupten Ende. Ich bin und bleibe einer der größten Fans von Werner Karma, bin aber auch eitel. Das an Unfehlbarkeit grenzende Selbstbewusstsein des Dichterfürsten beeinträchtigt mein Wohlbefinden. Die Änderung eines einzigen Wortes kann zu schwierigsten Auseinandersetzungen führen, kommerzielle Misserfolge werden der Komposition zugeschrieben, und hin und wieder von mir geliebte Vertonungen schon im Vorfeld abgelehnt. Ich unterwerfe mich bis zur Schmerzgrenze. Aber was soll ich tun – er ist eben der Beste! Für mich.
Im Frühjahr 2016 treffe ich ihn in einem Einkaufscenter, er sieht sehr müde aus. Die bei Silly singende Schauspielerin Anna Loos hat seine Texte abgelehnt. An denen er fast ein Jahr herumgebastelt hat. Ich baggere zwei Wochen an ihm herum, bis er mir diesen Schatz überlässt. Nun also doch noch mal auf ein Neues. Es stellt sich heraus, die Arbeit am Projekt »Dirk & Das Glück – Zöllner trifft Karma« verläuft in ungewohnter Harmonie!
Werner Karma gibt mir vierzehn Texte, die er eigentlich für jemand anderen geschrieben hat. Ich liebe jeden einzelnen davon. Es dauert keine zwei Monate, bis alles vertont ist und wir das Album ohne Bläser einspielen. Die Zöllner im Quintett: Dirk & Das Glück. Das Glück sind der ewige André an den Keyboards, Oliver Klemp am Bass, Andreas Bayless an der Gitarre und Marcus Gorstein. Marcus spielt bei uns die Rolle des Multiinstrumentalisten, er singt, spielt Keyboard und Percussion. Für dieses Projekt sitzt er erstmals am Schlagzeug. Auch produziert er das Album, so wie schon die beiden vorherigen Alben »Uferlos« und »In Ewigkeit«. Mein Freund und Nachbar, der sensible André, gehört irgendwie auch dazu, er hat »Zwei Sonnen« vertont, was ein kleiner Hit wird – das heißt, das Lied wird im Radio gespielt. Bei den Konzerten singen die Menschen mit: »Gott sucht Gött...

Inhaltsverzeichnis

  1. Impressum
  2. Über das Buch
  3. Inhalt
  4. Wie wir die Ohren öffneten
  5. Gebrauchsanleitung
  6. Herz oder Zahl?
  7. Vom Sockel
  8. Alles Irre
  9. Körperlos
  10. Zack! Zack! Ausgetrunken!
  11. Zirkus Zöllner
  12. In trockenen Tüchern
  13. Almosen
  14. Mixokryptische Tonskalen
  15. Sklavensprache
  16. Die postkonzertante Depression
  17. Der kluge Herr Repke
  18. Mit Herz I
  19. Ernüchterung
  20. Schuldig
  21. Der Weg ist das Ziel
  22. Lasst Blumen sprechen
  23. Plaste & Elaste
  24. Lustige Puppen
  25. Mit Herz II
  26. Tingel-Tangel
  27. Back to the Roots
  28. Armer Karl
  29. Muschimusik
  30. Gefährliches Halbwissen
  31. Dabei sein
  32. Kartenhaus aus Fantasie
  33. Mit Herz III
  34. Herzschlagen
  35. Aus der Spur
  36. Mit Herz IV
  37. Alter Ego
  38. Die neue Bühne
  39. Gib mir Musik
  40. Mit Herz V
  41. Danksagung