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Über dieses Buch
Gehören Sie zu den Schottergartenhassern oder umrahmen Granitstelen eine ordentlich graue Schotterfläche in Ihrem Garten? Egal welcher Spezies Sie sich zugehörig fühlen, dieses Buch hinterfragt humorvoll, aber auch kritisch, wie es zur Ausbreitung von Schottergärten in deutschen Vorgärten kommen konnte, welche Vor- (nein, die gibt es eigentlich nicht) und Nachteile diese mit sich bringen und wie wir alle in Zeiten von Klimawandel und Insektensterben doch wieder für mehr Grün statt grau in unseren Gärten sorgen können.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Verlag
Verlag Eugen UlmerJahr
2021ISBN drucken
9783818610456eBook-ISBN:
9783818610654Wenn nicht so, wie dann?
Hier ein paar Tipps
Nicht die Steine sind das Problem. Sondern die Art, wie sie verwendet werden. Dabei gibt es in den meisten Fällen viel bessere Lösungen; Lösungen, die optisch attraktiver sind, die Umwelt und Klima nicht schaden, die dem eigenen Image guttun, die mehr Genuss versprechen und sich auch sonst in allerlei Hinsicht positiv auswirken. Es gibt sogar tolle Möglichkeiten, mit Kies und Schotter zu gestalten. Lassen Sie sich überraschen!

VORBILD NATUR:
Wo Kies und Schotter vorkommen
Auch in der Natur gebe es doch Kies- und Schotterfelder, mag der eine oder andere einwenden. Doch wer einmal genauer hinsieht, wird feststellen, dass das, was momentan in vielen Siedlungen passiert, nichts mit den natürlichen Kies- oder Schotterbiotopen zu tun hat.
Gehen Sie mal mit offenen Augen durch Feld und Flur: Was Sie dort in der freien Natur beobachten können, liefert schöne Beispiele dafür, was sich auch im Garten als pflegeleichte Fläche bauen lässt. Allerdings entsprechen viele dieser Bilder nicht den weitverbreiteten Ordnungsvorstellungen. Denn fast überall gedeihen zwischen den Steinen Pflanzen. Das Absurde ist nur: In der Natur finden das die meisten schön.
Kies- und schotterreiche Lebensräume gehören in der Natur zu den wertvollsten Biotopen überhaupt. Sie sind warm und trocken, bieten vielen Spezialisten unter den heimischen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Im Gegensatz zu den künstlichen Schüttungen in den Siedlungen sind diese Biotope abwechslungsreich. Keine Trennschichten verhindern, dass Wasser abfließen kann, Wurzeln gründen können und Tiere auch Lebensräume in tieferen Bodenschichten finden. Es gibt immer verschiedene Steingrößen, die anders als die sortierten Industrieprodukte natürlich wirken. Hier ein paar Beispiele:

Kies an Flussufern
Jeder Fluss nimmt auf der Länge seiner Laufstrecke Material aus ganz unterschiedlichen Gesteinsschichten mit. Auf dem Weg werden die Steine bewegt und verlieren ihre Kanten. Die härtesten Gesteine halten am längsten, weshalb Quarz-, Granit-, Feuerstein- oder Basaltkiesel auch in den Unterläufen der Flüsse zu finden sind. Der Fluss sortiert: Dort, wo er schnell fließt, lagern sich nur größere Steine ab, wo er zur Ruhe kommt, bleiben auch kleinere Steine und Sand liegen. Bei Hochwasser formt das Wasser den Kies zu Bänken, die dann wiederum wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere werden. In München etwa gedeihen auf den Kiesbänken in und an der Isar viele Alpenschwemmlinge – ihre Samen wurden mit dem Wasser aus höheren Lagen ins Tal gespült.

Kies am Strand
Auch das Meer produziert Kies und wirft einen Teil davon mit den Wellen auf den Strand. Dort, wo die Flut nicht mehr regelmäßig hinkommt, entwickelt sich zwischen den Steinen eine ganz spezielle Strandflora. Die Steine liegen hier selten so wie etwa bei den Rügener Feuersteinfeldern als homogene Schicht, sondern meistens eingebettet in Sand. Aber Feuerstein ist ein gutes Stichwort. Er bleibt oft übrig, wenn das Meer weiches Sediment abträgt. An der Südküste Englands etwa bestehen ganze Strände aus Feuersteinkieseln. In Kroatien finden sich am Strand Kiesel aus hartem Kalkstein. Das Meer hat sie aus den erdmittelalterlichen Sedimenten geschliffen, die dort überall an der Küste anstehen. An der Ostsee sind es oft bunte Kiesel aus den Urgesteinen Skandinaviens, die die Eiszeit im Einzugsbereich des Meeres abgelagert hat.
Der Kies der Eiszeit
Große Flächen Mitteleuropas sind von den Eiszeiten geformt worden. Mit dem Eis sind riesige Mengen Steine aus Skandinavien nach Süden und aus den Alpen in den Norden geschoben worden. Durch die Urstromtäler, die aus den schmelzenden Gletschern hervorgegangen sind, wurden noch mehr Kiesfrachten in die Täler geschafft. An manchen Orten steht dieser Kies direkt unter der Bodenkrume an; etwa in der Münchner Schotterebene – eigentlich eine Kiesebene. Jede Straßenböschung entwickelt sich dort schnell zu einer artenreichen Pflanzengesellschaft, weil der nährstoffarme Boden das Wachstum spezialisierter Arten ermöglicht. Schön zu studieren ist das am „Vorflutgraben Nord“ bei Freising, wo im Frühjahr unter anderem Küchenschellen (Pulsatilla vulgaris) auf dem Kies-Sand-Gemisch blühen: Das Biotop ist auf einer vom Menschen in den 1980er-Jahren errichteten Böschung entstanden.

Kiesgruben
Überall in den Flusstälern wird Kies abgebaut, denn er ist ein wichtiger Baustoff. Die Kiesgruben, ganz gleich, ob sie bis zum Grundwasser reichen oder der Kies trocken abgebaut wird, sind wertvolle Biotope. Auch hier ist der Anteil von Sand, Schluff oder Lehm dafür verantwortlich, dass Pflanzen gute Wuchsbedingungen vorfinden. Offenen Kies findet man nur für einen gewissen Zeitraum. Danach erobern die Pflanzen die Abbauflächen und überwachsen die Steine.


Schotter im Gebirge
Da, wo der Frost das Gestein sprengt, brechen die Steine entlang von Schichten von den Bergen ab und stürzen in ganz unterschiedlichen Größen zu Tal, wo sie zum Teil große Schuttkegel bilden. Oft werden sie von Schmelz- oder Oberflächenwasser durchzogen und bieten Lebensraum für Arten, die immer wieder nach oben wachsen. Im Gebirge wird es selten richtig heiß, die Luftfeuchtigkeit ist hoch und das Pflanzenwachstum durch die kurzen Sommer limitiert. Die Pflanzen, die hier wachsen, und die an sie angepassten Tiere, würden im Tal nicht überleben.

HALTEN WIR ALSO FEST: DIE NATUR IST DER BESSERE GESTALTER, WENN ES UM KIES ODER SCHOTTER GEHT. DIE VON IHR GESCHAFFENEN FLÄCHEN SEHEN VIEL ORGANISCHER, VIEL LEBENDIGER AUS ALS ALLES, WAS WIR IN SIEDLUNGEN SEHEN; UND SIE SIND ES AUCH!
Schotter in Steinbrüchen
Im Mittelgebirge hat der Mensch durch bergbauliche Tätigkeiten manchmal ganz ähnliche Lebensräume geschaffen. In Steinbrüchen und auf Halden, auf denen das unbrauchbare Gestein abgelagert wurde, gibt es verwitterndes Gestein, in ganzen Schuttkegeln. Hier wird es heißer und trockener als im Gebirge, aber wenn das Steinmaterial sehr fein ist, können die Böschungen Wasser speichern. Das wiederum ermöglicht das Pflanzenwachstum. Auch Steinbrüche verschwinden wie Kiesgruben im Laufe der Zeit unter Pflanzendecken; selbst die Schuttkegel sind dann von Moosen, Farnen und Gehölzen überwachsen: Werden sie nicht freigehalten, verwandeln sie sich von alleine in Wald.
KIESSCHÜTTUNG ≠ KIESGARTEN!
Gestalten mit Steinen
Es gibt viele Möglichkeiten, einen Garten mit Kies und Schotter ansprechend zu gestalten. Lassen Sie uns Steine richtig einsetzen und ihnen zu ihrem guten Ruf zurückverhelfen!
Die Negativbeispiele von Kies- und Schotterschüttungen sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern sie haben auch dafür gesorgt, dass Techniken, mit Kies, Schotter und Splitt attraktiv zu gestalten, in Verruf geraten sind: Am Ende richtet sich die Feindseligkeit gegen die Steine statt gegen die Lieblosigkeit, mit der sie verwendet werden. Gerade an dieser Stelle möchte ich zur Differenzierung beitragen und einmal zeigen, was man mit Kies, Schotter und Splitt alles im positiven Sinne machen kann. Oft liefert die Natur das Vorbild. Als Beispiele dienen Kiesgärten, deren Pflanzenzusammenstellungen hervo...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Vorwort – Ein Stein kommt zum anderen
- Worum geht es eigentlich?
- Weshalb es unsinn ist, Steine in den Garten zu schütten
- Wenn nicht so, wie dann?
- Impressum
- Wider dem Schottergarten ...