
- 140 Seiten
- German
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Die Vorhersage der Wetterverhältnisse anhand von Lostagen basiert auf vielen kleinen Anzeichen in der Natur und war früher für verschiedene landwirtschaftliche Arbeiten - wie etwa den Beginn der Aussaat - sehr bedeutsam. Ob Siebenschläfertag oder "die kalte Sophie"– noch heute erfreuen sich Bauernregeln, die immer auf den Erfahrungen aus jahrhundertelangen Wetterbeobachtungen beruhen, großer Beliebtheit. Dieses Buch versammelt erstmals alle von Helmut Kopf professionell recherchierten Beschreibungen der Lostage Süddeutschlands, gibt Auskunft über das Brauchtum und die Traditionen die mit ihnen im Zusammenhang stehen und ist liebevoll bebildert mit Landschafts- und Naturfotos aus allen Jahreszeiten.
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Information
Thema
SozialwissenschaftenThema
Ethnische StudienMai
Der Monat Mai (lat. mensis maius) ist der 3. Monat des altrömischen Kalenders und der 5. Monat des Julianischen und des Gregorianischen Kalenders mit 31 Tagen. Der Monatsname leitet sich nach dem römischen Philosophen Macrobius vom obersten römischen Gott „Iuppiter Maius“ ab, dem Wachstum bringenden Iuppiter (Jupiter). Nach anderen Zeugnissen, u. a. des römischen Dichters Ovid, ist dieser Monat nach der römischen Erdgöttin Maia benannt. Aus dem 8. Jahrhundert, zur Zeit Karls des Großen, ist der Name „Wonnemond“ (althochdeutsch „wunnimanot = Weidemonat) überliefert. Dieser Name weist darauf hin, dass man zu dieser Zeit das Vieh aus den Ställen wieder auf die Weiden treiben konnte. Alles blühte, die Menschen freuten sich auf Fruchtbarkeit und reiche Ernte. Vielleicht resultiert hieraus auch die spätere Umdeutung von Wonnemond zu „Wonnemonat“, der in der mittelhochdeutschen Lyrik voller Freude über das Scheiden des Winters mit Spielen und Tänzen im Freien begangen wurde. Im katholischen Kirchenjahr wird der Monat Mai als „Marienmonat“ (Marienmond) bezeichnet, da er der Verehrung der Gottesmutter Maria gewidmet ist. Bei den Gärtnern ist die Bezeichnung „Blumenmond“ verbreitet wegen der Hauptblütezeit der meisten Pflanzen.
„Ist der Mai recht heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken, ist er aber feucht und kühl, gibt es Frucht und Futter viel.“
Walpurgisnacht / Erster Mai (30.4. / 1.5.)
Die Nacht zum 1. Mai, bekannt als Walpurgisnacht, hat ihren Namen von der heiligen Walburga. Vermutlich war sie eine Nichte des Missionars und Kirchenreformers im Fränkischen Reich, St. Bonifatius. Sie wurde um 710 im südenglischen Wessex geboren und nach ihrem Tod (um 779) am 1. Mai 870 durch Papst Hadrian II. heilig gesprochen.
Früh verwaist, trat Walburga schon mit 11 Jahren in ein Kloster ein und wurde dort 26 Jahre lang auf ihre spätere Aufgabe als Missionsleiterin in den noch wenig christlich geprägten Landen Europas vorbereitet. Bei ihrer Überfahrt von Südengland nach Antwerpen geriet das Schiff in Seenot. Das inständige Gebet Walburgas rettete der Legende nach das Schiff vor dem Untergang. Dadurch wurde sie Patronin der Seeleute und Schutzheilige vor Sturmgefahr.
Sie wirkte zuerst in Tauberbischofsheim, von 761 an im Kloster Heidenheim. Legendär waren die Errettung eines hungernden Kindes durch drei Ähren, die Beruhigung eines tollwütigen Hundes und verschiedene Krankenheilungen. Daher gilt sie auch als Schutzheilige gegen Krankheiten, Seuchen, Tollwut, Hungersnot und Missernte und wurde so Patronin der Bauern und Mägde. Seit dem späten 15. Jahrhundert wird die „Heilige Walburga“ mit dem Ölfläschchen, ihrem individuellen Attribut, das auf das Walburgisöl (eine Flüssigkeit, die der Legende nach aus ihrem Sarkophag austritt und in der Bevölkerung als Heilmittel verwendet wurde) hinweist, dargestellt.
Der Gedenktag, der bis ins Mittelalter am Tag ihrer Heiligsprechung am 1. Mai gefeiert wurde, hat mit dem Treiben in der Walpurgisnacht zum 1.Mai absolut nichts zu tun. Die Heilige wurde als Beschützerin vor Zauberkünsten und Hexerei vereinnahmt und dem heidnischen Treiben ein christlicher Sinn eingepflanzt.

BRAUCHTUM
Bereits für die Kelten war der 1. Mai der wichtigste Tag ihres religiösen Jahres. An ihm feierten sie den Beginn der Sommerzeit. Auch die Germanen feierten an diesem Tag solche Frühlingsfeste. Mit Freudenfeuern, Gelagen, Gesang und Tanz wurde bis in den frühen Morgen gefeiert und die „weisen Frauen“, die „Hagezussen“, die zwischen der Menschen- und Geisterwelt vermitteln konnten, nach der Zukunft befragt.
Mit der Christianisierung wurden diese Feste zu Treffen finsterer Mächte erklärt, und die Hagezussen wurden als „Hexen“, die mit dem Teufel im Bunde waren, als weibliche Verkörperungen des Bösen diffamiert. Dennoch wurde weiterhin in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai um das Feuer getanzt, allerdings jetzt zur Abwehr der Hexen. Sie wurden durch ihr böses Treiben für allen Schaden und alles Unglück in Haus und Stall verantwortlich gemacht. Sie konnten Menschen verhexen und durch den „bösen Blick“ Krankheiten auslösen. Darauf geht auch beispielsweise der Begriff „Hexenschuss“ zurück.
Diese Rituale dienten nicht mehr der Begrüßung des Frühlings oder Sommers, sondern man wollte so die Geisterwesen verscheuchen. Zum Schutz vor den Hexen malte man weiße Kreuze an Häuser, Weggabelungen und öffentliche Plätze. Auch wurde geweihtes Salz an die Türschwellen gestreut, um das Böse von den Häusern fernzuhalten. Dieselbe Wirkung sollten Besen, an den Hauseingängen mit dem Reisig nach oben gestellt, erzielen. Verstärkt wurde diese Wirkung durch zwei kreuzweise aufgestellte Besen. Damit das Vieh in den Ställen nicht verhext wurde, wurden über den Stalltüren Baldrianzweige aufgehängt, da man glaubte, dass die Hexen diesen Geruch nicht leiden könnten. Auch die Zweige aus den am Palmsonntag geweihten Palmen, speziell die des Säbelbaum (= eine Art Wacholder), sollten die schädlichen Einflüsse abhalten.
Am 1. Mai ging niemand vor dem ersten Hahnenschrei vor die Tür, denn leicht konnte man einer verspäteten Hexe begegnen. Walpurgis ist – wie könnte es bei so viel Hexerei auch anders sein – ein beliebter Orakeltag, an dem man aus diversen Dingen die Zukunft lesen zu können glaubte. Wer wissen wollte, ob sein/e Geliebte/r treu bleiben werde, pflanzte zwei Vergissmeinnicht in etwas Erde auf einen Stein. Wenn sich die Pflanzen einander zuneigten, war Treue, vielleicht sogar eine Hochzeit angesagt. Wer in der Mainacht um Mitternacht an einer Wegkreuzung einen Spiegel mit der blanken Seite nach unten vergrub, der konnte in der nächsten Nacht nach dem Ausgraben seine Zukunft erkennen. Wer in dieser Nacht an einer Tür horchte und seinen eigenen Namen nennen hörte, sollte im Laufe des Jahres dem Tod geweiht sein.
Ganz anders wird die Walpurgisnacht in der jüngeren Geschichte und heute begangen. Das Stellen des Maibaums als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit hat bereits Tradition. Früher stellte der Bursche seiner Liebsten einen geschmückten Maien, meist eine Birke, vors Haus. Heute wird der gemeinsame Baum von beachtlicher Höhe in der Dorfmitte aufgestellt und mit Musik und Tanz eingeweiht. Zur allgemeinen Belustigung trugen die jungen Burschen des Dorfes Kletterwettbewerbe am Maien aus. Erschwert wurde der Klettererfolg an den geschälten Stämmen durch das vorherige Auftragen von Seife; wer es dennoch schaffte, konnte den an der Spitze des Maiens aufgehängten Siegespreis „abernten“. Kleiner war der Maibaum, den der Bursche seiner Verehrten aufstellte. Jedes Mädchen war stolz, einen solchen am Morgen reich geschmückt vor ihrem Kammerfenster vorzufinden. Weniger erfreut waren die Jungfern, wenn sie am frühen Morgen einen „Schandmaien“ wegzuräumen hatten. Dieser war aus verdorrtem Reisig zusammengebastelt und unansehnlich, um Spott und Verachtung, möglicherweise für Untreue, auszudrücken.
Auch Walpurgisfeuer oder Hexenfeuer werden noch mancherorts angezündet. Ist das Feuer etwas heruntergebrannt, findet der Maisprung statt, ein Brauch, bei dem Verliebte gemeinsam über das Feuer springen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war es auch in Mittelbaden üblich, geheime „Liebespfade“ durch Spuren von Kalkbrühe, Sägemehl- oder Häckselstreu aufzuspüren, die von einem Haus – oft durch das ganze Dorf – zum andern führten und von den Betroffenen am ersten Mai in aller Herrgottsfrühe zu beseitigen versucht wurden.
Wie zu allen Zeiten ist es heute noch der Jugend vorbehalten, in der Walpurgisnacht einige Streiche zu verüben. Diese reichen vom ausgehängten Hoftor über das Verstecken der Mülltonne bis hin zu recht arbeitsaufwändigen Unternehmen, etwa dem Aufhängen landwirtschaftlicher Gerätschaften auf Bäumen und Dächern oder Beladen eines Mistwagens und ähnlichem Schabernack.

WETTERREGELN
Die bäuerlichen Voraussagen zur Walpurgisnacht und zum 1. Mai (Philipp und Jakob) haben Orakelfunktion hinsichtlich der Ernteaussichten, weniger des Wetterablaufs. Im Gegensatz zu den Erwartungen der Feiernden, der Wanderer und Spaziergänger, die sich auf eine sonnige Maientour freuen, drücken sämtliche Wetter- und Bauernregeln dieser beiden Lostage den Wunsch nach Regen aus, denn davon verspricht man sich reiche Ernte:
„Zur Walpurgisnacht ein Regen bringt für Feld und ...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Inhalt
- Vorwort
- Zum Jahreswechsel
- Januar
- Februar
- März
- April
- Mai
- Juni
- Juli
- August
- September
- Oktober
- November
- Dezember
- Der Autor
- Literaturverzeichnis
- Bildquellen
- Impressum