Spiele und Action für Jagdhunde

Retriever, Weimaraner, Beagle und Co. rassegerecht beschäftigen

Pia Gröning

• Verlag: Verlag Eugen Ulmer
• Jahr: 2019
• eBook-ISBN: 9783818610036
• Thema: Biological Sciences
• Thema: Zoology

Happy hunting dogs – even without hunting? Pia Gröning reveals how it works in this book. Whether it's special fetching, movement or searching games: there's something there for every kind of hunting dog. It also introduces dog sports suitable for hunting dogs. By means of a test, you can find out which one particularly suits your hunting dog and which one it will particularly enjoy. Each kind of suitable activity doesn't just exercise the dog mentally and physically, it also strengthens the bond between the dog and owner which has a positive effect on everyday obedience. So, let's go: bring your canine friend to life and enjoy joint activities with your happy hunting dog!

Spiele für draußen

Welches Spiel zuerst?

Ein Jagdhund ist draußen ganz in seinem Element – und unsere Natur bietet durch ihre Vielfältigkeit zudem tolle Trainingsmöglichkeiten!

Die Hundenase muss sich im hohen, dichten Gras besonders anstrengen, Bäume bieten vielfältige Versteckmöglichkeiten und nirgendwo sonst wird die Muskulatur so gut trainiert, wie bergauf und bergab über Stock und Stein.

In diesem Kapitel erwarten Sie verschiedenste Beschäftigungsmöglichkeiten – Ihr Hund wird vermutlich alle toll finden und einige davon wirklich lieben! Für die Weg-Zurück-Suche und das Fun-Dummytraining ist es von Vorteil, wenn Ihr Hund bereits apportieren kann. Ist dies noch nicht der Fall, dann finden Sie im Kapitel des Fun-Dummytrainings eine Anleitung zum Aufbau des Apportierens. Beginnen Sie damit gegebenenfalls als erstes.

Für die Hetzspiele benötigen Sie ein Bleib-Signal, so steht diesem Training nichts im Wege. Für die Übungen am Buddelloch sollte Ihr Hund das Sitz-Signal kennen und beherrschen – dann kann es auch schon losgehen! Für die Spurensuche sind keine Vorkenntnisse nötig, damit können Sie sofort starten.

Rücksicht nehmen

Beachten Sie bitte, dass manche Form der Hundebeschäftigung – vor allem abseits der Wege – mit dem Grundstückseigentümer und teilweise auch mit dem Jagdpächter abgestimmt werden muss. Denn die Freude von Hund und Besitzer ist manchmal das Leid von Landwirt und Jäger …

Der wertvolle Arbeitspfiff

Sie können diese Beschäftigungen nutzen, um den sogenannten Arbeitspfiff aufzubauen: Geben Sie kurz bevor Ihr Hund seine Aufgabe erledigen darf den neuen Pfiff ab. Nach etwa 30 Kombinationen von Pfiff und Spiel können Sie den Arbeitspfiff als Komm-Signal einsetzen – Ihr Jagdhund wird ihn gerne befolgen und in Erwartung einer tollen Beschäftigung angesaust kommen.

Die verschiedenen Übungen der Spurensuche können mit oder ohne Leine durchgeführt werden. Als Verbindung eignet sich eine mindestens zehn Meter lange Schleppleine. Vorsicht: Diese sollte aus gesundheitlichen Gründen immer an einem Geschirr befestigt werden! Viele der Spielzeuge und Trainingshilfsmittel können Sie selber herstellen. Eine Anleitung finden Sie im Spezial „Hetzangel & Co selber machen“.

Für einige Spiele ist es nötig, dass der Hund bereits apportieren kann. Eine Anleitung dazu finden Sie beim „Fun-Dummytraining“. Retriever Pelle ist schon Profi.

Kommunikation und Gehorsam

Jede Form der Beschäftigung lastet Ihren Vierbeiner nicht nur mental und körperlich aus, sondern Sie tun damit auch viel für die gute Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund – das wiederum wirkt sich in der Regel sehr positiv auf den Alltagsgehorsam und die Mensch-Hund-Kommunikation aus. Peppen Sie Ihre Spaziergänge auf und lassen Sie den Spaß am gemeinsamen Tun im Vordergrund stehen!

Weg-Zurück-Suche

Zu den beliebtesten Beschäftigungsmöglichkeiten eines Jagdhundes zählt die Weg-Zurück-Suche. Für Zweibeiner durchaus eine nützliche Sache.

So sieht das Spiel aus

Eine beliebte Variante der Suche ist das Verlieren eines Gegenstands auf dem Spaziergang – so, dass der Hund es nicht bemerkt. Irgendwann ruft der Mensch ihn zu sich und schickt ihn den Weg zurück, damit er den Gegenstand sucht und apportiert. Durch die Länge der Strecke, Kurven und Ablenkungen lässt sich dieses Spiel an jeden Trainingsstand anpassen.

Ein großer Vorteil ist dabei, dass Zwei- und Vierbeiner den Weg bereits zurückgelegt haben und Sie einschätzen können, ob auf der Wegstrecke Wildspuren und Ähnliches Ihren Hund stark abgelenkt haben. Dadurch können Sie das Risiko besser abschätzen, ob er außer Kontrolle geraten könnte. Hinzu kommt, dass die Suche auf dem Weg stattfindet, nicht abseits im Gelände, und dadurch das Wild nicht beunruhigt wird.

Wenn Sie sich angewöhnen, diese Beschäftigung auf bestimmten Wegabschnitten regelmäßig durchzuführen, dann wird das mit großer Wahrscheinlichkeit zur Folge haben, dass Ihr Hund Sie besonders gut im Auge behält – er will ja mitbekommen, wenn Sie etwas fallen lassen. So wird der Vierbeiner seine Aufmerksamkeit auf Sie verstärken und darüber hinaus seinen Wirkungsradius um Sie herum eher verkleinern als erweitern.

Beginnen Sie mit einem Gegenstand, den Ihr Hund gerne apportiert, wie zum Beispiel den Futterbeutel, einen Ball oder einen Fell-Dummy. Üben Sie unabhängig von dem folgenden Übungsaufbau das Apportieren von Handschuhen, Schal, Mütze, Leine und vielleicht sogar Schlüssel und Handy – denn das sind die typischen Gegenstände, die man tatsächlich oft auf dem Weg verliert. So ist Ihr Hund bestens vorbereitet, Sie auch im „Ernstfall“ zu unterstützen.

TIPP

Ist Ihr Hund nicht gut auf andere Hunde oder auf Jogger etc. zu sprechen, sollte diese Übung nur auf Wegen durchgeführt werden, die Sie überblicken können oder Sie sichern sie durch eine Hilfsperson ab.

Gespannt wartet Sammy darauf, dass er zur Weg-Zurück-Suche durchstarten darf.

Gefunden! Zum Aufbau der Übung wählen Sie zunächst eine kurze Distanz zum verlorenen Gegenstand.

Übungsaufbau „Weg-Zurück-Suche“

›Leinen Sie Ihren Hund an.

›Lassen Sie ihn Sitz-Bleib machen.

›Legen Sie etwa einen Meter vor dem Hund den Apportiergegenstand mitten auf den Weg.

›Nehmen Sie die Leine auf und sagen Sie Ihrem Hund, dass er mitkommen soll, um mit ihm gemeinsam etwa zehn Schritte den Weg weiter zu gehen.

›Drehen Sie sich gemeinsam zum Gegenstand um.

›Lassen Sie Ihren Hund neben sich sitzen.

›Lösen Sie die Leine vom Halsband. (Der Hund kann natürlich auch sicherheitshalber durch Brustgeschirr und lange Leine abgesichert werden.)

›Halten Sie die Hand auf Höhe der Hundeschnauze, um Spannung aufzubauen.

›Sagen Sie das neue, noch nicht bekannte Hörzeichen (zum Beispiel „Weg-Zurück“...

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Titel
• Inhalt
• Unsere jagenden Hunde
• Spiele für draußen
• Spiele für drinnen
• Sportarten für Jagdhunde
• Service