Hobby-Winzer
eBook - ePub

Hobby-Winzer

Von Anbau und Pflege bis zum Wein

  1. 192 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Hobby-Winzer

Von Anbau und Pflege bis zum Wein

Über dieses Buch

Amateur Winegrowing Vineyards are a long-established cultural heritage, and are an important element of the landscape. Grapevines can also be used in garden design, however, and as a hobby they can also be used to grow table grapes, as well as grapes for your very own wine. This book: – Explains the grapevines' site requirements – Give advice on choosing grape varieties – Presents training and support methods – Gives a guide to soil maintenance – Describes the necessary grapevine protection measures – Shows how varietal wines are made.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Hobby-Winzer von Gerd Ulrich,Frank Förster im PDF- und/oder ePub-Format. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Sorten, Unterlagen und Erziehung

Sorten- und Unterlagenwahl

Die Sorten- und Unterlagenwahl ist die einzige Erfolgsvoraussetzung, die der Winzer direkt beeinflussen kann. Auf Klima und Boden hat er keinen entscheidenden Einfluss. Die Sorte und die Unterlage müssen sich deshalb nach den Standortbedingungen richten. Während bei der Sorte vor allem die Klimaansprüche die Hauptrolle spielen, sind bei der Unterlage die Bodenansprüche vorrangig. Die Unterlage beeinflusst die Holzreife und damit die Winterfrostfestigkeit sowie den Austriebszeitpunkt und damit die Spätfrostgefährdung. Die Weinqualität hängt jedoch auch von anderen Einflussfaktoren, wie den Bodenverhältnissen, ab. Rassiger ‘Riesling’ wächst vor allem auf Gesteinsverwitterungsböden. Auf Löß wird er breit und mitunter plump. Andere Sorten, wie ‘Bacchus’, sind „Wasserfresser“ und deshalb nicht auf Sandböden anzubauen. Wenn sich mit der Unterlage auch einiges ausgleichen lässt, die Ansprüche der Edelsorte dürfen nicht unbeachtet bleiben.
In der „Beschreibenden Sortenliste“ des Bundessortenamtes sind alle in Deutschland für die Weinbaugebiete zur kommerziellen Weinproduktion zugelassenen Rebsorten und Unterlagen beschrieben. Der „Sortenmarkt“ wurde in der Europäischen Gemeinschaft liberalisiert, sodass in der Sortenliste, Stand 2011, 165 Ertragsrebsorten und 11 Unterlagsrebsorten zugelassen sind. Inzwischen gehören auch zahlreiche mehltautolerante Sorten dazu, die aus verschiedenen Vitis-Arten in mehreren Schritten entstanden sind. Eine Zulassung für Tafeltrauben gibt es nicht. Einige Keltersorten, wie ‘Dornfelder’, sind jedoch als Tafeltraube bestens geeignet. Der Hobby-Winzer kann sich Tafeltrauben nach eigenem Ermessen auswählen. Eine Prüfung und Zulassung wäre jedoch wünschenswert.
Bei der Sortenwahl spielen mehr und mehr gewünschte Qualitäten, Tradition und Marktchancen eine Rolle, erinnert sei hierbei an die Renaissance der Sorte ‘Weißer Elbling’ oder an die sächsische Spezialsorte ‘Goldriesling’.
Bei Tafeltrauben für den Eigenverzehr spielt das keine Rolle. Man kann hierbei seinen Neigungen nachgehen. Das gilt auch für Keltersorten, solange der Wein für den Eigenverzehr bestimmt bleibt.

Pfropfrebe oder Wurzelrebe?

Die Rebe kann ohne Schwierigkeiten durch Steckholz oder Ableger vermehrt werden. Der alte europäische Weinbau beruhte auf dem Senken (Winzerbegriff für das Ablegerverfahren). An eine Fehlstelle wurde im Frühjahr eine Rebe eingelegt und nach der Bewurzelung im Folgejahr meist von dem Mutterstock abgetrennt.
Durch den Import amerikanischer Reben im 19. Jahrhundert wurden alle wichtigen modernen Krankheiten und Schädlinge eingeschleppt – der Falsche und Echte Mehltau und die Reblaus. Mit ihrem komplizierten Lebensrhythmus ist die Reblaus der bedeutendste Schädling. Im Zuge der Evolution haben die amerikanischen Rebarten Resistenzen entwickelt, die den europäischen und asiatischen fehlen. Das wäre fast der Untergang des europäischen Weinbaus gewesen, denn die Wurzellaus vernichtete binnen kurzer Zeit Millionen Hektar.
Da Pfropfreben leistungsfähiger als wurzelechte Reben sind, sollten nur im Ausnahmefall Wurzelreben gepflanzt werden.
In den Resistenzen der amerikanischen Arten lag wiederum der Schlüssel zur Bekämpfung.
So wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem von französischen und ungarischen Züchtern auf der Basis der amerikanischen und auch europäischer Sorten Unterlagensorten geschaffen, die noch heute Bestand haben. Auf diese Unterlagensorten, die tolerant bis resistent gegen die Wurzellaus sind, veredelte man die europäischen Kultursorten. Diese Veredlung ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Die wärmebedürftigere Rebe kann in Mitteleuropa nur mit fachlichem Spezialwissen wie ein Obstbaum im Freiland veredelt werden. Dabei hilft die Klimaerwärmung.
Das übliche Verfahren im Treibhaus ist die sogenannte „Tischveredlung“ mittels englischer Kopulation, die heute mit Maschinen durch einen Omegaschnitt ausgeführt wird.
Im Ergebnis dieser Entwicklung stellte sich heraus, dass, wie im Obstbau, Veredlungen früher und reicher tragen. Neben dem Schutz gegen die Reblaus bringt die Pfropfrebe also auch wesentliche weinbauliche Vorteile. Deshalb sollte der Hobby-Winzer nur Pfropfreben pflanzen.
Nur bei schwer beschaffbaren Sorten und wenn sich in der Nähe keine Rebschule befindet, kann der Sortenliebhaber auf die wurzelechte Vermehrung mittels Einaugensteckhölzer im Treibhaus oder Frühbeet oder Mehraugensteckhölzer auch im Freiland zurückgreifen. Der Hobby-Winzer in den Weinbaugebieten muss dabei unbedingt die einschlägigen Landesbestimmungen zur Pfropfrebenverwendung beachten. Diese sind bei den Ämtern für Garten- und Weinbau zu erfragen.

Auswahl der Unterlage

Mitteleuroäische Unterlagen sind Kreuzungen amerikanischer und neuerdings auch asiatischer Wildarten (Vitis rupestris, V. riparia, V. berlandieri, V. cinerea und V. amurensis) mit sich selbst oder mit europäischen Kultursorten mit dem Ziel der Wurzelreblausunanfälligkeit. Zusätzliches Ergebnis dieser Züchtungen sind unterschiedliche Wuchsstärken und Kalkverträglichkeiten, die es dem Winzer erlauben, die Unterlagen entsprechend der unterschiedlichen Bodenbedingungen und Erziehungsarten einzusetzen.
Relative Wuchsstärke der Pfropfkombination auf der Unterlage.
Im Lebenszyklus der Reblaus gibt es sowohl Formen, die nur die Wurzeln, als auch solche, die nur die Blätter befallen. Die Unterlagen sind tolerant bis resistent gegen die Wurzelläuse; die europäischen Kultursorten weitgehend resistent gegen die Blattläuse. Daraus ergibt sich, dass die Pfropfrebe der Reblaus jegliche Lebensgrundlage entzieht.
Die europäischen Winzer waren damit die ersten Landwirte, die einen Schädling biologisch bekämpften!
Von den Unterlagensorten befinden sich, ebenso wie bei den Kultursorten, Klone im Angebot. Unterlagensorten bringen minderwertige Trauben.
Grundsätzlich wählt man die für den Standort günstigste Unterlage. Fehlgriffe müssen mit Ertragseinbußen bezahlt werden.
In Deutschland sind elf Unterlagen zugelassen. Die wichtigsten sind: Kober 5 BB, Kober 125 A...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. Vorwort
  5. Voraussetzungen für den Weinbau
  6. Sorten, Unterlagen und Erziehung
  7. Bodenpflege und Rebschutz
  8. Von den Trauben bis zum Wein
  9. Service