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Landwirtschaftliche Erfolgsbetriebe
Von Top-Betrieben lernen - Fehler vermeiden
- 132 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Successful Farms
Learn from top farms – and avoid mistakes!
The author asked both successful and less successful farmers alike a range of questions.
The result is a book for all those who want to run their farm successfully – a solid lesson in farm management. In discussion with farm managers and consultant experts, training levels and financing were examined in light of the reasons for success and failure. The aim was to identify success factors over and above the financial "nuts and bolts issues" of cover levels and operating balances.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Teil 1 Erfolgsbetriebe
Das Auge des Herrn mästet sein Vieh

Erst der zweite Blick zeigt den Erfolg
In dem kleinen Dorf mit fünf Bauernhöfen, einigen Handwerkern und einer nach dem Krieg entstandenen Arbeitersiedlung fällt der am Ortsrand angesiedelte Hof der Familie Köhler (Name geändert) auf den ersten Blick kaum auf. Ein einfaches zweistöckiges Wohnhaus aus den dreißiger Jahren, wie es in dieser Gegend viele gibt. Eine große Scheune, in der früher auch der Viehstall untergebracht war. Rechts davon der niedere, lang gestreckte Boxenlaufstall mit eingebautem Melkstand und als Abschluss quer dazu der große Maschinenschuppen. Hinter der Scheune zwei große Fahrsilos. Die Gebäude zeigen bereits, dass der Betrieb in der eher kleinbäuerlich geprägten Gegend zu den größeren gehört. Das nüchterne Gesamtbild mit dem aufgeräumten Hof und dem auf Nutzbarkeit ausgerichteten großen Hausgarten lässt aber nicht vermuten, dass hier eine sehr erfolgreich wirtschaftende Bauernfamilie wohnt.
90 Hektar zählt die Betriebsfläche. Davon ist die Hälfte Eigentum, das seit mehr als 50 Jahren immer wieder aufgestockt wurde. Von den 90 Hektar sind 75 Hektar Acker- und 15 Hektar Grünland. Mit rund 65 Bodenpunkten können sich die Felder sehen lassen. Die durchschnittliche Schlaggröße von 5 Hektar erlaubt ein rationales Arbeiten. Auf dem Ackerland wachsen 15 Hektar Zuckerrüben, 20 Hektar Weizen, jeweils 5 Hektar Sommer- und Wintergerste und 30 Hektar Silomais. Im Stall stehen 65 Milchkühe und die ganze Nachzucht. Die männlichen Rinder werden als Fresser für die Bullenmast verkauft und von der weiblichen Nachzucht gehen einige Kalbinnen in den Verkauf.
Finanziell sehr gesund
Ein Betrieb, wie es viele in Deutschland gibt, sollte man meinen. Keineswegs. Die Besonderheit zeigt sich an den Buchführungsabschlüssen. Sie weisen den Betrieb Köhler seit Jahren zwar vom Ertrag her als nur durchschnittlich erfolgreich aber als finanziell äußerst stabil aus (siehe Tabelle). Mit einem Gewinn von etwas mehr als 80.000 € im Wirtschaftsjahr 2007/08 liegt der Betrieb leicht unter dem Durchschnitt vergleichbarer Höfe. Die Gewinnrate, die sich aus dem Gewinn minus außerordentlicher Erträge, geteilt durch den um Naturalentnahmen verminderten Umsatz errechnet und als Maßstab für die Stabilität des Unternehmens gegenüber Preisschwankungen gilt, beträgt knapp 22 Prozent gegenüber 26 Prozent im Mittelwert der Vergleichsgruppe.
Ein wichtiger Maßstab für den unternehmerischen Erfolg ist die relative Faktorentlohnung, die sich aus dem Verhältnis von Betriebseinkommen zu den Faktorkosten (Personal, Pacht, Zins) ergibt (s. Erläuterung von Fachbegriffen). Die Faktorentlohnung beträgt 2007/08 im Betrieb Köhler knapp 92 Prozent und in der Vergleichgruppe 123 Prozent. Erst wenn mehr als 100 Prozent erreicht werden, ergibt sich über den Lohnansatz hinaus ein Unternehmensgewinn.
Besonders beeindruckend ist der Stand des aus Sach- und Geldwerten bestehenden Eigenkapitals. Mit 1,41 Millionen € liegt dies fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Vergleichsgruppe. Der Fremdkapitalanteil liegt mit knapp 9 Prozent deutlich unter der Vergleichsgruppe, die fast 27 Prozent ausweist. Im Laufe des Wirtschaftsjahres hat das Eigenkapital des Betriebes um 72.000 € zugenommen. Dieser Zuwachs liegt um rund 90 Prozent über dem Viertel der besten Betriebe aus der Vergleichsgruppe. Zwar hat der Betrieb aus dem vor 10 Jahren gebauten Boxenlaufstall noch Schulden von 130.000 €, die sich aber gemessen am Eigenkapital als niedrig erweisen. Zudem muss dafür durch die in Anspruch genommene staatliche Förderung nur ein Zinssatz von einem Prozent gezahlt werden. Dieser niedrige Zins und die niedrige Tilgungsrate von 3 Prozent drücken nicht. Vielmehr kann die Familie Köhler aus dem guten Gewinn nicht nur die laufenden Investitionen mit eigenem Geld bezahlen, sondern alljährlich auch einen stolzen Betrag für das Privatvermögen auf die Seite legen.
Aus guten Grundlagen noch mehr gemacht
Der Erfolg, mit denen sich der Betrieb Köhler aus der Masse heraushebt, hat mehrere Väter. „Der Köhler hat leicht reden“, sagen die Nachbarn, „der wurde doch von seinen Vorfahren in ein gemachtes Nest gesetzt“. Tatsächlich hat der jetzt 52-jährige Betriebsleiter von seinen Eltern einen nahezu schuldenfreien Hof mit guten Gebäuden und einem stattlichen Vieh- und Maschinenbestand übernommen. Der Start war deshalb leichter als auf vielen anderen Höfen. Gleichzeitig hat Köhler aber etwas daraus gemacht, was nicht alltäglich ist. Bei der Übernahme vor 18 Jahren, dem eine gemeinsame Bewirtschaftung mit den Eltern in Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) vorausging, bewirtschaftete der Betrieb knapp 35 Hektar eigenes Land, die schon vom Vater mehrmals durch Zukäufe aufgestockt worden waren, und dazu 20 Hektar Pachtfläche. Über die Jahre wurden 10 Hektar zugekauft und die Pachtfläche auf 45 Hektar mehr als verdoppelt. Der Viehbestand hat sich von damals knapp 20 Kühen bis heute verdreifacht. Für rund 200.000 € wurde der Boxenlaufstall gebaut und laufend Milchquoten zugekauft. Der Maschinenbestand ist mit drei Traktoren, modernen Ackerbaugeräten, eigenem Mähdrescher und zweireihigem Maishäcksler überdurchschnittlich. Trotz dieser Investitionen, die im Schnitt der letzten fünf Abschlüsse eine Jahresrate von rund 25.000 € erreichten, konnte die Familie auch das in verschiedenen Anlageformen untergebrachte Privatvermögen mehren.
Im Wirtschaftsjahr 2007/08 hat der Betrieb Köhler rund 85.000 € investiert. Er liegt damit um rund ein Drittel unter der Vergleichsgruppe. Mit den über die Abschreibungen hinausgehenden Nettoinvestitionen von 14.300 € bleibt genügend Spielraum für künftiges Wachstum.
Die Kraft kommt aus der Familie
„Die Köhlers können halt auch alles mit eigenen Leuten machen“, lautet eine andere Feststellung der Nachbarn. Auch das ist richtig und eine wichtige Grundlage für den Erfolg. Köhlers Frau arbeitet voll im Betrieb mit. Sie steht im Melkstand und sitzt nicht nur in den Spitzenzeiten auf dem Traktor. Auch die beiden 68- und 72-jährigen Eltern sind noch fast vollwertige Arbeitskräfte. Die Mutter steht der Küche vor und versorgt den umfangreichen Hausgarten. Der Vater ist ständig mit auf dem Feld. In ihrer Freizeit arbeiten auch die beiden 16- und 14-jährigen Söhne mit, die beide aufs Gymnasium gehen. In der Ernte- oder Saatzeit sitzen sie oft bis spät in der Nacht auf dem Traktor, anstatt wie andere ihres Alters mit dem Moped spazieren zu fahren oder in die Disco zu gehen. Ein Schatten fällt auf das schöne Familienbild durch die 13-jährige behinderte Tochter. Um sie mehr als es zuhause möglich wäre zu fördern, gaben ihre Eltern dieses Sorgenkind in ein Internat. Die nicht unerheblichen Kosten dafür belasten das Familienbudget. Würde der Betrieb nicht so erfolgreich wirtschaften, könnte dieses Geld nur schwer aufgebracht werden.

Erfolg besteht aus dem Verhältnis von Leistung zu Aufwand. Die Leistungen des Betriebes Köhler sind die erste Grundlage für das gute Ergebnis. Vom Hektar Acker werden im fünfjährigen Durchschnitt 83 Dezitonnen (dt) Weizen, 75 dt Wintergerste und etwas mehr als 60 dt Braugerste geerntet. Im Spitzenjahr 2004 lag der durchschnittliche Weizenertrag bei knapp 100 dt. Der Zuckerrübenertrag liegt im mehrjährigen Durchschnitt zwischen 700 und 800 dt und ist damit ebenfalls hoch. Die Leistung im Stall misst Köhler nicht wie viele andere an den Ergebnissen der für die Zuchtarbeit wichtigen Milchleistungsprüfung. Für ihn ist die an die Molkerei verkaufte Milchmenge der wichtigere Maßstab. Sie beträgt im Schnitt der 60-köpfigen Fleckviehherde 6500 kg je Kuh. Am Fleckvieh hält Köhler nicht nur aus alter Verbundenheit zu dieser Rasse fest. Entscheidend sind für ihn die guten Preise für die zur Mast verkauften Fresser.
Auch am Markt erfolgreich
Schließlich kommt es darauf an, was für die Leistungen in € und Cent erlöst wird. Nicht nur im Stall und auf dem Acker hält sich Köhler an den biblischen Spruch: „Das Auge des Herrn mästet seine Vieh „. Genauso sorgfältig wie er seine Feldbestände und seine Tiere beobachtet und kontrolliert, sieht er auf die Märkte für den Verkauf seiner Produkte. Beim Verkauf von Milch und Zuckerrüben ist er durch die festgelegten Absatzwege und bestehende Verträge an die Molkerei und die Zuckerfabrik gebunden. Wesentlich mehr Spielraum bietet der Getreidemarkt. Dort kommt es auf den Verkaufszeitpunkt und den Abnehmer an. Köhler erhält sich diesen Spielraum durch die Möglichkeit, nahezu sein ganzes Getreide selbst lagern zu können. Dann bestimmt er und nicht der Abnehmer den Verkaufszeitpunkt. Das hat sich in den meisten Jahren ausgezahlt. Im guten Getreide-Wirtschaftsjahr 2007/08 hat Köhler für den Winterweizen 33 € je dt erlöst. Er liegt damit um 30 Prozent über der Vergleichsgruppe. Noch größer ist der Preisabstand mit 31 € gegenüber 21 € bei der Wintergerste. Auch der Milchpreis von etwas mehr als 47 Cent je kg ist überdurchschnittlich.
Köhler verhehlt nicht, dass auch die Eigenlagerung von Getreide nicht umsonst zu haben ist. Wer glaube, ein einfacher Schüttboden oder ein trockener Hallenboden reiche aus, könne durch Qualitätsverluste mehr verlieren, als er durch den besseren Verkaufszeitpunkt gewinne. Der Betrieb profitiert davon, dass schon in der vorausgegangenen Generation viel in das Getreidelager investiert wurde. Ausschlaggebend war die damals in großem Umfang betriebene, inzwischen aber stark zurückgegangene Saatgutvermehrung. Die zu dieser Zeit angeschafften Einrichtungen für Reinigung und Umlagern kommen dem Betrieb bis heute bei der Gesunderhaltung des Getreides zugute. Ob er diese Investitionen bei den hohen Kosten und zwischenzeitlich ständig gesunkenen Getreidepreisen auch heute noch tätigen würde, hält der Betriebsleiter inzwischen allerdings für fraglich.
Ein gleichwertiger Partner sein
Im Umgang mit Abnehmern und Lieferanten hat der Landwirtschaftsmeister seine eigene Philosophie. Er hält den von vielen Landwirten mit geradezu sportlichem Ehrgeiz betriebenen Wechsel der Partner und den Versuch sie ständig gegeneinander auszuspielen für vergebliche Liebesmüh. Das könne hin und wieder und kurzzeitig Vorteile bringen. Auf Dauer ziehe der Landwirt aber in aller Regel den Kürzeren. „Ich kenne keinen Verkäufer oder Einkäufer „, sagte er, „der darauf öfter als einmal hereinfällt. Wenn es ums Schachern geht, ist jeder gute Händler dem Bauern überlegen.“ Viel wichtiger sei es, was Information und Unabhängigkeit anlangt, ein gleichwertiger Partner zu sein. „Ich muss wissen, was auf dem Markt vorgeht, ich muss Preise und Konditionen kennen. Ich muss wissen was meine Ware von der der Qualität her wert ist und ich darf beim Einkauf, was das Zahlungsziel angeht, nicht auf einen Lieferantenkredit angewiesen sein. „Wenn die Liquidität keine sofortige Zahlung der Einkäufe zulässt, ist es immer noch besser bei der Bank ein Darlehen aufzunehmen, anstatt den Lieferantenkredit mit seinem in der Regel höheren Zins in Anspruch zu nehmen und sich so an einen Partner zu binden.“

Im Aufwand unterscheidet sich der Betrieb Köhler nicht wesentlich von anderen Ackerbau- und Milchviehbetrieben. Hohe E...
Inhaltsverzeichnis
- Haupttitel
- Erläuterung von Fachbegriffen und Abkürzungen
- Vorwort
- Teil 1 Erfolgsbetriebe
- Teil 2 Misserfolgsbetriebe
- Service
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