
- 108 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Über dieses Buch
Wie finde ich den richtigen Azubi für meinen Garten- und Landschaftsbaubetrieb? In diesem Buch finden Sie zahlreiche Praxisbeispiele und erprobte Werkzeuge, die fit für die neuen Herausforderungen machen und eine gute betriebliche Ausbildung gewährleisten. Für Unternehmer und Ausbilder in der Grünen Branche sowie im Handwerk. Der Autor ist selbstständiger Garten- und Landschaftsbauunternehmer.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Verlag
Verlag Eugen UlmerJahr
2011eBook-ISBN:
9783800192304Thema
BiowissenschaftenDrei Fragen für die Ausbildung
Die folgenden drei Grundfragen helfen uns, das Thema Ausbildung zu strukturieren und systematisch anzugehen:
1 Warum bilden wir aus?
2 Wen bilden wir aus?
3 Wie bilden wir aus?
Jedes Unternehmen kann diese Fragen nur für sich selbst beantworten und jedes Unternehmen wird diese Fragen anders beantworten.
1 Warum bilden wir aus?
2 Wen bilden wir aus?
3 Wie bilden wir aus?
Jedes Unternehmen kann diese Fragen nur für sich selbst beantworten und jedes Unternehmen wird diese Fragen anders beantworten.
Praxistipp: Antworten finden
Bevor Sie weiterlesen, nehmen Sie sich einige Minuten Zeit, um Ihre eigenen Antworten auf diese drei Fragen zu finden. Ganz wichtig ist, diese Punkte schriftlich festzuhalten, z.B. mit Karteikarten, auf die Sie die Stichworte notieren. Sie können sich dann auch mit anderen Personen im Unternehmen und mit Ihren Auszubildenden dazu austauschen. „Wer schreibt, der bleibt“, diese alte Handwerkerweisheit gilt auch für die wichtigen Fragen der Ausbildung.
Warum bilden wir aus?
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe dafür auszubilden. Manche liegen auf der Hand, wie die Gewinnung von Fachkräften für den eigenen Betrieb. Es können aber auch andere gute Gründe ins Feld geführt werden, die dafür sprechen Ressourcen für die Ausbildung junger Menschen bereitzustellen.
Fachkräfte für den Betrieb
Na klar! Fachkräfte für den eigenen Betrieb zu erhalten, ist Motivation Nr. 1 für die meisten Ausbildungsbetriebe. Es ist nur logisch, dass ich eine Ressource, die am Markt begrenzt verfügbar ist, nämlich gut ausgebildete Facharbeiter, einfach selbst herstelle. Vorausgesetzt ich weiß, wie es geht. Nach einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung, BIBB, über Wege zur Sicherstellung des Fachkräftenachwuchses wollen 80% der Ausbildungsbetriebe, die mit zukünftigen Problemen bei der Gewinnung von qualifiziertem Personal rechnen, ihren Bedarf durch eigene betriebliche Ausbildung decken. Dagegen beabsichtigen 85% der Betriebe, die nicht selbst ausbilden, ihren Bedarf durch Einstellung qualifizierter Kräfte am Arbeitsmarkt zu decken (Philipp Ulmer, Joachim Gerg Ulrich 2008).
Die eigene Ausbildung ist hier ganz klar der Königsweg, zumindest wenn es gelingt, gute, motivierte Schulabgänger anzusprechen, wenn die Betriebe wissen, wie gute Ausbildung funktioniert und dafür Zeit und Mittel aufbringen.
Fachkräfte für die Branche
Fachkräfte aus anderen Ausbildungsbetrieben einzustellen, ist als Ergänzung sicherlich auch in Zukunft adäquat und wichtig. Auch auf diesem Weg können nach meiner Erfahrung sehr kompetente und passende Mitarbeiter gewonnen werden. Zum einen bilden die Ausbildungsbetriebe oft über den eigenen Bedarf hinaus aus. Und zum anderen, was noch wichtiger ist: Wir bilden letztendlich Fachkräfte für die Branche aus. Das ergibt sich schon allein dadurch, dass Ausbildungsverträge immer befristete Verträge sind, die mit dem Bestehen der Prüfung enden. Genau genommen ist der Ausbildungsvertrag ein Ausbildungsversprechen, das ich einer bestimmten Person gebe. Ich verspreche ihr, dass ich sie gut ausbilden werde. Von da an habe ich 2–3 Jahre Zeit, diese Person für den eigenen Betrieb, für den Beruf und für die Branche zu begeistern.
Betriebliche Prägung
Wenn Betriebe Fachkräfte von außen einstellen, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie passen oder sie passen nicht in den Betrieb. Eine Fachkraft ist kein statisches, genormtes Produkt, sondern eine Persönlichkeit mit einer eigenen Geschichte. Der Gesellenbrief, Abschlussnoten und Zeugnisse geben einen gewissen Anhalt, aber letztlich beginnt bei der Einstellung die Aufgabe, den neuen Mitarbeiter in den betrieblichen Alltag einzuweisen und ins Team zu integrieren.
Genau das ist bei einer selbst ausgebildeten Gärtnerin oder einem Gärtner schon in den zurückliegenden 2–3 Jahren geschehen. Klar, während der Ausbildung werden fachliche Inhalte vermittelt und der Betrieb weiß auch im Großen und Ganzen, was die Fachkraft nach der Ausbildung tatsächlich beherrscht. Das ist der sichtbare und vielleicht auch messbare Teil der Ausbildung. Aber es gibt auch noch einen unsichtbaren Teil, der nicht weniger wichtig ist. Ausbildung ist ein Hineinwachsen in einen konkreten Betrieb, in die fachlichen Anforderungen und in eine Gruppe. Der Azubi lernt: So wird es hier bei uns gemacht: Das ist o.k. – das ist nicht o.k. Mehr als 90% dieses Prozesses sind nirgendwo aufgeschrieben. Vieles lernt man genau so, wie ein Kind Sprechen lernt: durch zuhören, abkucken, nachmachen und durch die Reaktionen aus dem Umfeld. Aufgrund des Alters der Auszubildenden ist die Ausbildungszeit auch eine ganz wichtige Phase der Persönlichkeitsentwicklung. Hier erfährt der junge Mensch, wie es ist Teil eines zielgerichteten, auf Erfolg und Wirkung angelegten Systems zu sein. Hier wird durch positive Erfahrungen Selbstbewusstsein aufgebaut. Die Jugendlichen lernen, sich nach 9–13 Jahren Schule in einer neuen Welt zu orientieren: der Arbeitswelt. Das ist etwas ganz anderes, als 6–8 Stunden zuzuhören und Wissen wiederzugeben. Das ist das echte Arbeitsleben.
Am Ende dieses Entwicklungsprozesses steht eine in den Betrieb integrierte, handlungs- und entscheidungsfähige Persönlichkeit. Wow! Wenn uns das gelingt, dann waren wir erfolgreich!

Ausbilden macht glücklich!
Die Fähigkeit unser Wissen weiterzugeben, ist in uns Menschen angelegt. Sie hat uns immerhin über 2,5 Millionen Jahre von der Steinzeit bis in die Gegenwart gebracht. Die Evolution hat es so angelegt, dass Handlungen, die für unseren Fortbestand wichtig sind, durch die Ausschüttung von bestimmten Stoffen im Gehirn belohnt werden. Diese sorgen dann für ein Glücksgefühl.
Zu den Dingen, die uns dauerhaft glücklich machen, gehören: eine Herausforderung bestehen, Gemeinschaft mit Freunden, etwas Neues lernen und Wissen weitergeben. Das Schöne an diesen Beispielen ist: Es gibt hier kaum schädliche Nebenwirkungen.
Der Psychologe Hans-Georg Häusel spricht in diesem Zusammenhang vom Fürsorgemodul, das in unseren Gehirnen angelegt ist (Hans-Georg Häusel 2005). Dieses Modul wird aktiviert, wenn wir uns um jemanden kümmern. Wenn wir einem anderen Menschen beispielsweise vermitteln können, wie man einen Baum schneidet oder eine Mauer baut. Wir erleben, wie der Zögling dann plötzlich etwas kann, was er vorher nicht konnte. Das Fürsorgemodul wird aktiviert, wenn wir einen Auszubildenden oder einen Praktikanten über einen Zeitraum betreuen. Das funktioniert auch bestens bei Auszubildenden untereinander. Die Auszubildende, die im Bereich Pflanzenwissen fit ist, bringt es den anderen bei, bereitet einen Pflanzentest vor oder geht mit der Gruppe in den botanischen Garten. Jeder möchte gerne etwas abbekommen vom Ausbilderglück, und je mehr Menschen sich an dem Prozess beteiligen, desto höher steigt der Glückspegel. Es gibt natürlich auch mal Ärger in der Ausbildung. Wie wir diesen minimieren können, erläutere ich im Laufe dieses Buchs. Trotzdem: Ein Betrieb, der ausbildet, in dem möglichst viele Personen in den Ausbildungsprozess einbezogen sind – auch auf der Baustelle – der hat eine besondere innere Qualität, die durch nichts anderes bewirkt werden kann. Ausbildung fördert nicht nur Freude, sondern sie fördert auch die Flexibilität der Mitarbeiter, wenn immer wieder neue Personen integriert werden müssen. Ausbildung ist wie eine Frischzellenkur: Sie hält jung und fit, weil die Azubis durch ihre Fragen und ihr Infragestellen dazu beitragen, dass man darüber nachdenkt, was man macht, warum man das so macht und ob es nicht auch anders geht. Dann der Stolz des Ausbildenden, wenn die Prüfung erfolgreich bestanden ist. Und genau das, diesen Prozess von der Raupe bis zum Schmetterling, erleben wir nur durch eigene Ausbildungstätigkeit.

Also: Was auch immer Sie bisher für das älteste Gewerbe der Welt gehalten haben, ich würde sagen, es ist die Ausbildung, die Weitergabe von Wissen an die eigenen Kinder, an die eigene Gruppe und schließlich an Menschen, die ganz bestimmte Fähigkeiten erlernen möchten.
Das Ausbildungsparadox
Das Ausbildungsparadox ist ein wenig schwierig zu erklären, deshalb heißt es ja auch Paradox. Ein Paradox ist ein scheinbar oder tatsächlich unauflösbarer Widerspruch. Also: Wir bilden aus, weil wir (später) gute Fachkräfte brauchen. O.k.! Jetzt nehmen wir dieses Ziel und packen es in eine Schachtel ganz hinten in den Schrank. Stattdessen holen wir das Ziel gute Ausbildung hervor und stellen es in den Mittelpunkt. Darauf richten wir unsere Kräfte und Ressourcen. Nur wenn wir dieses Ziel konsequent verfolgen, ohne an das Danach zu denken, wenn wir die 2–3 Jahre nutzen, um einen Menschen für einen Beruf, eine Branche und natürlich auch für unseren Betrieb zu begeistern, dann haben wir auch die volle Chance, die Nachwuchskräfte im eigenen Betrieb zu halten, ...
Inhaltsverzeichnis
- Haupttitel
- Vorwort
- Azubis im GaLaBau
- Drei Fragen für die Ausbildung
- Ausbildung und Marketing
- Service