Philosophische Formelsammlung
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Philosophische Formelsammlung

Ambivalente Gedankenexperimente und nachsokratische Fragmente

  1. 188 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Philosophische Formelsammlung

Ambivalente Gedankenexperimente und nachsokratische Fragmente

Über dieses Buch

"Es ist seltsam genug, dass man in unserem Lande die Figur des Moralisten in ihrer Legitimität so wenig kennt und schätzt. Wort und Sache stammen aus der französischen Kulturwelt, und die großen Beispiele eines Montaigne und Larochefoucauld sind in der deutschen Welt von heute unbekannt. Schopenhauer und Nietzsche, die in ihnen ihr großes Vorbild sahen, waren Außenseiter der Schultradition der Philosophie geblieben."Hans-Georg Gadamer: "Philosophische Lehrjahre - Eine Rückschau", Frankfurt a.M. 1977/1995, S. 209)"Alles wahre Apercu kommt aus einer Folge und bringt Folge.Es ist Mittelglied einer großen, produktiv aufsteigenden Kette."(]. W. Goethe)"Alles Schreiben ist aphoristisch."(Jacques Derrida: "L'Ecriture et la différence", Paris 1979, S. 207)"Der Aphorismus ist nur aus seiner Stellung zwischen Philosophie und Poesie beschreibbar." (Stefan Fedler, 1992)

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Kinkerlitzchen als Kippfiguren

Zwing mich nicht, mich durch Schmeicheln zu mindern
wie dich durch Tadeln.
Niederes wirkt tiefer und Besseres höher: Wer oben steht, sucht Tiefe,
und dem Untertan ist alles zu hoch.
Pop oder Volk? U-Kunst nimmt sich ernst, E-Kunst unterhält.
Heroismus oder Hedonismus? Wer noch mehr Freiheit und scharfe Sinnlichkeit
will, kämpft längst für Leergut und Stumpfsinn.
Wer sich hier gehen lässt, kommt ins Schwitzen
und wirkt leichtfertig, wo er schwer schuftet.
Kurzatmig oder kurz angebunden? Aphoristiker sind keine Kurzarbeiter.
Welchen Autor überleben mehr als drei Sentenzen,
und welches Bonmot kennt weniger als drei Verfasser?
Je weniger kleine Kinder, desto mehr große Gefühle will die Liebe.
Frei wirkt, wer von zu wenigem bestimmt wird oder von zu vielem.
Geld fließt weniger für Lebensnot als für Kunst, die über sie erhebt.
Demokratie diktiert Moden und lässt über objektive Wahrheit abstimmen.
Als Egoist gilt schon, wer mit schwachen Kräften haushalten muss.
Ein Theater ist auch ein Schauspiel : eine Komödie, wenn man flennt,
eine Tragödie, wenn es brennt.
Erwachsene wären kein Wachs in den Händen des Wachstums.
Missbraucht wirkt schon, wer zu schüchtern war, Nein zu sagen.
Franzosen entwickeln sich, um (beurteilbare) Gestalt anzunehmen.
Deutsche entwickeln sich immer weiter, vom Formlosen zum Unförmigen.
Fortschritt ist der Aufstieg vom Hungerödem zur Magersucht.
Ohne Sexualobjekte gibt es so wenig Liebe wie ohne Sexualtabus.
Du hast dich ausgesperrt. Der Schlüssel zu allem liegt drinnen.
Und wo ist der Schlüssel zu diesem Schlüssel?
Freiheitsdurst und Machthunger streiten, wo sie eins sind; Wissensdurst
und Bildungshunger verwechseln sich, weil sie nie eins sind.
Niegeliebte müssen leiden, Vielgeliebte lassen leiden.
Gähnt uralter Abgrund oder innere Leere, vor Müdigkeit oder Langeweile?
Machthunger und Freiheitsdurst setzen jeden auf halbe Ratio.
Verfolgungswahn macht Pioniere.
Unglaublich, was alles glaubt, wer nichts versteht, und wie wenig versteht,
wer gar nichts glaubt.
Der kleine Mann arbeitet für wenig Geld, das große Geld für Müßiggänger
Im Ich wie im Witz hängt zusammen, was im All nicht zusammengehört,
wie im Gemüt auseinander folgt, was im Gehirn auseinanderfällt.
Habenichtsnutz. Materielles Eigentum wird besser geschützt als geistiges,
dem es sich verdankt.
Geschmackvolles ist zum Kotzen, doch Brechts Kotze hochkulinarisch.
Eine Sache hinter der andern, ein Satz nach dem andern, doch ein Sinn
im anderen : Eine Sentenz, die drei Sätze zugleich sagt, ist ein Gemälde,
das drei Bilder zugleich zeigt.
Wer nicht protestiert und nichts sagt, kann später sagen,
er habe nicht mitgejubelt.
Ich halte und verkaufe mich nicht für dumm. Ich bin nicht klug genug.
Welcher Hirnforscher kann freiwillig seinen Willen untersuchen
und seine Überzeugung von dessen Freiheit aufgeben?
Wer Windparks sät, wird Maschinensturm ernten,
und Wichtigtuer allein oft halten sich für Wald- und Klimakiller.
Eher werden Barbaren mit Geld als Sklaven mit Geist abgefunden.
So depressiv wie danach wirken Franzosen nur ohne Koitus
und Deutsche auch davor.
Wer wirkt selbstbezogener als der Selbstbezwinger
und selbstloser als der Selbstverwirklichte?
Gebildet wirkt, wen das Chaos frommer macht als der Kosmos.
Pop(anz). Wer allen nach dem Munde reden will, verteidigt Fraß und Suff,
Sex und Sport gegen die „Heuchelei des geistigen Lebens“.
Von allem lässt Kunst die wesentlichen,
Wissenschaft die unwesentlichen Züge weg.
Je kurzlebiger die Produkte, desto langlebiger die Produzenten,
die immer für die Jugend sind, also für die jüngsten Waren.
Erwachsene einigen sich, Kindsköpfe vereinigen sich.
Nothink is nothing. Plato setzte die eine Wahrheit über die eine Welt
gegen sophistische Wahrheiten über atomistische Welten.
Erst denken, dann handeln? Erst reden, dann nichts mehr tun!
Ein Kind redet offen, ein Großer öffentlich.
Liebe unterscheidet sich von Lust dadurch,
dass sie nicht nur wieder klaren Kopf kriegen will.
Ihren Willen halten Gesetzestreue für frei, Gesetzesbrecher für unfrei.
Unverständliche Formeln der Forscher führen zu verständlichen Produkten,
unverständliche Sätze der Denker zu verständnislosen Protesten.
Maschinen sind keine Arbeitabnehmer mehr, sondern harte Arbeitgeber.
Einst war die Einheit mit dem All erotisch,
nun will gemeiner Sex Verschmelzung mit der AllGemeinheit.
„Zur Sache!“ ruft der Redner. „Zur Rednerschule!“ ruft der Sachkundige.
Kultur, die Menschenleben nicht bereichert, sondern erst ermöglicht,
heißt Zivilisation.
Erträge. Der Reiche kann nichts ertragen, der Arme nichts als ertragen.
Lockes gemeiner Wille aller verhält sich zu Rousseaus Allgemeinwillen
wie die Französische zur Russischen Revolution.
Große Kunst muss frei sein, von großem Vormund und großer Nachfrage.
Die Welt kann sich nicht ausdrücken. Sprichst du über sie,
drückst du dich aus, und sprichst du von dir, drückst du sie aus.
Dass es Widersprüche gibt, ist keiner,
und dass es keine neuen Ideen gibt, ist auch eine.
Für Luxus mussten Schufte nie schuften. Fürs Lebensnotwendige muss
ich, nach einem Vierteljahrtausend der Maschinen, immer noch schuften.
Rot ist weder gelb noch blau, doch das Rot, das nicht blau ist,
ist nicht das Rot, das nicht gelb ist
F...

Inhaltsverzeichnis

  1. Epigraph
  2. Widmung
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Kaleidoskop : Was stellt dies Mosaikbild dar?
  5. Nervenzellen : Kloster-, Gummi- und Gefängniszellen
  6. Club der Einzelgänger : Polyphone Symphonik?
  7. Springen Funken auf uns über?
  8. Solistenkonzert : Konkordienformeln gegen Entropie
  9. Noch nicht spruchreif – doch schon widerspruchreif
  10. Dummgewordenes Streusalz
  11. Durcheinandergeworfen, zusammengewürfelt oder auseinandergesetzt? Langlebige Kurzweil und kunterbunte Mischehen
  12. Abgehobenes Geistesalphabet
  13. Salvatorische Klauseln : Ruckzuck ohne Heckmeck
  14. Tafelsilber und Kronjuwelen
  15. Schillernde Seifenblasen, platzende Luftballons
  16. Graph : Zusammenhänge zwischen unabhängigen Variablen
  17. Zur Strafe aufs Glücksrad geflochten
  18. Synergiedefekte in single´s fellow feelings
  19. Urteilchen, noch nicht rechtskräftig
  20. Zwischenräume Ungelüftete Geheimnisse, winzige Resträtsel
  21. Bric à brac : Geistige Mikroben, Molekülkalkül
  22. Große Ursachen, keine Wirkungen
  23. Einsilbig nichtssagend : Views from nowhere Komplette Auswahl aus großem Allerlei und Einerlei
  24. Diasporadisches von Helden und Händlern (Minimalistische Maximen und Reflexionsreflexe)
  25. Eingeebnete Differentiale, brüchige Verstetigungen
  26. Dampf machen und Tumult dämpfen
  27. Kleine Schritte vom Lächerlichen zum Erhabenen
  28. Im Anfang war der Schnappschluss in Spruchkammern
  29. Unwegsame Itinerarien : Deute, worauf ich deute
  30. Vakuumfluktuationen, auf Berg- und Speerspitze getrieben
  31. Herzensgute Maximen, lebenswahre Reflexionen
  32. Schöngeistige Sentenzen, frischfromme Urteilssprüche
  33. Aphorismen zur Naseweisheit
  34. Kaustische Käuze vom Narrenhochseil
  35. Schwarze Löcher im Kopf der Bleistiftspitzensportler Stand- und Streitpunkte : Mittel-, End- und Kontrapunkte
  36. Kuddelmuddel ohne Techtelmechtel : Kultur macht Luft- und Gedankensprünge
  37. Aber nun mal im Ernst
  38. Wirrwahr im Krimskrams, Zickzack im Hickhack Elementares über tobende Elemente
  39. Kinkerlitzchen als Kippfiguren
  40. Weitere Aphorismenbände des Autors
  41. Impressum