Alltagseltern - Mit Kindern spirituell unterwegs
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Alltagseltern - Mit Kindern spirituell unterwegs

  1. 88 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Alltagseltern - Mit Kindern spirituell unterwegs

Über dieses Buch

Wer von Sonnenauf- bis untergang mit einem Kind (oder mehreren) zusammen kocht, wäscht, putzt, ein bisschen sich sorgt, ein bisschen streitet, der realisiert: Alltagsgestaltung mit eigenen Nachkommen macht den grauen Alltag viel heller, denn das Leben mit Kindern bereichert. Beide Seiten.Geistliche Impulse helfen dabei, den Alltag geplant und spontan zu unterbrechen. Und umgekehrt: Sich bei Alltagsverrichtungen weniger von deren Dynamik beherrschen zu lassen, sondern von geistlichen Werten.Das Buch schlägt für jeden Tagesabschnitt und jede Jahreszeit eine Auswahl von Alltagsimpulsen zur Aneignung und Meditation vor.? Geistliche Impulse für die Alltagsgestaltung mit Kindern

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Information

Jahr
2022
ISBN drucken
9783429057350
eBook-ISBN:
9783429065669
Auflage
1
Erziehen im AlltagMorgen

1. Vom Aufgang der Sonne

Unüberhörbar sind die Aufforderungen zum Singen in der Bibel. In allen Variationen und mit verschiedenen Fortsetzungen ertönt die Aufforderung: »Singt und jauchzt aus vollem Herzen!« (Eph 5,19). Singen und Sagen gehören von ihrem Ursprung her zusammen. Ein Kind lernt sprechen, indem es Laute nachahmt und mit lautsprachlichen Klängen spielt. Zu Beginn des Lebens werden zuerst Töne und dann die Sprache hervorgebracht.
Singen ist nicht jedem Erwachsenen gegeben. Doch jauchzen? Studien ergaben, dass die Hälfte der Versuchspersonen, denen gesagt wurde, sie sängen falsch, dies glaubten. In der Mittelschule hatte einmal eine Musiklehrerin zu Elvis Presley (1935–1977) gesagt, er könnte nicht singen. Glücklicherweise blieb Presley selbstbewusst genug, seine Gitarre mit in die Schule zu bringen und die Kritikerin mit einem Popsong eines Besseren zu belehren.
Die Aufforderung zu jauchzen und zu jodeln heißt im Hebräischen hallelu. Wenn das für den Gott JHWH getan wird, ruft man hallelu-ja. Dabei bricht ein Urlaut aus dem Inneren des Menschen durch die Kehle hervor. Entsprechend heißt es in den Psalmen 103 und 104 wiederholt: »Preise den Herrn, meine Kehle! Hallelu-ja!« Das hebräische Wort näfäsch bezeichnet zuerst einmal Kehle, was in der Regel mit Seele wiedergegeben wird.
Seit meinen Kindertagen gehören in die ersten Augenblicke des neuen Tages nicht Pläne und Sorgen, auch nicht das Vielerlei des Werktages, sondern das Singen. Meine eigene Geschichte des Singens ist die Geschichte meiner Großmutter. Mit ihrer Stimme konnte sie nicht anders als Gott singend zu loben und Singen zu unterrichten. Während Hinweisen zur Kunst des Singens an eine ihrer Schülerinnen ereilte sie eines Tages abrupt ihr eigenes Lebensende. »Wenn ich das Singen nicht gehabt hätte, würde ich schon lange nicht mehr leben«, so hat es aus ihrer Seele getönt. Ich durfte es mehr als zwanzig Jahre erleben.
Ignatius sagt: Leben ist zutiefst Liebe, Liebe aber Schenken und Empfangen. In einem Brief schreibt er, »… wie sehr die Anerkennung und Dankbarkeit für die empfangenen Güter und Gaben sowohl im Himmel wie auf der Erde geliebt und geschätzt wird«3. Dankbarkeit bedeutet, sich dem Leben und der Lebendigkeit zu öffnen. Das ist kein (moralisches) Gebot, sondern, weil Erfahrungstatsache, vor allem Einladung. Dankbarkeit kann zu Lobgesang werden.
In der Heiligen Schrift ist der Morgen eine Zeit voller Wunder. Vor Tagesanbruch geht Jesus beten (Mk 1,35), in der Frühe gehen die Frauen zum Grab und finden Jesus auferstanden, im Morgengrauen finden die Jünger den Auferstandenen am Ufer des Sees von Tiberias (Joh 21,4). Ein Tag ist lang genug, um Gott zu finden oder zu verlieren, um Glauben zu halten oder in Verzweiflung zu fallen. Gott schuf darum Tag und Nacht, damit wir »nicht im Grenzenlosen wanderten, sondern schon am Morgen das Ziel des Abends vor uns sähen …«4, darum: Die alte Treue Gottes allmorgendlich neu zu besingen, mitten in einem Leben ein neues Leben mit ihm beginnen zu dürfen, »das ist das Geschenk, das Gott uns mit jedem neuen Morgen macht« (Dietrich Bonhoeffer).
»Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang sei gelobet der Name des Herrn« (Ps 113,3 / Gotteslob Nr. 415), haben Sie dies schon einmal für sich gesummt? Später dann mit vielleicht krächzender, aber dankbarer Kehle-Seele? Und bald schon frohgemut mitsingend mit dem Kind, vielleicht an alte Singtraumata rührend, die längst vorbei sind? Die singende Imitation des Sonnenlaufs wie in »Vom Aufgang der Sonne« ist in vielen Situationen verwendbar: Am Morgen, am Abend, vor einem gemeinsamen Essen und in allen Situationen des Tages, in denen man singen, summen und aus vollem Herzen jauchzen kann.
Liebe Leserin und lieber Leser, wie ich schon in der Hinführung andeutete, endet jedes Kapitel mit Impulsfragen. Damit möchte ich Ihnen zu einer Unterbrechung Ihrer erzieherischen und häuslichen Verrichtung verhelfen. Zu diesem Kapitel sind es drei:
1. Welches Morgenlied kenne ich auswendig?
2. Möchte ich es meinem Kind beibringen? Weshalb?
3. Ich schreibe den Liedtext auf, trage ihn als Spickzettel bis zum Gute-Nacht-Ritual am Bettrand meines Kindes bei mir und probiere aus, ob Singen mit Kindern hilft, alte Singhemmungen abzubauen.

2. Atmend unterwegs

»Too blessed to be stressed«, zu gesegnet, um gestresst zu sein! Doch beim subtilen Übergang am Morgen, wenn man aus dem Haus will und es ausgerechnet dann nicht klappt, was man seinem Kind am Abend zuvor gezeigt und mit ihm eingeübt hat, da wird es schwierig, nicht gestresst zu sein. Reagiert man auf das kindliche Unvermögen ungehalten, wirkt sich das in den ganzen Tag aus: Es braucht dann nur noch einen Verkehrsstau am Morgen und tagsüber den Ärger über eine nicht funktionierende Software, damit dann abends alles in einem Wortgefecht am Familientisch endet.
Im Stress verliert man nicht nur den Blick für das Gute. Im Stress lässt sich auch nicht gut erziehen. Der Körper wird auf Kampf- und Fluchtreaktion eingestellt, Blutdruck und Herzfrequenz steigen, die Muskeln spannen sich an, Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet – aber die lösende Reaktion erfolgt nicht. Der Körper wartet in ständiger Anspannung auf den nächsten Ansturm weiterer Schwierigkeiten und Verantwortungen – eine Situation, die es praktisch unmöglich macht, sich zu entspannen. Das »Siehe, es ist sehr gut!« des priesterlichen Schöpfungsberichts spricht sich dann schwer.
Wenn man sie fragt, wünschen sich die meisten Kinder etwas weniger gestresste Eltern. Dies zumindest ist das Ergebnis einer bekannten Studie von Ellen Galinsky, in der die Kinder einen freien Wunsch an ihre Väter und Mütter formulieren durften. Mehr als 50 Prozent der Eltern glaubten, ihre Kinder würden sich mehr Zeit mit ihnen wünschen. Einige Antworten der Kinder tendierten tatsächlich in diese Richtung, aber der Großteil wünscht sich, die Eltern sollten weniger müde und vor allem weniger gestresst sein.
Als mein Geduldsfaden einmal deutlich am Reißen war, hat mir meine Tochter das Lied von Balu vorgeträllert, dem sympathischen Bären aus dem Disney-Film Das Dschungelbuch: »Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit jagst du den Alltag und die Sorgen weg …«, ich fühlte mich davon unmittelbar an meine Wurzeln erinnert: Dieser Bär aus eigenen Kindheitstagen führte mich in die Geborgenheit der eigenen Herkunftsenergie.
Dieser gesegneten Ursprungskraft begegne ich auch, wenn ich bewusst atme. Ein gelassenes Herz bedeutet Leben (hebr. chai) für den Leib. Dies hielt bereits die biblische Weisheitssschule fest (Spr 14,30). Heute kann gemessen werden, wie betontes, langsames Ausatmen das Nervensystem entspannt. Dreimal tief durchatmen, wie mir meine Großmutter als Jugendlicher noch empfohlen hatte, war zwar gut gemeint, hilft vielleicht ein wenig, ist aber wenig tiefenwirksam. Klinische Erfahrungen zeigen: Körperliche Stressreaktionen verringern sich erst nach zehn Minuten, dafür dann signifikant.
Bezeichnenderweise enthalten die Worte Inspiration und Spiritualität das lateinische Wort spiritus für Geist und Hauch bzw. »spiro«, »ich atme«. Vom Ersten Testament her ist bekannt: Die Unaussprechlichkeit des an Mose offenbarten Gottesnamens JHWH liegt darin begründet, dass das heilige Tetragramm (Jod, He, Waw, He) ursprünglich gar nie gesprochen, sondern geatmet wurde. Viele Experten sind davon überzeugt, dass die korrekte Aussprache der Versuch ist, den Klang des Ein- und Ausatmens zu repetieren und zu imitieren. Und so kann das Erlebnis, wonach der Atem unser unmittelbarster Begleiter ist, das Gebetsund Zusammenleben günstig beeinflussen. Diejenigen meistern ihr Leben besser, die sich des göttlichen Segens bewusst sind, der im Atem liegt.
Ist das nicht wunderbar? Atem, Luft, Wind und Geist sind genau genommen nichts – und doch alles. Der Atem verbindet alle lebendigen Wesen untereinander und mit der Vergangenheit. Es ist derselbe Atem wie jener, der Adam von JHWH in die Nasenlöcher geblasen wurde (Gen 2,7) und derselbe, den Jesus am Kreuz vertrauensvoll seinem Vater überantwortet hat (Joh 19,30). Der Geisteswind weht, wo er will (Joh 3,8). Und das heißt offenkundig: Er weht immer und überall.
Liebe Leserin und lieber Leser, was immer Sie tagsüber in Atemnot bringt und Ihre Geduld auf die Probe stellt: Versuchen Sie sich beim Gedanken an kleine Schritte zu entspannen, und zwar in Vorfreude auf das, was kommt? Das, was Sie erwarten, entwickelt sich. Disponieren Sie sich dafür und befreien Sie sich vom momentanen Leistungsdruck, indem Sie regelmäßig Ihren Körper erleben: »Es« atmet in Ihnen.
Mittag

3. Kochen und schmecken

Das Herz eines jeden Vaters schmilzt, wenn er ein Briefchen mit Zeilen wie solchen erhält: »Lieber Papa, ich schätze dein Essen sehr, dank...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Widmung
  4. Inhalt
  5. Erziehen im Alltag
  6. Erziehen im Jahreslauf
  7. Anhang
  8. Anmerkungen
  9. Impressum