Artenübersicht
Als Oneirogen wenig erforscht Ethnobotanisch als Oneirogen gesichert Achillea millefolium L.
Schafgarbe
Schafgarbe
Die Schafgarbe ist eine in der mitteleuropäischen Flora häufig vorkommende Heil- und Ritualpflanze, der man seit jeher geistöffnende, -klärende sowie -zentrierende Eigenschaften zuspricht. Eine Wirkung, die sich gleichermaßen im Alltags- und im Traumbewusstsein als sehr nützlich erweisen kann. Zur Intensivierung des Traumerlebens wird die Schafgarbe traditionell häufig als Kissenfüllung eingesetzt; oftmals in synergistischer Kombination mit Beifuß, Lavendel oder Kamille. Das blühende Kraut eignet sich zudem hervorragend als Räucherwerk und kann als Teeaufguss oder Tinktur auch innerlich angewendet werden.
Acorus calamus L.
Kalmus
Kalmus
Die aromatische Wurzel dieser wasserliebenden Pflanze ist in Ägypten, China, Europa, Nordamerika und Tibet als Heil- sowie als sakrales schamanisches Ritualmittel bekannt. Kalmuswurzel kann gekaut, gegessen, geräuchert und als Tee oder Tinktur zubereitet werden. Hochdosiert wirkt sie psychoaktiv und es kann zu aphrodisierenden, euphorisierenden und entaktogenen Effekten kommen. Auch kann die Einnahme von Kalmus eine Intensivierung des Traumerlebens begünstigen, besonders dann, wenn er zusammen mit Baldrian oder einem anderen Traumkraut verwendet wird. Als wirksamkeitsbestimmend gilt die Substanz β-Asaron. Zu beachten ist, dass von dieser Verbindung, wenn sie regelmäßig oder hochdosiert zugeführt wird, eine potenzielle Gesundheitsgefahr ausgeht. Ebenfalls sollte Kalmus unter keinen Umständen in Kombination mit einem Monoaminooxidase-Hemmer (MAOI) eingenommen werden.
Alepidea amatymbica ECKL. ET ZEYH.
Larger tinsel flower, Ikhathazo
Alepidea
Für oneirogene und divinatorische Zwecke wird die getrocknete und pulverisierte Wurzel in Südafrika entweder geraucht oder als Schnupfpulver angewendet. Alternativ können kleine Wurzelstücke gekaut und ausgesaugt oder als Dekokt zubereitet werden. Neben ihrer traditionellen Verwendung als Oneirogen wird Ikhathazo in der südafrikanischen Ethnomedizin zur Behandlung einer Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen genutzt, unter anderem in synergistischer Kombination mit Hanf gegen Asthma und Entzündungen (WINTOLA/AFOLAYAN 2014, VAN WYK et al. 2009: 38). Die oneirogene Idealdosis liegt bei den meisten Personen zwischen 0,1 und einem Gramm des Wurzelmaterials.
Arctium lappa L.
Große Klette
Große Klette
In der europäischen Volksmagie heißt es, dass die Klettenwurzel Albträume vertreibt, negative Einflüsse in der Traumwelt abwehrt, Träume lebendiger macht und die Traumerinnerung verbessert, wenn ein Stückchen von ihr unter das Kopfkissen gelegt wird.
Artemisia vulgaris L.
Gewöhnlicher Beifuß
Gewöhnlicher Beifuß
Der Beifuß gehört zu den ältesten Heil- und Ritualpflanzen der Menschheit. Nahezu weltweit sind er und seine nahen Verwandten zur Appetitanregung, Verdauungsförderung und als Wurmmittel bekannt. Gleichzeitig wird die Pflanze seit jeher mit den weiblichen Schöpfungsprinzipien, mit magischen Schutzaspekten sowie mit dem Erlangen von erweiterten Bewusstseinszuständen assoziiert.
Die psychoaktive Qualität der Pflanze umfasst beruhigende, herz- und geistöffnende, traumintensivierende sowie stimulierende Effekte – alles in allem sehr mild, aber dennoch deutlich zu spüren. Wie das getrocknete Kraut für oneirogene Zwecke angewendet wird, gestaltet sich abhängig von der persönlichen Präferenz: Meist wird vor dem Schlafen aus ein bis zwei Gramm Krautmaterial ein Tee zubereitet oder es wird eine Tinktur eingenommen; alternativ ist das Räuchern, Rauchen oder Vaporisieren (120–150 °C) möglich.
In sehr vielen Fällen zeigt Beifuß-Kraut aber auch dann eine traumintensivierende Wirkung, wenn es ins Kopfkissen gefüllt wird. Entweder legt man sich mit dem Kopf auf das Kissen oder man positioniert es dicht vor der Brust bzw. dem Herz (Anahata Chakra). Ebenfalls bietet es sich an, das Kraut zu einem Strauß, Bündel oder Kranz zu binden und über das Bett zu hängen. Eine Praxis, die gemäß der traditionellen Volksmagie nicht nur luzide Träume unterstützt, sie kann den Anwender auch vor plagenden Albträumen schützen.
Neben dem heimischen Beifuß sind für eine oneirogene Verwendung außerdem Artemisia absinthium (Wermut), Artemisia copa (Copa-Copa), Artemisia dracunculus (Estragon), Artemisia ludoviciana (Silber-Wermut, White sage) und Artemisia tilesii (Tilesius’ Wermut) u.a. geeignet.
Asparagus cochinchinensis (LOUR.) MERR.
Chinesischer Spargel, Wilder Spargel
Chinesischer Spargel
Diese Spargel-Art (chin. Tian Men Dong) ist eine alte chinesische Heilpflanze. Sie wird bereits seit über zweitausend Jahren für medizinische und spirituelle Zwecke ...