
Die Kunst des Richtens und die Richter der Kunst
Die Rolle des Literaturkritikers in der Aufklärung
- 576 Seiten
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Die Kunst des Richtens und die Richter der Kunst
Die Rolle des Literaturkritikers in der Aufklärung
Über dieses Buch
Der Rezensent als Schulmeister – Steuerung von Publikumsgeschmack und literarischer Produktion.Als das von Immanuel Kant ausgerufene "Zeitalter der Kritik" ist die Aufklärung auch der Ausgangspunkt für eine Literaturkritik im modernen Sinn: Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte sich im deutschsprachigen Raum die Rolle des Rezensenten als Literaturexperte. In zahllosen Rezensionsjournalen verkündeten die sogenannten "Kunstrichter" fortan ihre Urteile über neue Bücher und nahmen für sich in Anspruch, auf diese Weise Publikumsgeschmack und literarische Produktion gleichermaßen zu verbessern.Der Erfolg einer solchen schulmeisterlichen Wertungsinstanz ist in der Ära des eigenständigen Vernunftgebrauchs und der Autoritätenskepsis jedoch alles andere als selbsterklärend. Inga Schürmann zeichnet vor diesem Hintergrund die Inszenierungs- und Legitimationsstrategien nach, mit denen sich die neue Rolle des Literaturkritikers und das zugehörige Modell der Kritik dennoch in der aufklärerischen Diskursordnung etablieren konnten. Dabei macht sie sichtbar, wie in konzeptionellen und literaturkritischen Texten die Notwendigkeit des Rezensionswesens, die Verbindlichkeit der gefällten Urteile und die Überlegenheit des Kritikers gegenüber dem Laienleser herbei- und festgeschrieben und mit aufklärerischen Denk- und Redemustern in Einklang gebracht wurden.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- 1. Einleitung
- 2. »… eine Art von neuerlich entstandenen Geschöpfen …«. Die Anfänge der Literaturkritik im Kontext der Aufklärung
- Aus der Theorie: Die aufklärerische Kritikkonzeption
- 3. »… so ist es gewiß, daß die genauste Kritik uns unentbehrlich ist …«. Strategien der expliziten Legitimation
- 4. »… also wird jedermann von einem Gedichte einerley Urtheil fällen …«. Die Objektivierung der literaturkritischen Wertung
- 5. »Wie viel wird nicht zu einem rechtschaffenen Kunstrichter erfodert!« Das Qualifikationsprofil des idealen Kritikers
- 6. Vom »unverständigen Pöbel« zum obersten »Richterstuhl des Publici«. Der Stellenwert des Publikums als Aporie aufklärerischer Literaturkritik
- Aus der Praxis: Formen der Kritik
- 7. »Ja warum tragen wir nützliche Wahrheiten nicht in Gesprächen vor …?« Dialogische Formen kritischen Schreibens
- 8. »Alles Meynen, Dafürhalten etc. gehört nicht in Recensionen …«. Die Rezension als literaturkritischer Monolog?
- 9. Fazit: »Den gesetzgebenden Ton zu führen haben unsere ›Kunstrichter‹ und ›Bibliothekare‹ vortreflich verstanden …«
- Anhang