
- 458 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Der Theologenstreit um die reine Liebe zog am Ende des 17. Jahrhunderts ganz Europa in seinen Bann. Im Mittelpunkt standen die beiden Schriftsteller und Bischöfe François Fénelon und Jacques B. Bossuet.Historisch ging Fénelon als Verlierer, moralisch aber als Sieger aus dem Streit hervor.Kann sich der Mensch übersteigen? Ist er zu reiner Liebe fähig? Oder muss und kann Liebe nur als aufgeklärte, sublimitierte Selbstliebe existieren? Fénelon vertritt die Ansicht, es gebe die uneigennützige, bedingungslose (Gottes-)Liebe, den amour pur. Fénelons Position wird von der Kirche, vom Papst und von Ludwig XIV. nach massiver Beeinflussung durch Bossuet als »Schimäre« zurückgewiesen. Mit der Entscheidung ist aber das eigentliche Problem nur verschoben, nicht geklärt. Die reine Gottesliebe zurückzuweisen, bedeutet eine bürgerliche Anthropologie zu etablieren und die klassische Teleologie in Funktionalismus umzukehren: Nicht mehr Selbsttranszendenz, wie in der klassischen Philosophie, sondern Selbsterhaltung und Selbstbehauptung werden zum Paradigma der Neuzeit und der bürgerlichen Moderne.
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Impressum
- Inhalt
- Vorwort zur zweiten Auflage
- Einleitung
- Fénelons Theorie der reinen Liebe nach der Dissertatio de amore puro
- Voraussetzungen: Bürgerliche Ethik und nichtteleologische Ontologie
- Psychologie und Ontologie
- Die Lehre des heiligen Thomas von Aquin über den amor perfectus
- Fénelons Argument der Wette
- Unschuld und Reflexion
- Der »Geist der Kindheit« und die Entdeckung des Kindes
- Fanatismus und Gehorsam
- Leibniz’ Stellungnahme zum Streit um die reine Gottesliebe
- Die Lehre von der reinen Liebe als pädagogische Theorie
- Anhang I: Fénelon und Jean Paul
- Anhang II: Schopenhauer und der Quietismus
- Anmerkungen
- Literaturverzeichnis
- Personenregister
- Erläuterungen
- Autoreninfo