
- 252 Seiten
- German
- PDF
- Über iOS und Android verfügbar
Über dieses Buch
Die Tragödie zeigt den Schrecken, der den Figuren widerfährt und dokumentiert damit die Leiden der Menschheit. Auf der Theaterbühne ist die Tragödie seit etwa 2.500 Jahren präsent und zeigt Tragisches, insbesondere Tragik, deren Ursprünge in kriegerischen Auseinandersetzungen liegen. Dem Krieg als Urtopos des Tragischen gilt es nachzuspüren und zu ergründen, unter welchen Bedingungen Krieg in der Dramengeschichte immer wieder aufs Neue als Grundlage tragischer Stoffe dient und damit eng mit der Erzählung des Tragischen verknüpft ist. Theater und Krieg lassen sich in Bezug auf die Tragik kaum voneinander trennen, wobei diese Verbindung gar bis in den Bereich des Komischen hineinführt, was anhand der Soldatenfigur aus der Commedia dell'arte sichtbar wird. Insofern ist der Krieg als Handlungsgrundlage fest in der Theatergeschichte des Tragischen und Komischen verankert, was anhand der Handlung, der Figuren vor allem aber der Sprache unverkennbar zu Tage tritt.
Häufig gestellte Fragen
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theorie des Tragischen
- 1.1 Aristoteles‘ Wahrscheinlichkeit und Lehmanns Schrecken
- 1.2 Nietzsche und die Verzauberung
- 1.3 Artaud und die Grausamkeit
- 1.4 Krise als dramatische Voraussetzung
- 2. Theorie des Krieges
- 2.1 Clausewitz und die Staatspolitik
- 2.2 Handel, Handlung und Takt
- 2.3 Kriegerischer Naturzustand
- 3. Aischylos: Die Perser
- 3.1 Antike Kriegführung und Dionysien
- 3.2 Mythos und Geschichte
- 3.3 Heimaterde als Rückversicherung der eigenen Identität
- 3.4 Atossas Traum als Vorahnung
- 3.5 Botenbericht und Chorklagen
- 3.6 Der Orakelspruch als Freispruch des Xerxes
- 3.7 Göttliche Einbettung der Perserklage
- 4. Andreas Gryphius: Horribilicribrifax Teutsch
- 4.1 Das Komische und der Krieg
- 4.2 Capitano-Figur als Militärparodie in der Commedia dell’arte
- 4.3 Verdopplung als Abgrenzung und deutsche Eigenart
- 4.4 Ehe als Stabilisierungsfaktor nach kriegsbedingter Verarmung
- 4.5 Entlarvung der Maulhelden durch ihre Diener
- 4.6 Derbheit in dionysischer Tradition
- 4.7 Kommunikation der Unzulänglichkeiten
- 4.8 Sprachlicher Verfall als Sinnbild für das Soldatenwesen
- 5. Heinrich von Kleist: Die Hermannsschlacht
- 5.1 Topographische Kriegseinbettung in der Heimaterde
- 5.2 Totalisierung des Krieges durch den Partisanen
- 5.3 Die Komponente des Zufalls im Angesicht des Schicksals
- 5.4 Der Entschluss zur Tat im Akt des Sich-Entschließens
- 5.5 Die Verwandlung Thusneldas in die Bärin von Cheruska
- 5.6 Der chorische Bardengesang als Wiege des Krieges
- 6. Karl Kraus – Die letzten Tage der Menschheit
- 6.1 Lesedrama – die Kunst des Vortragens
- 6.2 Das Zitat als Ausdruck der Sprachkritik
- 6.3 Zeitungsmeldungen: Die Presse als Sprachrohr
- 6.4 Sensationsgier in Menschengestalt – die Schalek
- 6.5 Kriegsspiel im Theater und im Kinderzimmer
- 6.6 Das Komische im Weltkrieg
- 6.7 Entmenschlichung bis zum Untergang
- 7. Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür
- 7.1 Die Entwertung Gottes durch den Krieg
- 7.2 Beckmann – sich selbst entrückt
- 7.3 Erinnerung als Bürde
- 7.4 Verantwortung und Traum: der Chor der Toten
- 7.5 Toller Vergleich – ein expressionistischer Seitenblick
- 7.6 Sehnsuchtsort Familie
- 7.7 Das schreiende Herz im Angesicht der eigenen Kreatürlichkeit
- 7.8 Gottlose Jugend – Verrat an einer Generation
- 8. Krieg in der Dramatik – Verbindungslinien
- 8.1 Mythos
- 8.2 Charaktere
- 8.3 Sprache
- 8.4 Ausblick
- Primärtexte
- Literaturverzeichnis