
- 276 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Das primäre Anliegen dieser Arbeit ist die Neudefinition des Gemeinschaftskonzepts basierend auf der Rezeption des kommunitaristischen Ansatzes von Sheyla Benhabib und TheoretikerInnen des intersektionalen Feminismus. Zu den weiteren Zielen dieser Arbeit zählt die Beantwortung der Fragestellung: Inwieweit kann das Gemeinschaftskonzept dekonstruiert und neu definiert werden, damit die Neulesung dieses Begriffs im Sinne der effektiven Ermöglichung der politischenPartizipation von diskriminierten Gruppen interpretiert werden könnte?Die Aktualität und Forschungsrelevanz der Fragestellung lässt sich folgendermaßen begründen: Die Bedingungen der Gegenwart stellen die neuen Herausforderungen für die Gemeinschaften der Gegenöffentlichkeitssphäre. Wie in den Kapiteln 7 und 8 argumentiert wird, unterscheidet sich die Mehrheit der gegenwärtigen politischen Proteste von den Protestbewegungen, die noch vor 30 Jahren stattfanden. Zu den besonderenEigenschaften des modernen politischen Widerstandes zählen seine zumeist digital koordinierte Organisation, überwiegend friedlicher Charakter der Protestaktionen und die Abwesenheit fester Hierarchien.Die gegenwärtige politische Diskussion wird nicht mehr vollständig von den staatlichen Instituten bestimmt. Vielmehr befindet sich der Staat, der damals vollständig die öffentliche Diskussion kontrollierte (z. B. durch die staatlichen Medien), in einer Konkurrenzsituation, denn die digitalen Medien bieten gegenwärtig eine unabhängige Diskussionsplattform an.Dadurch entsteht eine Möglichkeit für die Gruppen, die in der öffentlichen Diskussion unterrepräsentiert sind, ihre Stellungnahme an möglichst viele RezipientInnen vermitteln. In der soziologischen Literatur wird die Sphäre der alternativen Diskurse als jene der Gegenöffentlichkeit bezeichnet.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1.Einleitung
- 2. Methodologie des Theorievergleichs
- 3. Einordung der Citizenship-Debatte in die intersektionale Theorieperspektive
- 3.1 Geschichte der Citizenship-Ansätze im Hinblick auf die Partizipationsproblematik
- 3.2 Intersektionalitätstheorie als Reaktion auf institutionelle Diskriminierung.Theoretisieren des Machtsystems oder identitätsbasierte Ansätze?
- 3.3 Historische Entwicklung des Inklusionsbegriffs. Recht auf Teilhabe als Privileg
- 3.4 Feminist Citizenship als Alternative zu den universalisierten Staatsbürgerschaftsansätzen
- 3.5 Queer Citizenship und Sexual Citizenship. Mechanismen der Ausgrenzungvon BürgerInnen aufgrund von Sexualität
- 3.6 Ecological Citizenship, Ökofeministische Ansätze und kritik der Machthierarchien
- Zusammenfassung
- Zwischenfazit
- 4.Feminismus-Kommunitarismus-Debatte in Bezug auf die partizipatorische Lesart des Gemeinschaftskonzepts
- 4.1 Grundannahmen der kommunitaristischen Theorie. Selbstkonzept, Exklusionund politische Partizipation
- 4.2 Genderproblematik als Herausforderung für den Kommunitarismus
- 4.3 Recht auf kulturelle Zugehörigkeit als Streitpunkt in der gegenwärtigenTheoriedebatte. Gibt es einen Bedarf an Trennung der individuellen und Gruppenrechte?
- 4.4 Feministische Kritik der Grundannahmen des Kommunitarismus und Versuch,die liberale Vorstellung des Selbstkonzepts zu überwinden
- Zusammenfassung
- 5. Warum eine intersektionale Mehrebenenanalyse? Vorteile der Thematisierungverschiedener Theorieebenen für das Modell der öffentlichen Sphäre
- 5.1 Habituskonzept von Bourdieu und Giddens’ Theorie der Strukturierung alsAusgangspunkt für die Analyse der Identitätskonstruktionen
- Zusammenfassung
- 6.1 Benhabibs Konzept der öffentlichen Sphäre als Versuch, die Prämissendes nationalstaatlichen Modells zu überwinden
- 6.2 Formulierung des Staatsbürgerschaftskonzepts in Bezug auf Herausforderungender Transnationalität, Migration und Globalisierung
- 6.3 Kritik an Benhabibs Position hinsichtlich ihrer Beschränkung auf die institutionelle Lösung der Verteilungs- bzw. Anerkennungsproblematik
- 6.4 Benhabibs diskursethische Auffassung des Staatsbürgerschaftskonzepts. Starre Trennung der individuellen und kulturellen Gruppenrechte als Folge eineratomistischen Konzipierung des Selbstkonzepts
- 6.5 Fokussierung auf die universalistische Begründung der Menschenrechte.Reicht die formelle Begründung der Partizipationsrechte aus?
- 6.6 Universalisierungsgrundsatz als Einschränkung der Diskurstheorie
- 6.7 Benhabibs Begründung des Rechts auf Partizipation
- 6.8 Diskursethisches Öffentlichkeitsmodell. Habermas und Benhabib im Vergleich
- 6.9 Darstellung von Benhabibs Modell der öffentlichen Sphäre
- Zusammenfassung
- 7. Vorannahmen über die Partizipatorische Neulesung des Gemeinschaftskonzepts
- 7.1 Analyse der postmodernen Züge des Begriffs demokratische Iteration inBezug auf die Formulierung des Gegenöffentlichkeitsmodells
- 7.2 Vergleich der diskursethischen und kommunitaristischen Auffassungender öffentlichen Sphäre. Kann Neutralität in der idealen Sprechsituation erreichtwerden?
- Zwischenfazit
- 7.3 Frasers Einwände gegen das westfälische Modell der öffentlichen Sphäreund ihre Kriterien der funktionierenden Counter-Public
- 7.4 Thematisierung der Redistributions- bzw. Recognition-Debatte im Hinblickauf Diskriminierungsprozesse
- 7.5 Einfluss auf Metaerzählungen als Ziel Subalterner Gruppen
- Zusammenfassung
- 8. Theorievergleich
- 8.1.1 Vergleich der beiden Ansätze in Bezug auf die Vergleichsdimension ‚Inklusion‘
- 8.1.2 Vorbemerkungen zu einer theoretischen Synthese
- 8.2.1 Vergleich der beiden Ansätze in Bezug auf die Vergleichsdimension ‚Citizenship‘
- 8.2.2 Vorbemerkungen zu einer theoretischen Synthese
- 8.3.1 Vergleich der beiden Ansätze in Bezug auf die Vergleichsdimension ‚Gemeinschaft‘
- 8.3.2 Vorbemerkungen zu einer theoretischen Synthese
- 8.4 Ebenen der soziologischen Theorie
- Fazit. Gemeinschaft als Subalterne Gruppe
- Ausblick
- Literaturverzeichnis