
Königin in der Fremde
Frühmittelalterliche Heiratsmigration und die Anfänge der europäischen Bündnispolitik
- 472 Seiten
- German
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Königin in der Fremde
Frühmittelalterliche Heiratsmigration und die Anfänge der europäischen Bündnispolitik
Über dieses Buch
Europa als Kommunikationsgemeinschaft entstand auch durch die Ehen von Königstöchtern mit Herrschern anderer Reiche - ihre Rolle als »Heiratsmigrantinnen« gestalteten die Frauen mitunter sehr selbstbewusst.»Politische« oder »diplomatische« Ehen sind keine mittelalterliche Erfindung, sondern begleiten seit jeher die Weltgeschichte. Fast immer war eine solche Eheschließung verbunden mit dem Umzug der Frauen ins Land des Mannes – nur selten war es umgekehrt. »Europa« als Kommunikationsgemeinschaft meist christlicher Staaten ist auch durch das Netzwerk jener Heiraten entstanden. Dieser Befund ist längst bekannt, die spinnennetzförmigen Beziehungen sind immer wieder nachgezeichnet worden. Erstmalig werden hier jedoch die Anfänge der europäischen Bündnisse zwischen dem 5. und11.Jahrhundert mit Fokus auf in dieser Zeit geschlossene politische Ehen erzählt. Dabei zeigt Michael Borgolte insbesondere auf, wie die betreffenden Frauen im Rahmen der ihnen zugedachten Rolle agierten. Durch biografische Skizzen wird deutlich, dass die meisten die ihnen gestellte Aufgabe annahmen, andere sich auflehnten, sehr viele aber ihren Status als »Heiratsmigrantin« auch als eine Chance zur Gestaltung des eigenen Lebens nutzten. Diese Option bot sich ihren unverheirateten, in der Heimat zurückgebliebenen oder im Kloster lebenden Schwestern nicht. Nicht zuletzt geht es hier also – mit dem Problembewusstsein unserer Zeit– um den Umgang mit frühmittelalterlichen Migrantinnenschicksalen.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- I. Einleitung: Königliche Heiratsmigrationen als Schlüssel zur europäischen Geschichte im frühen Mittelalter
- II. Selbstbestimmte Migrantinnen?
- III. Widerständige und unglückliche Frauen
- IV. Angepasste Migrantinnen im diplomatischen Verkehr und ihre Leistungen
- V. Das soziale Netz der Migrantinnen
- VI. Frauen als Akteurinnen in komplexen diplomatischen Beziehungen
- VII. Heiratsmigrantinnen in zentraleuropäischen Nachbarschaften
- VIII. Ehefrauen bei der Integration und Desintegration europäischer Randländer
- IX. Materielle Spuren der Migrantinnen bis zur Gegenwart
- X. Regina Migrans. Ein Gruppenporträt
- Anhang
- Anmerkungen
- Siglen und Abkürzungen
- Quellen und Literatur
- Nachweis der Abbildungen
- Heiratsregister
- Tafel 1: Die Verwandtschaft der Königin Emma (Ælfgifu) von England
- Tafel 2: Die Heiratspolitik Jaroslavs I. des Weisen
- Ortsregister