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Über dieses Buch
Wie viele deutsche Kunstler und Intellektuelle verstand Thomas Mann den Ersten Weltkrieg als Reaktion des Bismarck-Reiches auf eine internationale Verschworung des umgebenden Europa unter der Fuhrung Frankreichs. In einem monumentalen Werk, den Betrachtungen eines Unpolitischen, verteidigte er Deutschland und rechtfertigte zugleich die eigene Position als Schriftsteller. Er beschreibt - in zahlreichen Anlaufen - die Gegensatzlichkeit der beiden Parteien. Das Deutsche Reich erscheint als Schutzmacht althergebrachter deutscher Werte. Deutsche Kultur stehe gegen den franzosischen zivilisatorischen"e; Fortschrittsglauben, deutsche Dichtung, darunter die eigenen Werke, stehe gegen westliche Literatur"e;. Der Wilhelminische Obrigkeitsstaat schutze deutsche Metaphysik und Musik, er schutze die zur Ironie fahige Lebensfreundlichkeit der deutschen Kunst gegen den platten Fortschrittsglauben und die verquere Tugend-Ideologie franzosischer Provenienz. Thomas Manns Verteidigungs-Buch wurde, teilweise mit seinem Wissen, zu einem gigantischen Rckzugsgefecht. Im Jahr seines Erscheinens (1918) war das Deutsche Reich am Ende. Thomas Mann reagierte darauf, indem er in den folgenden Jahren die Vision von einer Deutschen Republik"e;, einer sozialen Demokratie entwarf. Er beging nicht wie viele seiner Landsleute den Fehler, nach dem harten Diktat von Versailles"e; fr einen neuen deutschen Nationalismus zu pldieren. Seine einschrnkungslose Gegnerschaft zum aufkommenden Nationalsozialismus fhrte ihn schlielich in die Emigration."e; (Aus dem Beitrag von Ruprecht Wimmer)
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Inhaltsverzeichnis
- I. Der Abschied von den Imperien und imperiale Sehnsüchte. Zum 100. Jahrestag der Auflösung der multinationalen Reiche in Mittel- und Osteuropa. Gemeinsames Kolloquium der GGF mit dem ZIMOS, Eichstätt 6.11.2018 – Leonid Luks: Warum brach das Zarenreich zusammen? Zur Erosion des imperialen Gedankens im vorrevolutionären und revolutionären Russland
- Ruprecht Wimmer: Ein deutscher Schriftsteller rechtfertigt das untergehende Kaiserreich. Thomas Manns Betrachtungen eines Unpolitischen (1918)
- Bernhard Sutor: Die Dolchstoßlegende. Das Trauma der deutschen Niederlage 1918 als Belastung der Weimarer Demokratie
- II. Tribüne – Leonid Luks: Die Entzauberung des russischen Revolutionsideals – einige Bemerkungen zum Sammelband De profundis
- III. Eichstätter Vorträge – Bernhard Sutor: Politisch Lied – ein garstig Lied? Essays (Teil I)
- IV. Dokumente – Briefwechsel zwischen Simon L. Frank und Ludwig Binswanger (1937-1938)
- V. Buchbesprechungen – Jürgen Aretz/Christine Lieberknecht, Hg. Von Gorbatschow bis Biermann. Der Point-Alpha-Preis für die Einheit Deutschlands und Europas. (Sebastian Prinz)
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