
An den Rand gedrängt – den Rand gewählt
Marginalisierungsstrategien in der Frühen Neuzeit
- 301 Seiten
- German
- PDF
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An den Rand gedrängt – den Rand gewählt
Marginalisierungsstrategien in der Frühen Neuzeit
Über dieses Buch
Mit der Reformation kam es im lateineuropäischen Christentum zu einem religiösen Pluralisierungsimpuls ungekannten Ausmaßes. Diese Pluralisierung vollzog sich auf Seiten der Akteure nicht unreflektiert, sondern fand auf der Ebene von Selbst- und Fremdwahrnehmung gedankliche Verarbeitung und theologische Vertiefung – und zwar auch durch die dabei Ausgegrenzten bzw. Marginalisierten.Der vorliegende Band will Marginalisierungsprozesse, die im 16. und 17. Jahrhundert von politischen oder theologischen Akteuren ausgelöst wurden, in interdisziplinärem Zugriff exemplarisch erfassen und dabei die Bandbreite der dahinter liegenden Wahrnehmungsmuster ausleuchten. Motive, Rahmenbedingungen und Ausgangspunkte von Marginalisierungsprozessen werden dazu genauso in den Blick genommen wie Instrumente, Medien und Strategien, mittels derer Marginalität erzeugt und wahrnehmbar gemacht wurde.Mit Beiträgen von Irene Dingel, Corinna Ehlers, Henning P. Jürgens, Armin Kohnle, Robert Kolb, Jan-Martin Lies, Stefan Michel, Markus Müller, Steffie Schmidt, Christopher Voigt-Goy, Christian Wiesner und Volkmar Witt.[Pushed to the Margins – Opting for the Margins.Marginalization Strategies in the Early Modern Period]With the Reformation, Latin European Christianity experienced a religious pluralisation impulse of unknown extent. This event did not take place unreflected on the side of the protagonists, but found intellectual processing and theological deepening on the level of self-perception and the perception of others, also by those who were excluded or marginalized.The present volume aims to capture processes of marginalization triggered by political or theological actors in the 16th and 17th centuries in an interdisciplinary approach and tries to illuminate the range of underlying patterns of perception. Motives, framework conditions and starting points of marginalization processes will be examined as well as instruments, media and strategies by means of which marginality was created and made perceptible.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Frontmatter
- Einleitung: An den Rand gedrängt – den Rand gewählt. Anfangshafte Ü berlegungen zu innerchristlichen Marginalisierungsstrategien
- Das Soziale und der Raum: Marginalisierung und Raumsemantik im Kontext der frühen Wittenberger Reformation
- »… als die gehorsamen Gottes kinder vnd sün vnd töchtern, die da abgesündert seind, vnd sollen sein, von der welt«: Die Schleitheimer Artikel als Dokument der Selbstmarginalisierung
- Integration oder Marginalisierung: Der Umgang mit theologischer Devianz auf der Straßburger Synode von 1533
- Neuvermessung der Ränder des Orbis christianus: Die ambivalente Marginalität des äthiopischen Christentums in protestantischer Wahrnehmung des 16. Jahrhunderts
- Die Kirche als kleine Herde: Die Wittenberger Ekklesiologie des Kreuzes nach 1548
- Eindeutiger Außenseiter?: Die Auseinandersetzung des Flaciuskreises mit Schwenckfeld im Vergleich mit anderen innerreformatorischen Debatten
- »Pseudoferum resonet pulpita Cacolicωn«: Die romische Zensur Johann Wilds und ihr Echo beim englischen Puritaner William Crashaw Anfang des 17. Jahrhunderts
- Diesseits oder jenseits des katholischen Randes?: Zur Laienkelchdebatte im Spannungsfeld von Tridentinum und Römischer Kurie
- Die Einschluss- und Ausschlussformeln in reichsrechtlichen Dokumenten der Reformationszeit
- »Öffentliche«, »private« und »häusliche« Religionsausübung: Zur Herausbildung ihrer begrifflichen Unterscheidung um 1600
- Mandate gegen den Pietismus: Zum Versuch der rechtlichen Ausgrenzung einer protestantischen Gruppe ab 1690 und ihre Systematisierung durch Erdmann Neumeister
- Marginalisierung2 = Elite?: Die Idee einer »heiligen Verwandtschaft« im Reichsgrafenstand um 1700
- Die Täufer in der römisch-katholischen Häresiographie des konfessionellen Zeitalters
- Der historiographische Rand als eigentliches heilsgeschichtliches Zentrum – oder: Eine erleuchtete Umwertung
- Backmatter