
Homosexualität und Politik im ausgehenden Kaiserreich
Eine unheilige Allianz?
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Homosexualität und Politik im ausgehenden Kaiserreich
Eine unheilige Allianz?
Über dieses Buch
Für die Mehrzahl der Untertanen Kaiser Wilhelms II. war die im Frühjahr 1907 durch die sensationellen Enthüllungen Maximilian Hardens Platz greifende Erkenntnis, dass sich viele Vertraute des Hohenzollernherrschers offenbar der gleichgeschlechtlichen Liebe verschrieben hatten, ein nachhaltiger Schock. Homosexualität war in der wilhelminischen Gesellschaft verpönt, schien sie doch ganz eklatant dem natürlichen Geschlechtsempfinden zu widersprechen. Weithin galt die Homosexualität als angeborene krankhafte Perversion des Geschlechtstriebes, und mannmännliche Liebeshandlungen wurden juristisch gar als "widernatürliche Unzucht" begriffen und strafrechtlich gnadenlos verfolgt. Die von den Medien verbreitete Auffassung, dass Fälle von Homosexualität vor allem in hochadeligen Familien und im gehobenen Bürgertum gehäuft aufzutreten schienen, sollte sich darüber hinaus als ein hochbedeutsames Politikum erweisen, förderte sie doch die Vorstellung von der Dekadenz der preußisch-deutschen Machteliten, die ihre gesellschaftliche und reichspolitische Stabilisierungsfunktion längst nicht mehr erfüllen konnten. Bestimmten homoerotische Beziehungsgeflechte, so lautet schließlich die zentrale Frage, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirklich die Politik in Deutschland, und wenn ja, auf welchen Ebenen?
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Contents
- Einführung
- 1 Friedrich Alfred Krupp und der erste politische Homosexualitätsskandal im Kaiserreich 1902
- 2 Gustav von Senden-Bibran (1847–1909)
- 3 Kessel, Knesebeck und Wedel
- 4 Die Brüder Hohenau und Hülsen
- 5 Der Fall Joseph Fürstenberg
- 6 ‚Ein halber Ausländer‘ – Max Egon II. Fürst zu Fürstenberg (1863–1941)
- 7 Philipp Eulenburgs Lebensfreundschaften mit Wendelstadt und Kuno Moltke
- 8 Der Liebenberger Schlossherr – ein ‚homosexueller Wüstling‘?
- 9 Lebenslang geächtet: Günther Graf von der Schulenburg-Oefte (1865–1939)
- 10 Der Sturz des Kanzlermachers Eulenburg-Hertefeld im Mai 1908
- Fazit
- Abbildungsnachweis
- Personenregister