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Über dieses Buch
Der rumänisch-französische Dichterphilosoph E. M. Cioran (1911–1995) wird zumeist entweder als Schriftsteller oder als Denker wahrgenommen. Jürgen Große zeigt in seiner Studie hingegen, dass eine scharfe Trennung inadäquat ist und dass Ciorans schriftstellerisches Werk aus einer tiefen Vertrautheit mit der europäischen wie außereuropäischen philosophischen Überlieferung erwachsen ist.Ziel des Buches ist es, Ciorans Denken vom Ruf des Exzentrischen, ja Launenhaften zu befreien. Cioran war einer der großen Leser des 20. Jahrhunderts. Noch dem kleinsten Essay gingen monate-, mitunter jahrelange Quellenstudien voraus. Ciorans Schreiben und Denken ist somit alles andere als spontan oder stimmungshaft, auch wenn es sich oftmals so gibt. Es ist dem akademischen Denk- und Darstellungsstil allerdings entgegengesetzt: Der affektive Gehalt von Metaphysiken und Moralsystemen wird nicht unterdrückt, um vermeintlich affektbefreite, objektive Erkenntnis zu gewinnen, sondern vielmehr explizit gemacht.Cioran war, abweichend von dogmatisch-religiösen wie liberal-säkularen Geistestraditionen des Okzidents, kein Denker, der für richtig erkannte Ideen mit der Rhetorik des besseren Arguments lediglich illustrierte. Vielmehr wollte er »Ideen in Manien verwandeln«, sich »der Mythologien und der Theologien für indirekte Vertraulichkeiten« bedienen. Der philosophische Schriftsteller im Sinne Ciorans macht sich selbst zum Austragungsort versteckter oder unentfalteter Ambivalenzen. Er nutzt seine Affekte, um den affektiven Gehalt philosophischer und weltanschaulicher Wertsetzungen bloßzulegen.Die Studie zeichnet Ciorans Denken und Schreiben anhand von zwölf thematischen Brennpunkten nach.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Prolog: „Das normalste Wesen aller Zeiten“
- 1. Der Intellektuelle als Märtyrer
- 2. Aspekte westlichen Bewußtseins
- 3. Die Schlaflosigkeit des Geistes
- 4. Gnosis, Gnostizismus und Dualismus
- 5. „Der Skeptiker ist ein verfehlter Mystiker“
- 6. Nietzsche, Klages und das Ressentiment
- 7. Trauer und Melancholie: zur Philosophie der Stimmungen
- 8. Zweierlei Romantik
- 9. Exzeß der Mitte: Cioran und Pascal (I)
- 10. Ennui ohne Verklärung: Cioran und Pascal (II)
- 11. „Über einen, der in Ideen macht“: Sartre, der Zeitgenosse
- 12. Cioran als Erfolgsautor
- Epilog: „Dieses Gezücht von Glossatoren“
- Siglen
- Nachweise