
- 482 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Medienskandale sind publizistische Brandbomben. Aus wissenssoziologischer Perspektive zeigt Steffen Burkhardt, wie Skandale bereits seit über zwei Jahrtausenden aus Gemeinschaften mächtige Gesellschaften formen – und sie wieder zu Fall bringen. Die Genealogie des Skandals spannt einen Bogen von den religiösen Gemeinden des Altertums bis in die Mediengesellschaft des 21. Jahrhundert. Mit der Erfindung der Massenmedien haben sich Skandale zur gefährlichen Waffe politischer Einflussnahme entwickelt: als Informationsvirus mit revolutionärer Sprengkraft. Die Studie erklärt, wie Medienskandale vermeintliche Missstände hinter den Fassaden der Macht inszenieren und das soziale Selbstverständnis aktualisieren. Auf dem Schlachtplatz öffentlicher Moral streiten Interessengruppen um symbolische Autorität, politischen Einfluss und ökonomische Herrschaft. Doch wie genau kommen Skandale in den Medien zustande? Wie lassen sie sich steuern? Und wie verhindern? Mithilfe von Konstruktivismus, Diskurs-, Narrations- und Systemtheorie analysiert Burkhardt die Funktionen von Medienskandalen für das kollektive Differenz- und Identitätsmanagement der Gesellschaft. An prominenten Fällen zeigt er anschaulich die komplexen Diskurse, in denen Journalisten, PR-Berater und Skandalopfer aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Medien um öffentliche Inszenierungshoheit kämpfen. Das Grundlagenwerk schafft die Basis für eine interdisziplinäre Skandalforschung, die erstmals auch die journalistischen Produktionsprozesse sowie die Thematisierungs- und Politisierungsstrategien von Skandalen in der Medienöffentlichkeit integriert. Ihre empirische Anwendung hat eine hohe Praxisrelevanz für den Journalismus und die Krisenkommunikation.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Front matter
- Vorwort zur dritten Auflage
- Teil I: Die Sprengkraft des Skandals
- 1. Einleitung
- 2. Problemstellung und Zielsetzung
- 3. methodisches vorgehen
- 4. Zusammenfassung: Skandale in der Mediengesellschaft
- Teil II: Vom Skandal zum Medienskandal
- 5. Am Anfang war das Wort: Zur Karriere des Skandalon
- 6. Skandale in den Medien: Zur Genealogie der Empörung
- 7. Funktionskontexte: Eine skandalöse Gesellschaft
- 8. Die Deutungskrieger und ihr Publikum: Zur Triade der Skandalakteure
- 9. Skandal und Medienskandal im Vergleich
- 10. Zusammenfassung: Skandalgeschichte als Zivilisationsgeschichte
- Teil III: Die Mechanismen des Medienskandals
- 11. Die blinden Flecken der Macht: Zur Analyse der medialen Skandalmechanismen
- 12. Rekonstruktion I: Die funktionalen Phasen des Medienskandals
- 13. Rekonstruktion II: Die narrative Struktur des Medienskandals
- 14. Rekonstruktion III: Die Thematisierungsstrategien des Medienskandals
- 15. Distinktion als Aktualisierung von Macht
- 16. Zusammenfassung: Die Mechanismen des Medienskandals
- Teil IV: Auf dem Schlachtplatz öffentlicher Moral
- 17. Der mediale Siegeszug der Moral
- 18. Von ausgebliebenen Medienskandalen – Die Niederlage der Ethik
- 19. Schlussbetrachtung: Das Skandalon als publizistischer Brandsatz
- Literaturverzeichnis
- Presse- und Agenturquellen
- Back matter