
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Über dieses Buch
Den kölschen Jeck glaubt jeder zu kennen, vor allem der Kölner, denn er ist ja selber jeck. Aber wie ist er das geworden ?
Das ist eine lange Geschichte, die seit dem Mittelalter eng mit den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen Kölns verbunden ist.
Am Anfang stand der Jeck, eine alte 'liederliche' Maske, die keine Autoritäten kannte und über sich selbst wie über ihren Doppelgänger, den 'eitlen Jeck', lachte. Ihn machten die Kölner nicht nur zum Mittelpunkt ihres Karnevals und Feierns, sondern auch zum Maßstab ihres Denkens und Fühlens. 1341 legten sie im städtischen Eidbuch fest, dass der Rat 'zu vastabende' den Gesellschaften (Gaffeln, Zünften, Bruderschaften) kein Geld mehr aus der Stadtkasse geben sollte. Es war eine Entmachtung des Rates in Sachen Karneval. Während in fast allen anderen bedeutenden Städten der damaligen Zeit der Karneval zum Machtbereich des Rats gehörte und zunehmend 'höfisch' wurde, blieb er in Köln ab jetzt, wie de Noël 400 Jahre später formulierte, 'fast einzig' der 'Obhut' des Volkes überlassen. Er wurde zum Refugium der Freiheit für die Bürger.
Das vorliegend Buch beleuchtet die wichtigsten Etappen des kölschen Jeck. Seine Verbreitung in der Feierlust des Spätmittelalters – seine Verdichtung zur Überlebensstrategie des Kölner Humors in den Jahrhunderten des Niedergangs (17.-19. Jh.) – seine Entdeckung als kölscher 'Nationalcharakter' in der Franzosenzeit durch die 'Olympier', die den Jeck in ihre Pflege nahmen – die Kämpfe zwischen dem alten und dem neuen Karneval und ihre Versöhnung im Volkskarneval des Veedelskarnevals nach der 1848er Revolution.
Der kölsche Jeck gehört zum ältesten Kulturerbe der Stadt und ist als solches bedroht. Die schlimmsten Krisen erlebte er im 20.Jahrhundert: im Kaiserreich, in der NS-Diktatur, in den Wirtschaftswunderjahren. Aber er fand auch immer seine Retter. Von ihnen ist hier ausführlich die Rede, denn sie sind es, die die Vitalität dieser Jeckengeschichte bis heute ausmachen.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Der kölsche Jeck! von Renate Matthaei im PDF- und/oder ePub-Format. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
eBook-ISBN:
9783939666455Thema
GeschichteInhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Die Autorin
- Das Buch
- Impressum
- Inhalt
- Vorwort
- Jecksein in Köln
- 1. Die »Olympische Gesellschaft«. Training im Jecksein. 1804–1813
- 2. Der organisierte Karneval 1823. Eine Bürgerinitiative der »Bessren«
- 3. Der »Ölfleck« Kölner Karneval
- 4. Alte Kölner Masken
- 5. Die frühen Harlekine von Paris
- 6. Kölner Humor: Karnevaleske des Alltags
- 7. 1341: Karneval ohne Hierarchie
- 8. Die Jahrhunderte des Niedergangs. Die Kölner werden mehr Kölner. Ende des 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts
- 9. Die Stadt lacht über sich selbst. Kölner Fastnachtsspiele und das kölnische »National« Lied. 1804–1830
- 10. Kampf zwischen dem alten und dem neuen Karneval. 1823–1830
- 11. Der kölsche Jeck wird mobil. Demokratische Vereine, Dombau, Bürgerwehr und das Experiment des »Volkskarnevals«. 1830–1849
- 12. »Mer stonn op uns eige Föss«: Der Veedelskarneval. 1850–1900
- 13. »Nä, wo eß dann der Humor? Dä ging üch jo juss zum Troor.« Ende des 19. Jahrhunderts bis 1933
- 14. Widerstand und »völkischer Gleichmarsch« im NS-Karneval. 1934–1939
- 15. »Allen wohl und keinem weh«. Büttenrede 1946 bis heute
- 16. »Karneval instandbesetzt«. Die Rückkehr des Jeck in der Stunksitzung. 1984 bis heute
- 17. Köln als Mythos und Parodie. Das kölsche Karnevalslied. Ende des 19. Jahrhunderts bis 1914
- 18. Veedel, Klaaf und Polkaköppcher: Willi Ostermann erneuert das Milieulied. 1907–1936
- 19. Zwischen den Kriegen. Das Karnevalslied der Revuen. 1919–1933
- 20. »Im Dunkeln schunkeln«. Das Karnevalslied als NS-Propaganda und verschlüsselte Botschaft. 1934–1940
- 21. »Ming herrlich Kölle, wie sühs do us?« Trauer, Appell und Humor im Karnevalslied der Nachkriegsjahre. 1946–1949
- 22. »Friede-Freude« – Karneval. Das Karnevalslied im Wirtschaftswunder. 1946–1949
- 23. Die Bläck Fööss: Das Kölschlied-Revival. 1970 bis heute
- Anmerkungen