
- 400 Seiten
- German
- PDF
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Über dieses Buch
Seuchen wie Pest, Typhus oder Covid-19 bedrohen nicht nur einzelne Individuen, sondern die gesamte soziale und kulturelle Ordnung. Dementsprechend sind alle Disziplinen und gesellschaftlichen Teilsysteme – Historiographie, Journalismus, Literatur, Medizin, Philosophie, Politik, Psychologie, Religion und Soziologie etc. – aufgefordert, epi- und pandemischen Katastrophen mit ihrem je eigenen Wissen und ihren spezifischen Repräsentationsformen zu begegnen, um sie akut oder retrospektiv zu bewältigen und zu verarbeiten. Seuchen provozieren nicht zuletzt wegen ihrer destruktiven Effekte, u. a. des massierten Sterbens, der existenziellen Verunsicherung und der Destabilisierung des sozialen Gefüges, ein intensives Denken, Sprechen und Schreiben über sie. Das Pendant zur Destruktivität kollektiver Infektionskrankheiten bilden die diskursive Produktivität und die Innovationspotenziale von Seuchen. Dem gehen die Beiträger:innen des interdisziplinär ausgerichteten Sammelbands von der griechischen und römischen Antike bis zur Gegenwart nach. Sie zeigen die unmittelbaren Reaktionen sowie die Spuren auf, die Seuchen im symbolischen System und Imaginären der Kultur hinterlassen haben.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- THOMAS EMMRICH: Medical Philologies / Medizinische Philologien. Profil – Programm – Perspektiven
- THOMAS EMMRICH: Einführung in die interdisziplinäre Epidemiologie
- NEVILLE MORLEY: Thucydides and the Plague at Athens
- EVA MARIE NOLLER: Lues poetica. Diskursive Produktivität in den Seuchenbeschreibungen bei Lukrez, Vergil und Ovid
- VOLKER REINHARDT: Das Unfassbare erklären. Diskurse und das Ringen um Deutungshoheit im Zeichen der Pest (1347–1349)
- LINDA SIMONIS: Thomas Dekkers Plague Pamphlets. Epidemische Erfahrung, Medienwandel und Kulturkritik
- DIETRICH VON ENGELHARDT: Lepra zwischen Phänomen und Symbol in der Literatur der Neuzeit
- THOMAS EMMRICH / ACHIM GEISENHANSLÜKE: Zwischen Genealogie und Diskurspoetik. Michel Foucaults Seuchen
- LOÏC LE SAYEC: A Creative (Typhoid) Fever. L’Épidémie by Octave Mirbeau
- ALEXANDER HONOLD: Typhoid Mary. Eine Heldin der Ansteckung bei Jürg Federspiel
- MONIKA SCHMITZ-EMANS: Epidemiewissen, Seuchenpolitik und der Historische Roman als Form ironischer Aufklärung. Orhan Pamuks Roman Die Nächte der Pest
- SAMUEL K. COHN, JR.: Epidemics’ Socio-Psychological Side Effects from Antiquity to Covid-19
- ÁNGELA CALDERÓN VILLARINO: Über die Einebnung des Diskurses. Albert Camus’ La Peste in der Corona-Pandemie
- ANDREA TIMÁR: Post-Pandemic Immune-Politics. Jacques Derrida and Roberto Esposito after Covid-19
- MAREN SCHEURER: „Awakening from our dream of a pristine analytic space“. Neue Möglichkeitsräume in der therapeutischen Praxis und En thérapie
- JÖRN KNOBLOCH: Der Nichtwissensdiskurs in der Pandemie und die Notwendigkeit eines epistemischen Pluralismus in der Nichtwissensbearbeitung
- SIBYLLE BLAIMER: „Der neue Impfstoff ist mir also unheimlich“. Imaginationen der Angst angesichts von mRNA- und Vektorimpfverfahren
- MARTINA STEMBERGER: „It’s Corona Time!“ Populäre Interdisziplinarität oder: Fanfiction in Zeiten der Covid-19-Pandemie