
Mehrsträngiges Erzählen in der Vormoderne
Beiträge zur Narratologie des "entrelacement"
- 190 Seiten
- German
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Mehrsträngiges Erzählen in der Vormoderne
Beiträge zur Narratologie des "entrelacement"
Über dieses Buch
Die Gestaltung polyzentrischer Welten und die Parallelführung mehrerer Handlungsstränge war zu allen Zeiten eine besondere Herausforderung narrativer Weltkonstruktion. In den großen Rittererzählungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit wurde hierfür eine charakteristische Form gefunden, die von der neueren Forschung mit der textilen Metapher des 'entrelacement' belegt wurde. Erzählen im Modus des entrelacement zeichnet sich nicht zuletzt durch prägnante Autoreflexivität aus, die in ihren elaborierteren und oft metaleptischen Formen durchaus modern anmuten kann. Dieser Band gibt in seiner Einleitung zunächst einen Überblick über die Geschichte dieser Erzählweise, geht anschließend der Frage nach ihrer möglichen Vorgeschichte in der antiken Literatur nach und wirft dann Streiflichter auf die Verwendung des entrelacement in der mittelhochdeutschen, der altnordischen und der italienischen Ritterepik. Der abschließende Beitrag fragt nach epistemologischen Konnotationen der digressiven Erzählweise und erkennt in ihr eine spezifische Weise narrativer Kontingenz- oder Pluralitätsbewältigung.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Impressum
- Danksagung
- Inhalt
- Bernd Häsner / Daniel Zimmermann: Einleitung
- Thomas Kuhn-Treichel: Mehrsträngiges Erzählen und Techniken des Strangwechsels in der griechisch-römischen Antike
- Martin Sebastian Hammer: Scene shifting in der mittelhochdeutschen Epik. Ein Rundblick zu sprachlichen Realisierungen und narrativen Funktionalisierungen des entrelacement, mitsamt einer Fallstudie zu Wolframs von Eschenbach Parzival
- Daniel Zimmermann: „Lassen wir sie nun... wenn sie mögen.“ Altnordische Strangwechselformeln im Kontext einer Geschichte des e trelacement
- Bernd Häsner: Komplexe Mehrsträngigkeit und Möglichkeiten narrativer Kohärenzbildung. Am Beispiel des Orlando furioso und seiner structure entrelacée
- Bernd Häsner: Digression und Disposition. Zur Abschweifung als Diskursprinzip in Ariosts Orlando furioso und in Montaignes Essais, nebst einem Exkurs zur Gattung des Dialogs