
- 266 Seiten
- German
- PDF
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Über dieses Buch
In zahlreichen Hexenprozessen standen Kinder im Mittelpunkt – als Angeklagte und als Zeugen der Anklage. Kinder wurden wegen Hexerei hingerichtet oder brachten selbst Erwachsene in Hexereiverdacht. Johannes Dillinger erklärt, wie Hexenprozesse mit Kindern im Zentrum entstanden und welche Rolle sie während der großen Hexenjagden spielten. Ausführlich geht er auf Fallbeispiele aus ganz verschiedenen Regionen ein. In Hexenprozessen traten Schulkinder, Pfarrerssöhne und Mädchen 'aus bestem Hause' ebenso auf wie vernachlässigte Waisen, Straßenkinder und minderjährige Kriminelle.
Die Schilderung all ihrer Fälle fördert Details zu Tage, die heute grotesk anmuten. Dillinger ordnet die Geschichten in den historischen Kontext ein: Für ihn stehen die Kinder an der Schnittstelle von Erziehung und Magie. Ihre Geschichten zeigen die Wandlungen im Verhältnis von Kindern, Eltern und Schule. Zugleich fügen sie sich ein in eine umfassende Weltsicht, für die die Wirksamkeit von Zauber, die Existenz des Teufels und vieler Geister selbstverständlich war.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- 1. Zur Einführung: Kinderhexen – Fragen und Kontexte
- 2. Bedingungen: Kinder ihrer Zeit
- 2.1. Kindheit in der Frühen Neuzeit
- 2.2. Hexenangst und Hexenverfolgung: Volksglaube, Dämonologie und Kriminalprozess
- 2.3. Kinder und Magie
- 2.4. Kinder und Hexen
- 3. Fallstudien
- 3.1. Kinderhexen und skeptische Obrigkeit: die Vierjährige beim Hexentanz – Anna Maria Hauber, Roßwälden bei Esslingen, 1663
- 3.2. Kinderhexen und Hexenverfolgung ›von oben‹: Selbstanzeige einer Sechzehnjährigen – Maria Ostertegin, Ellwangen 1613
- 3.3. Kinderhexen und Hexenverfolgung ›von unten‹: ein Leben unter Hexereiverdacht – Maria Ulmerin, Rottenburg am Neckar, 1594–1608
- 3.4. Kinderhexen, Schule und Mitschüler: der achtjährige »Schulfeind« Hans Douck, Schwerin 1643
- 3.5. Kinderhexen und Krankheit: der Sohn des Pfarrers – Johann Gottlieb Adami, Annaberg 1713
- 3.6. Straßenkinder als Kinderhexen: der siebenjährige Landstreicher – Andree Vorsthofer, Henndorf bei Salzburg, 1678
- 3.7. Kinderhexen und Kriminalität: ein elfjähriger Mörder? Franz Schneider, Sigmaringen 1668
- 3.8 Reue und Erziehung: »mit vielfältigen Tränen« – Altje Ahlers, St. Margarethen bei Itzehoe, 1694
- 4. Muster und Strukturen von Kinderhexenprozessen
- 4.1. Aschenputtel: Herkunft und Umfeld der Kinderhexen
- 4.2. Kinderkultur – Erwachsenenkultur: Usurpationen, Fehldeutungen, Selektionen
- 4.3. Kinderhexenprozesse und die Entwicklung der Verfolgungen insgesamt
- Schlussbetrachtung
- Quellen und Forschungsliteratur