Der transzendentale Grundsatz der Vernunft
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Der transzendentale Grundsatz der Vernunft

Funktion und Struktur des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik der Kritik der reinen Vernunft

  1. 326 Seiten
  2. German
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Der transzendentale Grundsatz der Vernunft

Funktion und Struktur des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik der Kritik der reinen Vernunft

Über dieses Buch

In der Arbeit wird eine textimmanente Problemstellung der Transzendentalen Dialektik der Kritik der reinen Vernunft aufgegriffen, indem ausgehend vom Grundsatz der Vernunft nach der Möglichkeit eines regulativen Apriori im Rahmen der methodischen Vorgaben der Kritik der reinen Vernunft gefragt wird. Kants regulativer Vernunftgebrauch wird in drei Teilen untersucht: Der erste Teil – Problemfeld – entwickelt ausgehend von der Antinomie der reinen Vernunft immanente Kriterien, durch die das LehrstĂŒck des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik dargestellt und geprĂŒft werden kann. Der zweite Teil – Analysen – entwickelt textimmanent die Herleitung der Vernunftbegriffe, das dadurch geleistete Systematische der Erkenntnis und ihre transzendentale Rechtfertigung. Der dritte Teil – Dimension und Reichweite – untersucht auf der Basis der textimmanenten Analyse die konkreten Beispiele, die Kant im Anhang zur Transzendentalen Dialektik anfĂŒhrt, um damit die begrifflich-abstrakten GedankengĂ€nge an Fallbeispielen zu konkretisieren. Der Grundsatz der Vernunft wird dabei in seiner konstitutiven Form zurĂŒckgewiesen und in einer regulativen Interpretation als transzendentaler Grundsatz der Vernunft neu begrĂŒndet.

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Information

1 PrÀliminarien

Immanuel Kant beginnt die Kritik der reinen Vernunft in der ersten Auflage von 1781 mit folgender Feststellung: „Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: daß sie durch Fragen belĂ€stigt wird, die sie nicht abweisen kann; denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie ĂŒbersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“ (A VII) Sie gehe demnach, „unaufhaltsam“ (B 21) und „durch eigenes BedĂŒrfniß getrieben, bis zu solchen Fragen fort, die durch keinen Erfahrungsgebrauch der Vernunft und daher entlehnte Principien beantwortet werden können“ (B 21). Das leitende Prinzip einer solchen metaphysica naturalis ist der Grundsatz der Vernunft, der stets fordere, „zu dem bedingten Erkenntnisse des Verstandes das Unbedingte zu finden, womit die Einheit desselben vollendet wird“ (A 307/B 364). Der logischen Struktur der Vernunft gemĂ€ĂŸ zerfĂ€llt die „Gattung ihrer Erkenntnis“ (A VII) dreifach, und zwar in die „absolute (unbedingte) Einheit des denkenden Subjects“ (A 334/B 391), die „absolute Einheit der Reihe der Bedingungen der Erscheinung“ (A 334/B 391) und „die absolute Einheit der Bedingung aller GegenstĂ€nde des Denkens ĂŒberhaupt“ (A 334/B 391).
Bemerkenswert ist, dass sich die konstatierte Verlegenheit der menschlichen Vernunft nicht am Ende des Buches als Ergebnis einer kritischen Untersuchung findet, sondern als Ausgangspunkt dient. Das „Bewußtsein meiner Unwissenheit“ (A 758/B 786), formuliert Kant in der Transzendentalen Methodenlehre diesen Aspekt erlĂ€uternd, ist, „statt daß es meine Untersuchungen endigen sollte, [
] vielmehr die eigentliche Ursache, sie zu erwecken.“ (A 758/B 786) Die Feststellung am Anfang der Kritik der reinen Vernunft weist damit dem „natĂŒrlichen Hang“ (A 642/B 670=1.1.) der Vernunft, ĂŒber das Feld möglicher Erfahrung hinauszugehen, und dem dadurch entstehenden transzendentalen Schein eine immanente Funktion im System der Kritik der reinen Vernunft zu. Dabei ist es fĂŒr Kant eine denknotwendige Voraussetzung, alles, was in der Natur unserer KrĂ€fte grĂŒndet – und damit auch den durch die unbeantwortbaren Fragen hervorgerufenen Schein –, als zweckmĂ€ĂŸig (vgl. A 642/B 670=1.2.) aufzufassen. Die Ideen der reinen Vernunft können „nimmermehr an sich selbst dialektisch sein“ (A 669/B 697=2.1.), da sie „uns durch die Natur unserer Vernunft aufgegeben [sind], und dieser oberste Gerichtshof aller Rechte und AnsprĂŒche unserer Speculation kann unmöglich selbst ursprĂŒngliche TĂ€uschungen und Blendwerke enthalten.“ (A 669/B 697=2.1.) Aus diesem Grund haben auch die Vernunftbegriffe „ihre gute und zweckmĂ€ĂŸige Bestimmung in der Naturanlage unserer Vernunft“ (A 669/B 697=2.1.).
Der zentrale Ort fĂŒr die Entwicklung dieses SpannungsverhĂ€ltnisses von transzendentalem Schein und ZweckmĂ€ĂŸigkeit ist die Transzendentale Dialektik. Sie sei erstens „eine Kritik des Verstandes und der Vernunft in Ansehung ihres hyperphysischen Gebrauchs“ (A 63/B 88). Kant beabsichtigt darin allerdings nicht, die Vernunftbegriffe abzuschaffen, sondern weist vielmehr anhand der skeptischen Methode (vgl. A 507/B 535) auf, wie der hyperphysische und transzendente Gebrauch in der Funktion der menschlichen Vernunft begrĂŒndet ist. Dabei erweise sich der transzendentalen Schein als „natĂŒrliche[] und unvermeidliche[] Illusion“ (A 298/B 354), die in der menschlichen Vernunft begrĂŒndet sei und niemals verschwinde (vgl. A 298/B 354). Die Kritik der reinen Vernunft könne zwar den „Irrtum verhĂŒten, den Schein aber“ (A 339/B 397), der die Vernunft „unaufhörlich zwackt und Ă€fft, niemals los werden“ (A 339/B 397). Zweitens sei in der Transzendentalen Dialektik die Kritik an der rationalen Psychologie, der rationalen Kosmologie und der rationalen Theologie sowie die daraus gewonnene Unvermeidbarkeit des transzendentalen Scheins gekoppelt mit der Frage nach dem „transcendentale[n] Gebrauch der reinen Vernunft, ihrer Principien und Ideen [
], um den Einfluß der reinen Vernunft und den Werth derselben gehörig bestimmen und schĂ€tzen zu können“ (A 319/B 376). Neben einer Kritik an den „conceptus ratiocinantes (vernĂŒnftelnde Begriffe)“ (A 311/B 368) findet sich demnach immer auch eine Analyse der „conceptus ratiocinati (richtig geschlossene Begriffe)“ (A 311/B 368).
Dieser doppelte Anspruch im Aufweis der unbeantwortbaren Fragen und der zweckmĂ€ĂŸigen Funktion des dadurch entstehenden Scheins erlaubt es Kant, die Vernunft von ihren dogmatischen AnsprĂŒchen der metaphysica specialis zu befreien und gleichzeitig einen regulativen Vernunftgebrauch zu etablieren, durch den die Vernunft als focus imaginarius zum letzten PrĂŒfstein erhoben wird. Der Anhang zur Transzendentalen Dialektik bildet dabei den locus classicus in der Frage nach der Möglichkeit und Funktion richtig geschlossener Vernunftbegriffe. An dieser Stelle der Kritik der reinen Vernunft finden jene Fragen, welche die menschliche Vernunft beschĂ€ftigen, auf die sie aber keine Antwort hat, gerade in ihrer dogmatischen Unbeantwortbarkeit einen spezifischen Platz im Rahmen des Systems.
Mit diesem an subversiver Kraft kaum zu unterschĂ€tzenden SpannungsverhĂ€ltnis zwischen den durch die Natur der Vernunft aufgegebenen, aber unbeantwortbaren Fragen ersetzt Kant jede externe AutoritĂ€t wie jene von Thron und Altar durch einen kontinuierlichen und reflexiven PrĂŒfungsprozess.

1.1 Forschungsstand

Im Jahre 1958 konstatiert R. Zocher, dass es sich bei der Textpassage des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik um eine wenig beachtete Deduktion der Ideen (vgl. Zocher 1958, S. 43) handelt. M. Caimi veröffentlicht im Jahr 2009 in den Kant-Studien unter Anspielung auf Zocher einen Beitrag, der im Titel genau diese EinschĂ€tzung bezĂŒglich des Forschungsstandes anfĂŒhrt (vgl. Caimi 1995, S. 308 – 320). In den gut 50 Jahren, die zwischen den Ergebnissen Zochers und Caimis liegen, aber insbesondere in den Jahren nach Caimis Beitrag, ist das Forschungsinteresse an der Textpassage zwar zunehmend gewachsen, damit aber auch die Mehrdeutigkeiten in der Interpretation.
Interpretationsschwierigkeiten bereitet dabei erstens, dass der regulative Vernunftgebrauch im Anhang zur Transzendentalen Dialektik in vielen Aspekten nicht kompatibel mit Grundpositionen der drei HauptstĂŒcke des Zweiten Buchs der Transzendentalen Dialektik zu sein scheint und außerdem zentralen Positionen der Transzendentalen Analytik widerspricht. Außerdem steht das Erste Buch der Transzendentalen Dialektik, das in besonderer Beziehung zum Anhang zu sehen ist, im Vergleich zum Zweiten Buch ebenfalls am Rande des Forschungsinteresses. Zweitens scheinen die einzelnen Abschnitte des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik ein bloßes Konglomerat zu bilden, dessen Teile in einem inneren Widerspruch stehen, weshalb es nur schwer möglich ist, eine einheitliche Konzeption herauszustellen. Aus diesem Grund wird die Textpassage mehr als Steinbruch verschiedenster Theorien, denn als einheitliches LehrstĂŒck angesehen. Drittens umfasst der Anhang zur Transzendentalen Dialektik viele, wenngleich rudimentĂ€r entwickelte Konzepte, die erst im Zuge der nachfolgenden Arbeiten von Kant konkretisiert und ausgearbeitet werden. Dies fĂŒhrt dazu, dass der Anhang zur Transzendentalen Dialektik zum Teil bloß als erster Entwurf einer spĂ€teren Konzeption betrachtet wird.
Diese Interpretationsschwierigkeiten ziehen als Konsequenz nach sich, dass in systematischen Darstellungen zur Kritik der reinen Vernunft bzw. zur Transzendentalen Dialektik die Textpassage des Anhangs trotz ihres 60-seitigen Umfangs nur marginal thematisiert wird. In diesem Sinne wird der Anhang zur Transzendentalen Dialektik im Rahmen der systematischen Kommentare zur Kritik der reinen Vernunft von H. Allison (2004, S. 423 – 448), N. Kemp Smith (1965, S. 553 f.), H. M. Baumgartner (1991a, S. 118 f.), P. F. Strawson (1966, S. 226 – 231), O. Höffe (2003, S. 268 – 276), P. Guyer (1997a, S. 39 – 53), R. Zocher (1959, S. 86), W. Bröcker (1970, S. 133 – 136), H. Tetens (2006, S. 285 – 294), M. Wundt (1924, S. 243 – 264) und P. Natterer (2003, S. 609 – 621) zwar erwĂ€hnt, aber nur wenig analysiert und interpretiert. Ganz unerwĂ€hnt bleibt die Textpassage u. a. bei H. J. de Vleeschauwer (1934 – 1937). Im Rahmen eines Kommentars zur Transzendentalen Dialektik sind mit Blick auf den Anhang die grĂ¶ĂŸer angelegten Studien von H. Heimsoeth (1969, S. 546 – 643), J. Bennett (1974, S. 270 – 280) und W. LĂŒtterfelds (1977, S. 413 ff.) hervorzuheben – unerwĂ€hnt bleibt die Textpassage u. a. bei J. Sallis (1983).
Trotz dieser Marginalisierung des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik im Kontext grĂ¶ĂŸerer Darstellungen wird die Textpassage in den letzten Jahrzehnten zunehmend ausfĂŒhrlicher thematisiert. Dabei zeigt sich aber aufgrund der obig dargestellten Interpretationsschwierigkeiten eine sehr heterogene Forschungssituation, in welcher der Anhang zur Transzendentalen Dialektik vor allem als Bezugspunkt fĂŒr andere systematische Problemstellungen herangezogen wird. Dies wiederum fĂŒhrt dazu, dass es zum einen wenig Austausch und zum anderen wenig Transparenz ĂŒber die schon geleisteten Forschungsergebnisse zur Textpassage gibt. Um dem entgegenzuwirken, wird in der Folge ein systematischer Überblick zum aktuellen Stand der Forschung gegeben. Dabei werden einerseits die Spezialstudien zum Anhang zur Transzendentalen Dialektik anhand von Themenschwerpunkten – wie Deduktion und Schematismus der Vernunftbegriffe, Gegenstands- und Systembegriff sowie der Begriff des Transzendentalen – differenziert, andererseits wird die Forschungsliteratur anhand von vier thematischen ZugĂ€ngen zur Textpassage – ausgehend von der Kritik der reinen Vernunft selbst, der Kritik der Urteilskraft, der Kritik der praktischen Vernunft und den Metaphysischen AnfangsgrĂŒnden der Naturwissenschaft – dargestellt:
Der Anhang zur Transzendentalen Dialektik bildet erstens einen Bezugspunkt fĂŒr verschiedenste Forschungsschwerpunkte der Kritik der reinen Vernunft. Ein besonderes Interesse zieht die Textpassage dabei im Kontext der Untersuchungen zur Transzendentalen Dialektik (I.) auf sich: Im Zentrum steht (I.a) das VerhĂ€ltnis des Zweiten Buches zum Anhang zur Transzendentalen Dialektik. Dabei wird zumeist die KompatibilitĂ€t der Paralogismen der reinen Vernunft, der Antinomie der reinen Vernunft und des Ideals der reinen Vernunft zum Anhang zur Transzendentalen Dialektik, insbesondere zum zweiten Teil, geprĂŒft. Explizite BezĂŒge zwischen dem ersten HauptstĂŒck und dem Anhang zur Transzendentalen Dialektik werden dabei von A. Goldman (2012, S. 124 – 157), P. Kitcher (1990, S. 218 f., 221, 229), C. Serck-Hanssen (2011, S. 59 – 70) und C. PichĂ© (2011, S. 47 – 58) hergestellt. P. Krausser (1988, S. 375 – 401), W. Malzkorn (1999, S. 30 – 77), P. Baumanns (1988, S. 196 – 200), B. Dörflinger (2011, S. 103 – 116), K. Engelhard (2005, S. 385 – 413), B. Falkenburg (2000, S. 376 – 385), Ch. Iber (2011, S. 71 – 84), L. SchĂ€fer (1971, S. 96 – 120) und J. Schmucker (1990, S. 260 – 273) haben das VerhĂ€ltnis zwischen dem zweiten HauptstĂŒck und dem Anhang zur Transzendentalen Dialektik explizit thematisiert. Das VerhĂ€ltnis zwischen dem dritten HauptstĂŒck und dem Anhang zur Transzendentalen Dialektik wird wiederum von V. Bazil (1995), C. PichĂ© (1984, S. 91 – 120), P. Bahr (2004, S. 244 – 254), R. Theis (2004, S. 77 – 110), B. Longuenesse (1995, S. 521 – 537), S. Maly (2012, S. 265 – 277), R. Schneider (2011, S. 138 – 166), S. Andersen (1983, S. 157 – 184), M. Albrecht (1981, S. 475 – 484) und G. Gava (im Ersch.) untersucht. Wesentlich weniger Forschungsinteresse (I.b) zieht der Anhang zur Transzendentalen Dialektik ausgehend von den Untersuchungen des Ersten Buches zur Transzendentalen Dialektik auf sich. Hervorzuheben sind dabei die Arbeiten von T. M. Seebohm (2001, S. 219 – 230), N. F. Klimmek (2005, S. 57 – 116), K. W. Zeidler (2011, S. 297 – 320), U. Santozki (2006, S. 68 – 71, 120 – 127), R. Theis (2010, S. 211 – 214) und A. Renaut (1998, S. 353 – 367). Neben diesen inhaltlichen Fokussierungen auf die metaphysischen GegenstĂ€nde Seele, Welt und Gott und ihre regulative Funktion steht der Anhang zur Transzendentalen Dialektik auch im Fokus von Untersuchungen zur logischen Struktur und zum systematischen Aufbau der Transzendentalen Dialektik (I.c). Insbesondere J. Pissis (2012, S. 189 – 216; 2011, S. 209 – 219), M. Grier (2001, S. 263 – 306), K. M. Thiel (2008, S. 170 – 186), N. F. Klimmek (2005, S. 17 – 51), A. Hutter (2003), W. Vossenkuhl (2001, S. 232 – 244), R. Bittner (1970) und D. Henrich (1982, S. 45 – 55) haben dazu in den letzten Jahrzehnten zentrale BeitrĂ€ge veröffentlicht. Zudem seien die Studien von T. M. Seebohm (2001, S. 204 – 231), M. Reisinger (1988), N. F. Klimmek (2005, S. 17 – 39), K. W. Zeidler (1992, S. 121 – 164) und W. Marx (1981, S. 211 – 235) erwĂ€hnt, die die schlusslogische Struktur der Transzendentalen Dialektik und ihre Rolle fĂŒr den regulativen Vernunftgebrauch im Anhang zur Transzendentalen Dialektik untersuchen. Auch ausgehend von der Transzendentalen Analytik (II.) werden immer wieder Aspekte des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik beleuchtet. Insbesondere N. F. Klimmek (2005, S. 40 – 51), aber auch M. L. Miles (1978, S. 288), V. Bazil (1995, S. 39 – 74) und G. Lehmann (1971, S. 12) sind in diesem Sinne zu erwĂ€hnen.
Ein reges Forschungsinteresse am Anhang zur Transzendentalen Dialektik besteht zweitens ausgehend von der Kritik der Urteilskraft. Dabei wird der Anhang zur Transzendentalen Dialektik (I.) als eine bestimmte Entwicklungsstufe der Konzeption der reflektierenden Urteilskraft, insbesondere in der teleologischen Urteilskraft, angesehen. Im Zentrum steht dabei zumeist der erste Teil des Anhangs zur Transzendentalen Dialektik. Hervorzuheben sind die Studien von H. Ginsborg (1990, S. 174 – 192), C. La Rocca (2012, S. 13 – 31), G. Zöller (2012, S. 31 – 49), W. Bartuschat (1972, S. 7 – 54), K. W. Zeidler (2006, S. 41 – 57; 1994, S. 25 – 40), M. Liedtke (1964, S. 108 – 157), J. Peter (1992, S. 17 – 51), K. DĂŒsing (1968, S. 24 – 51), A. Stadler (1874, S. 18 – 43), A. Model (1987), K. Kuypers (1972), I. Bauer-Drevermann (1956, S. 497 – 504), G. Schiemann (1992, S. 294 – 303), H. Hoppe (1969, S. 16 – 19), A. Seide (2013, S. 84 – 89), G. KrĂ€mling (1985, S. 103 – 120), G. Lehmann (1971, S. 7 – 17), B. Dörflinger (2000, S. 7 – 26) und Ch. Wohlers (2000, S. 199 – 243). Zudem wird (II.) der Zweckbegriff, wie er im Anhang zur Transzendentalen Dialektik anhand des regulativen Vernunftgebrauchs entwickelt wird, mit dem Konzept der ZweckmĂ€ĂŸigkeit in der Kritik der Urteilskraft u. a. von S. Klingner (2012, S. 94 – 98), R.-P. Horstmann (1997b, S. 165 – 180), W. Ernst (1909, S. 43 – 66), A. Pfannkuche (1901, S. 51 – 71) und R. Hiltscher (1998, S. 25 – 130) thematisiert.
Drittens ist der Anhang zur Transzendentalen Dialektik auch Untersuchungsgegenstand im Hinblick auf Kants praktische Philosophie. Dabei wird insbesondere die Rolle regulativer Ideen an der Schnittstelle von theoretischer und praktischer Philosophie u. a. von O. O’Neill (2015, S. 13 – 38; 1989, S. 13 – 37; 1996, S. 206 – ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelsite
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Inhalt
  6. 1 PrĂ€liminarien
  7. Erster Teil: Problemfeld
  8. Zweiter Teil: Analysen
  9. Dritter Teil: Dimension und Reichweite
  10. ResĂŒmee
  11. Bibliografie
  12. Personenregister
  13. Sachregister