Pneumologische Zytopathologie
eBook - ePub

Pneumologische Zytopathologie

  1. 386 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Pneumologische Zytopathologie

Über dieses Buch

Durch die rasante Entwicklung bildgebender Verfahren in der Pneumologie und der Möglichkeit einer sehr sensitiven Gewinnung zytologischen Untersuchungsmaterials, hat sich die qualitative wie quantitative Anforderung an zytologische Untersuchungen weltweit erhöht.

Dieses Buch ermöglicht sehr praxisorientiert die zytologischen Befundung aller relevanten Erkrankungen des Lungen-und Bronchialsystems, einschließlich thorakaler Lymphknoten, Pleura und Mediastinum. Diagnostische Kriterien sind kompakt in Tabellenform zusammengestellt und in den meisten Fällen durch eine oder mehrere Abbildungen belegt. Diese Darstellung erleichtert dem Kliniker das Verständnis für die Pathogenese und die Gewichtung eines klinischen Befundes.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Pneumologische Zytopathologie von Jürgen Schubert,Michael Ecke im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Medicine & Internal Medicine & Diagnosis. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

1Methoden zur Materialgewinnung

Michael Ecke
Zytologische Untersuchungen in der Hand des Internisten/Pneumologen bieten nach Lopes Cardozo (ergänzend und vergleichend mit der Histologie) die Vorteile einer frühzeitigen orientierenden oder auch definitiven Diagnose, die zeit- und ressourcensparend gestellt werden kann und meist mit nur geringen Untersuchungsrisiken behaftet ist [1]. Der über die Güte der zytologischen/histologischen Untersuchung entscheidende erste Schritt ist die Gewinnung adäquaten Untersuchungsmaterials und dessen Weg vom Patienten zum Zytopathologen. Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über Untersuchungsmaterial und Wege zu dessen Gewinnung und bezieht sich ausdrücklich auf die Gewinnung von Material durch nichtchirurgische Verfahren.
Bereits vor dem diagnostischen Eingriff muss Klarheit bestehen, welches Material in welcher Menge benötigt und wie es verarbeitet/gelagert/transportiert wird. Dies gilt besonders dann, wenn es keine Pathologie vor Ort gibt oder die Materialgewinnung außerhalb der Arbeitszeiten der Pathologie erfolgt. Es empfiehlt sich, das Vorgehen mit dem Zytologen abzustimmen, da insbesondere einige Färbemethoden durch falsche Materialbearbeitung (Alkoholfixierung, Formalinfixierung) mitunter nicht mehr einsetzbar sind. Insbesondere kann nach Formalineinwirkung keine MGG-Färbung (Hauptfärbemethode außerhalb der gynäkologischen Zytologie) erfolgen.
In der Regel gibt es mehrere Möglichkeiten, um adäquates Material zu gewinnen, sodass der Zustand des Patienten, seine Prognose als auch Therapiemöglichkeiten (kurativ, palliativ?) gegen die Risiken und Erfolgsraten der diagnostischen Eingriffe abgewogen werden sollten. Die in der Pneumologie häufig genutzten Materialien zur zytologischen Diagnostik sind in Tab. 1.1 aufgelistet. Die Wahl der Methode zur Materialgewinnung ist vorwiegend von der jeweiligen klinischen Fragestellung abhängig wie auch vom Zustand des Patienten. Die Tab. 1.2 zeigt den Vergleich gängiger Methoden in Bezug auf Invasivität, Komplikationsrate, Ausbeute und Eignung für bestimmte klinische Situationen. Bei Tumorverdacht zeigt die diagnostische Sensitivität eine besondere Abhängigkeit von der Lokalisation und somit auch von der Methode der Materialgewinnung (Tab. 1.3).
Tab. 1.1: Geläufige Methoden zur Materialgewinnung.
Nicht bronchoskopisches Material Bronchoskopisches Material Weitere Methoden
Sputum, spontan Bronchiallavage, Bronchial- sekret Transthorakale FNA*
Sputum, induziert Bronchoalveoläre Lavage Thorakoskopie/VATS
Trachealsekret Bronchusbürstungen* Imprint aus Pleurabiopsie*
Transbronchiale FNA* Pleuraergusspunktion
EBUS-gesteuerte FNA
Imprintzytologien aus
Katheterbiopsie*
Zangenbiopsie*
Kryobiopsie*
* jeweils mit oder ohne bildgebende Verfahren
Tab. 1.2: Diagnostische Ausbeute von verschiedenen Untersuchungsmethoden nach [2].
Tab. 1.3: Treffsicherheit in der Tumordiagnostik bei verschiedenen Untersuchungsmaterialien (Werte aus [3]).
Untersuchungsmaterial Patientenzahl Sensitivität
Bronchialsekret 4.349 32,5 %
Feinnadelaspiration 1.237 71,1 %
Bronchusbürstungen 2.231 79,2 %
Imprintzytologien 2.718 89,9 %
Transthorakale Feinnadelaspirate 792 99,1 %

1.1Sputum

Sputum bietet den großen Vorteil der nichtinvasiven Gewinnung. Neben der Tumordiagnostik ist Sputum auch für die Klärung infektiologischer Fragestellungen und die Asthmadiagnostik bedeutsam. Nachteilig sind die notwendige intensive Anleitung des Patienten zur Gewinnung und die diffizile Aufbereitung der Sputumproben im zytologischen Labor. Außerdem gelingt mit alleiniger Sputumdiagnostik (z. B. beim Screening) keine Lokalisation eines vermuteten malignen Prozesses.
Der erste Nachweis von Tumorzellen im Sputum erfolgte bereits 1845 durch Walsh. Obwohl es sich heute um eine oft vernachlässigte Methode handelt, konnte Oswald [4] 1971 zeigen, dass die Sputumzytologie in 48 % die Diagnose eines Bronchialkarzinoms ermöglichte. Die Sensitivität war dabei mit der Anzahl der untersuchten Sputa (bis zu 4) ansteigend, die Falsch-Positiv-Rate mit 0,7 % gering. Ähnlich gute Ergebnisse konnte Schreiber 2003 publizieren, mit einer hohen Rate positiver Sputumzytologie v. a. bei größeren (> 2,4 cm) Läsionen, zentral sitzenden Tumoren, Plattenepithelkarzinomen und Hämoptysen [5]. Unter Kostengesichtspunkten zeigte Raab [6], dass für zentrale Bronchusläsionen die Sputumzytologie die kostengünstigste Strategie ist, ohne die Mortalität oder das Langzeitüberleben zu verschlechtern. Die Ausbeute der Sputumzytologie ist bei zentralen Prozessen mit 72 % nur geringfügig schlechter als bei bronchoskopischen Untersuchungen mit 76 % [7].
Sputumuntersuchungen zum Screening auf Lungenkarzinome ergaben wechselnde Ergebnisse. Insbesondere für die frühe Detektion ist die Sensitivität zu gering, sodass für Risikogruppen eine Kombination mit der Autofluoreszenzbronchoskopie für sinnvoll erachtet wird [8]. Hinweise zum Screening mittels Niedrigdosis-Spiralcomputertomographie sind dem Kapitel 5.3.1.1.4 zu entnehmen. Neben der Tumordiagnostik ist die Sputumuntersuchung auch wichtig für infektiologische Fragestellungen u. a. bei Pneumonie, CF, exazerbierter COPD. Die Gewinnung adäquaten Materials wie auch der rasche Transport der Probe ins mikrobiologische Labor (innerhalb von 2–4 Stunden) ist essentiell für eine verlässliche Aussage. Für die Asthmadiagnostik hat insbesondere der Nachweis einer Sputumeosinophilie auch prognostische Bedeutung für das Ansprechen auf eine Kortikoidtherapie und die Therapiesteuerung [9]. Zusätzlich kann man durch Nachweis von lipid- oder hämosiderinspeichernden Makrophagen Hinweise auf einen Reflux oder eine Herzinsuffizienz bzw. andere Ursachen einer pulmonalen Hämorrhagie erhalten. Mitunter lassen sich auch eine erhebliche Pollenbelastung oder eine Schimmelpilzkolonisation (Allergische bronchopulmonale Aspergillose mit mucoid plugs) nachweisen.
Gewinnung von Sputum
Mund und Rachen (ggf. auch Nase) ausspülen; bei Neigung zu Bronchialobstruktion 2 Hübe Salbutamol 10 min vorher inhalieren lassen.
Nach tiefer Inspiration den Patienten mehrfach mit möglichst viel Kraft husten lassen. Bei zähem Sekret ggf. vorher Flutter oder physiotherapeutische Maßnahmen zur Sekretmobilisation einsetzen.
Abhusten des Sekretes in ein steriles Gefäß mit möglichst weiter Öffnung.
Rascher Transport des verschlossenen Gefäßes ins Labor, ggf. Kühlung.
Gewinnung von induziertem Sputum
Für die Routinepraxis hat sich folgendes Vorgehen bewährt:
2 Hübe Salbutamol Dosieraerosol 10 min vor Beginn inhalieren lassen.
Inhalation von 3 %iger (bei Erfolglosigkeit ansteigend 3–5 %iger) Kochsalzlösung über einen Ultraschallvernebler (besser als Jet-Vernebler) für 8–10 min. Eine höhere NaCl-Konzentration steigert die Rate einer ausreichenden Sputummenge, die vorherige Gabe von Salbutamol vermindert das Risiko einer Bronchialobstruktion und bessert die mukoziliäre Clearance [10].
Die Sputummenge sollte möglichst über 2 ml betragen und > 25 PMN(Leukozyten) und < 10 SEC (Plattenepithelien) per LPF (10×) enthalten. Alternativ wäre eine Qualitätsbestimmung auch mittels Teststreifen über das spezifische Gewicht > 1.010 möglich [11]. Ein standardisiertes Protokoll für die Sputuminduktion findet sich bei Pavord [12]. Bei langen Lagerungs- und Transportzeiten kann (technisch aufwändig durch die Vorbehandlung u. a. mit Dithiothreitol) im Labor auch die Anfertigung von Sputumausstrichen (lufttrocken) und ggf. Cytospinpräparaten erfolgen. Diese können staubfrei und trocken lange gelagert und versendet werden.

1.2Trachealsekret

Trach...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Dedication
  5. Geleitwort
  6. Vorwort
  7. Inhalt
  8. Abkürzungsverzeichnis
  9. 1 Methoden zur Materialgewinnung
  10. 2 Aufbau des Lungen- und Bronchialsystems
  11. 3 Entzündliche Erkrankungen des Lungen- und Bronchialsystems
  12. 4 Tumoren des Lungen- und Bronchialsystems
  13. 5 Metastatische Tumoren der Lunge
  14. 6 Lymphknotenzytologie
  15. 7 Pleura- und Ergusszytologie
  16. 8 Molekularpathologie
  17. Stichwortverzeichnis