Luftverkehr
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Luftverkehr

Betriebswirtschaftliches Lehr- und Handbuch

Roland Conrady, Frank Fichert, Rüdiger Sterzenbach

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  1. 563 Seiten
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Betriebswirtschaftliches Lehr- und Handbuch

Roland Conrady, Frank Fichert, Rüdiger Sterzenbach

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Dieses Werk erklärt die Grundstrukturen der Luftverkehrsbranche, stellt Konzepte und Methoden des Airlinemanagements vor und gibt Einsichten in Marktphänomene und Branchentrends. In der vorliegenden Auflage werden Veränderungen bei Geschäftsmodellen der Airlines, neue Herausforderungen für Flughäfen, veränderte Anforderungen an Umweltschutz, Safety/Security und IT beleuchtet.

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Information

1Grundlagen

1.1Der Luftverkehr als Teil des Gesamtverkehrssystems

Der Traum vom Fliegen ist im 21. Jahrhundert für viele Menschen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Zumindest gilt dies für die wohlhabenden Industriestaaten und die gesellschaftlichen Oberschichten in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Trotz dieser Alltäglichkeit des Fliegens übt der Luftverkehr auf die meisten Menschen eine hohe Faszination aus. So ziehen Luftfahrtausstellungen Zehntausende von Besuchern an und Flughäfen sind beliebte Ausflugsziele, die häufig über eigene Aussichtsterrassen verfügen sowie spezielle Besichtigungsprogramme anbieten.
Allerdings ist der Luftverkehr heutzutage auch einer mitunter lautstarken Kritik ausgesetzt. Fluglärmbelastungen und die Auswirkungen des Luftverkehrs auf das Weltklima lauten die entsprechenden Stichworte. Zudem wird darauf hingewiesen, dass der durch den Luftverkehr ermöglichte Massentourismus für die Zielländer nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Probleme mit sich bringen kann.
Aus ökonomischer Perspektive ist der Luftverkehr ein Teil des volkswirtschaftlichen Verkehrssystems. Moderne Volkswirtschaften sind in hohem Maße arbeitsteilig organisiert. Eine unabdingbare Voraussetzung für diese Arbeitsteilung ist ein leistungsfähiges Verkehrssystem, das die Mobilität der Menschen und der Güter sicherstellt. Den einzelnen Verkehrsträgern kommt in diesem Gesamtsystem jeweils eine spezifische Rolle zu. Der Luftverkehr ist aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Flugzeuge insbesondere für den Transport auf großen Entfernungen sowie darüber hinaus für die Überwindung von natürlichen Hindernissen wie Gebirgen und Gewässern gut geeignet.
Der Luftverkehr ist, ebenso wie die anderen Verkehrsträger, durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Beteiligter gekennzeichnet. Er stellt also für sich genommen wiederum ein Teilsystem innerhalb des Gesamtverkehrssystems dar. Zu den Beteiligten am Luftverkehrssystem gehören die Fluggesellschaften ebenso wie die Flughäfen und die Flugsicherung. Hinzu kommen die Flugzeugproduzenten und andere Lieferanten von Vorleistungen sowie die Partner auf der Absatzseite (z. B. Reisebüros).
Ein Charakteristikum des Luftverkehrsmarktes sind die hohen Wachstumsraten, die in der Vergangenheit zu beobachten waren und für die Zukunft prognostiziert sind. Die Wachstumsbranche Luftverkehr wird jedoch auch immer wieder durch Krisen erschüttert, die teilweise auf konjunkturelle Schwankungen, teilweise auf externe Schocks zurückzuführen sind. Ein deutlicher Beleg hierfür sind die Folgen der Terroranschläge vom 11. September 2001. Auch für Schwankungen des Ölpreises ist der Luftverkehr besonders anfällig.
Trotz des hohen Branchenwachstums geraten immer wieder namhafte Fluggesellschaften in wirtschaftliche Schwierigkeiten, die bis zur Insolvenz führen können. Manchmal konnte die Luftverkehrsbranche selbst in Jahren starken Wachstums keine oder nur relativ geringe Gewinne erzielen, was den wirtschaftlichen Erfolg einzelner Airlines jedoch nicht ausschließt.
Seit den Anfangstagen der zivilen Luftfahrt hat der staatliche Ordnungsrahmen für die Entwicklung der Branche eine zentrale Rolle gespielt. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg war der Luftverkehr einer umfassenden staatlichen Regulierung unterworfen und nicht selten befanden sich die Luftverkehrsgesellschaften in staatlichem Eigentum. Seit den späten 1970er-Jahren ist ein Deregulierungs- und Privatisierungstrend zu beobachten, der in den einzelnen Weltregionen in unterschiedlicher Intensität und Geschwindigkeit voranschreitet. Aktuell werden die staatlichen Vorgaben insbesondere im grenzüberschreitenden Luftverkehr gelockert. Gleichzeitig ergeben sich neue Herausforderungen für die Luftverkehrspolitik, etwa bei grenzüberschreitenden Unternehmenszusammenschlüssen, der Umweltschutzthematik sowie im Bereich der Sicherheit.
Begriffsabgrenzungen: Luftverkehr und Luftfahrt
Der Begriff Luftverkehr beschreibt die Gesamtheit aller Vorgänge, die der Ortsveränderung von Personen, Fracht und Post auf dem Luftweg dienen und schließt alle mit der Ortsveränderung unmittelbar und mittelbar verbundenen Dienstleistungen (z. B. Flughäfen, Catering) mit ein.
Der Begriff Luftfahrt wird verwendet, wenn zusätzlich zum Luftverkehr auch die Sachleistungen betrachtet werden, die für die Erstellung der Luftverkehrsleistung erforderlich sind. Der Begriff Luftfahrt umfasst also insbesondere auch die Hersteller von Flugzeugen und Flugsicherungsanlagen.
Die Gesamtheit aller Einrichtungen, die der Produktion und Bereitstellung von Luftfahrzeugen, dem Betrieb der Infrastruktur, der Produktion der Transportleistung und den dazu gehörigen Dienstleistungen dienen, wird oftmals auch als Luftfahrtindustrie bezeichnet.

1.2Systematisierung des Luftverkehrs

Der Luftverkehr lässt sich anhand von zahlreichen Kriterien systematisieren, die teilweise nebeneinander stehen, teilweise aufeinander aufbauen. Eine erste Unterscheidung lässt sich gemäß der Zweckbestimmung in militärischen und zivilen Luftverkehr vornehmen. Innerhalb des zivilen Luftverkehrs kann weiter zwischen gewerblichem und nicht-gewerblichem Luftverkehr unterschieden werden. Eine ähnliche, jedoch nicht identische Unterscheidung kann zwischen öffentlichem und nichtöffentlichem (privatem) Luftverkehr getroffen werden.
Zum gewerblichen Luftverkehr gehören alle Leistungen die von Luftfahrtunternehmen im Auftrag Dritter und gegen Bezahlung (Entgelt) angeboten werden. Nichtgewerbliche Flüge sind insbesondere Flüge von Unternehmen mit eigenem Fluggerät und im eigenen Interesse (Werkverkehr), Überführungsflüge, Sportflüge, Flüge von Staatsluftfahrzeugen (hoheitliche Flüge) sowie alle privaten Flüge. Der öffentliche Luftverkehr ist grundsätzlich für die Öffentlichkeit im Rahmen der allgemein gültigen Beförderungsbedingungen zugänglich (Linienverkehr) und grenzt sich dadurch vom nicht-öffentlichen Verkehr ab (z. B. reiner Charterverkehr sowie privater Luftverkehr). Beim öffentlichen Verkehr handelt es sich somit stets um gewerblichen Verkehr, während der nicht-öffentliche Verkehr sowohl gewerblichen als auch nicht-gewerblichen Verkehr umfasst.
Bedeutsam ist auch die Unterscheidung nach dem Transportobjekt, d. h. zwischen Personen-, Fracht- und Postverkehr. Dabei erfolgt die Beförderung von Personen und Fracht bzw. Post in der Praxis nicht selten gemeinsam in einem Flugzeug. Allerdings gibt es auch reine Passagier-, Fracht- und Postflüge.
Nach der Streckenlänge kann zwischen Kurz-, Mittel- und Langstrecken unterschieden werden,wobei allerdings keine einheitliche Festlegung für die Entfernungen existiert, ab denen ein Flug zum Mittel- bzw. Langstreckensegment gehört.
Für die rechtliche Rahmensetzung ist insbesondere die Unterscheidung zwischen dem Inlandsluftverkehr (domestic air transport – nationaler Luftverkehr) und dem grenzüberschreitenden Luftverkehr (international air transport) von Bedeutung. Der grenzüberschreitende Luftverkehr kann wiederum innerhalb eines Kontinents stattfinden oder Kontinente miteinander verbinden (Interkontinentalverkehr). Der Begriff Regionalluftverkehr wird zumeist genutzt, um Luftverkehrsverbindungen zu beschreiben, bei denen mindestens ein Flughafen außerhalb der großen Ballungszentren liegt. Der Regionalluftverkehr wird häufig mit kleinerem Fluggerät durchgeführt und kann sowohl Inlandsverkehr als auch Kontinentalverkehr sein. Aufbauend auf der Einteilung in nationalen und internationalen Luftverkehr kann eine weitere Unterscheidung gemäß der jeweils in Anspruch genommenen Freiheiten der Luft vorgenommen werden.1
Abb. 1.1: Systematisierung des Luftverkehrs
Weitere Einteilungen sind auf der Basis technischer Merkmale des eingesetzten Flugzeuges (Flugzeugart), der Regelmäßigkeit des Angebots (Linienverkehr vs. Gelegenheitsverkehr) sowie des Geschäftsmodells der anbietenden Fluggesellschaft möglich. Diese Aspekte werden in anderen Teilen dieses Buches ausführlich behandelt. Abbildung 1.1 und Tabelle 1.1 verdeutlichen die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Systematisierungen und ordnen entsprechende Beispiele zu.
Tab. 1.1: Systematisierung des Luftverkehrs am Beispiel des gewerblichen Personenverkehrs.
Inland International
Kurzstrecke Frankfurt–Berlin (Regionalverkehr: Rostock–Mannheim) Frankfurt–Brüssel
Mittelstrecke New York–Chicago Frankfurt–Madrid (Kontinentalverkehr)
Langstrecke New York–Honolulu Frankfurt–Seattle (Interkontinentalverkehr)
weitere Systematisierungsmöglichkeiten
Flugzeugart (z. B. Jets, Turboprop) Regelmäßigkeit des Angebots(z. B. Linienverkehr vs. Gelegenheitsverkehr) Geschäftsmodell der Airline(z. B. Network Carrier)

1.3Daten zum Luftverkehr

Die Entwicklung des Luftverkehrs und seine Stellung in der Volkswirtschaft können anhand unterschiedlicher Kennzahlen dargestellt werden. Dazu lassen sich zum einen nich...

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