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Machiavellismus in Deutschland
Chiffre von Kontingenz, Herrschaft und Empirismus in der Neuzeit
- 347 Seiten
- German
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- Über iOS und Android verfügbar
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Machiavellismus in Deutschland
Chiffre von Kontingenz, Herrschaft und Empirismus in der Neuzeit
Über dieses Buch
Machiavellismus seriös erforscht: Die deutsche Geschichtswissenschaft entdeckt gerade wieder die Politikgeschichte neu - als Kulturgeschichte des Politischen, als neue Politikgeschichte, als historische Politikforschung, als Geschichte der symbolischen Kommunikation. So kontrovers die Ansätze hierbei sind, so gibt es eine Gemeinsamkeit: bis auf wenige Ausnahmen will man offenbar von politischer Ideen- oder Diskursgeschichte wenig wissen, man überlässt dies den Politikwissenschaften. In diese Lücke stößt der vorliegende Band, der exemplarisch interdisziplinäre und internationale Forschungen zum Machiavellismus vom 16. bis ins 21. Jahrhundert vereint. Machiavellismus wird dabei jenseits des in den Quellen seit dem 16. Jahrhundert gängigen Schlagworts von der rücksichtslosen Politik der Machterhaltung als Chiffre für Kontingenz und Empirismus verwandt, die immer wieder in Krisenzeiten der Neuzeit Konjunktur hatte. Von der frühen Rezeption Machiavellis im deutschsprachigen Raum im 16. Jh. über die universitäre Politikwissenschaft im 17. Jh. (Conring) bis hin zur Neubewertung in der Historia literaria, in der Aufklärung und Revolutionszeit, dann von der Realpolitik des 19. Jhs. zum Fehlen eines nationalsozialistischen Machiavellis, zu Friedrich Meinecke, Hans Freyer und René König werden Schlaglichter auf den Umgang mit Machiavelli geworfen. Mit Reflexionen zur Stellung Machiavellis bei Foucault und in der Empire-Theorie von Hardt/Negri wird dann die Brücke zur aktuellen internationalen Diskussion geschlagen. Machiavelli wird so als Politikwissenschaftler, als früher Soziologe, als Republikaner, als Symbol des deutschen Sonderwegs, schließlich gar als Stichwortgeber der Antiglobalisierungs-Bewegung entdeckt.
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Vorwort
- Einleitung
- Machiavellismus und italienisch-deutscher Kulturtransfer im 16./17. Jahrhundert
- Calvinismus, „Machiavellismus" und die Política von Althusius
- Conversiones rerumpublicarum. Zum Geschichtsbild der barocken Staatslehre
- Zum Machiavelli Hermann Comings
- Frühneuzeitlicher Republikanismus und Machiavellismus. Die Rezeption Machiavellis in der Eidgenossenschaft
- Machiavelli in der historia literaria
- Ahitophel und Jerobeam. Bemerkungen zur Denkfigur des „Machiavellismus vor Machiavelli"
- Text - Übersetzung - bildliche Übertragung. Zur Ikonographie der Lehre Machiavellis
- Machiavellilektüre um 1800. Zur marginalisierten Rezeption in der Popularphilosophie
- Machiavellismus, Realpolitik und Machtpolitik. Der Streit um das Erbe Machiavellis in der deutschen politischen Kultur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Machiavelli bei Nietzsche und den Faschismen. Zwei Erzählungen der Abfolge Machiavelli - Nietzsche - Faschismen
- Machiavelli am Anfang des deutschen Sonderwegs. Beobachtungen zur Deutung im späten Historismus bei Friedrich Meinecke und Gerhard Ritter
- Die geistig-moralische Krise als Epochensignatur des Dritten Reiches. Die Machiavelli-Studien von Hans Freyer (1938) und René König (1940)
- Machiavelli aus der Perspektive der Gouvernementalität
- Machiavelli und die Empire-Theorie der Gegenwart
- Die Autorinnen und Autoren
- Register