
- 23 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Zauberer schaffen Illusionen und wenn sie dabei unterhalten, erstaunen und zum Lachen bringen, sind sie Künstler - Zauberkünstler. Peter Rawert gibt Einblicke in die Arbeit eines Zauberers und zeigt, warum Zaubern - entgegen vieler Vorurteile und Misstrauen - eine Kunst sein kann. Und auch wenn die wenigsten Zauberer dauerhafte Spuren hinterlassen haben, ihr Metier als solches ist stets die Quelle künstlerischer Inspiration gewesen. Rawerts Bilanz: "Das Zaubern hat nicht nur den Rang einer Kunst. Man darf es getrost auch eine Wissenschaft nennen: eine vom rationalen Umgang mit dem Irrationalen."
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Information
Peter Rawert
Ist Zaubern eine Kunst?
Ist Zaubern eine Kunst?
Wege, das Unmögliche sichtbar zu machen
»Nur Trödel ist Dein Taschenspielerkram,
wenn Deine Zunge keinen Zauber übt.«
wenn Deine Zunge keinen Zauber übt.«
(F. W. Conradi-Horster)
Zaubern heißt, Natur- und Denkgesetze außer Kraft setzen. Zauberer lassen etwas aus dem Nichts erscheinen oder ins Nichts verschwinden, sie heben die Schwerkraft auf, lassen feste Materie durch feste Materie dringen, zerstören einmalige Artefakte und stellen sie anschließend mir nichts, dir nichts wieder her, lesen Gedanken oder animieren tote Objekte. Ganz gleich, ob das Gravitationsgesetz oder Sätze wie die vom Widerspruch, vom ausgeschlossenen Dritten oder vom zureichenden Grunde – für Zauberer gelten sie nicht. Zauberer machen möglich, was eigentlich unmöglich ist, und zwar nicht nur aktuell unmöglich, sondern prinzipiell. Zumindest hat das so den Anschein.
Die Wahrheit sieht natürlich anders aus. Niemand kann sich über die Gesetze der Physik oder der Logik hinwegsetzen. Gewiss gibt es Spiritisten, für die das Paranormale unumstößliche Realität ist. Gewiss gibt es Wundergläubige, für die blutende Hostien oder ebensolche Messbücher nicht Hokuspokus oder Budenzauber, sondern Gewissheiten von transzendenter Dimension sind.1 Niemand wird jedoch glauben, dass man einen Menschen auf offener Bühne zersägen und ihn kurz darauf wieder zusammenfügen kann. Niemand wird glauben, dass jemand aufrechten Ganges durch eine feste Mauer aus dicken Steinen zu spazieren vermag. Und das Kaninchen aus dem leeren Hut oder die Taube aus dem Taschentuch? Längst haben zumindest die Tierschützer die Illusion zerstört, es handle sich um kunst- beziehungsweise artgerechte Geburten lebender Wesen aus dem Nichts. Nein, eigentlich weiß es jeder, der denken kann: Zauberer können gar nicht zaubern.
Zaubern ist keine Hexerei. Auf den kleinsten Nenner gebracht ist Zaubern lediglich die scheinbare Überwindung der Natur- und Denkgesetze, und zwar mit den Mitteln der Täuschung. Der Zuschauer sieht etwas, was mit seiner Erfahrung vom gewöhnlichen Funktionieren der Welt nicht vereinbar ist. Er sieht das Unmögliche. Das Unmögliche ist jedoch virtuell. Es geschieht nicht in der Realität, sondern ausschließlich im Kopf des Betrachters. Es ist ein fehlerhaftes Digitalisat seiner Sinne und seines Denkens. Auch in den Händen eines Zauberers bleibt die Wirklichkeit, wie sie ist.
Zauberer schaffen Illusionen. Tun sie es, um andere zu schädigen, sind sie Betrüger. Tun sie es, um sich Kräfte anzumaßen, die auf einen Zugang zu höheren Mächten deuten, sind sie Scharlatane, Schamanen oder Schwarzkünstler. Tun sie es hingegen, um zu unterhalten, zu erstaunen, zum Lachen, zum Rätseln oder zum Nachdenken zu bringen, dann sind sie das, was der australische Kulturwissenschaftler Simon During »säkulare Magier«2 genannt hat, und im besten Fall sogar Künstler – Zauber-Künstler.
Effekte, Methoden, Ablenkung
Zaubern zu Unterhaltungszwecken ist ein komplexer Vorgang. Etwa seit dem 17. Jahrhundert gibt es Bücher, welche die Anatomie von Zaubertricks erklären und Anleitungen beziehungsweise Hilfestellungen für ihre Präsentation bieten.3 Eine »General Theory of Magic« gibt es zwar nicht.4 Von einem gewissen theoretischen Rahmen kann man jedoch sprechen. In diesem Rahmen geht es um die Beziehung zwischen Effekten, Methoden und Ablenkung.
Die Effekte sind das, was der Zuschauer sieht beziehungsweise zu sehen glaubt. Sie sind vielfältig, aber keineswegs unbegrenzt. Das liegt daran, dass Zauberei »nur« die Umkehrung von Natur- und Denkgesetzen ist. Diese Gesetze jedoch sind ihrer Zahl nach limitiert. Die umfassendste Klassifikation von magischen Effekten stammt aus der Feder des US-Amerikaners Dariel Fitzkee (1898–1977) und trägt den Titel The Trick Brain (1944).5 Fitzkee unterscheidet:
- ■ Erscheinen,
- ■ Verschwinden,
- ■ Wanderung (Personen oder Gegenstände wechseln unsichtbar ihre Position),
- ■ Verwandlung (Veränderung von Größe, Farbe oder Form eines Objekts),
- ■ Durchdringung,
- ■ Zerstörung und Wiederherstellung,
- ■ Animation,
- ■ Schweben,
- ■ Anziehungskraft (Personen oder Gegenstände ziehen etwas nach der Art von Magneten an),
- ■ sympathetische Reaktionen (Personen oder Gegenstände wirken auf andere ein und verursachen bei ihnen gleiches Verhalten),
- ■ Unverwundbarkeit (der Schuss aus der Pistole verletzt sein Ziel nicht),
- ■ physische oder physikalische Anomalien (Menschen ohne Kopf, ohne Unterleib oder ohne Schatten),
- ■ Publikumsversagen (der Zuschauer kann eine einfache Handlung wie zum Beispiel das Anheben eines Kästchens nicht bewerkstelligen),
- ■ Identifikation (ein gewählter Gegenstand geht verloren und wird wiedergefunden – typisch eine vom Zuschauer verdeckt gezogene Spielkarte, die beliebig ins Spiel z...
Inhaltsverzeichnis
- Murmann Publishers
- Peter Rawert Ist Zaubern eine Kunst?
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