Stellenanzeigen können Sie in verschiedenen Medien finden. Da heutzutage aber auch die klassischen Printmedien eine Online-Ausgabe haben, ist es nicht mehr nötig, offline zu suchen. Es gibt aber kein universelles Portal, das alle Wünsche erfüllt. Je nach Ihren Zielen und Ihrem fachlichen Hintergrund wird sich eine kleine Handvoll an nützlichen Seiten für Sie herauskristallisieren. Wir haben Ihnen eine Liste zusammengestellt.
Nützliche Onlineportale für Ihre Stellensuche
naturejobs; Science Careers Internationale Plattformen für Stellen in der akademischen Forschung und in der Industrie.
jobvector Hauptsächlich für Industriestellen für Naturwissenschaftler, hauptsächlich in Deutschland. In diesem abgegrenzten Bereich eine sehr beliebte Plattform.
Find a PhD/Find a PostDoc Internationale Plattformen, spezialisiert auf (Post-)Doktorandenstellen.
kandidatentreff.de Die Plattform fürs Patentwesen.
Berufenet der Arbeitsagentur Extrem umfangreiches Stellenangebot bedingt durch die zentralen Aufgaben der Agentur.
Monster, opportuno … Große, unspezialisierte Stellenportale. Hier werden Stellenangebote von anderen Quellen aggregiert. Sie müssen natürlich mehr filtern, profitieren davon, dass Ihnen wenig durch die Lappen geht, und stoßen vielleicht auf Stellen, an die Sie erstmal nicht gedacht haben.
SZ, FAZ, Die Zeit Die großen überregionalen Zeitungen haben umfangreiche Sektionen für Stellenanzeigen.
academics Die Plattform für akademische Stellen in Deutschland (ZEIT Verlag).
euraxess Plattform der Europäischen Kommission für akademische Stellen. Umfangreiche Sammlung, leider keinerlei Filterfunktion.
Lokale Stellenbörsen z. B. einzelner Städte oder Regionen, Firmen(gruppen) und Cluster (z. B. BioM, BioRN). Hier werden alle Stellenangebote einer Region oder Stadt gebündelt.
Auf den ersten Blick eröffnet sich Ihnen eine Welt an Möglichkeiten: „Wir haben 6593 freie Stellen für Sie.“ Doch wenn man genauer hinsieht und mit den Filtern spielt, bleiben oftmals nur noch wenige Stellen übrig, die auf Ihre Suchkriterien passen. Und scheinbar sind alle Arbeitgeber nur auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau. Wenn man mal ehrlich durch die Anforderungsprofile geht, möchte man eigentlich gleich die Segel streichen. Außerdem werden Absolventen ohne Berufserfahrung selten direkt angesprochen und Teilzeitstellen lesen sich allesamt, als hätte der Filter „mit Studienabschluss“ gar nicht funktioniert.
Was nun? Verzagen und Ihren Bekannten erzählen, dass es für Sie im Moment schlicht keine Stellen gibt? Nein, das ist sicherlich der falsche Weg, denn es gibt auch für Sie Jobs. Und selbst wenn Ihnen die Stellenprofile den Eindruck vermitteln, dass nur Superwoman auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine Chance hat: Wir können Ihnen versichern, dass das nicht stimmt.
Männer bewerben sich, wenn sie denken, dass sie gut die Hälfte der Anforderungen einer Stellenanzeige erfüllen. Frauen bewerben sich in der Regel erst, wenn sie denken, 100% der Anforderungen auch wirklich zu erfüllen.
Hier können Sie sich sicherlich etwas von den Männern abschauen: Lassen Sie sich nicht von überzogen wirkenden Stellenbeschreibungen abschrecken, Perfektionismus schadet hier oft mehr, als er Ihnen nützt. Solange Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen und im Vorstellungsgespräch nicht lügen, ist es Sache des Arbeitgebers, Ihnen ein Angebot zu machen oder nicht. Es ist also überhaupt nichts dabei, sich einfach zu bewerben und sein Glück zu versuchen.
In manchen Stellenbeschreibungen werden die Anforderungen danach unterteilt, ob Sie gewisse Fähigkeiten mitbringen müssen, oder ob es nur ein Pluspunkt für Sie wäre. Doch selbst wenn Sie so eine Muss-Anforderung nicht voll erfüllen, sollte Sie das nicht davon abschrecken, sich trotzdem zu bewerben. Gehen Sie im Gespräch dann explizit darauf ein, warum Sie dennoch denken, geeignet zu sein, wie Sie mit dieser Schwäche umgehen und sie in Zukunft vielleicht sogar beheben können.
Haben Sie aber überhaupt eine Chance darauf, eingeladen zu werden, wenn Sie nicht alle Anforderungen erfüllen? Oder verschwenden Sie damit nur Ihre Zeit? Sicherlich nicht, denn es gibt schlicht nur sehr wenige Leute, die tatsächlich alle Anforderungen erfüllen. Und die sind dann in der Regel auch sehr teuer, an besseren Positionen interessiert oder schlicht unterfordert:
„Ich bewarb mich für eine Stelle in der pharmazeutischen Industrie. Da war er endlich einmal: Der Treffer ins Schwarze, ich erfüllte tatsächlich alle fachlichen und persönlichen Anforderungen der Stelle. Einige Bewerber wurden gleichzeitig eingeladen, wir gaben Präsentationen vor einigen Repräsentanten der Firma, sodass ich den Hintergrund der anderen Kandidaten gut abschätzen konnte. Abends verließ ich die Firma mit einem euphorischen Gefühl, weil ich mir sicher war, die Stelle bereits in der Tasche zu haben. Ich erfüllte die Anforderungen weit besser als die anderen Kandidaten, das wusste ich ganz sicher. Am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf und wurde informiert, dass sie jemand anderen für die Stelle gewählt hatten. Mir wurde sogar der Grund genannt, und das ohne Umschweife: „Sie erfüllen all unsere Anforderungen, weshalb wir uns nicht vorstellen können, dass Sie lange bei uns bleiben würden. Die Position wäre nicht herausfordernd genug für Sie.““
Haben Sie nur Mut und trauen Sie sich selbst ruhig etwas zu. Dass dies durchaus zum Erfolg führen kann, erzählt uns diese Naturwissenschaftlerin:
„Ich habe mich einmal für eine Stelle als Patentanwaltskandidatin beworben. Die Kanzlei fragte nach jemandem aus dem Bereich Maschinenbau, was mich als promovierte Biochemikerin nicht von einer Bewerbung abhielt. Im Anschreiben erklärte ich, warum ich mich in der Position sehen könnte, obwohl der fachliche Hintergrund wirklich nicht gut passte. Ich wurde tatsächlich eingeladen und erhielt sogar ein Angebot!“
Die Dame aus der zweiten Geschichte hatte sicherlich sehr viel Glück bei ihrer Bewerbung. Natürlich gibt es gewisse Grenzen, bei welchen Stellen Sie sich noch bewerben können und wo es schlicht keinen Sinn mehr macht. Sich als promovierter Physiker ohne Erfahrung im Operationssaal auf eine Stelle in der Xenotransplantation zu bewerben ist sicherlich Zeitverschwendung. Lesen Sie die Stellenanzeigen durchaus und geben Sie sich auch mal einen Schubs: „Das probier’ ich jetzt einfach mal, und wenn ich ein Angebot erhalte, werde ich die Stelle schon sinnvoll ausfüllen können.“ Allerdings sollten Sie nicht so viele Bewerbungen rausschicken, dass die Qualität darunter leidet. Streichen Sie lieber die eine oder andere Stelle von Ihrer Wunschliste, bevor Sie dann zu wenig Zeit in die Bewerbung bei Ihrem absoluten Lieblingsarbeitgeber stecken können.
Übrigens: Bei großen Unternehmen wird aufgrund der Bewerberflut auf eine Stellenanzeige oftmals eine erste Selektionsrunde von Assistenten durchgeführt, die nur auf einige oberflächliche Merkmale achten können. Bis die Bewerbung dann bei Leuten landet, die Sie tatsächlich fachlich bewerten können, müssen Sie schon etwas Glück haben.
Tipps für Ihre Stellensuche
In die Stelle hineinwachsen
Bei Antritt einer neuen Stelle das Gefühl zu haben, in ein Paar Schuhe zu schlüpfen, die etwas zu groß sind, ist völlig normal. Lassen Sie sich nicht von den Stellenbeschreibungen abschrecken. Die Art wie die „Forderungen“ formuliert werden ist Teil eines Spiels. Wenn Sie das Selbstbewusstsein haben, sich zu bewerben, haben Sie bereits den ersten Test bestanden. Was Sie im Hinterkopf behalten sollten: Falls Sie ein Angebot für eine Stelle erhalten, bei der Sie alle Anforderungen erfüllen, würden Sie sich wahrscheinlich sehr bald schrecklich langweilen.
Teilzeitstelle
Wenn Sie auf der Suche nach einer Teilzeitstelle sind, bewerben Sie sich auch auf Stellen, die als Vollzeitstelle ausgeschrieben sind. Anspruchsvolle und attraktive Teilzeitstellen werden schlicht sehr selten ausgeschrieben. Holen Sie sich erstmal eine Einladung zum Gespräch und machen Sie sich dann einen Kopf um die Arbeitszeit. Sie müssen das auch nicht in Ihren Bewerbungsunterlagen erwähnen, sondern können das immer noch beim Gespräch tun. Wenn Sie die Kandidatin Nummer eins für die Stelle sind, könnten Sie Arbeitszeit als Variable in die Gehaltsverhandlungen einbringen. Vielleicht haben Sie nachmittags Verpflichtungen, können aber mit flexiblen Regelungen eine Vollzeitstelle ausfüllen? Die Energie, die Sie dafür verwenden, sich über ungelegte Eier den Kopf zu zerbrechen, sollten Sie lieber in hervorragende Bewerbungsunterlagen stecken. Und wenn die Vorstellungen über das wie und wieviel der Arbeitszeit wirklich nicht zusammenpassen, war das Gespräch zumindest ein nützlicher Testlauf für Sie.
Lehrjahre sind keine Meisterjahre
Sehen die Beschreibungen der Einstiegspositionen allesamt langweilig aus für Sie? Dann bedenken Sie: Viele Wege führen nach Rom, doch die meisten davon beginnen in irgendwelchen nichtssagenden Käffern. Bevor man also die Strategie von einer Firma aus dem DAX mitbestimmt, muss man daher im Normalfall erst einmal Erfahrungen mit einfacheren Projekten sammeln.
Bewerbung mit Gesicht
Eine Bewerbung ist zunächst einmal nichts anderes als Papier mit Ihren Angaben und einem netten Foto. Sie sind eine von Vielen, Ihre Bewerbung ist von daher erstmal nur ein Dokument. Um eine Ve...