
- 156 páginas
- Spanish
- ePUB (apto para móviles)
- Disponible en iOS y Android
eBook - ePub
Descripción del libro
Gedichte zu Bäumen von verschiedenen Berliner Autorenkreisen
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Información
Editorial
Books on DemandAño
2017ISBN de la versión impresa
9783743152113ISBN del libro electrónico
9783744803694Jürgen Polinske

Der Baum
I
Der Einsame
ist freude und zuflucht
der vögel.
… ist er still
und die vögel sind fort9
schafft sein freundlichstes Grün
nicht
mich zu erheitern.
Ich seh ihn
an die erde gefesselt10
keinen Nachbarn besuchen
niemals
oder gar mit den Vögeln ziehn
Trauer und Trost
seine Blätter fliegen
II
Den einen in der Strandallee Matalas
haben sich Spatzen
zum Schlafbaum erkoren.
Der Krach am Abend gilt dem Tag
alle Träume schilpen am Morgen.
Zur Mittagszeit
herrscht grünstaubige Stille
(im Sommer allerdings nur
sonst wäscht Regen sein Grün)
und kein Blatt muss fliegen
9 Matthias Johannessen
10 wie 9.
Aphrodites Macht
9/2005 Kreta
Zeus zum Rindvieh machen
Der Göttervater selbst sich hörnt
Wem außer dir konnte dies gelingen
Malerisches Matala
Weich ist Sand
Meersalz kitzelt Haut
Mit der Luft schwingen A(h) und O(h)
Europa buchstabiert
Und in Gortys blüht ein Traum im Schatten
Unter dem noch immergrünen Baum11
11 Eine Platane
Mittagsschlaf
Im Schatten der Magnolie sind Träume grün
Die Enkel freuen sich im Freien schlafen zu dürfen
Sie lächeln mit geschlossenen Augen
Oma wacht über den Buchrand hinweg
Träume sind wie Schatten der Magnolie grün
Fischland
Ein müder Mistral
ein matter Monsun
wellt Azurschmaragdentürkis
an des Weststrands Weiße Wüste
Kreta, Karibik, Kontraste
Die Kiefern gebeugt
den Abend geschultert
kraftvoll im Blut
für Morgen
Im Park
2006
Die Weide trägt grüne Trauer
der Aprikose sterben blassrosa Blüten
Blatt für Blatt verteilt sie der Wind
und klagt im morschen Birkenast
Vier Jahreszeiten unter Kastanien
1.
Unser Himmel
ist voller Kerzen
Rot und Weiß
2.
Unsere Küsse
bleiben frisch
ist doch der Schatten grün
3.
Uns mahnt jeder Finger
der vielfarbigen Blätter und die Frucht:
Zieht Euch warm an
4.
Wir ziehen uns warm an
Rettungsaktion für die Pfingstnelke
11/12 2011
Zum Urwald zurück
Die Pfingstnelke soll leben!
Licht braucht der Hang
Per Hubschrauber
hoch durch die Luft
die Nadelbäume weichen
Die Buchen stehen wieder licht
im Kellerwald.
Trauerbirke
Wie klein, gestutzt, und hutzelig,
ein Leib, wie ein altes Weib,
hexenbucklig, weidensträhnig,
trostlos kahl das Haupt,
kein Blatt als Schmuck für Zweige,
die lang und schmuddelig,
strähnig eben, im Gesicht ihr hängen,
wie bei Klageweibern Haare eben.
Der Dulcinea-Baum12

Die Nachmittagssonne der La Mancha brennt auf die Beiden herab. Der Lange, Hagere auf dem Klepper schaukelt vor Erschöpfung im Sattel hin und her. Dem Schein nach apathisch, trottet der kräftig rundliche Mensch auf dem Esel hinter ihm. Urplötzlich nimmt das Grautier Tempo auf, trabt am hochbeinigen Braunen vorbei in Richtung auf den Baum zu, der sich am Horizont vor den Reitern erhebt.
Sancho, wohin so eilig?
Edler Herr, dort vorn winkt uns Schatten.
Das muss ein Zauber sein, denn wer für seine Liebste unter der Sonne reitet, der bedarf keines Schattens, um seinen Mut zu beweisen. Hier will mich jemand versuchen, die Ritterehre mir nehmen. Für Dulcinea, das Wunderweib aus Toboso ertrage ich ganz andere Leiden als Schwitzen. Willst Du Dummer denn die Regeln niemals lernen?
Herr, es ist nur ein Baum und ich erinnere mich, dass wir im Frühjahr bereits schon einmal unter ihm weilten. Und wie ihr schwärmtet ob der weiß-blassrosa Blütenpracht. Die Farbe der Haut des edlen Fräuleins sollte es sein und das Leuchten ihrer Augen, die Rinde duften wie ihr Haar, ihren Wuchs saht Ihr im Stamm und die Krone war Euch ihr Busen. Ja solcher Attribute wart ihr voll und sie wollten schier nicht enden. Ich sag nichts weiter, denn es war ein Baum in Blüte nur, und als Ihr saht, wie wir anderen Drei Nutzen davon ziehen wollten …
Knecht, Vorlauter, halt ein. In mir steigt der Zorn wie seinerzeit. Der selbst so treue Rosinante fraß aus den höheren Lagen die Blüten, die Dein Esel nur an den unteren Zweigen erreichte. Tiere! Das Vieh versteht nichts von Schönheit, edlen Gedanken und Ehre. Ich begriffs, als Rosinante in den Schatten äppelte. Du aber, Unhold, hättest Du nicht schnell ein Wort der Sühne gebraucht, um Verzeihung gebeten, wahrlich ich hätte dir meine Lanze in Deinen ungläubigen Wanst gerannt.
Wie frevelhaft von Dir die Schilderung meiner Herrin mit den Worten abzutun, ein Apfel von diesem Baum wäre Dir lieber, keine Blüten der Welt würden Deinen Hunger stillen. Wie erbärmlich, nur an seinen Pansen zu denken. Ich …
Beruhigt Euch Edler Ritter, ich gab Euch Recht: die Blüten dufteten in der Tat wie ein Weib, dem Liebe aus allen Poren dringt, dem auch der Schweiß vom Roggendreschen nichts anhaben kann. Riecht aber ein Weib nach Brot, ach Herr …
Fresssack, unbändiger, kannst du nichts anderes Denken?
Euer Diener, Herr ist ein Bauernsohn und sorgt sich einfach um das Leben. Ich sah Euch doch auch, nach Euren Heldentaten, stets bei gutem Appetit. Mein Weib und die Kinder wollen auch nicht Worte nur zum Beißen auf dem Tisch haben. Seht nur, seht, wie die Äpfel am Baum in der Herbstsonne leuchten. Uns winken Schönheit und Schatten und Sattwerden. Gleich sind wir angelangt.
Gut, um Deines hinfälligen Leibes, schwachen Willens und geringen Verstandes wegen wollen wir rasten. Komm, hilf mir aus dem Sattel. Dann kann ich mein Kreuz an den Stamm lehnen, das mir niemand in den Rücken fällt.
Der Ritter gab tatsächlich eine traurige Gestal...
Índice
- Dankeschön
- Motto
- Hinweise
- Inhaltsverzeichnis
- Anke Apt
- Dorothee Arndt
- Andreas Diehl
- Wolfgang Endler
- Marko Ferst
- York Freitag
- Slov ant Gali
- Robert Göbel
- Charlotte Grasnick
- Ulrich Grasnick
- Elisabeth Hackel
- Brunhild Hauschild
- Reinhard Johannes
- Annette Kaufhold
- Henry-Martin Klemt
- Reinhard Kranz
- Brigitte Lange
- Herbert Laschet Toussaint HEL
- Michael Manzek
- Seelia Nahst
- Petra Namyslo
- Maria Nancy, Sanchez Perez
- José Pablo Quevedo
- Marlies Schmiedl
- Eva Schönewerk
- Klaus-Dieter Schönewerk
- Jürgen Polinske
- Zu den Autoren
- Quellen/ Illustrationen
- Aus der Egil-Saga
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