Das Ego auf der Schlachtbank
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Das Ego auf der Schlachtbank

Online Dating aus der Sicht eines Mannes

Dan Andras

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  1. 127 páginas
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Das Ego auf der Schlachtbank

Online Dating aus der Sicht eines Mannes

Dan Andras

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Ist dieses Buch nun Fiktion oder beschreibt es die gelebte Wirklichkeit in Online Dating Plattformen? Aus Gründen des Persönlichkeit-Schutzes darf ich dies weder bestätigen noch dementieren. Es könnte sein, dass ich mit mehr als 17 Jahren Erfahrung im Online-Dating, geschätzten zwei- bis dreihundert Dates, zwei Auftritten in TV-Dating-Shows und zwei Rendezvous, welche über 10000 km von meiner Heimat entfernt stattgefunden haben könnten, mich irgendwie berufen fühlte, dies Geschichten (eventuell sogar wahren Erlebnisse) mit der Welt zu teilen. Dieses Buch erhebt keinen Anspruch darauf, empirisch korrekte Daten und Ergebnisse zu analysieren, sondern spiegelt einzig und allein diese Geschichten aus Sicht als eines Mannes wieder, welcher mithilfe der unterschiedlichsten Formate versuchte, die für ihn passende Frau zu finden. All diese Geschichten werden jedoch auch immer mit einem leichten Augenzwinkern und auf möglichst humoristische Art und Weise erzählt. Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen viel Spass beim Schmökern in diesem Buch.

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Información

Año
2018
ISBN
9783752829938

VORWORT

Manche werden sich fragen – weshalb schreibt man(n) so ein Buch? Einfach nur aus Frust, weil man(n) eventuell in den Online-Portalen nicht die Frau abbekommen hat, von der man(n) immer geträumt hat? Das mag vielleicht in Bezug auf mein nun fortgeschrittenes Alter stimmen, aber in der «Blüte meiner Jahre» waren die (optischen) Voraussetzungen auf jeden Fall Andere. Mit mehr als 17 Jahren Erfahrungen im Online-Dating, geschätzten zweihundertfünfzig Dates, zwei TV-Dating-Shows und zwei Dates, die sich mehr als 10'000 km von meiner Heimat entfernt ereigneten, fühle ich mich irgendwie dazu berufen, meine erlebten Erfahrungen mit der Welt zu teilen. Dieses Buch erhebt keinen Anspruch darauf, empirisch korrekte Daten und Ergebnisse in die Welt zu setzen, sondern spiegelt einzig und allein meine Sicht als ein Mann wieder, welcher mithilfe der unterschiedlichsten Formate versuchte, die für ihn passende Traumfrau zu finden. Die Geschichten, welche ich hier schildere, könnten sich durchaus so zugetragen haben aber aus Gründen des Persönlichkeits-Schutzes darf ich das hier leider weder bestätigen noch dementieren. Damit sich diese Geschichten auch etwas entspannter lesen, habe ich sie in einer gehörigen Portion Sarkasmus und Humor verpackt.

Bücher, welche sich wissenschaftlich mit der Thematik des Online-Datings auseinandersetzen, gibt es mehr als genug. Dort wird einem dann gesagt, mit welcher Form von Inseraten und auf welchem Portal man(n) die besten Chancen hätte jemanden kennenzulernen. Die Idee dahinter ist durchaus legitim. In meinem Buch wird sich vielleicht der eine oder andere Mann wiedererkennen, der dieselben Erfahrungen gemacht hat und dessen Ego im Verlauf seiner Online-Dating-Karriere eventuell ähnlich gelitten hat. Es wird aber vermutlich auch Dutzende von Männern geben, welche ihr Beuteschema schon mal vorsorglich über Bord geworfen haben und dann genau deswegen positiv überrascht wurden. Vor diesen Männern ziehe ich den Hut. Wenn die Sehnsucht nach Zweisamkeit so gross ist, dass man(n) sich freiwillig diesen Filter vor die Augen schieben kann, dann ist auch die Bereitschaft zu einer Partnerschaft sehr gross und das hilft auch sicherlich ungemein bei der Findung einer geeigneten Partnerin. Auch ich habe diesen Filter das eine oder andere Mal eingeschalten und muss gestehen, dass vielen Frauen mit einem niedrigen Optiklevel durch die Qualität ihres Charakters überzeugen können. Leider war der Wille, diesen Filter auf längere Zeit eingeschalten zu lassen, oft kleiner als das Verlangen, eine optisch doch etwas attraktivere Frau kennenzulernen. Um hier nicht missverstanden zu werden: Ich bediene hier keine uralten Plattitüden, denn es gibt durchaus auch attraktive Frauen, die mit einem sehr guten Charakter überzeugen können und bescheiden sind. Leider scheint es so, dass man(n) dann nun mal auch gewisse Anforderungen, sowohl optisch als auch charakterlich, bedienen muss und scheinbar habe ich bei der Geburt zu weit hinten gestanden, als diese Eigenschaften verteilt wurden.

Dating-Portale im Internet können durchaus sinnvoll sein. Ein paar wenige Frauen hätten ohne diese Portale gar kein Einkommen und die Aussicht auf die Zeit nach den Unterhaltszahlungen vom Ex-Mann wären dann echt düster. Bei den Ladies, welche eine bestimmte, sehr überteuerte Taschenmarke sehr schätzen, geht es vor allem darum, den Absprung von Sponsoren schon vorzeitig zu kompensieren oder sich mit einem noch besser situierten Sponsor in eine höhere Taschen-Sphäre zu hieven. So ein Posting auf Facebook mit der neuen Errungenschaft aus dieser Taschenfabrik ist ja nun mal auch wirklich erstrebenswert. Warum auch für so etwas arbeiten, wenn es genügend männliche Vollpfosten gibt, die sich dafür auch noch tagelang krumm buckeln, um dem geliebten Schatz dann eine völlig überteuerte Tasche zu schenken? Auch wäre der ganze Flüchtlingsstrom aus Nigeria noch viel grösser, würden diese Portale nicht vielen Menschen dort Arbeit in sogenannten «Date Scamming» Agenturen geben. Auch wenn es am Schluss nur um Abzocke und dem Spiel mit der Hoffnung geht, werden so doch einige hungrige Mäuler in Nigeria gestopft. Aus dieser Sicht kann man den Dating-Portalen durchaus auch soziale Aspekte abgewinnen. Ich hoffe, dass mein Vorwort etwas hilfreich war, meine Gründe dafür genauer zu erläutern, weshalb ich dieses Buch auf die Menschheit loslasse. Sollte jemand Spass am Lesen haben und vielleicht noch etwas für das Leben gelernt habe, dann wurden meine Ziele erreicht. Wer das alles völlig ernst nimmt, wird um den Spass gebracht, der das Lesen dieses Buches mit sich bringen kann.

In diesem Sinne …

… ganz viel Lesespass und vielleicht bis zu einer Fortsetzung auf der «Ego-Schlachtbank».


Dan Andras


1. Der Vorhof zur Hölle

Meine ersten Erfahrungen mit Dating-Portalen machte ich im Jahr 2001. Ich hatte mich damals von meiner Ex-Frau und auch von der darauffolgenden Partnerin namens Paula getrennt. Das Portal war benannt nach dem Land, wo es vor allem genutzt wurde und bot die Möglichkeit, ganz unkompliziert ein Foto von sich reinsetzen und einen witzigen Text dazu zu schreiben. Einen witzigen Text zu schreiben bereitete mir eigentlich nie grosse Mühe. Damals waren diese Portale offensichtlich noch nicht zu einem so riesigen Geschäftszweig verkommen und das war mir irgendwie auch viel sympathischer. Die Erwartungen der Leute in diesen Portalen hielten sich in einem überschaubaren Rahmen und bewegten sich nicht wie heute in beinahe überirdischen Sphären. Damals setzte man ein Inserat auf, bekam Antworten und traf sich dann ziemlich zeitnah. Das Chatten mit MSN Yahoo oder Skype war kein Thema. Die Möglichkeit, sich bereits beim Chatten in die Haare zu bekommen war damit eher weniger gegeben. Damals war ich überrascht, wie viele hübsche Frauen sich auf solchen Single-Portalen tummelten und einem gewöhnlichen Mann wie mir sogar noch antworteten. Ich traf mich damals auch mit einigen Frauen und aus einem solchen Treffen ist in einem einzigen Fall sogar eine längerfristige Freundschaft entstanden. Diese ersten Erfahrungen mit Dating-Plattformen waren aber von sehr kurzer Dauer, da ich mich wenig später wieder mit meiner Paula versöhnte und anschliessend eine mehr oder weniger glückliche Beziehung führte. Es war unser zweiter Anlauf und wir versuchten vieles besser zu machen, was uns auch einigermassen gut gelang. Zumindest einige Jahre lang. Dazwischen lag die Scheidung von meiner Ex-Frau, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Als ich dann nach härterem Kampf und dreieinhalb Jahren Trennung endlich geschieden war, wollte Paula gleich, dass ich einen neuen Anlauf ins „weisse Glück“ wagen sollte. Obwohl ich Paula liebte, fühlte ich mich unter Druck gesetzt und sträubte mich dagegen. Heute weiss ich natürlich, dass ich Ihren Wunsch nach fester Bindung hätte akzeptieren und verstehen müssen, denn sie hatte nie das Vergnügen, eine Ehe zu „geniessen“. Aus diversen Gründen war ich nicht gerade ein grosser Verfechter des Heiratens und das musste dann Paula auch am eigenen Leib erfahren. Inzwischen wäre ich eigentlich wieder soweit, dass ich mir eine schöne Hochzeit mit einer einigermassen akzeptablen Frau vorstellen könnte. Auf Single-Börsen ist eine solche Dame allerdings sehr schwer zu finden, aber dazu später mehr …



2. Zwei sind (k)eine zu viel

Zurück zum Heiratswunsch von Paula: Wie das bei uns Männern meistens so üblich ist, suchte ich den üblichen (männlichen) Weg; das war die Flucht nach vorne. Nach vielen fruchtlosen Diskussionen kam mir der Gedanke, dass es das doch nicht gewesen sein könne und fing etwas intensiver an, meine Augen wieder in Richtung meiner weiblichen Zielgruppe auszurichten. Das Glück (oder auch wie ich heute denke „das Unglück“) war mir bald hold. Ich sah bei uns im Geschäft eines Morgens in der Cafeteria eine Frau, die mir direkt sehr gut gefiel. Als alter und bekennender Barbie-Fan, kategorisierte ich sie als Typ “Latino-Barbie”. Selbst dem homosexuellen Ken wäre bei diesem Anblick noch wärmer geworden. Der Zufall und mein Job halfen dann beim Rest nach. Ich kannte diese Frau nämlich schon, bloss war mir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Ich hatte nämlich schon mehrfach mit ihr telefoniert und fand ihre Stimme am Telefon schrecklich. Während der Telefonate stellte sie mir als ca. 100 kg schwere und vielleicht 1.55 Meter grosse “Tonne” vor. So kann man(n) sich täuschen! Ich ging nach dem früher bewähren Muster vor und lernte diese Frau näher kennen und sie verliebte sich sogar in mich.

Das war für mich DIE Gelegenheit, den Problemen und Hochzeits-Erwartungen von Paula zu entkommen. So dachte ich zumindest. Ich gab mir grosse Mühe, die Streitereien immer mehr eskalieren zu lassen, damit ich einen Grund hatte, die Beziehung zu Paula endlich «ad acta» zu legen. Anfang Frühling war es dann soweit, ich trennte mich von Paula und kam ultraschnell mit “Latino-Barbie” zusammen. Was ich mir locker und leicht vorgestellt hatte, war alles andere als das. „Latino-Barbie“ war aus meiner Sicht die Egomanie in Reinkultur. Die Frau war launischer als alles, was ich je zuvor erlebt hatte. Sie konnte einem am Abend kurz vor Mitternacht noch die grosse Liebe per SMS verkünden und am Morgen danach dann nur mit einem gehässigen „Hallo, was willst du?“ am Telefon begrüssen. Dies bemerkte ich leider viel zu spät, aber in der Nachbetrachtung muss ich wohl sagen, dass dies sicherlich mit ein Grund dafür war, weshalb ich Paula auch nie richtig vergessen konnte. Selbst im horizontalen Bereich konnte man nie etwas richtig machen und erhielt andauernd noch Korrekturen, wie man zu küssen hätte und warum alle anderen Männer es besser bringen würden. Der Druck wurde zeitweise so stark, dass der Eifelturm ab und zu zum schiefen Turm von Pisa mutierte.

Das war dann jeweils eine ganz grosse Geschichte und ein Riesendrama. Trotzdem hatte die Frau irgendetwas, was mich immer wieder faszinierte und mich nicht losliess. Ein Therapeut meinte einmal, dass sie meiner Mutter verdammt ähnlich sei (vor allem in der Art) und dass dies vielleicht der Grund wäre. Die Frau stellte ausserdem schon am Anfang Ansprüche und das war eigentlich nicht unbedingt das, was ich brauchte. Ich fuhr die männliche Abwehrstrategie aus und stellte meine Gefühle auf stur, was natürlich mehr als nur dumm war. “Latino-Barbie” fuhr das volle Kaliber an Emotion und Gefühl aus und ich war nur damit beschäftigt, meine Abwehrraketen auszurichten. Ich fing wieder an, Paula nachzutrauern, weil die mich doch so gut kannte und ich glaubte dann, mit der Trennung von ihr einen Riesenfehler gemacht zu haben. Paula machte mir da auch leichtes Spiel, da sie nicht so schnell aufgab und mir immer und immer wieder SMS und E-Mails schrieb. Mein Beziehungsstart mit “Latino-Barbie” war sowieso sehr schwierig, da ich kurz nach unserem Zusammenkommen dreieinhalb Wochen in den schon länger gebuchten Urlaub fuhr. Diese Zeit war geprägt von Missverständnissen und unerfüllten Sehnsüchten von Seiten dieser Frau und auch von meiner Seite aus.

Nach dreieinhalb Wochen kam ich schliesslich zurück und konnte natürlich die Sehnsüchte dieser Frau nicht mal im Ansatz erfüllen, weil ich mental wohl noch zu nah bei Paula war. Was dann folgte, war ein anderthalb Jahre dauerndes Martyrium, während dessen ich ca. fünf- oder sechsmal von einer Frau zur anderen wechselte und für kurze Zeit sogar eine Art Beziehung mit beiden Frauen gleichzeitig führte. Mancher Mann (auch ich in der Vergangenheit) wünscht sich aufs innigste, einmal in seinem Leben von zwei attraktiven Frauen gleichzeitig begehrt zu werden. Zwei Frauen, die gegensätzlicher nicht sein konnten. “Latino-Barbie” gegen “Real-Barbie im Frühpensions-Stadium”. Was will man im Grunde mehr? Man(n) wacht am Morgen neben „Latino Barbie“ auf und schläft am Abend neben „Real Barbie im Früh-Pensions-Stadium“ wieder ein. „Latino-Barbie“ verschaffte sich im Verlaufe dieses „Bäumchen-Wechsle-Dich-Spiels“ noch einen Vorteil, indem sie ihre Oberweite mit wirklich schönen und voluminösen Silikonimplantaten verschönerte und als Verfechter von schönen Brüsten war dies natürlich noch ein Grund mehr für mich, ihr noch mehr zu verfallen. Sie merkte natürlich auch, wie diese „Tuning-Aktion“ ihren Marktwert entscheidend steigerte und liess mich das umso mehr spüren. Nach 18 Monaten war ich nur noch kaputt und musste mich in einer Klinik wegen eines Burn-Out Syndroms behandeln lassen. Während dieser Zeit machte sich “Latino-Barbie” aus dem Staub und ich kam noch einmal mit Paula zusammen. Diese Beziehung dauerte dann nochmals ein Jahr und dann wurde ich auch von ihr verlassen. Sie fand an ihrer Arbeitsstelle einen Mann, der wohl treuer war und auf den man sich auch verlassen konnte. Ich war zutiefst verletzt und am Boden, doch ich konnte ihr diese Schritte eigentlich nicht verdenken. Ich hätte wohl gleich gehandelt nach all den Verletzungen, die ich ihr zugefügt hatte und wie das bei Männern halt immer so ist, merkte ich erst als sie weg war, dass ich mein Herz nie hätte an “Latino-Barbie” verschenken, sondern besser die Krise an der Seite von Paula hätte durchstehen sollen. Im Nachhinein ist man meistens schlauer, auch wenn man sich für diese Erkenntnis eigentlich gar nichts kaufen kann. “Latino-Barbie” hatte übrigens in der Zwischenzeit auch zwei Männer, die aber mit ihrer Domina-Art auch nicht viel anfangen konnten und so ging sie schliesslich wieder zu dem Ex-Freund zurück, den sie mal vor Urzeiten wegen mir verlassen hatte. Was schliessen wir daraus? Reden ist nicht Gold, sondern bestenfalls Silber und wer schweigt, gewinnt dann doch wohl auf Dauer.



3. Düngemittel und andere Giftflaschen

Nach all diesen Wirren versuchte ich also mein Glück nun erneut auf Single-Börsen. Das erste Portal, das ich auswählte, machte sich das Wort «Partnerschaft» zu eigen. Das ist eines der teuersten Portale und man sieht die Fotos der potentiellen Kandidatinnen zuerst nur verschwommen. Das nicht, weil man dieses Portal nur im betrunkenen Zustand erträgt, sondern weil „das“ beziehungsweise „die“ Gegenüber zuerst sein Foto zu Ansicht freigeben muss. Dann darf man es solange anschauen, bis „das“ beziehungsweise „die“ Gegenüber einem das “Betrachtungsrecht” wieder entzieht. Ich bekam dort Zuschriften von Frauen, die mir jeweils das Betrachtungsrecht nach einer Stunde schon wieder entzogen. Der Grund dafür war wohl, dass diese Frauen noch halbwegs in einer Partnerschaft waren und ihnen das Risiko zu gross war, dass man mir ihren Fotos hausieren ging. Zum Hausieren wären allerdings die wenigstens Fotos geeignet gewesen, es sei denn, man wäre ein Erzeuger von Düngemittel oder Rattengift und hätte noch ein griffiges Label für diese Produkte benötigt. Das Portal war marketing-technisch sehr klug aufgebaut. Es bot die Möglichkeit einer “Probemitgliedschaft” und nach dem Abschluss einer solchen erhielt man täglich sehr viele Emails, in denen mir vorgemacht wurde, dass sehr viele Frauen mich kennen lernen möchten. Das stachelt natürlich das männliche Ego an und man(n) wird schnell Mitglied, weil man sonst die unheimlich vielen Frauen nicht kennenlernen kann, welche einem unbedingt kennenlernen möchten. Von dem Tag an, wo man dann Mitglied ist, will einem jedoch auf einen Schlag plötzlich niemand mehr kennenlernen. Ich hatte auf diesem Portal während sechs Monaten Mitgliedschaft vielleicht vier Kontakte, die aber wirklich nicht erwähnenswert waren. Eine Frau hätte mir sehr gut gefallen und wir hatten bereits intensiv zusammen telefoniert, Emails geschrieben und SMS ausgetauscht. Sie ging dann für zwei Wochen nach Italien in die Ferien und wir wollten uns im Anschluss treffen. Irgendwie schien sie dann in Italien den “Isch abe gar kein Auto”-Mann aus der TV-Kaffee-Werbung kennengelernt zu haben, denn von einem Tag auf den anderen blieben ihre SMS aus und auf eine spätere Nachfrage von mir erzählte sie mir, sie hätte ihr Handy dort verloren und alle Nummern wären weg gewesen. Mit dem Mobiltelefon war wahrscheinlich auch ihr Interesse verloren gegangen und somit hatte sie diese „Portal-Geschichte“ für mich dann auch erledigt. Für Männer mit Ansprüchen und nur bedingt hohem Attraktivitätslevel kann ich dieses Portal kaum empfehlen. Man investiert das Geld besser in eine Spende für eine wohltätige Organisation wie zum Beispiel den Tierschutzverein. Den Tieren dort sollte wirklich geholfen werden. Menschen, welche sich auf diesem Portal verirren, ist leider nicht mehr zu helfen. Nach dem missglückten Versuch auf diesem Portal ging ich dann über zu einer Dating-Plattform, die den Begriff «Freundschaft» im Titel trug. Hier konnte man alle Fotos eines Nutzerprofils sehen, sofern die Frauen welche reingestellt hatten. Im Gegensatz zu vorherigen Portalen konnte man dort auch chatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau dort auf eine Chat-Anfrage reagiert, war allerdings ungefähr so hoch, wie das gut bezahlte Jobs wieder mal in unser Land zurückkommen. Also ziemlich gering. Man wird in diesem Portal oft von sehr dubiosen Frauen angeschrieben, die meistens über eine Heirat in die Schweiz kommen möchten oder einfach Geld überwiesen haben wollen. Deshalb empfiehlt es sich, hier lieber direkt die Entwicklungshilfe mit einer Spende zu beglücken, wenn man denn schon sein „Gutmenschen-Gen“ glücklich machen will. Auf diesem wie auch auf allen anderen Portalen werden jegliche Frauen, deren Attraktivitätslevel auch nur fünf Prozent über dem einer deutschen Kanzlerin liegt, mit Emails und Chat-Anfragen buchstäblich zugemüllt. Die Chance für den durchschnittlich aussehenden Mann sind also verschwindend gering, die Frau zu finden, welche er gerne finden möchte. Ich kann mich gar nicht erinnern, in diesem Portal überhaupt jemanden kennengelernt - geschweige denn - dank dieser Plattform ein Date gehabt zu haben. Von diesem Portal ziemlich enttäuscht, wechselte ich dann zu einer Single-Börse, die sich mehrheitlich um die Fotos der Mitglieder drehte und sich dann auch entsprechend nannte. Das war sehr günstig (ca. 10 Schweizer Franken pro Monat) und das Portal bot auf den ersten Blick sehr viele attraktive Frauen an. Wie der Name schon sagt, musste man dort ein Foto von sich veröffentlichen, sonst kam man erst gar nicht rein. Die Fotos konnten dann von den anderen Mitgliedern bewertet werden. Das Rating ging von 1 - 10. 10 war die beste Note. Man kam dann in Altersstufen eingeteilt in Ranglisten und wer es mal in die “Top-10” einer Rangliste schaffte, erhie...

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