Genogramme im Business Coaching
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Genogramme im Business Coaching

Wie ein strukturiert-analytischer Blick auf die Herkunftsfamilie neue Perspektiven auf ein aktuelles Coaching Anliegen eröffnen kann

Ulrike Proesl

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Genogramme im Business Coaching

Wie ein strukturiert-analytischer Blick auf die Herkunftsfamilie neue Perspektiven auf ein aktuelles Coaching Anliegen eröffnen kann

Ulrike Proesl

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Im vorliegenden Fachbuch zeigt die Autorin, wie Genogramme im Business Coaching hilfreich und nützlich eingesetzt werden können und wie ein strukturiert-analytischer Blick auf die Herkunftsfamilie neue Perspektiven auf ein aktuelles Coaching Anliegen eröffnen kann. Hierzu erläutert sie zunächst die Grundlagen der Genogrammarbeit und relevantes Hintergrundwissen zur Familie. Danach wird das Genogramm im Kontext des Berufes beleuchtet und das Genogramm im Business Coaching beschrieben. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Betrachtung.Darüber hinaus gibt es wertvolle Vorlagen und Anregungen, um selbst Genogramme erstellen zu können.

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Información

Año
2020
ISBN
9783751911344
Edición
1
Categoría
Business
Categoría
Management

UNKONVENTIONELLE FAMILIEN

Über diese Grundlagen zur Familie hinhaus möchte ich auch unkonventionelle Familien vorstellen, da diese in unserer modernen Gesellschaft immer häufiger werden. Auch hier gibt es direkte Zusammenhänge zwischen lebensgeschichtlichen Themen und aktuellen Beratungsfragen im Business Coaching, die ich jeweils beispielhaft einbringe.
Dorett Funcke und Bruno Hildenbrand stellen in Ihrem Buch „Unkonventionelle Familien in Therapie und Beratung“ verschiedene neuere Familienformen vor, die erheblich prägende Wirkung auf das Leben v.a. der betroffenen Kinder haben. Es wird unterschieden zwischen42:
  • Abwesender Vater, abwesende Mutter (Alleinerziehendenfamilie, Stieffamilie)
  • Abwesende Eltern (Pflegefamilie, Adoptivfamilie)
  • Abwesende Kinder (Kinderlose Paare)
  • Die „gleichgeschlechtliche Inseminationsfamilie“
Ich orientiere mich in der Folge an dieser Logik:

Die Alleinerziehendenfamilie

Die Alleinerziehendenfamilie besteht aus einem Elternteil und einem oder mehreren meist eigenen Kindern.
‚In der leiblichen Familie besteht zwischen Eltern und Kindern eine Hierarchiegrenze.‘43 Die Triade zwischen Vater, Mutter und Kind kann hier nicht gebildet und eingeübt werden, da der zweite Elternteil fehlt – ‚erst das Erscheinen des Vaters qualifiziert die Mutter als Mutter.‘44
Häufig zieht eine alleinerziehende Mutter mit ihrem Kind wieder bei den eigenen Eltern ein. Hierbei besteht ‚das Risiko einer Verwischung der Generationengrenzen und seiner Konsequenzen für die Identitätsbildung der Kinder aus solchen Familien.‘45
Solche Themen können bei der Genogramm Erstellung im Hinterkopf mit bedacht und sachte abgefragt werden.

Die Stieffamilie

Die Stieffamilie besteht aus einem Elternteil mit seinen Kindern und einem neuen Partner. Es gibt auch Konstellationen bis hin zur ‚Deine-meine-unsere-Kinder-Familie‘, bei denen jedes Kind ‚einen eigenen Status hat.‘46
‚Ein zentrales Thema der Stieffamilie ist, dass das Familienleben auf mehrere Haushalte verteilt ist. Wenn ein Kind zwischen diesen Haushalten pendelt, dann pendelt es zwischen sozialen Welten.
In einer davon erlebt sich das Kind als fremd, mindestens insofern, als es nicht an den Überzeugungen, Routinen, Ritualen und Gewohnheiten in dem Maße teilnimmt, in dem es in der Familie daran teilnimmt, in der es die meiste Zeit lebt. Des Weiteren muss für den Stiefelternteil eine angemessene Position erst gefunden und in den Familienalltag übersetzt werden.‘47
So ist ‚die Integration des Stiefelternteils in eine Stieffamilie ein Prozess, der sich über fünf bis sieben Jahre hinzieht.‘48
‚Wichtig ist auch, wo die Partner im Lebens- und Familienzyklus zum Zeitpunkt der Gründung der Stieffamilie stehen. Je größer der Unterschied in den Lebens- und Familienerfahrungen ist, desto größer ist die Herausforderung beim Übergang zu einer neuen Familie.‘49
‚Die Anwesenheit eines Stiefelternteils sei epidemiologisch der beste Prädikator für sexuellen Missbrauch, heißt es. Andere sagen, dass das Risiko, von einem Stiefvater sexuell missbraucht zu werden, bei 1:6 liegt, während dasselbe Risiko beim leiblichen Vater bei 1:50 liegt.‘50
Die Komplexität dieser Familienform führt dazu, dass ‚etwa 20 Prozent der Kinder, die in einer Stieffamilie aufwachsen, Verhaltensprobleme entwickeln, die eine Behandlung und/oder eine Fremdplatzierung erforderlich machen.‘51

Die Pflegefamilie

Bei der Pflegefamilie sind die leiblichen Eltern abwesend. Sie können jedoch ‚mehr oder weniger unvorhersehbar auf der Bildfläche erscheinen und ihren Anspruch auf die Erziehung ihres Kindes geltend machen. Für eine Pflegefamilie stellt eine solche
Ausgangslage eine Quelle ständiger Verunsicherung dar.‘52
‚Diese Kinder haben Auseinandersetzungen in der Triade nicht dauerhaft erleben können, und sie haben ihre Eltern auch nicht zuverlässig als Paar erlebt. […]
Bei einem Drittel der Pflegekinder kommt hinzu, dass sie noch ein Geschwister haben, das bei den Eltern oder bei der Mutter lebt, während ihnen dieser Status verwehrt ist, so dass es hier zu Erfahrungen der Ausgrenzung kommt.‘53
Die Pflegefamilie kann für die betroffenen Kinder zu einem ‚lebensgeschichtlichen Normalisierungsprozess‘, ‚Identitätsbildung und Autonomieentwicklung‘54 führen und kann weit besser sein als das Heranwachsen in der Ursprungsfamilie.
Idealerweise gibt es in der Pflegefamilie ‚die Kombination von strukturgebendem Vater und emotional abfedernder Mutter‘55 und einen dauerhaften, guten ‚Bezug zur Herkunftsfamilie.‘56 Vorteilhaft ist ebenso, wenn die Pflegefamilie aus einem ‚Familienbetrieb mit Land- und/oder Gastwirtschaft‘ besteht. Dies sind ‚ideale Lebensorte für Pflegekinder, da die Zugehörigkeit nicht primär über die leibliche Herkunft, sondern über die Zugehörigkeit zu einem Betrieb hergestellt werden kann.‘57

Die Adoptivfamilie

‚Die Adoptivfamilie ist durch eine Eltern-Kind-Beziehung gekennzeichnet, die biologisch nicht fundiert ist. […] Das fremde Kind wird „an Kindes statt“ angenommen und wird gegenüber den Adoptiveltern voll erb- und unterhaltsberechtigt. Insofern erlöschen die verwandtschaftlichen Beziehungen des Kindes zu seinen leiblichen Eltern.
Die Adoptiveltern treten an die Stelle der leiblichen Eltern.‘58
‚Die zentrale Frage ist: Wie gelingt es den Adoptiveltern, den leiblichen Eltern einen Platz im Erziehungsprozess zu geben?‘59
Die Herausforderungen in solchen Familienkonstellationen sind groß. Wesentliche Merkmale, die Adoptivfamilien von leiblichen Familien unterscheiden, sind:
  • ‚Es gibt keine gemeinsame Geschichte von Anfang an.
  • Das Adoptivkind bringt bereits einen „Rucksack“ an Erfahrungen in die neue Familie mit.
  • Das Kind muss sich damit auseinandersetzen, dass es abgegeben und von einer neuen Familie aufgenommen wurde, und
  • Es steht vor der Herausforderung, zwei unterschiedliche Welten, die seiner Herkunft und die der neuen Familie, in seine Biografie zu integrieren.
Schließlich müssen alle Familienmitglieder gleichermaßen ein Leben in „doppelter Elternschaft“ gestalten.‘60
‚Risiko- und Schutzfaktoren für das Aufwachsen in einer Adoptivfamilie‘61 sind lt. Funcke / Hildenbrand:
  • Das Alter des Kindes bei der Adoption (so...

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