Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs
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Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs

Anita Geret

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Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs

Anita Geret

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Obgleich das Osmanische Reich eines der größten Herrschaftsgebiete der Weltgeschichte darstellte, zerfiel es nach dem Ersten Weltkrieg ebenso wie die Habsburgermonarchie und das russische Zarenreich und die heutige Türkei ging als Nachfolgestaat aus dem ehemaligen Großreich hervor.Mit der Gründung der Republik Türkei ist unweigerlich der Name Mustafa Kemal Atatürk verbunden; die Entstehung der Republik wird meist als sein Verdienst bezeichnet.Dieses Buch erläutert nun, wie der Übergang von einem halbtheokratischen Vielvölkerstaat hin zu einer türkischen Republik erfolgte und welche Reformen Atatürk durchführte.

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Información

Año
2020
ISBN
9783751983983
Edición
1
Categoría
Geschichte

1. Die Geschichte des Osmanischen Reichs


Ursprünglich stammen die Türken aus Zentralasien, wo sie als Nomadenvölker lebten; aufgrund langer Dürreperioden waren sie jedoch gezwungen, weiter nach Westen zu wandern. Im Jahr 1071 siedelten sich die türkischen Stämme unter der Führung des Klans der Seldschuken in Anatolien, dem Kernland der heutigen Türkei, an. Das Reich der Seldschuken zerfiel jedoch in der Mitte des 13. Jahrhunderts nach einer Niederlage gegen die Mongolen in zahlreiche kleine Fürstentümer; einem dieser Fürstentümer entstammte Osman I., der Namensgeber des Osmanischen Reichs. Im Jahr 1299 erklärte Osman die Unabhängigkeit seines Stammes und vereinte die anderen türkischen Stämme unter seiner Herrschaft. Osmans Sohn Orhan, der 1326 die Nachfolge seines Vaters antrat, dehnte seinen Herrschaftsbereich im Zuge zahlreicher erfolgreicher Eroberungen um etliche Gebiete sowohl in Kleinasien als auch auf dem Balkan aus. „Das ,Häuptlingstum‘ Osmans wuchs im 14. und 15. Jahrhundert schliesslich [sic!] zu einem kontinenteumspannenden Weltreich, welches in der Geschichte islamischer Staaten zum politischen Gebilde mit der längsten Lebensdauer werden und bis zum Ersten Weltkrieg Bestand haben sollte.“ 1
Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte das Osmanische Reich seine Blütezeit. Den Höhepunkt der Eroberungen der Osmanen bildete im Jahr 1453 unter Sultan Mehmed II. die Einnahme Konstantinopels, der byzantinischen Hauptstadt. Konstantinopel wurde nun in Istanbul umbenannt und zur Hauptstadt des Osmanischen Reichs ernannt.
Nachdem die Osmanen 1517 Ägypten erobert hatten und somit die beiden heiligen Städte Mekka und Medina zu ihrem Herrschaftsgebiet gehörten, erhielt der Sultan des Osmanischen Reichs zudem den Titel des Kalifen, des religiösen Oberhauptes des Islams, der auch als „Schatten Gottes auf Erden“ bezeichnet wurde.
Seine größte Ausdehnung erfuhr das Osmanische Reich unter Sultan Süleyman dem Prächtigen (1520-1566); in Europa reichte das osmanische Herrschaftsgebiet zu jener Zeit über den gesamten Balkan und Ungarn bis nach Wien, in Asien dehnte es sich bis nach Indien aus und bis auf Marokko war ganz Nordafrika erobert worden. Folglich hatte sich das Osmanische Reich innerhalb von zwei Jahrhunderten von einem Fürstentum in Anatolien zu einer Weltmacht, die sich über Gebiete auf drei Kontinenten erstreckte, entwickelt.
Aufgrund der großen Ausdehnung des Reichs kann man selbstverständlich nicht von einer homogenen osmanischen Gesellschaft sprechen; achtzehn verschiedene ethnische Gruppen sowie alle Weltreligionen waren im Osmanischen Reich vertreten. Denn die unterworfenen Völker wurden vom Sultan nicht zum Übertritt zum Islam gezwungen, sondern konnten ihrem Glauben treu bleiben, allerdings waren sie rechtlich geringer gestellt als die Muslime.
Mit der erfolglosen Belagerung Wiens im Jahr 1683 wurde bereits der allmähliche Niedergang des Osmanischen Reichs eingeleitet. Seither erlitt das Osmanische Reich in kriegerischen Auseinandersetzungen mit den europäischen Mächten zahlreiche Niederlagen, zudem wies es im Vergleich zu Europa in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht gravierende Rückstände auf. Denn während die wirtschaftliche Macht Europas durch technische Innovationen und zunehmende Industrialisierung wuchs, basierte die Wirtschaft des Osmanischen Reichs lediglich auf der Landwirtschaft sowie den Steuereinnahmen aus den eroberten Gebieten. Auch auf gesellschaftlicher Ebene war das Osmanische Reich weit hinter dem Standard der europäischen Moderne zurück. Das Alltagsleben, die Bildung sowie das Staats- und Rechtswesen waren allesamt von den Regeln des Islams bestimmt, die eine Modernisierung nicht zuließen.
Aufgrund der vielseitigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rückstände kam es im 19. Jahrhundert zu einigen Reformen im Osmanischen Reich, wie etwa dem sogenannten „Tanzimat-Erlass“ von 1839, der der Bevölkerung erstmals individuelle Menschenrechte zugestand und mit dem die Nichtmuslime offiziell mit den Muslimen gleichgestellt wurden. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde zudem die Gesellschaft der Jungosmanen gegründet. Die Mitglieder dieser Gesellschaft waren meist junge, dem Fortschritt und der Modernisierung gegenüber aufgeschlossene Männer, die nationalistische Bestrebungen entwickelten und von der Regierung eine Verfassung sowie ein Nationalparlament forderten. Im Jahr 1876 gab die osmanische Regierung schließlich dem immer stärker werdenden Druck der Jungosmanen nach und es kam zur Ausrufung einer Konstitution, die allerdings bereits zwei Jahre später vom Sultan wieder außer Kraft gesetzt wurde. Die Bewegung der Jungosmanen kam jedoch nicht wieder zum Erliegen; im Gegenteil, sie entwickelte sich weiter zum Kreis der sogenannten Jungtürken, die das Osmanische Reich modernisieren und aus der arabisch-islamischen Kultur eine türkische schaffen wollten. Allerdings herrschte unter den Jungtürken im Hinblick auf ihre politischen Ziele keineswegs Einigkeit . Denn während ein Teil der Jungtürken, der vor allem aus Nichtmuslimen bestand, eine Dezentralisierung des Osmanischen Reichs und Autonomie für die einzelnen Regionen forderte, wollte der andere Teil, der zwar ebenso Reformen nach dem Vorbild der modernen westlichen Staaten verlangte, die Einheit des Osmanischen Reichs sowie die zentralistische Verwaltung beibehalten und die Reformen für alle Bevölkerungsgruppen innerhalb des Reichs gleichermaßen durchsetzen. Da den Jungtürken somit eine einheitliche Organisation und Strukturierung fehlten, konnten sie keine erfolgreiche Reformierung des Osmanischen Reichs durchsetzen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Osmanische Reich in eine Reihe von Kriegen verstrickt, da die eroberten Völker auf dem Balkan aufbegehrten und ihre Unabhängigkeit forderten. Seit 1908 verlor das Osmanische Reich immer mehr Gebiete auf dem Balkan und als Enver Pascha, der Führer der jungtürkischen Offiziere, das militärische Kommando der Osmanen übernahm, wurde bereits deutlich, dass der Sultan zugunsten der jungtürkischen Bewegung Macht eingebüßt hatte.
1914 trat das Osmanische Reich schließlich unter der Führung der Jungtürken auf der Seite Deutschlands in den Ersten Weltkrieg ein, da man hoffte, im Zuge des Krieges die in den vergangenen Jahren verlorenen Gebiete auf dem Balkan zurückerobern zu können. Diese Hoffnungen erfüllten sich jedoch nicht, da das Osmanische Reich ebenso wie Deutschland und die Habsburgermonarchie zu den Verlie...

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