Solace of Lovers. Trost der Liebenden
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Solace of Lovers. Trost der Liebenden

Studiohefte 38

Yashar Mofakham Samimi, Rafiee Tarlan, Peter Assmann, Helena Pereña

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  1. 220 páginas
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Studiohefte 38

Yashar Mofakham Samimi, Rafiee Tarlan, Peter Assmann, Helena Pereña

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KUNST & POESIE AUS DEM IRAN: EINE WELT VOLLER HOFFNUNGEN UND WUNDERWAS MACHT DEN BESONDEREN ZAUBER DES IRAN AUS?Bist du vielleicht schon einmal NACH TEHERAN GEREIST, oder interessierst du dich für FARSI? Sind es die PERSISCHE KUNST, die UNVERWECHSELBAREN ORNAMENTE ODER DIE KALLIGRAFIE, die dir BEIM STICHWORT "IRAN" in den Sinn kommen? Vielleicht hat dich auch der KLANG DER IRANISCHEN POESIE VERFÜHRT. Fest steht, der Iran hat sich in den letzten Jahrhunderten immer wieder stark verändert. ENTSPRECHEND VIELFÄLTIG sind seine Bewohnerinnen und Bewohner heute – ebenso wie seine Kunstformen. Doch eine hat eine besondere Bedeutung. Vom IRANISCHEN ARABER AM PERSISCHEN GOLF bis zum BASARHÄNDLER IN TEHERAN: DIE LIEBE ZUR LITERATUR spielt für viele Menschen in diesem vielschichtigen Land eine große Rolle!DIE LIEBE ALS UNIVERSELLE QUELLE DER INSPIRATIONDie Literatur spiegelt sich IN FAST ALLEN ZEITGENÖSSISCHEN KÜNSTLERISCHEN UND PHILOSOPHISCHEN WERKEN der Iranerinnen und Iraner wider – seien es ZEICHNUNGEN oder GEMÄLDE, FOTOGRAFIEN und FOTOMONTAGEN, MINIATURMALEREI und LITHOGRAFIE oder auch VIDEOKUNST und INSTALLATIONEN. Und IMMER WIEDER IST ES DIE LIEBE, die im Zentrum steht. Doch WELCHE ANDEREN THEMEN BEWEGEN IRANISCHE KÜNSTLER UND KÜNSTLERINNEN HEUTE? Gibt es Motive, die ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE liegen, die beides in sich tragen? Ist da Raum für PROBLEME WIE KRIEG UND UNTERDRÜCKUNG? Und haben MODERNE, POPULÄRE WERKE überhaupt eine Chance, sich in die sogenannte "große" Kunst einzureihen?TAUCHE EIN IN DIE POETISCH-KÜNSTLERISCHE WELT DES IRANIn diesem Band kommen STIMMEN AUS DEN VERSCHIEDENSTEN BEREICHEN zu Wort: WissenschaftlerInnen haben sich mit den FACETTEN DER IRANISCHEN KUNST UND KULTUR beschäftigt, KÜNSTLERINNEN ERZÄHLEN VON IHREN PERSÖNLICHEN ERFAHRUNGEN. Durch die Augen der Menschen, die Beiträge zu diesem Buch geleistet haben, kannst du INS INNERE DIESES BERAUSCHENDEN LANDES schauen. Lass dich von ihren BERÜHRENDEN GESCHICHTEN und AUSSERGEWÖHNLICHEN KUNSTWERKEN begeistern!MIT KUNSTWERKEN VON Mazdak Ayari, Reza Bangiz, Nargess Hashemi, Farah Ossouli, Tarlan Rafiee, Jazeh Tabatabai und Parviz Tanavoli.SONDERAUSSTELLUNG IM TIROLER LANDESMUSEUM FERDINANDEUM: 16.10.2020-31.1.2021

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Información

Editorial
Haymon Verlag
Año
2020
ISBN
9783709939345
Edición
1
Categoría
Arte
Categoría
Arte general

MAZDAK AYARI

Fast drei Jahre nach ihrer Erfindung erreichte die Fotografie den Iran. Historischen Dokumenten zufolge schickten die Königin von England und das Russische Reich zwei Kameras und Fotoausrüstung (für Daguerreotypie) an Mohammed Schah, den Vater von Naser ad-Din. Die erste Begegnung des Prinzen mit der Fotografie war angeblich ein Porträt von ihm selbst, aufgenommen von dem französischen Hauslehrer und Hoffotografen Monsieur Jules Richard Khan, von dem der Prinz später auch das Fotografieren lernte.
Nach seiner Thronbesteigung lud Naser ad-Din Schah den französischen Fotografen Frances Carlhian (1818–1870) in den Iran ein und begann sich ernsthafter mit den Techniken der Fotografie zu befassen. Mithilfe Carlhians richtete der Schah am königlichen Hof ein Fotostudio und eine Fotothek ein und förderte nachdrücklich die Abteilung für Fotografie an der Dar al-Fonun-Schule. Das große Interesse des Schahs an diesem neuen Medium zeigt sich auch darin, dass er neben der Position des „Hofmalers“ auch die Stelle eines „Hoffotografen“ schuf. Einige Zeit später beauftragte er den Hoffotografen, ein öffentliches Fotostudio einzurichten. Das macht zwei Dinge deutlich: Erstens belegt die Tatsache, dass der Schah nicht darauf bestand, dieses Medium auf das Königshaus, Aristokraten oder Wohlhabende zu beschränken, sondern es öffentlich zugänglich machen wollte, dass er seine Verbreitung unter dem einfachen Volk nicht fürchtete; und zweitens zeugt es von seinem großen Interesse daran, die Gesellschaft und das Land insgesamt zu dokumentieren. So entstand eine bedeutende Sammlung historischer Fotografien über den Iran, Fotografien, die vom Schah und von seinem Gefolge, von in den Iran eingeladenen Fotografen und von den Dar al-Fonun-Absolventen angefertigt wurden.
Illustration
Unknown, A group of musicians in the Qajar era, mid-19th cent., reprint from an Albumen silver print / Unbekannt, Eine Gruppe Musiker aus der Zeit der Kadscharen-Herrschaft, Mitte 19. Jh., Reprint auf Albumindruck
Heute gibt es mehr als 20.000 Fotografien, die von Naser ad-Din Schah aufgenommen und entwickelt wurden. Die Handschrift des Königs und manchmal auch seine Unterschrift sind am Rand vieler dieser Fotografien zu sehen: „von Uns selbst aufgenommen“. Mit diesen Unterschriften gibt er sich als Urheber des Bildes zu erkennen und dokumentiert gleichzeitig seine eigene Anwesenheit als Zuseher in diesem Augenblick des „Einfrierens“ der Zeit.
Außer den europäischen Fotografen, die im Land lebten, waren die meisten der frühen Fotografen im Iran mit den Traditionen der Malerei vertraut, auch Naser ad-Din Schah selbst, der nicht nur einer der Pioniere der iranischen Fotografie, sondern auch Maler und Zeichner war. Anders als in den meisten Ländern wurde die Fotografie im Iran ursprünglich nicht als Mittel zur Dokumentation gesehen. Auch wenn eine Fotografie an sich eine Aufzeichnung der Wirklichkeit ist, hatten frühe iranische Fotografien aufgrund des vorangehenden Bildverständnisses eine dualistische Qualität.
Während heute viele frühe Fotografien als wichtige anthropologische und soziologische Dokumente dienen, nutzten die frühen Fotograf*innen dieses Medium wie die persischen Maler*innen als ein neues Fenster für die Erkundung ihres Umfelds. Später beeinflusste die Fotografie die iranische Malerei und die Maler*innen der Kadscharen-Zeit glaubten zunehmend, dass sie imstande sein müssten, die Welt ebenso gut zu dokumentieren wie die Fotograf*innen. Dies war wohl ein Weg, den die iranische Malerei und Fotografie beschreiten mussten, um ihren heutigen Entwicklungsstand zu erreichen.
Mazdak Ayari wurde 1976 geboren und studierte Fotografie im Iran. Außerhalb des Iran ist er für seine Fotosammlung „Familie: Standbilder“ bekannt.
Ayaris Fotografien sind wie persönliche Dokumentarfilme, in denen er alles in seinem Umfeld sorgfältig beobachtet und dokumentiert. Sein präziser Blickwinkel verzerrt manchmal die Grenze zwischen reiner Dokumentation und Kunst und stellt sein Publikum vor ernste Fragen:
Ist das, was man sieht, eine persönliche Erzählung des Fotografen? Ist es das Produkt seiner Vorstellungskraft? Sind die Fotografien inszeniert? Schauspielern die Sujets in Ayaris Standbildern?
Ayari hat einen Background in der Filmfotografie und war Setfotograf bei mehreren bedeutenden Filmen. Seine Werke waren auch in einer Reihe wichtiger Ausstellungen von Dokumentarfotografie zu sehen. Es ist also verständlich, dass sie ihre Betrachter*innen vor so viele Fragen stellen.
Tatsache ist aber, dass Ayaris Fotografien nicht inszeniert sind. Seine Kamera fungiert immer als sein Auge. Im Gegensatz zu den meisten von uns, die wir täglich zahlreiche Bilder nebenbei registrieren, ohne Notiz von ihnen zu nehmen, hält Ayari fest, was er sieht. In den letzten zwei Jahrzehnten waren seine Kamera und seine Augen immer eins. Er sieht die Dinge durch das Objektiv der Kamera und nimmt sie ohne jegliche Manipulation, Beurteilung oder Selektivität auf, und als solches kommt seine Arbeit der Dokumentarfotografie sehr nahe. Gleichzeitig ist er, wie jeder andere Künstler auch, äußerst feinfühlig in Bezug auf seine Umgebung und sein persönliches Erleben von allem, was „passiert“.
Seine Arbeit ist eine künstlerische Analyse, die dazu dient, Fragen zu stellen und möglicherweise Antworten zu geben – obwohl, wenn er diese Antworten gefunden hätte, wäre das Projekt, an dem er weiterhin so ernsthaft arbeitet, wohl schon vor langer Zeit abgeschlossen worden.
Die Reihe „Familie: Standbilder“ ist eine Sammlung von mehr als tausend Einzelbildern, die Ayari von 1999 an bis jetzt aufgenommen hat. Die aktuelle Ausstellung präsentiert diese Serie zusammen mit „Diaporama“ (fotografische Diashow), einer Diashow von 600 Bildern, die vom Künstler und den Kurator*innen ausgewählt wurden.
Teile dieser Fotosammlung waren zuvor im Rahmen von „Unedited History: Iran“ im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris und im MAXXI-Museum in Rom zu sehen sowie in der Ausstellung „RTL-LTR. Hin und Her, Iran-Österreich“, die in Wien und Wels gezeigt wurde.
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REZA BANGIZ

Nach der Einsetzung der Pahlavi-Dynastie in den 1920er-Jahren wurde eine Reihe von Regierungsdekreten erlassen, die grundlegende Veränderungen zur Modernisierung des Iran mit sich brachten. Während dieser Zeit wurden die letzten Stadttore von Teheran zerstört, die Stadtgräben zugeschüttet und statt der traditionellen persischen Gewandung wurden der Bevölkerung europäische Kleidung und Hüte aufgezwungen. Teheran war auf schnellem Weg in die Moderne und viele der gängigen Rituale und Traditionen wurden im Sinne der vorgeblichen Modernisierung der Gesellschaft als illegal gebrandmarkt. Darunter fielen religiöse, epische und komödiantische Darbietungen, die aus politischen Gründen, aber unter dem Deckmantel der Modernisierung, als gesetzwidrig bezeichnet wurden. Eine dieser religiösen Darbietungen ist Ta’zieh, das gewöhnlich auf einem öffentlichen Schauplatz aufgeführt wird und die Ereignisse von Kerbela und das Schicksal des dritten schiitischen Imams nacherzählt. Seine Wurzeln gehen allerdings auf vorislamische Aufführungen zurück, in denen Siavash, der wichtigste Märtyrer des Zoroastrismus, betrauert wird. Neben Ta’zieh ist Dasteh (Prozession) ein großes religiöses Volksfest mit Scharen von Gläubigen, die die Armee des schiitischen Imams repräsentieren und Flaggen, Symbole und große Holz- und Metallgestelle tragen. Es findet zu Aschura und an den zehn heiligen Tagen vor diesem besonderen Tag im heiligen schiitischen Kalender statt.
Illustration
Sarkis Vasspour, Procession, n. d. [ca. 1960], linocut, 20 x 27 cm / Sarkis Vasspour, Prozession, o. J. [ca. 1960], Linolschnitt, 20 x 27 cm
Als der laizistische Reza Schah (der erste Pahlavi-Herrscher) von den Alliierten des Zweiten Weltkriegs aus dem Land vertrieben und von seinem weniger säkularen Sohn Mohammad Reza Schah abgelöst wurde, kehrten Rituale wie Ta’zieh und Dasteh mit ihren tiefen Wurzeln in der persischen Kultur wieder an die Öffentlichkeit zurück, diesmal als Symbole des kulturellen Erbes des Iran.
In den 1950er-Jahren benutzte eine Gruppe iranischer Künstler*innen, die ein kulturelles Fundament im Volksglauben suchten, diese Rituale und Traditionen als Basis für ihre Arbeit in Malerei, Theater, Literatur usw.
Parviz Kalantari, Parviz Tanavoli, Hossein Zenderoudi, Sarkis Vaspour und Reza Bangiz gehörten zu den Künstlern, die das Aschuraritual auf unterschiedliche Weise in ihren Werken darstellten. Obwohl sie nicht religiös waren und Vaspour zum Beispiel nicht einmal Muslim war, sondern ein iranisch-armenischer Christ, erkannten sie die tiefen kulturellen Wurzeln des Aschurarituals und dachten, durch die Analyse seiner visuellen Aspekte weitere Hinweise auf Volkskunst, antike Symbole usw. finden zu können. Aus diesem langen E...

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