Grenzenloses Israel
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Grenzenloses Israel

Ein Land wird geteilt

Heinz Reusch, Johannes Gerloff

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  1. 112 pages
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Grenzenloses Israel

Ein Land wird geteilt

Heinz Reusch, Johannes Gerloff

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RĂŒckkehr nach Zion! WofĂŒr hat das jĂŒdische Volk zweitausend Jahre lang gebetet hat, geht seit Ende des 19. Jahrhunderts in ErfĂŒllung. Gleichzeitig wird aber um die Teilung des Landes heftig gerungen.Dieses Buch veranschaulicht mit vielen Karten, wie sich die Grenzen Israels entwickelt haben: Von der osmanischen Herrschaft ĂŒber das britische Mandatsgebiet PalĂ€stina bis zu den neuesten Grenzen zwischen Israelis und PalĂ€stinensern. Ein wichtiges Buch zum VerstĂ€ndnis aktueller Konflikte.

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Informations

Année
2015
ISBN
9783775172851
Édition
1
Sujet
Storia

Das Churchill-Weißbuch

Als Minister fĂŒr die Kolonien veröffentlichte Winston Churchill im Sommer 1922 in London die amtliche Auslegung Großbritanniens der Balfour-ErklĂ€rung. Die Opposition gegen den Zionismus hatte zugenommen. Diese als »Weißbuch« bekannt gewordene Verlautbarung zeigt, wie sich die britische Regierung schrittweise von der Balfour-ErklĂ€rung distanzierte, obwohl das PalĂ€stinamandat des Völkerbunds aus demselben Jahr die Balfour-ErklĂ€rung ausdrĂŒcklich unterstĂŒtzte. Großbritannien hatte das Mandat explizit zum Zweck des Aufbaus einer nationalen HeimstĂ€tte fĂŒr das jĂŒdische Volk in PalĂ€stina bekommen.
Schon im MĂ€rz 1921 hatte Churchill auf einer Konferenz in Kairo dem Scherif Hussein von Mekka versprochen, dass dessen Sohn Abdallah die Herrschaft ĂŒber ein Emirat bekommen solle. »Transjordanien« nannte man diesen Teil des Landes, östlich des Jordans.
Damit waren die Weichen gestellt: Großbritanniens Interessen im Orient, insbesondere im Blick auf die Ölquellen Arabiens, waren wichtiger als irgendwelche Versprechen gegenĂŒber Juden oder Arabern.
Stattdessen erklĂ€rte Winston Churchill nun in seinem Weißbuch, dass nicht mehr ganz PalĂ€stina fĂŒr eine jĂŒdische HeimstĂ€tte vorgesehen sei, sondern nur noch der Teil westlich des Jordans. Allerdings halte sich die Regierung Seiner MajestĂ€t an die Verpflichtung, den Juden beim Aufbau einer HeimstĂ€tte in PalĂ€stina behilflich zu sein.
So wurden 1922 etwa 75 Prozent des britischen Mandatsgebiets PalĂ€stina aus der fĂŒr das jĂŒdische Volk vorgesehenen HeimstĂ€tte ausgeklammert und zu einem Emirat fĂŒr Emir Abdallah aus dem Hedschas erklĂ€rt. Diese erste Teilung PalĂ€stinas wurde am 24. Juli 1922 vom Völkerbund gebilligt.
So wurde der Ostteil des ursprĂŒnglichen britischen Mandatsgebiets PalĂ€stina zum Emirat »Transjordanien«, wĂ€hrend das Land westlich des Jordans, die »Westbank«, bis zum Mittelmeer zur nationalen HeimstĂ€tte des jĂŒdischen Volkes werden sollte. Nach Vorstellung des Völkerbunds war also das gesamte Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer fĂŒr die jĂŒdische Besiedlung vorgesehen.
Bis 1946 blieb Transjordanien Teil des britischen Mandats. Emir Abdallah, der Bruder des irakischen Königs Faisal, wurde König Abdallah I. Er war der Großvater des jordanischen Königs Hussein, dessen Sohn heute als König Abdallah II. das haschemitische Königreich Jordanien regiert.
So fĂŒhrten arabische Drohungen, Anfeindungen und ÜberfĂ€lle dazu, dass nur noch 25 Prozent des ursprĂŒnglichen britischen Mandatsgebiets PalĂ€stina fĂŒr eine jĂŒdische Besiedlung zur VerfĂŒgung standen. Hoffnungen der zionistischen Bewegung, diese Teilung des Landes Israel sei vorĂŒbergehend und pro-zionistische KrĂ€fte innerhalb der englischen Mandatsverwaltung könnten ihr entgegenwirken, erwiesen sich als falsch. Seither bilden der Jordangraben, die Mitte des Toten Meeres und die Aravah-Senke im SĂŒden die Ostgrenze des Landes Israel.
Über den Verlauf der Nordgrenze gab es in den Jahren 1920 bis 1923 viele GesprĂ€che, Diskussionen, VorschlĂ€ge, Änderungen, WĂŒnsche und Forderungen. Schließlich wurde nicht der Litani-Fluss von den MandatsmĂ€chten als Grenze bestimmt, wie lange Zeit vorgeschlagen und gehofft, sondern weiter sĂŒdlich der BergrĂŒcken, der im Westen mit dem Kreidefelsen Ras al-Nakura, dem heutigen Rosch HaNikra, an der MittelmeerkĂŒste endet.
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Entscheidend fĂŒr die Festlegung der Nordgrenze war jĂŒdischen wie britischen Vertretern die Wasserfrage. BĂ€che und FlĂŒsse, die vom Libanon und dem Hermon ins Huletal, zum Jordan und in den See Genezareth fließen, sollten unter allen UmstĂ€nden unter der Kontrolle der Mandatsregierung bleiben. Bemerkenswert ist, dass damals die Golanhöhen noch teilweise zum britischen Mandatsgebiet gehörten.
Pinchas Rutenberg hatte PlĂ€ne, im sĂŒdöstlichen Hulebecken einen Staudamm zu bauen, um die topografischen Gegebenheiten zur Gewinnung von ElektrizitĂ€t zu nutzen. Deshalb forderten jĂŒdische Boden- und Wasserexperten das Hulegebiet fĂŒr sich. Ende der 1920er-Jahre baute Rutenberg dann am Zusammenfluss von Jarmuk und Jordan, etwa zehn Kilometer sĂŒdlich des Sees Genezareth, ein Wasserkraftwerk.
Angriffe von Beduinen auf die unter französischer Verwaltung stehenden jĂŒdischen Dörfer im Norden von GalilĂ€a, eine Regierungskrise in Frankreich und das Angebot des britischen Hochkommissars Herbert Samuel, auf die Golanhöhen ganz zu verzichten, wenn das Ostufer des Jordans und des Sees Genezareth dafĂŒr unter britischer Verwaltung blieben, brachte die französische Regierung schließlich dazu, den Vertrag zur Festlegung der Nordgrenze zu unterzeichnen.
Der genaue Grenzverlauf sollte mindestens zehn Meter östlich des Hule-Sees und des Sees Genezareth liegen. Auch der von Samuel geforderten neuen Grenze im SĂŒden des Golan und im unteren Jarmuktal bis zu den heißen Quellen von El Chama, dem heutigen Chamat Gader, stimmten die Franzosen zu. Am 7. MĂ€rz 1923 wurde der Vertrag von Vertretern der britischen und französischen Regierungen unterzeichnet. Die Golanhöhen fielen damit in das französische Mandatsgebiet.
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Nachdem die Familienstreitigkeiten im haschemitischen Herrscherhaus des Scherif von Mekka durch die Konzessionen Großbritanniens geschlichtet waren, konnten auch die Linien durch die WĂŒste gezogen werden.
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Scherif Hussein Ibn Ali sollte in Mekka, im Hedschas, bleiben. Seine Söhne bekamen je ein Emirat, Abdallah als Herrscher von Transjordanien, Faisal im Irak. Der britische Einfluss blieb erhalten. Der Zugang zu den Ölquellen war gesichert. Die PlĂ€ne fĂŒr Pipelines durch die WĂŒste zum Mittelmeer wurden entworfen und verwirklicht.
Ein etwa hundert Kilometer breiter jordanischer WĂŒstenstreifen zwischen Syrien und dem Hedschas war fĂŒr den sicheren Bau der britischen Ölleitungen vom irakischen Mossul nach Haifa vorgesehen. Auch der Tiefseehafen in Haifa wurde in jener Zeit von den Briten gebaut und im Jahre 1933 eröffnet.
Durch die Balfour-ErklĂ€rung und den zunehmenden Antisemitismus in Europa wanderten in den 1920er-Jahren immer mehr Juden nach PalĂ€stina ein. Mit diesen Einwanderern kam auch Kapital fĂŒr BodenkĂ€ufe und die Entwicklung des Landes. Junge Pioniere und die Nachkommen der ersten (1882–1904) und zweiten Einwanderungswellen (1904–1914) grĂŒndeten neue Ortschaften, besonders im Jesreel-Tal. Die Siedlungsform des Kibbuz hatte sich in den ersten Jahren der Pionierzeit bestens bewĂ€hrt.
Seit 1921 kam eine neue Siedlungsform hinzu, der »Moschav«. In den »Moschavim« hatten die einzelnen Familien Privateigentum. Die Bauern eines solchen Dorfes praktizierten oft Maschinen- und GerÀtegemeinschaft sowie eine Kooperation beim Einkauf von Saatgut und Verkauf der Produkte.
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So entstand am Rande des malariaverseuchten Sumpfgebietes im Westen der Jesreel-Ebene die Siedlung Nahalal, genau wie in den folgenden Jahren zwischen GalilĂ€a im Norden und dem Gilboa-Gebirge im SĂŒden, zwischen dem Karmel bei Haifa im Westen und dem Jordantal im Osten insgesamt 23 jĂŒdische Siedlungen. 1925 wurde die Stadt Afula gegrĂŒndet.
Kfar Jehoschua wurde 1927 gegrĂŒndet und nach Jehoschua Hankin benannt, der die meisten Böden des westlichen Jesreel-Tals von arabischen Großgrundbesitzern fĂŒr den JĂŒdischen Nationalfonds KKL erworben hatte. Hankin kannte die arabischen Feudalherren und hatte gute Kontakte zu ihnen. Er kaufte auch fĂŒr verschiedene andere jĂŒdische Organisationen Böden bei Rechovot und Hadera in der KĂŒstenebene. Durch den Kauf der verrufenen und gefĂŒrchteten Sumpfgebiete der Jesreel-Ebene Anfang der 1920er-Jahre wurde er als »Goel HaEmek«, als »Erlöser der Ebene«, bekannt.
Durch Jehoschua Hankins AktivitĂ€ten wechselten etwa 60.000 Hektar Boden in jĂŒdischen Besitz. Bis Ende 1929 waren es insgesamt 90.000 Hektar, die von arabischen Großgrundbesitzern an Juden verkauft worden waren. Die meisten LĂ€ndereien wurden in den GrundbĂŒchern auf die Namen jĂŒdischer Organisationen eingetragen. Heute sind sie israelisches Staatsland.
Dazu schrieb der im Exil lebende, arabische Schriftsteller Abdel Rasek Kader 1969 zum tatsĂ€chlichen Sachverhalt der jĂŒdischen Besiedlung:
Die Nationalisten der NachbarlĂ€nder Israels 
 wissen sehr wohl, dass die sumpfigen Ebenen und steinigen Anhöhen zu Beginn dieses Jahrhunderts und in den Tagen des britischen Mandats von ihren VĂ€tern oder Onkeln an die Zionisten verkauft wurden, fĂŒr Gold, fĂŒr dasselbe Gold, das oft am Anfang ihrer politischen oder kommerziellen Laufbahn gestanden hatte. Die nomadischen oder halbnomadischen Landbewohner in den Grenzgebieten wissen sehr wohl, wie die jetzt so grĂŒnen Ebenen, die bewaldeten Anhöhen und blĂŒhenden TĂ€ler des heutigen Israel frĂŒher ausgesehen haben.
Die PalĂ€stinenser, die heute als FlĂŒchtlinge in den NachbarlĂ€ndern leben und zur Zeit ihrer Flucht schon erwachsen waren, wissen dies sehr wohl. Und keiner antizionistischen Propaganda 
 wird es gelingen, eine Tatsache aus ihrem GedĂ€chtnis zu verbannen: dass ihre heutigen nationalistischen Ausbeuter die wĂŒrdigen Söhne ihrer feudalen Ausbeuter von gestern sind, und dass die Dornen auf ihrem Lebensweg nicht jĂŒdischen, sondern arabischen Ursprungs sind.
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Das Passfield-Weißbuch

Die Reaktionen der Araber auf die jĂŒdische Einwanderung und die LandkĂ€ufe der 1920er-Jahre ließen nicht auf sich warten. Im Sommer 1929 kam es zu schweren Unruhen. Mit Schusswaffen, PrĂŒgeln und Messern bewaffnet stĂŒrmten arabische Horden in die jĂŒdischen Stadtviertel und Dörfer.
Es gab viele Opfer. Allein in Hebron wurden mehr als 60 jĂŒdische Einwohner brutal ermordet. Das jĂŒdische Safed ging in Flammen auf. Etliche jĂŒdische Dörfer wurden gerĂ€umt und danach von den AufstĂ€ndischen zerstört.
Als sich der Hassausbruch nach ungefĂ€hr einer Woche etwas beruhigt hatte, zĂ€hlte man insgesamt 133 Tote, Hunderte Verwundete und großen Sachschaden. Mehr als 8.000 Juden waren zeitweilig zu FlĂŒchtlingen geworden, weil sie wegen der Unruhen ihre HĂ€user verlassen und in anderen Dörfern Unterschlupf suchen mussten.
Großbritanniens Kolonialminister Passfield berief einen Untersuchungsausschuss ein. Am 20. Oktober 1930 veröffentlichte er das nach ihm benannte »Passfield-Weißbuch«. Es fordert eine starke EinschrĂ€nkung der jĂŒdischen Einwanderung ins britische Mandatsgebiet PalĂ€stina.
Wieder wurde arabische Gewalt belohnt. Diese Tatsache wird auch dadurch nicht geschmĂ€lert, dass jĂŒdische Proteste in der Presse, offene Kritik von David Ben Gurion am Verhalten der britischen Regierung und die Aufforderung, sich an die Balfour-ErklĂ€rung zu halten, Großbritannien letztendlich dazu brachte, den Inhalt dieses Weißbuches abzumildern.
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Die »Alijah« der 1930er-Jahre

Mit der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 kam die Wende fĂŒr die Juden in Europa. FinanzkrĂ€ftige Einwanderer und große jĂŒdische Spenden aus aller Welt ermöglichten den weiteren Erwerb von Land. Die Menschen dieser Einwanderungswelle, hebrĂ€isch »Alijah«, kamen zu...

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