UnverschÀmt frei
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UnverschÀmt frei

Lass los, was dich belastet, und umarme dein Leben.

Christine Caine

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  1. 240 pages
  2. German
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UnverschÀmt frei

Lass los, was dich belastet, und umarme dein Leben.

Christine Caine

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In dem Leben, das Gott fĂŒr uns vorgesehen hat, haben SchamgefĂŒhle keinen Platz. Denn sie belĂŒgen uns, rauben den Frieden und ketten an die Vergangenheit. Christine Caine kennt das aus eigener Erfahrung. Sie beleuchtet die oft verborgenen Konsequenzen der SchamgefĂŒhle. Gekonnt veranschaulicht sie anhand persönlicher Beispiele und biblischer Personen, dass Gott mĂ€chtiger ist als unsere Fehler, UnzulĂ€nglichkeiten, Erfahrungen und Begrenzungen. Er ist nicht nur mĂ€chtiger als alles, was eine Person jemals getan hat, sondern auch als das, was einem angetan wurde. Legen Sie den schweren Rucksack Ihrer Nöte ab. Und umarmen Sie das Leben!

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Informations

Éditeur
Gerth Medien
Année
2018
ISBN
9783961223183
KAPITEL 1
GESCHULT IN SCHAM
~
Ich habe deine Brotdose fertig gepackt, Christine«, rief meine Mutter aus der KĂŒche. »Komm, ich flechte dir die Haare.«
Ich blickte runter auf meine brandneuen, glĂ€nzenden, schwarzen Schuhe, versicherte mich, dass meine weißen Socken an den Fußknöcheln sauber gefaltet waren und sprang aus meinem Zimmer, um meine hĂŒbsche, leuchtend pinke Brotdose zu holen, die ich mir fĂŒr den ersten Schultag hatte aussuchen dĂŒrfen. Ich hatte an diesem Morgen versucht, etwas zu frĂŒhstĂŒcken, konnte aber nur wenige Bissen runterwĂŒrgen. Wer wollte schon Zeit mit frĂŒhstĂŒcken verschwenden? Der große Tag war endlich gekommen. Der erste Schultag. Ich konnte es nicht abwarten, bis ich endlich dort war. Ich zappelte unruhig hin und her, wĂ€hrend meine Mutter mein langes, hellbraunes Haar sorgfĂ€ltig in zwei Zöpfe flocht; dann hĂŒpfte ich mit fliegenden Zöpfen aus dem Haus, um auf den Spuren meines Bruders, der schon ZweitklĂ€ssler war, zur Schule zu gehen.
FĂŒr manche Kinder ist der Schulbeginn ein aufregendes Abenteuer, verbunden mit neuen Freunden, neuen Liedern, Spielen und neuen Entdeckungen, wĂ€hrend es fĂŒr andere eine beĂ€ngstigende Trennung von den Eltern und der Sicherheit des geliebten Zuhauses bedeutet. Ich gehörte auf jeden Fall zur ersten Kategorie, eine eifrige SechsjĂ€hrige voll freudiger Erwartung, dass jetzt lauter gute Dinge passieren wĂŒrden.
Ich erinnere mich noch lebhaft, wie ich mich das erste Mal im Klassenraum hinsetzte und begeistert ĂŒber die bunte Welt der BĂŒcherregale und Kreidetafeln auf meinem Stuhl hin und her rutschte – ein Wunderland, das ich unbedingt genauestens erkunden wollte. Aber am allerneugierigsten war ich auf all die anderen Kinder – ein ganzer Raum voll neuer Spielkameraden in meinem Alter! Bis dahin hatte ich nur selten mit Kindern aus der Nachbarschaft gespielt – auch wenn ich es mir öfter gewĂŒnscht hatte. Meine Spielkameraden waren meist meine BrĂŒder oder Cousins und Cousinen gewesen, wenn wir als Familie zusammenkamen. Ich konnte die Mittagspause kaum abwarten, um draußen neue Freundschaften zu knĂŒpfen.
Endlich war die Pause da, und wir nahmen alle unsere Brotdosen mit nach draußen und setzten uns auf den Boden des Schulhofes. Doch an dieser Stelle drĂ€ngt sich eine Szene in meine mit Nostalgie gefĂŒllten Erinnerungen, die meine Wangen erröten ließ und mir einen Stich ins Herz gab.
Ich wĂ€hlte einen Platz neben ein paar anderen MĂ€dchen und öffnete den Deckel der Brotdose, wĂ€hrend ich mich freute, dass meine Mutter das Übliche eingepackt hatte: ein SchafskĂ€se-Oliven-Sandwich. Ich genoss gerade den ersten Bissen, als Wayne, ein Junge, der in meiner NĂ€he saß, seine Nase krĂ€uselte und rief: »Igitt! Was ist denn das fĂŒr ein schrecklicher Gestank? Was isst du denn da fĂŒr stinkendes Zeug?«
Plötzlich waren alle Augen auf mich gerichtet. Waynes Freund Raymond verkĂŒndete allen: »Sie isst diesen griechischen SchafskĂ€se.« Dann beĂ€ugte er mich argwöhnisch und fragte: »Warum könnt ihr Kanaken nicht normal essen wie jeder andere auch? Kein Wunder, dass ihr alle nach Knoblauch stinkt.«
FĂŒr einen Moment erstarrte ich; dann begann mein Herz zu klopfen. Ich spĂŒrte, wie mein Gesicht heiß wurde. Das Wort, das er benutzt hatte, war ein schreckliches und fieses Wort – eine hetzerische, rassistische Verleumdung fĂŒr Griechen –, das wir zu Hause nie benutzten, obwohl ich es schon mal gehört hatte – wĂŒtend von fremden Menschen auf öffentlichen PlĂ€tzen hinausgespien. Warum nannte er mich so? Und mein belegtes Brot roch fĂŒr mich ganz normal und stank nicht. Aß denn nicht jeder SchafskĂ€se?
Ich sah mich um in der Hoffnung, jemanden mit einem Ă€hnlichen Brot zu finden – nur, um festzustellen, dass alle anderen Kinder etwas dabeihatten, das wir bei mir zu Hause nie aßen: Weißbrot-Sandwiches mit Vegemite, einer typisch australischen GemĂŒsepaste. Ich fĂŒhlte mich entblĂ¶ĂŸt, wie ein kurioses AusstellungsstĂŒck, das von ratlos und finster dreinblickenden Gesichtern unter die Lupe genommen wurde, von denen ich noch vor wenigen Minuten angenommen hatte, sie wĂ€ren meine neuen Spielkameraden.
Ich hÀtte mich am liebsten in Luft aufgelöst.
Wayne und Raymond hingegen wurden durch den RĂŒckhalt des neu gewonnenen Publikums wagemutiger. »Mein Vater sagt, ihr Kanaken sollt in euer eigenes Land zurĂŒckgehen. Ihr gehört nicht hierher.«
Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich verstand nicht, was er meinte. Wohin zurĂŒckgehen? Dies war doch mein Land oder etwa nicht? Ich war hier in Australien geboren worden. Ich hatte mein ganzes Leben in derselben Straße gelebt. Wohnte nicht jeder, der hier gerade sein Mittagsbrot aß, im selben australischen Viertel wie meine Familie? In Lalor Park? Warum sagte er, ich gehöre nicht hierhin?
Ich blickte auf die anderen MĂ€dchen neben mir, in der Hoffnung, einen mitfĂŒhlenden Ausdruck oder ein aufmunterndes Zeichen zu sehen, aber alle blickten weg und taten so, als ginge ich sie nichts an. Niemand kam mir zu Hilfe. Ich war ganz allein.
Es folgten noch mehr schmerzende Worte ĂŒber meine Herkunft, begleitet vom Gekicher einiger Kinder. Ich saß still dort, die Augen auf den Boden gerichtet, bis Wayne und Raymond schließlich keine Lust mehr hatten, mich zu hĂ€nseln, und sich abwandten. Anscheinend stimmte etwas nicht mit mir, es war irgendetwas Peinliches daran, griechisch zu sein. Kein anderer wurde wegen seines Essens oder seiner Familie gehĂ€nselt. Aus GrĂŒnden, die ich nicht verstand, war ich merkwĂŒrdig, anders und unangenehm fĂŒr sie; jemand, den man meiden musste. Obwohl es in meinem leeren Magen rumorte, war mir der Appetit vergangen. Ich stopfte mein ungegessenes Sandwich zurĂŒck in die Brotdose – die hĂŒbsche, pinke Brotdose, ĂŒber die ich mich kurz zuvor noch so gefreut hatte – und ließ den Verschluss zuschnappen. Die Minuten gingen nur langsam vorbei. Ich sah sehnsĂŒchtig zu, wie andere sich in kleinen Gruppen sammelten, redeten und spielten. Doch niemand sprach mit mir. Ich saß still und allein dort, wollte gern zu den anderen gehen, fĂŒhlte mich aber unwillkommen wie ein Außenseiter.
Erleichterung machte sich breit, als schließlich die Glocke lĂ€utete. Auf dem Weg zurĂŒck ins Klassenzimmer kĂ€mpfte ich mit den TrĂ€nen, nahm heimlich mein Brot aus der Dose und warf es in den MĂŒlleimer. Nie wieder wollte ich zulassen, dass sich jemand ĂŒber mich lustig machte, weil ich anders war. Ich wĂŒrde versuchen, wie jeder andere zu sein. Ich wollte nicht mehr griechisch sein. Unterschied ich mich vielleicht noch auf eine andere Art von ihnen? Hatte ich einen Akzent? Benutzte ich andere Wörter? Gab es noch etwas anderes an mir, ĂŒber das die anderen lachen wĂŒrden? Von nun an wĂŒrde ich versuchen, nichts zu sagen oder zu machen, was die anderen nicht auch sagten oder taten.
Die SechsjĂ€hrige von damals kannte noch nicht wirklich ein Wort fĂŒr das, was sie an dem Tag empfand. SpĂ€ter habe ich es gelernt.
BeschÀmt.
Den Rest des Jahres ging ich beinahe jeden Tag still mit dem von meiner Mutter so liebevoll eingepackten Brot zum MĂŒlleimer und warf es weg – egal, wie hungrig ich war. Die Scham bringt einen dazu, so etwas zu tun. Sie bringt uns dazu, die guten Dinge, die uns gegeben wurden, einfach wegzuwerfen.
LEKTION GELERNT
Alles, was du wirklich wissen musst, hast du schon als Kind gelernt ist ein bekanntes Buch von Robert Fulghum. Was er damit natĂŒrlich meint, ist die Tatsache, dass wir in den ersten Schuljahren lernen, was von uns erwartet wird, um in der Welt zurechtzukommen: zu teilen. Fair zu spielen. Uns an den HĂ€nden zu halten und zusammenzustehen.
Aber die Lektion, die ich an dem besagten Tag in der Schule gelernt hatte, war die Lektion der Scham gewesen. Ich lernte sie so dermaßen gut in der Schule, dass ich bereits ab der ersten Klasse quasi tĂ€glich mit Hohn und Spott rechnete – mit Beschimpfungen und Mobbing. Mir war jetzt auch klar geworden, dass die verunglimpfenden Graffitizeilen, die an die WĂ€nde unseres Wohnbauprojekts gesprĂŒht worden waren, gegen mich und meine griechische Immigranten-Familie gerichtet waren – die einzigen Griechen in unserem Sozialwohnungsviertel fĂŒr Geringverdiener. Ich hatte durch bittere Erfahrung gelernt, dass ich nichts tun konnte, um die Kluft zwischen meinen Klassenkameraden und mir zu ĂŒberbrĂŒcken. Mein Plan, mich wĂ€hrend der Grundschulzeit anzupassen und einzufĂŒgen, war klĂ€glich gescheitert. Stattdessen wurde ich aufgrund des griechischen Bluts, das durch meine Adern floss, immer wieder bloßgestellt.
Meine Reaktion? Ich wurde ein richtiges Raufbalg, stets bereit zurĂŒckzuschlagen. Wenn ich schon keine Sicherheit in meiner Herkunft finden konnte, dann wollte ich wenigstens auf Kraft und ZĂ€higkeit setzen. Wenn ich nicht die Liebe und Freundschaft meiner Klassenkameraden gewinnen konnte, wollte ich wenigstens ihren Respekt gewinnen. Da ich Sport – und ganz besonders Fußball – liebte, trainierte ich hart, um die Beste zu sein. Ich trieb mich dazu an, am schnellsten zu rennen, den Ball am weitesten zu schießen, mich an den besten Spieler zu halten – der immer ein Junge war –, und dann daran zu arbeiten, besser zu sein als er. Bald konnte ich mich auf dem Schulhof wacker behaupten und es sogar mit den Jungs aufnehmen.
An einem Tag in jenem Jahr – ich war inzwischen sieben Jahre alt – ging ich mit meinem Bruder zusammen nach Hause, als eine Gruppe neunjĂ€hriger Jungen begann, ihn zu schubsen. Er versuchte, sie zu ignorieren und weiterzugehen, aber einer von ihnen schrie: »Komm schon, Kanake, hast wohl Angst, dich zu wehren?«
Als aus dem Herumschubsen Fausthiebe wurden, reichte es mir endgĂŒltig. Auch wenn ich viel kleiner war als er, wollte ich meinem Bruder doch helfen, sprang auf den RĂŒcken von einem der grĂ¶ĂŸeren Jungen und zog an seinen Haaren, bis er sich schließlich befreite und wegrannte. Die anderen folgten ihm und drehten sich gelegentlich um, um uns Beleidigungen und andere Schimpfwörter zuzurufen.
»Es ist mir egal, was sie sagen«, raunzte ich. »Sie werden es sich zweimal ĂŒberlegen, bevor sie uns wieder angehen.« Aber es war mir nicht egal. Es machte mir sehr viel aus. Ich wollte es nur nicht zeigen. Meine GefĂŒhle zu verbergen war bereits Teil meines tĂ€glichen Lebens geworden.
Die Scham bewirkt so etwas. Sie lehrt uns, uns zu verstecken und uns dort niederzukauern, wo immer wir eine Schutzmauer finden können.
✮
Trotz der Vorurteile, denen ich ausgesetzt war, liebte ich die Schule und war sehr gut im Unterricht. BĂŒcher wurden meine besten Freunde und meine Wissbegier ließ mich mit großem Eifer jede neue Herausforderung angehen. Ich war entschlossen, der Welt zu zeigen, dass ich doch etwas wert war. Errungenschaften, Leistung, Fertigkeiten, Erfolg – dies waren meine neuen Mittel, um akzeptiert und anerkannt zu werden. Wenn der Lehrer Fragen stellte, schoss meine Hand in die Höhe, und wenn Aufgabe...

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