Mission Mosaikkirche
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Mission Mosaikkirche

Wie Gemeinden sich fĂŒr Migranten und FlĂŒchtlinge öffnen

Stephen Beck, Frauke Bielefeldt

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  1. 224 pages
  2. German
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Mission Mosaikkirche

Wie Gemeinden sich fĂŒr Migranten und FlĂŒchtlinge öffnen

Stephen Beck, Frauke Bielefeldt

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À propos de ce livre

Die FlĂŒchtlingswelle hat unser Land umgekrempelt. Viele Christen wollen helfen, GeflĂŒchtete zu integrieren und ihnen das Evangelium weiterzugeben. Sie machen sich aber auch Sorgen, was durch die vielen Migranten, v.a. Muslime, mit unserer Gesellschaft und unseren Gemeinden geschieht. Stephen Beck, GrĂŒnder und Leiter der Mosaikkirche in Frankfurt-Rhein-Main, ist ĂŒberzeugt: "Gott liebt das Fremde! Er wurde selbst zum Fremden fĂŒr uns, damit wir das Fremde zu ihm fĂŒhren."In diesem Buch erzĂ€hlt Stephen Beck die Geschichte der Mosaikkirche: 2011 begann alles mit einem studentischen GemeindegrĂŒndungsprojekt, das auf unkonventionellen Wegen erstaunliches Wachstum erlebte. Entscheidend war die gemeinsame DNA: Es sollten mono/multikulturelle Gemeinden sein, ein buntes Mosaik aus verschiedenen Kulturen. Mit großer Leidenschaft ermutigt Stephen Beck, die Chancen dieser Migrationswellen zu ergreifen und sich Gottes aktuellem Wirken anzuschließen: "Gemeinden werden zu dynamischen WerkstĂ€tten des Geistes Gottes, wenn sie sich fĂŒr die Fremden öffnen und die radikalen Nichtchristen als von Gott geschickt ansehen können. Die Bekehrungen dieser Menschen aus ganz anderen Kulturen erneuern momentan ĂŒberall unsere bestehenden Gemeinden." Dabei handelt Gott nicht nur im Rhein-Main-Gebiet, unglaubliche Geschichten ereignen sich auf den FlĂŒchtlingsrouten und ĂŒberall in Europa, wo sich Christen auf den Weg gemacht haben, den Menschen aus der Fremde zu dienen.Im Praxisteil erklĂ€rt Beck, wie eine Gemeinde sich bewusst auf die Integration anderer Kulturen ausrichten kann, wie sie ein Mosaik werden kann, dass aus der Grundfarbe der gastgebenden Kultur und vielen verschiedenen Farben anderer Kulturen besteht – eine mono/multikulturelle Gemeinde. Er zeigt auf, was dies fĂŒr Evangelisation, Gottesdienst, Gemeindeleben und Bekehrung und Taufe bedeutet. Dabei werden auch Ängste und Frustpunkte nicht ausgeblendet.

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Informations

Année
2017
ISBN
9783765574856
TEIL 1

Was geschieht:
Die Mosaik-Geschichte
Kapitel 1


Der Wind weht ĂŒber Frankfurt
„Wir wĂ€ren nie selbst darauf gekommen, Menschen
aus anderen Kulturen in die Gemeinde zu holen.“

Ein Christ in Deutschland (Januar 2016)
Februar 1957
Ein AuslĂ€nder in Deutschland – nicht gerade die beste Lebensperspektive angesichts der deutschen Geschichte im Umgang mit Fremden, aber das war mein Schicksal. Ich war 18 Monate alt, als meine amerikanischen Eltern mit mir und meinen drei Geschwistern nach Heidelberg zogen. So wuchs ich im Nachkriegsdeutschland auf und fĂŒhlte mich eigentlich als Deutscher unter Deutschen. Aber ich war kein Deutscher und wurde auch nicht als solcher behandelt. Als Kind verstand ich die Feindseligkeit nicht, die ich von manchen zu spĂŒren bekam: dieser starre Blick, der mich durchbohrte, wenn sie herausfanden, dass ich in New York geboren war, oder das damals beliebte Schimpfwort, das vielen knurrend ĂŒber die Lippen kam: „Ami, go home!“.
Die Situation wurde nicht besser, als wir als Familie nach Wien umzogen. Ein paar Oberschullehrer gaben mir regelmĂ€ĂŸig eine Ohrfeige oder riefen mich im Klassenraum nach vorne, einfach nur, um mich lĂ€cherlich zu machen. Erst viel spĂ€ter erfuhr ich, dass meine zwei Hauptkontrahenten im Gymnasium wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs in der SS gewesen waren.
Mit siebzehn Jahren kehrte ich in mein Geburtsland zurĂŒck. War ich nun Amerikaner, Deutscher oder Österreicher? Mit achtzehn traf ich Susan, meine Traumfrau, die ich mit zwanzig Jahren heiratete. Wir bekamen vier Kinder. Theologie – das Studium ĂŒber Gott und die Bibel – wurde meine Leidenschaft und ich studierte bis zum Doktortitel. Ich mochte die intellektuelle Herausforderung des Theologiestudiums, aber am meisten Freude hatte ich daran, Jesus zu dienen, indem ich Gemeinden grĂŒndete und diesen dann als Pastor diente. Susan und ich grĂŒndeten unsere erste Gemeinde in einer Stadt mit 12 000 Einwohnern, dann die zweite in der Millionenstadt Toronto (Kanada). Dort nahmen wir die kanadische StaatsbĂŒrgerschaft an, damit die Deutschen nie mehr sagen könnten: „Ami, go home!“
Eigentlich wollte ich nicht mehr nach Deutschland zurĂŒck. In mir lebten einfach zu viele schlechte Erinnerungen an kritische Menschen ohne jeglichen Sinn fĂŒr Humor, die mich fĂŒr Dinge verantwortlich machten, fĂŒr die ich nichts konnte, oder mich in der Schule schikanierten, weil ihnen mein Bestes nicht gut genug war. Der Spruch „Ami, go home!“ hatte sich offensichtlich tief in meine Seele eingegraben. Sie können sich vorstellen, wie aufgewĂŒhlt ich war, als ich 2002 eine E-Mail aus Deutschland erhielt, die letztlich besagte: „Ami, komm herĂŒber und hilf uns!“ Es war eine Einladung der Freien Theologischen Hochschule (FTH, damals noch FTA) in Gießen als Dozent fĂŒr Praktische Theologie. Man lud mich ein zu lehren, was ich ĂŒber den Dienst fĂŒr Jesus in und durch Gemeinde gelernt hatte, einschließlich eines Kurses ĂŒber GemeindegrĂŒndung. Der Kampf zwischen meinen inneren Narben und der Berufung Gottes entfachte einen drei Jahre langen Sturm in meiner Seele und meiner Familie. Im September 2005 trafen Susan und ich die Entscheidung, nach Deutschland zu ziehen. Der Ami kam nach Hause!
31. Januar 2011
Unser erstes Treffen. 24 Studenten der FTH Gießen1 hatten sich fĂŒr ein Experiment in Frankfurt bereit erklĂ€rt. Wir nannten es Kirche fĂŒr alle Nationen. FĂŒr mich war es die „Kirche fĂŒr andere“ – zumindest meine Umsetzung dessen, was Dietrich Bonhoeffer so genannt hatte, als er 1944 gegen die bestehende Kirche argumentierte und sich fĂŒr eine „Kirche fĂŒr andere“ aussprach.2
Ich betonte in meinen Vorlesungen immer wieder, dass eine monokulturelle Kirche, die sich nur um ein kulturelles Milieu kĂŒmmert, sich von der wachsenden Vielfalt der Gesellschaft verabschiedet hat. Gemeinde, die Bonhoeffers biblisches Konzept der „Kirche fĂŒr andere“ umsetzt, muss auf die Einwanderungswellen seit Ende des Zweiten Weltkrieges reagieren. Im Unterricht fĂŒhrte ich die Studenten durch die Bibel und zeigte ihnen die zentrale Bedeutung des Fremden im Rettungsplan Gottes (vgl. Kap. 5). Die gehorsame Kirche Jesu schottet sich nicht vor Fremden ab, sondern öffnet ihnen die TĂŒren. Wenn Migranten aus aller Welt jetzt die Metropolregionen Deutschlands zunehmend in globale Dörfer verwandeln, ist die einzige jesusgemĂ€ĂŸe Antwort darauf, sich ihnen zuzuwenden. Die Kirche kann in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft nicht mehr lĂ€nger monokulturell bleiben.
Streng genommen war unsere „Kirche fĂŒr alle Nationen“ nicht als normale multikulturelle Gemeinde geplant, denn sie sollte sich nicht nur fĂŒr alle NationalitĂ€ten öffnen, die in Deutschland lebten (TĂŒrken, Griechen, Serben, Juden, Koreaner 
), sondern auch ein starkes deutsches Element beinhalten: Die Deutschen sollten mit ihrer Kultur eine bestimmende Rolle spielen und die anderen Kulturen in ihrer Mitte willkommen heißen. Weil ich damals noch nicht so recht wusste, wie ich diesen Ansatz nennen sollte, nannte ich ihn das „50/50-Modell“.
Wir trĂ€umten also von einer Kirche aus Einheimischen und den NationalitĂ€ten, die im Laufe der drei großen Einwanderungswellen seit dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland gekommen waren, und studierten die Migrationsbewegungen im Frankfurter Raum3. Interkulturelle Versöhnung durch die Kraft des Evangeliums sollte einer unserer wichtigsten Kernwerte als Gemeinde sein. Unsere DNA-Faktoren, aus denen wir unsere konkreten Kernwerte4 und Strategien ableiten wollten, bestimmten wir als „multikulturell“, „multisprachig“, „multilokal“, multivernetzt“ und „multiplikatorisch“5 – wir sprachen scherzhaft von der „Multi-alles“-Gemeinde.
Unsere GemeindegrĂŒndung sollte ein Übungsfeld fĂŒr die Studenten sein, auf dem sie praktisch erlebten, was sie in meinem Unterricht lernten, und dies dann im Rhein-Main-Gebiet weitergaben. Wir hatten die Vision, bis zum Jahr 2025 zehn Gemeinden zu grĂŒnden: vier in Frankfurt, eine in Gießen, eine im SĂŒden von Gießen und je eine in Wiesbaden, Offenbach, Mainz und Darmstadt (vgl. Karte).
Außerdem trafen wir eine Entscheidung, die manche Außenstehenden fĂŒr ziemlich seltsam hielten: Jede unserer Gemeinden sollte nicht nur frei ĂŒber ihren Namen entscheiden können, sondern auch, welcher Denomination sie sich anschließen wollte. Als Netzwerk wĂŒrden uns die gemeinsamen DNA-Faktoren unserer „Multi-DNA“ zusammenhalten, die wir spĂ€ter „Mosaik-DNA“ nannten. Wir wollten den Denominationen in Deutschland dienen, indem wir mit jeder neuen GemeindegrĂŒndung sagten: „Diese GemeindegrĂŒndung kann jeder Bund adoptieren, der dem GemeindegrĂŒnder den Freiraum lĂ€sst, seine gelernten Prinzipien von GemeindegrĂŒndung umzusetzen und die biblische Theologie zu leben, von der er ĂŒberzeugt ist, und der mindestens ein Drittel seines Gehalts ĂŒbernimmt.“
„Die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main“, © Initiativkreis EuropĂ€ische Metropolregionen in Deutschland, www.deutsche-metropolregionen.org/mitglieder/frankfurtrheinmain
Wir beteten viel zusammen, hatten große TrĂ€ume und wurden von vielen fĂŒr leicht verrĂŒckt erklĂ€rt. Wir dachten groß, denn wir glaubten, dass es an der Zeit sei fĂŒr ein neues Paradigma fĂŒr die „normale Gemeinde“. Mit großer Begeisterung gingen wir an unser erstes Treffen in Frankfurt am 31. Januar 2011 heran. Viele Deutsche und auch Menschen anderer NationalitĂ€ten hatten ihr Kommen angekĂŒndigt.
Aber sie kamen nicht. Außer uns von der FTH und einigen Studienfreunden von der UniversitĂ€t tauchten bloß sechs Leute aus Frankfurt auf. Jede GemeindegrĂŒndung muss mit möglichem Versagen rechnen. Risiko ist integraler Bestandteil von GemeindegrĂŒndung, so wie das AussĂ€en vieler Samenkörner in die Erde nicht garantiert, dass sich jedes Samenkorn in eine Blume verwandelt. Doch dieses Treffen in Frankfurt an einem kalten Winternachmittag fĂŒhrte mir das Versagensrisiko deutlicher vor Augen, als ich es erwartet hatte. Meine Sorge wuchs wĂ€hrend der kommenden Treffen, die wir in RĂ€umen der Evangelischen Landeskirche durchfĂŒhrten. Unsere Gruppe wurde nicht grĂ¶ĂŸer – im Gegenteil. Unsere Situation verschĂ€rfte sich noch, als dem landeskirchlichen Pfarrer, der uns die Nutzung des bekanntesten KirchengebĂ€udes von Frankfu...

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