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Palliativ & Schule
Sterben, Tod und Trauer im Unterricht mit jugendlichen SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern
Nicole Nolden, Kirsten Fay, Birgit Weihrauch, Raymond Voltz, Raymond Voltz
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Palliativ & Schule
Sterben, Tod und Trauer im Unterricht mit jugendlichen SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern
Nicole Nolden, Kirsten Fay, Birgit Weihrauch, Raymond Voltz, Raymond Voltz
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Junge Menschen begegnen Sterben, Tod und Trauer oft mit Verunsicherung. Die Schule kann Raum fĂŒr diese Themen bieten. Das Begleitbuch zur Multiplikatorenschulung stellt Hospizmitarbeitenden und LehrkrĂ€ften theoretische und praktische Kenntnisse sowie kreative Methoden fĂŒr die DurchfĂŒhrung eines Projektunterrichtes in weiterfĂŒhrenden Schulen (inkl. Module Krisenintervention, Suizid, Umgang mit trauernden SchĂŒlern) zur VerfĂŒgung."Der Projekttag hat sowohl NĂ€he aufgebaut als auch den Respekt der MitschĂŒler untereinander gefördert. Sie haben sich selbst und ihre BedĂŒrfnisse besser kennengelernt und sind innerlich gewachsen." Lehrerin, Realschule
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Informations
B
Projektunterricht
1
Voraussetzungen und Organisation
Zentrale Akteure des Projekts sind:
âą die ehrenamtlich Mitarbeitenden sowie Koordinatorinnen und Koordinatoren aus Hospiz- und Palliativeinrichtungen13
âą die Lehrerinnen und Lehrer der nachfolgenden Schulformen14,15
â Berufskolleg
â Förderschule
â Gesamtschule
â Gymnasium
â Hauptschule
â Realschule
Die Hospizbewegung hat den gesellschaftlichen Auftrag, die Kompetenz der Menschen zu stĂ€rken, um u. a. auch Sterbende zu Hause begleiten zu können. Dazu gehört ebenfalls die frĂŒhzeitige und sensible HeranfĂŒhrung junger Menschen an die Themen Sterben, Tod und Trauer. Viele Hospizeinrichtungen haben bereits Erfahrungen mit Projekten fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sowie mit Lehrerfortbildungen und vernetzen sich vor Ort. Mitarbeitende im Hospiz- und Palliativbereich sind fĂŒr diese Aufgabe durch ihre persönlichen Erfahrungen in der Sterbe- und Trauerbegleitung sowie fundierten Aus- und Fortbildungen gut geeignet, diesen Projektunterricht durchzufĂŒhren und mit ihren Erfahrungen zu bereichern.
Die Anwesenheit von Lehrerinnen und Lehrern wurde in der anonymen SchĂŒlerbefragung ausdrĂŒcklich von den meisten Jugendlichen gewĂŒnscht, da sie den jungen Menschen Sicherheit vermitteln.
Das Thema sollte interdisziplinÀr verortet und ins gesamte Kollegium getragen werden, nicht nur an Religions- oder Philosophielehrinnen und -lehrer.16
Die Mehrheit der Expertinnen und Experten ist der Ansicht, dass die LehrkrĂ€fte an einem solchen Projekttag eine aktive Rolle gemeinsam mit den Hospizmitarbeitenden ĂŒbernehmen sollten. Ăber die Aufteilung könnten beide selbst entscheiden. Durch ihre gemeinsame Schulung kann sich eine gute Vernetzung zwischen Schule und dem Hospiz- und Palliativbereich ergeben. LehrkrĂ€fte, die massiven Krisen von SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern, z. B. aufgrund von Gewalt oder Mobbing gegenĂŒber stehen, werden durch eine solche Schulung und durch die Erfahrung aus einem Projekttag gewinnen.17
Das Projekt wurde fĂŒr alle Schulformen gleichermaĂen empfohlen. Förderschulen und Regelschulen mit lebensverkĂŒrzend erkrankten Kindern und Jugendlichen benötigen sicher in besonderer Weise ein Umfeld von qualifizierten LehrkrĂ€ften und informierten SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern sowie Eltern. Mit EinfĂŒhrung der Inklusion betrifft dies jedoch im Grundsatz jede Schule.18
Aus der Erfahrung ist es ebenfalls sinnvoll, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus weiteren psychosozialen Teams mit einzubeziehen, wie z. B. aus den Bereichen der Schulpsychologie, Sozialarbeit oder Seelsorge.
KĂŒnftig ist es sicherlich lohnenswert, ĂŒber den Vorschlag der Expertinnen und Experten nachzudenken, nicht allein LehrkrĂ€fte sowie Hospiz- und Palliativmitarbeitende als Multiplikatoren einzusetzen, sondern auch Kinder und Jugendliche zu befĂ€higen, Ă€hnlich wie Streitschlichter, ihre MitschĂŒlerinnen und MitschĂŒler in diesem Bereich zu beraten.19
Zeitrahmen
Die Schulen entscheiden selbst ĂŒber den Zeitrahmen des Projektunterrichts. Zur Auswahl stehen:
âą Ein ganzer Tag
âą Zwei halbe Tage
âą Einzelne Module
Die Befassung mit den Themen
âą Sterben und Tod
âą Trauer
soll verbindlich eingehalten werden. Je nach zeitlichen KapazitĂ€ten und Interesse kann auch das Thema Suizid mit ergĂ€nzenden Ăbungen einbezogen werden.
Als vorteilhaft wurde es angesehen, den Projektunterricht an zwei Tagen mit einer Pause dazwischen durchzufĂŒhren. Wenigstens zwei Tage seien, nach den vorliegenden Erfahrungen, fĂŒr solch ein Thema angemessen und wĂŒnschenswert. Eine wichtige Frage ist jedoch, welche zeitlichen KapazitĂ€ten dafĂŒr in der Schule bestehen, neben all den anderen AktivitĂ€ten.20
Ein mögliches zeitliches Problem ergibt sich bei der Unterbringung des Projekttages innerhalb der ohnehin straffen Unterrichtsplanung. Hier könnte man alternativ zum Beispiel einen Tag innerhalb eines zweiwöchigen SchĂŒlerpraktikums fĂŒr den Projektunterricht verwenden.21
Den Projekttag als Vorbereitung auf ein Sozialpraktikum zu nutzen, wurde und wird bereits erfolgreich an der CJD Christophorus Schule Königswinter umgesetzt. Dieses fortlaufende und autonome Projekt wird im gymnasialen Zweig des CJD jĂ€hrlich parallel in allen sechs Klassen der Jahrgangsstufe 10 durchgefĂŒhrt. Vorab wurden dafĂŒr sechs Lehrerinnen und Lehrer innerhalb eines Multiplikatorenseminars sowie Mitarbeitende des lokalen, ambulanten Hospizdienstes »Ălberg Ăkumenischer Hospizdienst Königswinter e. V.« geschult.
Aufgrund der positiven Erfahrungen möchte das CJD ab 2017 diesen Projektunterricht ebenfalls in dem ihm angeschlossenen Realschulbereich fest etablieren.
DurchfĂŒhrung des Unterrichts
Der Projektunterricht wird in einer Schulklasse von zwei Personen durchgefĂŒhrt, die vorab an der zweitĂ€gigen Multiplikatorenschulung teilgenommen haben. Idealerweise besteht das Team aus einem Hospizmitarbeitenden und einer Lehrkraft. Anstelle von Mitarbeitenden aus Hospizdiensten können auch z. B. Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter und anstelle von LehrkrĂ€ften können auch z. B. Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter diese Funktion ĂŒbernehmen. Sie können sich auf diese Weise vor Ort vernetzen und von ihren jeweiligen Kompetenzen und Erfahrungen profitieren. Ein wichtiges Argument fĂŒr die DurchfĂŒhrung des Projektunterrichts im Zweierteam ist, dass sich eine Referentin oder ein Referent ggf. um betroffene Jugendliche kĂŒmmern kann, wĂ€hrend der oder die andere den Projekttag fortsetzt.
GrundsĂ€tzlich ist die Teilnahme an diesem Projektunterricht fĂŒr alle SchĂŒlerinnen und SchĂŒler verbindlich. Aufgrund persönlicher Betroffenheit sollte fĂŒr betroffene Jugendliche die Möglichkeit bestehen, an einem parallel stattfindenden Unterricht teilzunehmen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass besonders die persönlichen Berichte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Projektunterricht bereichern.
1.1 Ablaufplan der ProjektdurchfĂŒhrung mit Zeitschiene
Abb. 6: Ablaufplan der ProjektdurchfĂŒhrung.
1.2 Kontakt zur Schule
Zur Erleichterung der Kontaktaufnahme mit der Schulleitung und Bewerbung des Projektes wurden zwei FaltblĂ€tter entwickelt. Das erste Faltblatt fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sowie fĂŒr Eltern beschreibt die Inhalte und die DurchfĂŒhrung des Projektunterrichts. Hier kann die durchfĂŒhrende Organisation (z. B. Hospizverein) und die verantwortliche Ansprechpartnerin bzw. der verantwortliche Ansprechpartner in das dafĂŒr vorgesehene Feld eingetragen werden. Ein weiteres Faltblatt fĂŒr interessierte Lehrerinnen und Lehrer sowie Mitarbeitende aus dem Hospiz- und Palliativbereich dient als InformationsbroschĂŒre fĂŒr die Multiplikatorenseminare mit Kontaktadressen. Hilfreich fĂŒr uns war es auĂerdem, einen dreiminĂŒtigen Film zu zeigen, in dem zwei Lehrerinnen und zwei Hospizmitarbeitende sowie Jugendliche ĂŒber ihre positiven Erfahrungen mit frĂŒheren Projektunterrichten berichten.22 UnterstĂŒtzt die Schulleitung die Umsetzung des bereits in anderen Schulen erfolgreich, klassenĂŒbergreifend durchgefĂŒhrten Projektunterrichts, sollten vorab interessierte Lehrerinnen und Lehrer an der Multiplikatorenschulung teilnehmen.23 Damit sind sie befĂ€higt, den Projektunterricht kompetent durchzufĂŒhren.
Die Schulleiterin oder der Schulleiter unterzeichnet vor DurchfĂŒhrung des Projekttages eine EinwilligungserklĂ€rung, in der sie oder er auch eine verantwortliche Lehrkraft benennt, die den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern nach Abschluss des Projekttages als Ansprechperson zur VerfĂŒgung steht (EinverstĂ€ndniserklĂ€rung der Schulleitung Kap. D.4).
BefĂŒrwortet die Schulleitung die Umsetzung des Projekts, treffen sich die geschulten LehrkrĂ€fte und die Mitarbeitenden aus dem Hospiz- und Palliativbereich, um die konkrete Umsetzung des Projektunterrichts zu besprechen und zu planen. Gegebenenfalls findet ein weiteres Vortreffen zur Besprechung innerhalb der Schule mit mehreren involvierten Kontaktpersonen, z. B. ...