Die sexuellen Neurosen unserer Eltern
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Die sexuellen Neurosen unserer Eltern

Das Buch zum Film »Dora" von Stina Werenfels

Lukas BĂ€rfuss

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  1. 62 pages
  2. German
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Die sexuellen Neurosen unserer Eltern

Das Buch zum Film »Dora" von Stina Werenfels

Lukas BĂ€rfuss

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»Mit »Die sexuellen Neurosen unserer Eltern" stĂŒrmt Lukas BĂ€rfuss die deutschen BĂŒhnen", schrieb »Die Welt"; und das Schweizer Radio feierte das StĂŒck als »Sternstunde des Theaters". In der Tat: Bis heute gibt es zehn Inszenierungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie Übersetzungen in 12 europĂ€ische Sprachen fĂŒr BĂŒhnen von Island bis Griechenland. Der Autor, der seit 1998 TheaterstĂŒcke schreibt und mit der freien Gruppe »400asa", die sich in der Tradition der dĂ€nischen Dogma-Filmemacher sieht, fĂŒr Furore sorgte, nahm das gelassen und bekannte, ihn interessiere das Theater gerade »als eine besonders unvollkommene Kunst. Alles knirscht. Ich selber knirsche, die Schauspieler knirschen, sogar die alten Sessel." In gewissem Sinne ist in »Die sexuellen Neurosen..." die geistig zurĂŒckgebliebene Dora solch ein Sand im Getriebe der guten, der liberalen Gesellschaft - nicht, solange sie die Rolle der nur Bemitleidenswerten ausfĂŒllt, aber sofort, wenn sie eigene AnsprĂŒche stellt und nicht lĂ€nger als ProjektionsflĂ€che allen Toleranzgeschwafels dient.

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Informations

Éditeur
Wallstein
Année
2015
ISBN
9783835327788
Dora
Doras Mutter
Doras Vater
Doras Chef
Doras Arzt
eine Frau, das ist die Mutter des Chefs
der feine Herr
Ein GemĂŒsestand
eine bĂŒrgerliche Wohnung
eine Arztpraxis
ein Hotelzimmer
eine Bahnhofshalle
ein Campingplatz
Mitarbeit: Barbara Frey, Judith Gerstenberg

1. ARZTPRAXIS.
AN EINEM FAHLEN NACHMITTAG.

Die Mutter. Der Arzt. Dora.
MUTTER TagsĂŒber war Dora apathisch, und mitten in der Nacht hat sie dann manchmal geschrieen in einem hohen Ferkelton. Einmal hatte sie sich eingeschlossen und die ZimmertĂŒr verriegelt. Es war nicht auszuhalten. Und als die Feuerwehr kam und einstieg ĂŒber den Balkon mit einer Leiter, da wurde sie auf der Stelle still und meinte, ich solle Kaffee kochen fĂŒr die MĂ€nner. Es sei kalt draußen und schließlich immer noch Nacht.
ARZT Ich habe die Geschichte gehört.
Die Gegend ist nachsichtig dank ihrem Humor.
MUTTER Wir haben alles versucht, jeden Wirkstoff, jede Kombination, wir gaben nicht auf, bis wir das Richtige hatten. So wurde sie stiller und stiller: mit meiner Liebe und der Beharrlichkeit und Ausdauer des Arztes.
ARZT Schön, daß es Dora bessergeht.
MUTTER Ich weiß nicht, ob es ihr bessergeht. Ja, sie schreit nicht mehr, aber sie lacht auch kaum, weint nie, ißt, was man ihr vorsetzt. Seit zwei Jahren hat sie kein rechtes GesprĂ€ch gefĂŒhrt, nur Phrasen wiederholt sie, Aufgeschnapptes. Hin und wieder summt sie ein Lied, von dem keiner weiß, wo sie es herhat. Verstehen Sie mich nicht falsch. Undankbar bin ich nicht. Aber manchmal wĂŒnsche ich die TobsuchtsanfĂ€lle zurĂŒck. Doras Lachen, das lauter war als das Lachen meines Mannes, und tiefer. Man glaubte, in meinem MĂ€dchen hocke ein Seemann oder ein Schlachter.
ARZT Haben Sie darĂŒber mit meinem VorgĂ€nger gesprochen.
MUTTER Ich traute mich nicht. Er hat sich unendlich MĂŒhe gemacht mit ihr. Dora war seine Passion, er hat alles versucht. Schrieb ĂŒber sie. Kam zu uns nach Hause, wenn’s nötig war, auch an Sonntagen und nachts. Nie habe er ein MĂ€dchen getroffen, das sei wie sie. Auf den ersten Blick wie jedes andere Kind. Ein Haarbreit nur neben unserer Welt, und von ihr doch unĂŒberwindlich getrennt. Der Mann liebte meine Tochter. Mehr als mir gehörte sie ihm. Jetzt ist der gute Mann tot. Ich möchte meine Tochter zurĂŒck.
ARZT Ich verstehe nicht.
MUTTER Ich will, daß Sie die Medikamente absetzen.
ARZT Haben Sie sich das gut ĂŒberlegt.
MUTTER Wenn’s schiefgehen sollte, bleibt uns diese Kombination. Damit ist sie eingestellt. Darauf können wir immer zurĂŒck.
ARZT Ihre Tochter ist auf die Medikamente angewiesen.
MUTTER Zum letzten Mal hatte ich meine Tochter, als sie ein Kind war. Jetzt ist sie beinahe erwachsen. Ich sah, wie sich ihr Körper verÀnderte. Ich möchte sehen, wie verÀndert ihr Inneres ist. Was unter dem ewig gleichen Gesicht liegt.
ARZT Wenn ich mir die Krankengeschichte ansehe.
MUTTER Sie brauchen mir das nicht vorzulesen. Ich kenne die Geschichte gut. Ich kenne sie ausgezeichnet. Ich möchte einen Schritt wagen. Ich habe Zeit. Mein Mann arbeitet viel, und andere Verpflichtungen als Dora habe ich keine. Mit Ihnen will ich’s versuchen. Oder mit einem anderen Arzt.
ARZT Kann Dora mich verstehen.
MUTTER NatĂŒrlich.
ARZT Guten Tag, Dora.
DORA Hallo.
ARZT Wie fĂŒhlst du dich.
DORA zeigt dem Arzt die Zunge.
MUTTER Ist gut, Dora.
Nimm die Zunge rein.
Er wird dich nicht untersuchen.
ARZT Was meinst du zur Idee deiner Mutter.
DORA Weiß nicht.
ARZT Sie möchte deine...

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