Betriebliche Marktforschung
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Betriebliche Marktforschung

Mehrwert fĂŒr Marketing, Steuerung und Strategie

Marco Ottawa, Christian Rietz

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  1. 345 pages
  2. German
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Betriebliche Marktforschung

Mehrwert fĂŒr Marketing, Steuerung und Strategie

Marco Ottawa, Christian Rietz

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Was haben Sie vom Kauf und der LektĂŒre dieses Buchs?

Als Instituts-Marktforscher erhalten Sie

  • vertieften Einblick in die Prozesse Ihrer Kunden und ein besseres VerstĂ€ndnis fĂŒr deren Arbeit
  • einen Schnellkurs in betrieblicher Marktforschung, der auch fĂŒr Berufseinsteiger geeignet ist
  • wertvolle Hinweise zur besseren Ausgestaltung Ihrer Angebote und Dienstleistungen

Als betrieblicher Marktforscher erhalten Sie

  • Anregungen fĂŒr die eigene Arbeit
  • Hilfestellung zur Reflektion und Optimierung Ihrer Prozesse
  • Handlungsempfehlungen, wie Sie Ihren Mehrwert im eigenen Unternehmen steigern können

Als EmpfÀnger von Marktforschungsleistungen, vor allem im Marketing, erhalten Sie

  • Hinweise zur besseren Nutzung und Steuerung von Marktforschungsleistungen
  • ein handliches Nachschlagewerk zu Statistik und Methodik der Marktforschung
  • eine ausfĂŒhrliche Darstellung des Mehrwerts von Marktforschung

Als Student und Lehrender erhalten Sie

  • eine praxisorientierte Darstellung aller wesentlichen Prozesse in der betrieblichen Marktforschung
  • ein umfassendes Kompendium fĂŒr den Berufseinstieg in der Marktforschung


Expertise der Autoren

Marco Ottawa

  • mehr als zehn Jahre Arbeit in der betrieblichen Marktforschung eines Großkonzerns
  • Lehrauftrag fĂŒr betriebliche Marktforschung an der Fachhochschule Köln
  • Beirat des grĂ¶ĂŸten deutschen Marktforschungsportals www.marktforschung.de

Christian Rietz

  • Lehrstuhl fĂŒr Methodik an der UniversitĂ€t Köln
  • GeschĂ€ftsfĂŒhrer und Mitinhaber eines Marktforschungsinstituts

Beide Autoren verfĂŒgen ĂŒber ein großes Netzwerk in der deutschsprachigen Marktforschungsszene. Aus diesem Netzwerk sind zahlreiche RĂŒckmeldungen und Anregungen in die zweite Auflage des Buches eingeflossen.

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Informations

Année
2015
ISBN
9783110426229
Édition
2

1EinfĂŒhrung in die betriebliche Marktforschung

1.1Zielsetzung

Angesichts der Tatsache, dass unternehmerische Entscheidungen auch heute noch vielfach auf dem BauchgefĂŒhl von Managern beruhen (vgl. Corporate Executive Board 2012) bzw. die Effizienz unternehmerischen Handelns durch Marktforschung signifi-kant gesteigert werden kann (vgl. MIT 2011, S. 1), sollen EntscheidungstrĂ€ger zum Nachdenken in Richtung fundierter Entscheidungen auf Basis von Marktforschung angeregt werden. Marktforschung kann und soll dabei nicht dazu dienen, unternehmerische Entscheidungen zu ersetzen. DafĂŒr sind die Einflussfaktoren auf unternehmerische Entscheidungen zu komplex. Sie soll allerdings dabei helfen, besagte Entscheidungen auf Basis wissenschaftlicher Methoden zu validieren und somit die KomplexitĂ€t der Umwelt zu reduzieren. Als traditioneller Informationslieferant des Marketing-Managements steht sie „somit im Mittelpunkt des absatzmarkbezogenen Wissensmanagement“ (Grundei 2000, S. 1).
Wenn wir Marktforschung nicht als Wissenschaft fĂŒr sich, sondern als Disziplin, die sich diverser geistes-, ingenieurs- und mathematisch-wissenschaftlicher Methoden bedient, definieren, ergibt sich daraus die jeder Fachdisziplin anhaftende Gefahr, schnell in ein fĂŒr Außenstehende unverstĂ€ndliches Fachjargon zu verfallen, welches sich als Black-Box (s. Abb. 1.1) erweist.
Das Marketing steht hier stellvertretend fĂŒr eine Unternehmenseinheit, welche Fragen an ein Marktforschungsinstitut gestellt hat, die dessen Fachsprache und -methoden aber nicht oder nur unzureichend versteht. Um die Black Box aufzulösen, bedarf es eines Mittlers, der sowohl die Sprache und Fragestellungen des Marketings als auch die der Marktforschungsinstitute versteht. Als Lösung ist an eine Marktforschungsberatung zu denken.1 Sie kann fallweise in Studien mit einbezogen werden, ohne dass gleich eine eigene betriebliche Marktforschungsabteilung aufgebaut werden muss. Die folgende Aufstellung stellt die StĂ€rken und SchwĂ€chen eines derartigen Konstrukts dar.
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Abb. 1.1: Marktforschung als Black Box (Ottawa, Marco)
Pro Marktforschungsberatung:
–Kein Aufbau fester, u. U. kostspieliger PersonalkapazitĂ€ten
–Kann auch nur fallweise bei komplexen Studien hinzugezogen werden
Contra Marktforschungsberatung:
–Kennt die beauftragende Firma nicht
–Methodisch nicht immer auf aktuellem Stand, falls nicht spezialisiert
–U. U. zu den Firmeninteressen kontrĂ€re „private“ Aspekte bei der Institutsaus-wahl
Eine wirklich ĂŒberzeugende Auflösung der Black Box (s. Abb. 1.2) kann also nur jemand bieten, der sowohl das Marketing mit seinen Problemen und Anforderungen als auch die Institutsseite mit ihren Methoden und Antworten kennt und daneben dem beauftragenden Unternehmen als dessen Bestandteil absolut loyal gegenĂŒbersteht. Diese Rolle kann am besten von einer betrieblichen Marktforschung ausgefĂŒllt werden, die in beide Richtungen ĂŒbersetzen, interpretieren und vor allem auch bewerten kann.
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Abb. 1.2: Betriebliche Marktforschung als Auflösung der Black Box (Ottawa, Marco)

1.2Zielgruppen des Buches

Das vorliegende Buch wendet sich nicht nur an erfahrene betriebliche Marktforscher (wie Abb. 1.2 dies auf den ersten Blick vielleicht suggerieren könnte), sondern auch an Berufseinsteiger, die solides Wissen in ihrem neuen TĂ€tigkeitsbereich erwerben möchten. DarĂŒber hinaus richtet sich es sich an Institutsmarktforscher, die bislang noch nicht als betriebliche Marktforscher tĂ€tig waren. Es ermöglicht ihnen, eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie ihre Arbeitsergebnisse beim Kunden genutzt werden und hilft ihnen dabei, eigene Produkte und Dienstleistungen zu optimieren.
Über den relativ engen Kreis der hauptberuflichen Marktforscher hinaus wendet sich dieses Buch vor allem auch an Marketiers und andere Anforderer und Nutzer von Marktforschungsergebnissen in Betrieben und Behörden. Sie sollen ein besseres GefĂŒhl dafĂŒr bekommen, wie ihnen (betriebliche) Marktforschung bei der tĂ€glichen Arbeit helfen kann, aber auch, was sie von ihr erwarten dĂŒrfen und mĂŒssen. Aus diesem Grund orientieren sich die Kernkapitel des Buchs stark am Produktlebenszyklus einerseits und den vier Ps des Marketings (Product, Price, Promotion, Place) andererseits. Dadurch soll aufgezeigt werden, an welchen Stellen und in welcher Form Marktforschung sinnvoll, ja vielleicht sogar notwendig sein kann. Schließlich wendet sich das Buch auch an Studierende und Lehrende, die sich mit betrieblicher Marktforschung beschĂ€ftigen. Hiermit sind nicht nur die „reinrassigen“ StudiengĂ€nge zu Marktforschung an den Fachhochschulen in Pforzheim und Köln gemeint, sondern auch die vielen StudiengĂ€nge der Betriebswirtschaft, insbesondere mit dem Schwerpunkt Marketing, der Sozialwissenschaft, der Wirtschaftspsychologie oder der Psychologie. Daneben soll es auch die Ausbildung und den Berufseinstieg der Fachangestellten fĂŒr Markt- und Sozialwissenschaften, kurz FAMS, unterstĂŒtzen.

1.3Definition der betrieblichen Marktforschung

Der Begriff „betriebliche Marktforschung“ ist fĂŒr dieses Buch bewusst gewĂ€hlt worden, stellt er doch die traditionelle Bezeichnung des Aufgabenspektrums dar, das in Unternehmen von Marktforschungsspezialisten abgedeckt wird. In der Praxis ist er, wie eine im Netzwerk von PUMa, der Plattform Unternehmens Marktforscher, also im deutschen Sprachraum, durchgefĂŒhrte Abfrage ergab, vielfach bei unverĂ€ndertem Aufgabengebiet durch englische Begriffe ersetzt worden. Dabei wurden am hĂ€ufigsten „Market Research“ und „Market Intelligence“ genannt. Marktforschung spielte als Bezeichnung der eigenen Abteilung nur eine untergeordnete Rolle (vgl. Wahl 2013). Diese Befunde können durch die Befragung von VerfĂŒhrt (vgl. 2014, S. 68) grundsĂ€tzlich bestĂ€tigt werden. Demnach ergaben sich bei 84 Befragten 43 unterschiedliche Abteilungsbezeichnungen im Rahmen der betrieblichen Marktforschung.
Die betriebliche Marktforschung ist grundsĂ€tzlich den gleichen ethischen und wissenschaftlichen (vgl. Bergmann 1999, S. 846–848) GrundsĂ€tzen verpflichtet wie die Marktforschung in Instituten oder der Lehre. Ihre Besonderheit beruht auf ihrer direkten Einbindung in eine Organisation, fĂŒr die sie Forschungsergebnisse erbringen soll. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei dieser Organisation um ein auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes Unternehmen, eine Non-Profit-Organisation oder eine Behörde handelt. Insofern trifft die Definition von Tscheulin/Helmig (vgl. auch Frieser 2006, S. 21) den Charakter der betrieblichen Marktforschung sehr gut:
Die betriebliche Marktforschung grenzt sich von der Institutsmarktforschung durch die örtliche und personelle Verankerung im Betrieb ab. Sie verfolgt grundsÀtzlich dieselben Ziele wie die externe Marktforschung und unterliegt den gleichen theoretischen Rahmenbedingungen. (Tscheulin/Helmig 2007, S. 327)
Weitere Abgrenzungskriterien zur Institutsmarktforschung können die Dimensionen Branchen- und Methodenvielfalt sein. Betriebliche Marktforschungen werden, eine gewisse GrĂ¶ĂŸe vorausgesetzt, gegenĂŒber den traditionell eher kleinen und vielfach spezialisierten Instituten eine grĂ¶ĂŸere Auswahl an Methoden anwenden (lassen). DemgegenĂŒber sind Institute fĂŒr gewöhnlich in mehr Branchen als die betriebliche Marktforschung tĂ€tig, wie die folgende Abbildung von Falk/Ottawa verdeutlicht. Gleichwohl gibt es auch integrierte, eher grĂ¶ĂŸere und große Institute, die ein vielfĂ€ltiges Methodenspektrum abdecken, sowie betriebliche Marktforschungen bei MittelstĂ€ndlern, die aufgrund dessen eingeschrĂ€nkten Produktportfolios nur eine geringe Anzahl von Forschungsmethoden einsetzen.
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Abb. 1.3: Abgrenzung von Betriebs- und Institutsmarktforschung anhand der Dimensionen Anzahl der Branchen und methodische Vielfalt (Falk, Veronika/Ottawa, Marco)
Die betriebliche Marktforschung muss, um ihre Aufgabe gut erfĂŒllen zu können, vor allem auf die folgenden Fragen eingehen. Sie beziehen sich primĂ€r auf den Informationsbedarf des Marketings, sind aber auch auf andere, von der Marktforschung mit Informationen zu versorgende Bereiche wie etwa Strategie oder Vertrieb anwendbar.
Fragen zur Ermittlung des Marketinginformationsbedarfs (Ottawa, Marco, nach: Kotler/Keller/Bliemel 2007, S. 155):
1.Welche Entscheidungen haben Sie fĂŒr gewöhnlich zu treffen?
2.Welche Informationen brauchen Sie fĂŒr diese Entscheidungen?
3.Welche Informationen werden Ihnen ĂŒblicherweise geliefert?
4.Welche Sonderberichte fordern Sie in welchen Zeitintervallen an?
5.Welches Informationsmaterial, das Sie eigentlich gerne hÀtten, erhalten Sie gegenwÀrtig nicht?
6.Welche Informationen benötigen Sie tÀglich, wöchentlich, monatlich oder jÀhrlich?
7.Welche Veröffentlichungen (z. B. Fachzeitschriften, Marktberichte und Branchenberichte) wĂŒrden Sie gerne regelmĂ€ĂŸig lesen?
8.Über welche spezifischen Themenbereiche wollen Sie stets auf dem Laufenden gehalten werden?
9.Welche Datenanalyseprogramme sollte man Ihnen zur VerfĂŒgung stellen?
10.Welches wĂ€ren Ihrer Meinung nach die vier nĂŒtzlichsten Änderungen, die am gegenwĂ€rtigen Marketinginformationssystem vorgenommen werden könnten?
Das vorliegende Buch lÀsst die betriebliche Marktforschung allerdings nicht bei diesen marktgetriebenen Fragestellungen enden, sondern bezieht auch explizit interne Fragestellungen ein. Dazu zÀhlen beispielsweise Befragungen zur Mitarbeiterzufriedenheit, internen DienstleistungsqualitÀt oder der Optimierung interner Prozesse da beide Bereiche von Fragestellungen mit einem Àhnlichen Methodenspektrum beantwortet werden können.
Ein Sonderfall, auf den in diesem Buch allerdings nicht vertieft eingegangen wird, ist das Outsourcing betrieblicher Marktforschung in eigenstĂ€ndige Firmen. Eine mögliche Form solchen Outsourcings ist eine AusgrĂŒndung. Ein Beispiel dafĂŒr ist die Firma delta Marktforschung – Gesellschaft fĂŒr Marktforschung, Analyse und Beratung mbH –, die aus der betrieblichen Marktforschung des Verlags Du Mont Schauberg hervorgegangen ist. Eine andere Form stellt etwa die Firma MRC Managing Research for Companies GmbH dar. Sie hat sich darauf spezialisiert, die Arbeit betrieblicher Marktforschungen zu ĂŒbernehmen. Das kann zum einen dauerhaft, also als Ersatz fĂŒr eine eigenstĂ€ndige betriebliche Marktforschungsabteilung, geschehen, aber auch fallweise, um beispielsweise Arbeitsspitzen abzufangen oder Marktforscher in Elternzeit temporĂ€r zu ersetzen.
Nach der Definition der betrieblichen Marktforschung stellt sich nun die Frage, wann es fĂŒr ein Unternehmen ĂŒberhaupt sinnvoll und lohnens...

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