Deutschland im Ausnahmezustand - Die Corona-Chronik
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Deutschland im Ausnahmezustand - Die Corona-Chronik

Wolfgang Zehrt

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Deutschland im Ausnahmezustand - Die Corona-Chronik

Wolfgang Zehrt

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"Die grĂ¶ĂŸte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg" beginnt auf einem chaotischen Tiermarkt im chinesischen Wuhan: Dort werden Schlangen, Wolfswelpen, Skorpione, Ratten und andere Tiere angeboten. Eines davon wurde von einer Fledermaus mit dem unbekannten Virus infiziert und ĂŒbertrĂ€gt es auf einen Marktbesucher. Damit beginnt im Dezember 2019 die Katastrophe. Wenige Wochen spĂ€ter wurde der weltweite Gesundheitsnotstand ausgerufen.Mehr als 8000 Menschen sterben in Deutschland am Coronavirus, weltweit mehr als 360 000. Nichts hat Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg so getroffen wie das Coronavirus: Das öffentliche Leben hört auf, Restaurants, Schulen und GeschĂ€fte schließen, unzĂ€hlige Unternehmen geraten in Existenznot und Milliarden Euro werden hektisch in die Wirtschaft gepumpt. "Social Distancing", "Lockdown" und "Schutzmaske" werden alltĂ€gliche Begriffe.In Norditalien, Großbritannien, Spanien und den USA schlĂ€gt die Pandemie noch brutaler zu als in unserem Land. Die Chronik berichtet auch darĂŒber, wie dort verzweifelt gegen den Erreger gekĂ€mpft wurde. Im Mittelpunkt steht Deutschland: von Toilettenpapier-HamsterkĂ€ufen, Schulschließungen und Lockdown bis zum endlich wieder erlaubten Restaurantbesuch und dem ersten Aufatmen Ende Mai.FĂŒr dieses Buch wurden gigantische Datenmengen renommierter Institute mit Methoden kĂŒnstlicher Intelligenz ausgewertet und analysiert. Die Ergebnisse finden sich im Text und in zahlreichen Grafiken. Fotoreporter in Deutschland, New York, China und Italien haben den Kampf gegen Covid-19 in rund 70 farbigen Bildern dokumentiert. Die Chronik beginnt im Dezember 2019 und reicht bis Ende Mai 2020."Die grĂ¶ĂŸte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg" hatte die Kanzlerin gesagt und recht behalten. Deutschland war sechs Monate im Ausnahmezustand.

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Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2020
ISBN
9783751952118

TEIL 1: AHNUNGSLOSIGKEIT

Dezember 2019

1. Dezember 2019: RĂ€tselhafte Erkrankung in Wuhan/China
In großen Bottichen schwimmen Fische, gleich nebenan werden Skorpione, Seeschlangen und gerade geschlachtete junge Wölfe angeboten. Familien decken sich mit Pfauen ein, die Tiere werden lebend in Plastikbeuteln nach Hause getragen. FĂŒr EuropĂ€er ist der inzwischen geschlossene Markt fĂŒr Wildtiere und GeflĂŒgel in Wuhan gewöhnungsbedĂŒrftig. Die Preisliste, die in dem sozialen Netzwerk Weibo veröffentlicht wurde, macht klar, dass es sich nicht um einen deutschen oder europĂ€ischen Wochenmarkt handelt:
Exotische Gerichte im Angebot: Der geschlossene Wildtiermarkt von Wuhan
Mit großer Wahrscheinlichkeit springt das Virus in dieser chinesischen Millionenstadt zum ersten Mal auf den Menschen ĂŒber. Der Patient, der sich am ersten Dezembertag im Krankenhaus von Wuhan mit Lungenbeschwerden meldet, hat auf diesem Markt gearbeitet. Nun leidet er an einer unbekannten Lungenkrankheit. Die Öffentlichkeit erfĂ€hrt zunĂ€chst nichts davon. In diesem Bereich des Marktes, in dem die in China sehr beliebten Wildtiere verkauft werden, dĂŒrfte die Weltreise des Virus begonnen haben. Dies bestĂ€tigt die Weltgesundheitsorganisation WHO am 20. Januar 2020 in ihrem ersten Corona-Krisenbericht. Vor allem ein kleines Tier steht in dem Verdacht, die Pandemie hervorgebracht zu haben: das Virus sei durch dort verkaufte FledermĂ€use ĂŒbertragen worden. Möglicherweise waren die ÜbertrĂ€ger, aber auch andere Tiere auf dem Markt, die zuvor selbst von FledermĂ€usen angesteckt wurden.
Weit entfernt von EU-Hygiene-Regeln: MĂ€rkte in China
Das renommierte US-Wissenschaftsmagazin „Nature“ berichtet:
„Epidemiologische Untersuchungen des Wuhan Center for Disease Control and Prevention ergaben, dass der Patient auf einem lokalen Markt fĂŒr MeeresfrĂŒchte in einer Halle arbeitete. Bemerkenswert ist, dass neben Fisch und Schalentieren eine Vielzahl von lebenden Wildtieren ‒ darunter Igel, Dachse, Schlangen und Vögel (Turteltauben) ‒ vor dem Ausbruch auf dem Markt zum Verkauf angeboten wurden, ebenso wie Tierkadaver und Tierfleisch. FledermĂ€use standen nicht zum Verkauf. Obwohl der Patient auf dem Markt Kontakt mit Wildtieren gehabt haben könnte, erinnerte er sich auch nicht an den Kontakt mit lebendem GeflĂŒgel.“
(aus: nature.com, 03.02.2020)
Die Erinnerung des Mannes scheint nicht genau zu sein, oder er hat auf dem unĂŒbersichtlichen Wildtiermarkt gar nicht bemerkt, dass er einer Fledermaus sehr nahe gekommen ist. Oder eine Fledermaus hat das Virus zuvor auf andere Tiere ĂŒbertragen, auf GĂŒrteltiere, Ratten oder Wolfswelpen, die dort angeboten wurden. Das hĂ€lt das renommierte Wissenschaftsmagazin „The Lancet“ fĂŒr möglich:
„Obwohl unsere Analyse nahelegt, dass FledermĂ€use der ursprĂŒngliche Wirt dieses Virus sein könnten, könnte ein Tier, das auf dem MeeresfrĂŒchtemarkt in Wuhan verkauft wird, einen Zwischenwirt darstellen, der die Entstehung des Virus beim Menschen begĂŒnstigt.“
(The Lancet,29.01.2020)
Inzwischen redet die ganze Welt wie selbstverstĂ€ndlich von dem „Virus“ – aber was ist ein Virus eigentlich? Ein wirkliches Lebewesen ist dieses Virus nicht, denn Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und können so auch keine Energie fĂŒr sich erzeugen. Deswegen sind sie von einem sogenannten Wirt abhĂ€ngig, der Energie zur VerfĂŒgung stellt. Wirte können Tiere, Pflanzen oder eben der Mensch sein. Dort richtet sich das Virus, das aus Lipid- und Proteinpartikeln besteht, ein und macht seinen Wirt dadurch im schlimmsten Fall krank.

26. Dezember 2019: Das „neue Coronavirus“ wird entdeckt

Die Mediziner in China finden ein neues Coronavirus, das dem tödlichen SARS-Virus zu 87 Prozent Ă€hnelt. Dieses SARS-Virus hatte 2003 die tödliche Pandemie ausgelöst, auch diese begann damals in China. Bis zu dieser Pandemie galten Coronaviren als relativ harmlos. Meistens lösten sie ErkĂ€ltungskrankheiten aus, aber keine schweren LungenentzĂŒndungen. Entdeckt wurden sie bereits Mitte der 1960er-Jahre. Erst jetzt, fast 60 Jahre spĂ€ter, werden sie zu einer millionenfachen tödlichen Bedrohung.
Die Entdeckung dieses SARS-Ă€hnlichen Virus wird nicht den internationalen Organisationen gemeldet, auch nicht der Weltgesundheitsorganisation WHO. Bis in das nĂ€chste Jahr hinein wird dieser Erreger schlicht „neues Coronavirus“ bleiben, denn ein international gĂŒltiger Name kann erst vergeben werden, wenn ĂŒber das Virus (fast) alle Einzelheiten bekannt sind. Das wird in diesem Fall noch etwas dauern.
In Wirklichkeit grau und fast durchsichtig wird das Virus fast immer farbig abgebildet
[Das Coronavirus an sich ist nichts Neues: Coronaviren wurden erstmals Mitte der 1960er-Jahre identifiziert.] Sie können sowohl Menschen als auch verschiedene Tiere infizieren, darunter Vögel und SÀugetiere.

27. Dezember 2019: Das Virus war schon im Dezember in Europa angekommen

Inzwischen ist sicher, dass bereits an diesem Tag ein 43-jĂ€hriger Mann in Frankreich infiziert ist. Nur hat sich damals noch niemand fĂŒr das Testergebnis interessiert, es wurde spĂ€ter noch einmal begutachtet. Auch die Kinder des Mannes werden infiziert. Bis in den April 2020 war man davon ausgegangen, dass diese Krankheit erst im Januar oder Februar in Frankreich angekommen ist. Inzwischen sind französische Wissenschaftler ĂŒberzeugt, dass die Ehefrau des Mannes, die in einem Restaurant in der NĂ€he eines Pariser Flughafens arbeitet, dort Kontakt zu infizierten Chinesen hatte, sich bei ihnen ansteckte und anschließend das Virus auf ihren Mann ĂŒbertrug.

30. Dezember 2019: Der erste Warner wird zum Schweigen verurteilt

Am 30. Dezember 2019 informiert der 33-jĂ€hrige Augenarzt Dr. Li Wenliang sieben seiner ehemaligen Kommilitonen, dass in seinem Krankenhaus etwas MerkwĂŒrdiges vor sich geht: Mehrere Patienten stĂŒnden unter QuarantĂ€ne, vermutlich wegen einer SARS-Infektion. Die jetzt unter QuarantĂ€ne stehenden Patienten litten unter LungenentzĂŒndungen, bei denen die Ursache unbekannt sei, aber viele Symptome Ă€hnelten SARS. Obwohl Wenliang seine von ihm gewarnten Freunde um Verschwiegenheit bittet, taucht sehr schnell in dem sozialen Netzwerk Weibo das Hashtag #WuhanSars auf, das von staatlichen Stellen schnell gelöscht wird.
Am 31. Dezember erstellt die Regierung in Peking einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass die regionalen Gesundheitsbehörden bereits Dutzende solcher FĂ€lle behandeln. Zu diesem Zeitpunkt gibt es keine Anzeichen dafĂŒr, dass das Virus leicht von Menschen verbreitet werden kann.
Augenarzt Dr. Li Wenliang, der begeistert Badminton spielt und als besonnen und ruhig gilt, muss sich bei der Polizei verpflichten, nichts mehr zu den Erkrankungen zu sagen und das „Verbreiten von GerĂŒchten“ zu unterlassen. Aber sein Mut hat möglicherweise vielen Menschen das Leben gerettet: Die chinesische Regierung sieht keine andere Möglichkeit mehr als die Weltgesundheitsorganisation zu informieren, dass ein unbekanntes und gefĂ€hrliches Virus aufgetaucht ist. Zu sehr war die Warnung von Wenliang in den sozialen Netzen verbreitet worden. SpĂ€ter erkrankt der Warner selbst und stirbt am 7. Februar an einer durch Corona ausgelösten LungenentzĂŒndung.
Der mutige Warner Dr. Li Wenliang

Januar 2020

5. Januar 2020: Die chinesische Regierung erklÀrt, was das Virus nicht ist
Die chinesische Regierung gibt bekannt, dass es sich bei dem neuen Virus nicht um SARS oder MERS handele. Die chinesischen Labore können das unbekannte Virus jedoch noch nicht identifizieren.
Chinesische Virus-Experten versuchen den Erreger zu identifizieren
Zum ersten Mal macht die Weltgesundheitsorganisation darauf aufmerksam, dass sich in China ein Erreger verbreitet, der Menschen schwer erkranken lassen kann. Die globalen GesundheitswÀchter haben die heute veröffentlichten Informationen bereits seit mehreren Tagen, der Report ihres Mitarbeiters ist vom 31.12.2019:
„Am 31. Dezember 2019 wurde das WHO-LĂ€nderbĂŒro China ĂŒber FĂ€lle von LungenentzĂŒndung unbekannter Ätiologie (unbekannte Ursache, Anm. d. Autors) informiert, die in Wuhan City, Provinz Hubei, China, festgestellt wurden. Bis zum 3. Januar 2020 wurden der WHO von den nationalen Behörden in China insgesamt 44 Patienten mit LungenentzĂŒndung unbekannter Ätiologie gemeldet. Von den 44 gemeldeten FĂ€llen sind 11 schwer krank, wĂ€hrend die ĂŒbrigen 33 Patienten in einem stabilen Zustand sind. Der Erreger wurde bisher weder identifiziert noch bestĂ€tigt (
) Auf der Grundlage der vorlĂ€ufigen Informationen des chinesischen Untersuchungsteams wurden keine Hinweise auf eine signifikante Übertragung von Mensch zu Mensch und keine Infektionen von BeschĂ€ftigten des Gesundheitswesens gemeldet.“
(unter anderem in: WHO RegionalbĂŒro Europa, http://www.euro.who.int, 10.01.2020)
Wie im Bericht beschrieben, herrscht zu diesem Zeitpunkt bei der WHO eher Erleichterung darĂŒber, dass es sich nicht um eine neue SARS-Welle handelt und dass das Virus offenbar nicht von Mensch zu Mensch ĂŒbertragen werden kann. Die falsche zweite Annahme war fatal, und nicht alle LĂ€nder teilten diese Annahme: In Hongkong werden bereits am 8. Januar (!) FluggĂ€ste, die vom chinesischen Festland kamen, zusĂ€tzlich untersucht.
Am Airport Hongkong wurden Einreisende sehr frĂŒh auf Corona-Anzeichen untersucht

11. Januar 2020: Erster Todesfall in China

Am 11. Januar berichten die chinesischen Staatsmedien ĂŒber den ersten Todesfall aufgrund einer durch das Virus verursachten Krankheit, die jetzt bereits Dutzende von Menschen infiziert hat. Der 61-jĂ€hrige Mann, der starb, war ein Stammkunde auf dem Markt in Wuhan. Bekannt wird sein Tod kurz vor einem der grĂ¶ĂŸten Feiertage Chinas, an dem Hunderte Millionen Menschen durch das Land reisen: Am 25. Januar ist das chinesische Neujahrsfest. Dieses erste Opfer hatte bereits schwere Erkrankungen hinter sich, unter anderem Krebs und LeberschĂ€den. Zu diesem Zeitpunkt sind in der chinesischen Provinz Hubei 41 Infektionen festgestellt worden, sieben Patienten befinden sich in einem kritischen Zustand.

17. Januar 2020: Das zweite Opfer

In China stirbt ein zweiter Patient,...

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