24. Dezember
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24. Dezember

Zwischen Adventschaos und Weihnachtsfreude

P-Seminar Deutsch Literaturwettbewerb, Anne Denzlein, Bianca Burmeister, Jacqueline Hitér, Janina Hofmann, Jessica Gruschwitz, Jette Josefine Borck Juliana Tonn, Klara Mowitz Lea Schaller, Melissa Dreinhöfer Philipp Bernt, Sabrina Taub Viktoria Wollweber

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  1. 216 pages
  2. German
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24. Dezember

Zwischen Adventschaos und Weihnachtsfreude

P-Seminar Deutsch Literaturwettbewerb, Anne Denzlein, Bianca Burmeister, Jacqueline Hitér, Janina Hofmann, Jessica Gruschwitz, Jette Josefine Borck Juliana Tonn, Klara Mowitz Lea Schaller, Melissa Dreinhöfer Philipp Bernt, Sabrina Taub Viktoria Wollweber

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À propos de ce livre

24. Dezember. Der eine denkt sofort an Heiligabend, an Familie, an das Christkind, an Weihnachtsfreude. Der andere an Urlaub, Erholung oder Flucht vor dem absoluten Adventschaos. Eines ist völlig klar: Der 24. Dezember hat weit mehr als nur eine einzige Facette zu bieten.In diesem Literaturband werden ĂŒber 60 verschiedene Möglichkeiten, wie dieser Tag ablaufen könnte, in Form von Kurzgeschichten und Gedichten beschrieben. Es werden witzige, romantische, zauberhafte, fantastische, aber auch sentimentale und herzzerreißende Themen angesprochen.Die Texte stammen von Autorinnen und Autoren im Alter von 9 bis 69 Jahren!Dieser Literaturband ist im Rahmen des Projekt-Seminars "Literaturwettbewerb" am Gymnasium Gaimersheim entstanden. Die in diesem Buch enthaltenen Texte sind zum Großteil die besten und prĂ€mierten Einsendungen des Wettbewerbs. Aber auch die Seminarteilnehmer haben es sich nicht nehmen lassen, selbst Geschichten und Gedichte zu diesem Werk beizusteuern.

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Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2018
ISBN
9783748115854
Édition
1
Sous-sujet
Poesie
Texte von Autoren ab 14 Jahren
Etwas bleibt?
Der Steg war ganz aus krĂ€ftigem, dunklem Holz gebaut. Die Balken waren stark verwittert durch Regen und Wind, die seit vielen Jahren ĂŒber sie hinwegfegten. Auf dem letzten Balken saß ich. Eine einsame Gestalt, allein auf dem weiten See. Unter mir lag das Wasser, eine FlĂ€che glatt wie poliertes Glas. Sterne spiegelten sich in seinen dunklen Tiefen, ab und an wurde die Ruhe des Wassers von einem einzelnen Windhauch durchbrochen. Die Sonne war bereits untergegangen. Der Himmel ĂŒber mir war schwarz, schwĂ€rzer noch als das Wasser darunter. SchwĂ€rze, durchsetzt vom klaren Licht der Sterne und den Silhouetten ferner Berge. Am anderen Ufer lag die Stadt. Von dort drang aus unzĂ€hligen GĂ€rten und HĂ€usern der Schein der Lichterketten zu meinen Augen. Vor mir schwamm auf einmal ein kleiner Ast vorbei – kaum zu erkennen in der Dunkelheit des Sees. Ich beugte mich hinab, fischte ihn heraus. Wie er in meiner Hand lag, war es mehr ein Zweig als ein Ast. Und leicht, viel leichter, als ich erwartet hĂ€tte. Ich betrachtete ihn genauer: Ein kleiner Schilfhalm, vom Wind abgebrochen und hinausgetrieben auf den großen See. Aus einem inneren Impuls begann ich, den Halm abzuschĂ€len. Möglichst behutsam – ich wollte ihn nicht zerbrechen – löste ich die Ă€ußerste Schale des Halms.
Der Klang von Glocken hallte ĂŒber die Weiten des Sees bis hin zu mir auf den einsamen Steg. DrĂŒben rief die Kirche ihre Gemeinde zum Weihnachtsgottesdienst. Gleich wĂŒrden die Menschen in die Kirche strömen. DrĂŒben, auf der anderen Seite. Ich dagegen saß auf dem Steg, nur mit mir selbst und dem kleinen Schilfhalm, den ich langsam und vorsichtig schĂ€lte.
Ich war in meiner Kindheit nie besonders oft in die Kirche gegangen. Des Öfteren vor meiner Firmung und Kommunion, meistens auch zu Ostern, ansonsten nur sehr vereinzelt. Nur an Weihnachten waren wir immer in der Kirche. Jedes Mal am 24. Dezember, es war spĂ€ter Nachmittag, meist wurde es schon dunkel. Die Kirche war zum Bersten gefĂŒllt. Die Menschen fĂŒllten die BĂ€nke und drĂ€ngelten sich in den GĂ€ngen. Ich weiß noch, wie meine Eltern einmal an der Wand standen, auf der anderen Seite der Bankreihe. Meine Schwester und ich, wir saßen in den BĂ€nken. Dicht an dicht saßen wir, neben uns fremde Kinder, deren Eltern wohl auch an den WĂ€nden standen, weit weg von uns. Der ganze Raum war in ein warmes, gelbes Licht getaucht und an den WĂ€nden leuchteten Kerzen. Als die Glocken lĂ€uteten, senkte sich Stille ĂŒber die ganze Kirche herab.
Ich sehe den Weihnachtsbaum noch deutlich vor Augen, der neben dem Altar stand. Groß war er, voll von rotem und goldenem Schmuck. Er war irgendwie ĂŒberfĂŒllt, ĂŒbersĂ€ttigt. Pompös auf eine Art, die ich nicht wirklich erklĂ€ren kann. Unpersönlich, ganz anders als der Baum daheim. Wir schmĂŒckten den Baum immer erst an Weihnachten. Am Morgen, gleich nach dem FrĂŒhstĂŒck, gingen wir ins Wohnzimmer. Im CD-Player lief Weihnachtsmusik. Nicht die Weihnachtsmusik, die man den ganzen Winter ĂŒber im Radio hört – nein, genau die Lieder, die ich damals, als Kind, an Weihnachten liebte. Wir hatten viele CDs mit Weihnachtsliedern, aber ich wollte immer nur ein, zwei ganz bestimmte hören. Den ganzen Vormittag liefen sie rauf und runter, wĂ€hrend wir den Baum schmĂŒckten. Ganz oben am Weihnachtsbaum, da hing ein kleiner BĂ€r. Ein brauner HolzbĂ€r, der eine rote ZipfelmĂŒtze mit goldenem Rand trug. Egal was sonst am Baum war, der BĂ€r musste dabei sein – und zwar ganz oben.
Schicht um Schicht schĂ€lte ich den Schilfhalm. Der See vor mir war in klares, blaues Licht getaucht. Um mich herum schwammen bereits zahlreiche SchilfstĂŒcke. Ich blickte auf. Der Mond war aufgegangen und tauchte mich in sein Licht. Am anderen Ufer waren die Glocken schon lange verhallt. Stille war eingekehrt, als die Menschen sich in ihre HĂ€user zurĂŒckzogen. Ich senkte den Blick und widmete mich wieder ganz dem Schilfhalm.
Es gab kein Weihnachten ohne unsere Großeltern. Wenn wir von der Kirche kamen, waren sie schon da. Gemeinsam warteten wir gespannt, bis das Christkind die Geschenke brachte. Irgendwann klingelte es. Ein helles Klingeln, leise und trotzdem klar. AndĂ€chtig öffneten wir die TĂŒre, legten den Lichtschalter um. Unter dem Weihnachtsbaum lagen Pakete. Große Pakete und kleine, alle eingewickelt in buntes Geschenkpapier.
Neben dem Baum stand unser Klavier. Jedes Jahr, bevor wir die Geschenke auspackten, saß ich dort und spielte. Als ich noch Klavierunterricht hatte, ĂŒbte ich die Lieder Wochen zuvor. Jedes einzelne davon ein bekanntes Weihnachtslied, das ich fast perfekt spielte. Irgendwann hörte ich auf mit dem Musikunterricht. Das erste Jahr ĂŒbte ich noch regelmĂ€ĂŸig und an Weihnachten war alles wie gehabt. Im darauffolgenden ĂŒbte ich nicht mehr. Die Lieder spielte ich mehr schlecht als recht, mitzusingen gestaltete sich fĂŒr meine Familie schwierig. Dennoch – oder gerade deswegen – war das Vorspielen immer unterhaltsam, nie auf irgendeine Art peinlich. Damals konnte ich mir den Heiligen Abend schwer ohne diesen so gewohnten, lieb gewonnenen Ablauf vorstellen

Der Schilfhalm war inzwischen ganz klein geworden. Überall im Wasser in meiner Umgebung schwammen kleine StĂŒcke seiner Schale. Die Ersten trieben bereits fort vom Steg, hinein in den großen See. Vorsichtig trenne ich die letzte Schicht der Rinde ab, gespannt, was sich darunter befindet. Ich lasse sie fallen. Sie schwebt zum Wasser hinab, sanft krĂ€useln sich Wellen um sie. Dann treibt sie davon, gemeinsam mit anderen StĂŒcken, fort von mir. Ich schaue hinab auf meine Hand. Nichts. Meine Hand ist leer. Mein Blick schweift suchend umher: Der Steg ist leer, im dunklen Wasser treibt nur die Schale. Es gibt keinen Inhalt. Es gibt nichts, was sich unter all diesen oberflĂ€chlichen Schichten befindet. Keinen Kern, kein Innerstes. Der Schilfhalm war fest, stabil. Er hat Wind und Wasser ĂŒberstanden. Und doch ist er nur eine HĂŒlle. Eine leere, wertlose HĂŒlle ohne Inhalt. Ich blicke ĂŒber den See, hin zur Stadt. Die meisten Lichter sind schon ausgegangen. Mehr und mehr HĂ€user werden dunkel. Die Menschen gehen schlafen. Der Heilige Abend ist vorbei mit all seinen Ritualen und Zeremonien. Morgen werden wieder die Wecker klingeln und sie zurĂŒckrufen, zurĂŒck in ihren Alltag. Die SchilfstĂŒcke sind weggetrieben, das Wasser ist dunkel wie zuvor. Nichts bleibt zurĂŒck vom Schilfhalm. Ich wende mich ab, laufe zurĂŒck ĂŒber den Steg. Auch auf mich wartet ein neuer Tag. Verwandte werden kommen, nach den Feiertagen sind Berichte abzugeben. Die Welt wartet nicht.
Ein letztes Mal drehe ich mich noch um. Der Mond scheint wieder auf den See und am Ufer weht ein BĂŒschel Schilf in einer leichten Brise. Schilf, das in seinem Inneren doch hohl ist. Und doch
 auf eine gewisse Weise hat das Schilf doch eine eigene Kraft und StĂ€rke. Tag fĂŒr Tag, Jahr fĂŒr Jahr trotzt es Sturm und Wind. Wie es dort im Mondlicht steht, scheint es mir auf einmal fast majestĂ€tisch.
Auf der anderen Seite werden die Menschen morgen wieder aufstehen und einen neuen Tag beginnen. Und doch werden sie Erinnerungen in sich tragen, die sie nie vergessen werden. Auch ich mache mich auf den Weg – mit dem Bild des wehenden Schilfs in meinen Gedanken.
Paul Christmann
Manche Tage
An manchen Tagen ist das Vermissen vermeintlich am schlimmsten.
Ich vermisse dich an manchen Tagen mehr als an anderen, Vermutlich, weil wir diese Tage zumeist gemeinsam verbracht haben.
Mit PlÀtzchen-um-die-Wette-Essen,
Heiße-Schokolade-trinkend-durch-die-verschneiten-Straßen-Schlendern,
An-beste-Geschenkideen-Denken,
Uns-Gegenseitig-Dieses-Jahr-mal-wirklich-gar-nichts-Schenken Und das dann wieder angeblich vergessen, weil wir uns so viel bedeuten,
Dass uns gegenseitig gar nichts geben gar nicht angemessen scheint.
Ich vermisse dich an manchen Tagen mehr als an anderen,
Vermutlich, weil wir an diesen Tagen mehr als sonst gelacht haben.
Über Menschen, die schon viel zu frĂŒh das Leucht-Rentier vor die TĂŒr stellen und
Über diejenigen, die die, wie in den meisten FĂ€llen,
Viel zu frĂŒh verkauften Lebkuchen dann wirklich auch zu Haufen
Aus dem Einkaufsladen mit nach Hause tragen,
Aus Angst, am Weihnachtstag schon alle aufgegessen zu haben.
Über kleine ĂŒbereifrige FĂŒnfjĂ€hrige, die auf der Eisbahn andere Kleinkinder umfahren und sich dann in rasanter Tour
Vor lauter Übermut jauchzend auf den fein gepolsterten Hintern fallen lassen.
Ich vermisse dich an manchen Tagen mehr als an anderen, Vermutlich, weil wir uns gegenseitig in Weihnachtsstimmung mehr Geheimnisse erzÀhlt haben.
Geheimnisse, die wir niemals jemandem anvertraut oder uns ĂŒberhaupt getraut haben, auszusprechen,
Schließlich ist es peinlich und welchem Menschen gegenĂŒber soll man schon zugeben,
Dass man mit sieben Jahren unsterblich in den sĂŒĂŸen Jungen aus der Grundschule verliebt war,
Der zum vierzehnten Februar immer Pralinen mitgebracht hat?
Wem sonst soll man erzĂ€hlen, dass man heimlich im Klassenzimmer unter der Bank den Taschenrechner in der Hand hatte, Sich nach links und rechts umschaute, und unbeobachtet dann die Rechnung „4 mal 20“ eingab,
Weil man sich mit dem Ergebnis – 80 – einfach nicht mehr sicher war?
Ich vermisse dich an manchen Tagen mehr als an anderen, Vermutlich, weil uns damals einfach nichts und niemand trennen konnte – Und es im Endeffekt auch niemand jemals versucht hat.
Wenn man uns beide finden wollte, reichte es, einen von uns zu suchen.
Weil man uns nur zusammen antraf, konnte niemand so genau sagen,
Wer von uns beiden die Sommersprossen und wer von uns den Lockenkopf hat.
Und wenn man doch mal allein unterwegs war – was seltener als selten geschah –
Wurde man nach jedem Zentimeter seines Weges aufgehalten und gefragt,
Wo denn die zweite HĂ€lfte unserer Freundschaft abgeblieben war.
Ich vermisse dich an manchen Tagen mehr als an anderen, Vermutlich, weil mit dir an meiner Seite alles Schlechte halb so Schlimm und alles Gute doppelt so schön erschien.
Wenn im Winter die ersten Schneeflocken fielen, verliehen wir Schneeengeln im Weiß ihre Formen und
SchneemĂ€nnern mit grĂŒnen Zweigen als Arme und orangeroter Nase ihre Farben.
Wenn im Sommer die Luft wie Honig so dick war und man wie verrĂŒckt schwitzte,
Wenn man bei jeder einzelnen Bewegung meinte in Hitze zu ersticken,
Warst du es, die mich mit kĂŒhlendem Nass bespritzte und mit mir einen Sommertag lang auf der Bank im Freibad sitzen blieb,
Um nicht zu verpassen, wie die Jungs aus der Stufe ĂŒber uns dafĂŒr sorgten, dass der Bademeister ins Becken fiel.
Ich vermisse dich an manchen Tagen mehr als an anderen, Vermutlich, weil manche dieser Tage schon immer uns gehört haben.
Dazu gehört der 18. August, denn das war der Tag, an dem wir uns damals, vor Jahren, kennen gelernt haben, ohne zu wissen, dass wir mal beste Freunde werden wĂŒrden.
Der 13. Juli des darauf folgenden Jahres, weil das der Tag war, an dem wir uns zum ersten Mal in den Arm nahmen und uns daraufhin nie wieder loslassen wollten.
Der 19. Oktober dann, weil damit das große ErzĂ€hlen und Geheimnisse-Verraten begann, weil das der Tag war, an dem ich verstand, dass uns beide etwas Wichtiges verband.
Einer dieser Tage, die ich persönlich gern vergessen wĂŒrde, war der 24. Dezember.
Der Tag, an dem wir uns das erste Mal verkracht haben, an dem wir uns ohne Gute Nacht abends verabschiedet haben,
Und der Tag, an dem ich begriff, dass alles, was wir hatten, im Begriff war, sich zu Àndern, und was soll ich sagen?
Der Tag, an dem unsere Freundschaft einen Bruch erlitt, den wir irgendwie nie wieder zu glÀtten geschafft haben.
Ich vermisse dich an manchen Tagen mehr als an anderen, Vermutlich, weil du mir immer schon ein wenig mehr bedeutet hast als ich dir.
Das wollte ich dir immer schon mal sagen, aber getraut habe ich mich nie.
Ich erinnere mich gern daran, dass wir mal Freunde waren, und jedes Jahr an manchen Tagen ist das Vergessen schwieriger als sonst,
Und das Vermissen ist an diesen Tagen vermeintlich am schlimmsten.
Der 24. Dezember ist einer dieser Tage, an denen andere sich freuen und Freude verbreiten und ich,
Statt mich mit ihnen zu freuen, doch lieber allein bleibe,
Weil ich daran denken muss, wie sehr ich dich immer noch vermiss'.
Tanja Plieger
KindertrÀume
S ie klebt, ob Tag oder Nacht ob Sonne oder Regen
Kleine Streifchen retten ihr das Leben
Sie fÀrbt, ob giftig oder nicht, ob Hunger oder satt
millionen Mal, dunkelgrĂŒn, jedes einzelne Blatt
Ob Kinder der DÀmmerung wohl zu schÀtzen wissen
von Sorgen befreit zu ruhen auf weichen Kissen
Zu schnell rast das Band, um nachzudenken
wichtig sei nur, die Liebsten zu beschenken
So werfen sie ihr Geld zum Fenster raus
Ein Alibi schenkt ihnen das Gotteshaus
Zu eng der Raum fĂŒr Menschlichkeit
Fest der Liebe, fĂŒr alle abseits vom Leid
Zu kalt ihre Sonn...

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