GlĂŒcksspielsucht unter tĂŒrkischen Migranten in Deutschland
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GlĂŒcksspielsucht unter tĂŒrkischen Migranten in Deutschland

Cemil Sahinöz

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  1. 100 pages
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GlĂŒcksspielsucht unter tĂŒrkischen Migranten in Deutschland

Cemil Sahinöz

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Studien zeigen, dass Migranten stĂ€rker von der GlĂŒcksspielsucht betroffen und auch anfĂ€lliger sind. In Deutschland betrifft dies vor allem tĂŒrkische Migranten. Hier fehlen jedoch verlĂ€ssliche Forschungsarbeiten und Daten. Genau hier soll die vorliegende Arbeit anknĂŒpfen. Im Fokus stehen vor allem der Einfluss der Migration und die tĂŒrkischen CafĂ©s, die zu einem wichtigen Faktor fĂŒr GlĂŒcksspielsucht unter tĂŒrkischen Migranten gehören. Aber auch LösungsvorschlĂ€ge, Therapieempfehlungen, kulturelle Unterschiede, Wahrnehmung von GlĂŒcksspielsucht, der Familienkontext, die tĂŒrkischsprachige GlĂŒcksspielsuchthotline, Daten, Fakten und Statistiken sind Bestandteil der Arbeit.

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Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2015
ISBN
9783738697292
Édition
3
Sous-sujet
Sociology

1.0 EinfĂŒhrung

GlĂŒcksspielsucht, oder auch Pathologisches Spielen, ist hĂ€ufig ein Thema, dass noch nicht wirklich in der Gesellschaft thematisiert wird. Vor allem, wenn man mit dem Thema nichts zu tun hat, bekommt man wenig davon mit.
Zudem wird sie nicht so wahrgenommen wie andere SĂŒchte. Ihre Gefahren sind unbekannt. GlĂŒcksspielsĂŒchtige berichten davon, dass, wenn sie von ihrer Sucht sprechen, viele Personen sie fragen, wonach sie ĂŒberhaupt sĂŒchtig sind, da diese Sucht eine substanzungebundene ist. Dass heißt, die Unkenntnis ĂŒber dieses Thema ist sehr hoch.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass GlĂŒcksspielsucht erst seit 2001 in Deutschland als Krankheit anerkannt wurde. Die Weltgesundheitsorganisation deklarierte es schon 1992 als solches. Dies zeigt, dass noch viel Sensibilisierungsarbeit in diesem Gebiet geleistet werden muss.
An dieser Stelle macht es Sinn zu schauen, wann man ĂŒberhaupt von einer GlĂŒcksspielsucht spricht. Laut dem ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health) wird es folgendermaßen definiert (F63.0): „Die Störung besteht in hĂ€ufigem und wiederholtem episodenhaften GlĂŒcksspiel, das die LebensfĂŒhrung des betroffenen Patienten beherrscht und zum Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiĂ€ren Werte und Verpflichtungen fĂŒhrt.”
Seit 1980 ist GlĂŒcksspielsucht als Pathologisches GlĂŒcksspiel auch im DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) eingetragen. Laut der Definition von DSM-IV spricht man von GlĂŒcksspielsucht wenn mindestens 5 dieser Punkte1 zutreffen:
  1. Eingenommensein vom GlĂŒcksspiel
  2. Toleranzentwicklung. Die EinsÀtze werden höher.
  3. Kontrollverlust
  4. Entzugserscheinungen. Unruhe und Reizungen, wenn nicht gespielt wird.
  5. Spielen, um Problemen zu entkommen
  6. Gewinn “hinterher jagen“, um Verluste auszugleichen
  7. LĂŒgen zur Verheimlichung
  8. Illegale Handlungen, um Spielen zu finanzieren
  9. GefÀhrdung/Verlust wichtiger (beruflicher, persönlicher) Beziehungen
  10. Verlassen auf Geldbereitstellung durch Andere
Diese Sucht nur auf WillensschwĂ€che zurĂŒckzufĂŒhren, wĂ€re eine EinschrĂ€nkung. Auch ist sie keine bloße Impulsstörung. Neurobiologische Studien zeigen, dass sich das Belohnungssystem des Gehirns bei Spielern auf glĂŒcksspielbezogene Reize sensibilisiert. „Der Betroffene entwickelt eine selektive Wahrnehmung fĂŒr diese Reize und erlebt durch sie ein erhöhtes Spielverlangen, welches sich sozusagen automatisch als Konsequenz einer erlernten neurobiologischen Kettenreaktion zwischen Reizwahrnehmung, Reizbewertung und Handlungsinitiierung ergibt“ (MĂŒller et al., 2013). Der Spieler wird also quasi gelenkt vom reizauslösenden Stimulus. Somit kann man von einem Verhaltenssucht sprechen. Es gibt einen Drang, bestimmte Verhaltensweisen immer wieder zu wiederholen.
Wenn man von GlĂŒcksspiel redet, meint man selbstverstĂ€ndlich nicht nur Automaten, sondern auch Kartenspiele oder Sportwetten. WĂ€hrend man bei GlĂŒcksspielen eindeutig von Zufall spricht, ist dies vielleicht bei anderen GlĂŒcksspielen nicht deutlich. Wenn man aber die “Weltmeister“ im Poker und im Schach vergleicht, kommt man zu folgendem erstaunlichen Ergebnis (DHS, 2013, S.14):
Pokerweltmeister: Schachweltmeister:
1989: Phil Hellmuth 1989: Garri Kasparow
1990: Mansour Matloubi 1990: Garri Kasparow
1991: Brad Daugherty 1991: Garri Kasparow
1992: Hamid Dastmalchi 1992: Garri Kasparow
1993: Jim Bechtel 1993: Garri Kasparow
1994: Russ Hamilton 1994: Garri Kasparow
1995: Dan Harrington 1995: Garri Kasparow
1996: Huck Seed 1996: Garri Kasparow
1997: Stu Ungar 1997: Garri Kasparow
1998: ScottyNguyen 1998: Garri Kasparow
1999: J. J. “Noel” Furlong 1999: Garri Kasparow
2000: Chris Ferguson 2000: Wladimir Kramnik
2001: Carlos Mortensen 2001: Wladimir Kramnik
2002: Robert Varkonyi 2002: Wladimir Kramnik
2003: Chris Moneymaker 2003: Wladimir Kramnik
2004: Greg Raymer 2004: Wladimir Kramnik
2005: Joseph Hachem 2005: Wladimir Kramnik
2006: Jamie Gold 2006: Wladimir Kramnik
2007: Jerry Yang 2007: Viswanathan Anand
2008: Peter Eastgate 2008: Viswanathan Anand
2009: Joseph Cada 2009: Viswanathan Anand
2010: Jonathan Duhamel 2010: Viswanathan Anand
2011: Pius Heinz 2011: Viswanathan Anand
2012: Greg Merson 2012: Viswanathan Anand
Es gibt also seit 1989 immer nur unterschiedliche Pokerweltmeister. Es gibt niemanden, der mehr als einmal Weltmeister wurde. Dies zeigt, dass Pokern nur auf GlĂŒck und Zufall basiert und Begriffe wie Können, Profi, Talent oder Experte hier nicht zutreffen. Auf der anderen Seite gab es seit 1989 nur 3 verschiedene Personen, die Weltmeister wurden. Wenn man noch weiter in die Vergangenheit geht, sieht man, dass seit 1886 nur 15 verschiedene Personen Schachweltmeister wurden. Dies zeigt noch einmal, dass ein Siegen beim GlĂŒcksspiel rein gar nichts mit dem Spieler selbst oder seinen Kompetenzen zu tun hat. Trotz dieser Tatsache gehen jedoch viele Spieler davon aus, dass sie den Ausgang eines GlĂŒcksspieles kontrollieren können. Sie haben die Vorstellung, dass sie durch KnopfdrĂŒcke am Automaten das Ergebnis beeinflussen können. “Fast- Gewinne“ oder kleine Gewinne signalisieren ihm dabei, dass er es fast geschafft hat und sich noch etwas mehr “anstrengen“ muss, um den großen Gewinn zu ergattern.
Auch Sportwetten sind ein Bereich der GlĂŒcksspielsucht. Vor allem diese erfĂŒllen meist die Aufgabe der “Einstiegsdroge“ bei Jugendlichen. Doch gerade in diesem Bereich sind Wettmanipulationen sehr verbreitet. Immerhin betrĂ€gt das Volumen des weltweiten Sportwettenmarktes ca. 200-300 Milliarden Euro im Jahr. Bei diesen großen Mengen ist die Wettmafia immer dabei Man kann quasi fĂŒr alle möglichen Spiele weltweit wetten, sogar fĂŒr A-Jugendspiele, die vor 15-20 Zuschauern stattfinden (Best, 2013; Schnitzler, 2011).
SelbstverstĂ€ndlich verdient auch der Staat am GlĂŒcksspiel. Seit 1998 werden höhere Steuereinnahmen verbucht als ĂŒber die Besteuer...

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