Perspektiven fĂŒr Juristen 2021
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Perspektiven fĂŒr Juristen 2021

Berufsbilder, Bewerbung, Karrierewege und Expertentipps zum Einstieg

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  1. 338 pages
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Perspektiven fĂŒr Juristen 2021

Berufsbilder, Bewerbung, Karrierewege und Expertentipps zum Einstieg

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"Perspektiven fĂŒr Juristen" ist das Expertenbuch zum Einstieg in juristische Berufe im Öffentlichen Dienst, in Kanzleien und in Unternehmen. In zahlreichen Berufsbildern und Erfahrungsberichten stellen Autoren aus der Praxis interessante TĂ€tigkeiten fĂŒr leistungsstarke Juristen vor. Auch die wichtigsten Fragen rund um Studienplanung, Bewerbung und Karriere werden beantwortet: Wie kann man bereits in Studium und Referendariat die Weichen fĂŒr die spĂ€tere Karriere stellen? Wie laufen Bewerbungsverfahren in der Justiz, in Kanzleien oder in internationalen Organisationen ab? Ist ein Wechsel zwischen Wirtschaft und Staatsdienst jederzeit möglich, und was gilt es hierbei zu beachten? Das vorliegende Buch informiert umfassend ĂŒber Karrierechancen fĂŒr Juristen und hilft bei der persönlichen Entscheidungsfindung.

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Informations

Éditeur
e-fellows.net
Année
2020
ISBN
9783946706625
Édition
12
Sujet
Derecho

1. BranchenĂŒberblick – Perspektiven fĂŒr Juristen

Entscheidungsfindung – Welcher Berufsweg passt zu mir?

von Dr. Lutz Kniprath
Die Entscheidung fĂŒr einen Berufsweg ist hochpersönlich. RatschlĂ€ge helfen hier allenfalls zufĂ€llig. DenkanstĂ¶ĂŸe können jedoch einen sinnvollen Beitrag zur Entscheidungsfindung vor der Berufswahl leisten. Daher sollen hier Fragen gestellt und erlĂ€utert werden, mit denen sich jeder Jurist im Laufe seiner Karriere auseinandersetzen wird. FrĂŒh gestellt, vorlĂ€ufig beantwortet und danach immer wieder durchdacht, können sie helfen, ĂŒberraschende Unzufriedenheit zu vermeiden.
„Welcher Berufsweg passt zu mir?“ fragt nach den eigenen Vorlieben und Grenzen, nicht nach den Anforderungen der Arbeitgeber. Das ist so gewollt. Schließlich muss jeder selbst mit seinem Beruf zufrieden sein und einen langen Zeitabschnitt ĂŒber mit ihm leben. Die BeschrĂ€nkungen des Arbeitsmarkts und der eigenen Qualifikationen sollten erst in einem zweiten Schritt herausfiltern, was derzeit nicht geht. Denn vielleicht ist es ja doch oder zu einem spĂ€teren Zeitpunkt möglich, etwa nach einem Anlauf ĂŒber eine andere Stelle.
Wer bin ich?
Die Mehrzahl der Stellen, die Berufseinsteiger heute antreten, fordern einen hohen Einsatz. Sie werden zu einem wesentlichen Teil ihres Lebens. Kann eine Stelle die individuellen GrundbedĂŒrfnisse eines BerufstĂ€tigen nicht befriedigen oder gehen ihm wesentliche Bedingungen seiner Stelle gegen den Strich, dann ist seine LebensqualitĂ€t ernsthaft beeintrĂ€chtigt. Daher vorweg die Frage nach dem eigenen Wesen. Dies betrifft zum einen den Stellenwert des Berufs im VerhĂ€ltnis zum privaten Leben. Manche Stellen fordern einen Zeitaufwand und eine Hingabe, die das Privatleben zum Randereignis degradieren. Familie, Freunde, Sport oder Theaterbesuche finden hĂ€ufig nur sporadisch und kurzfristig auf Zuruf statt. Die Frage bezieht sich des Weiteren auf Einkommen und Prestige. Die Verdienstmöglichkeiten unterscheiden sich schon bei Einsteigern drastisch. Freilich hat das Geld seinen Preis. Bedeutende Arbeitgeber auf der Visitenkarte verhelfen schon dem AnfĂ€nger zu Ansehen. Dem entspricht eine Erwartungshaltung, die dem BerufstĂ€tigen besonderen Druck im Alltag beschert. Und schließlich betrifft dies die Bereitschaft zu Ortswechseln, im Land und ĂŒber Grenzen hinweg. Das ist in frĂŒhen Jahren zumeist leichter als spĂ€ter, wenn Haushalt und Kinder immer wieder umgepflanzt werden mĂŒssten. „Wer bin ich?“ – Wer kann das zuverlĂ€ssig beantworten? Der Mensch Ă€ndert sich und lernt sich erst mit den Jahren und Jahrzehnten selbst kennen. Doch die eigenen Grenzen zu erforschen und zu respektieren und sich selbst problembewusst zu beobachten, mag die EinschĂ€tzung einzelner Stellenanforderungen erleichtern.
Möchte ich juristisch arbeiten?
Die juristische Ausbildung qualifiziert zu einer bunten Palette juristischer TĂ€tigkeiten, aber sie lehrt auch FĂ€higkeiten wie strukturiertes Denken und legt damit ein solides Fundament fĂŒr allerlei andere Berufsfelder. Manche Stellen außerhalb der juristischen SphĂ€re setzen eine Zusatzausbildung, etwa in BWL, voraus. Bei anderen sorgt der Arbeitgeber fĂŒr die erforderliche Weiterbildung – und sei es durch Training-on-the-Job. Beispiele sind einige Unternehmensberatungen, die Absolventen aus einem breiten Spektrum von Fachrichtungen einstellen oder Abteilungen von Unternehmen, z. B. fĂŒr Personal oder Controlling.
Deutschland, Ausland, international?
Das Recht ist grundsĂ€tzlich national; jeder Staat hat seine eigene Rechtsordnung. Daher ziehen Juristen weniger leicht ĂŒber die Grenze als Ärzte oder Kaufleute. Dennoch kann die Kenntnis auslĂ€ndischer Rechtsordnungen oder transnationaler Rechtsnormen und Usancen die juristische Arbeit außerhalb Deutschlands ermöglichen. Hierzu zĂ€hlen etwa das Völkerrecht, das EU-Recht und Bereiche des internationalen Wirtschaftsrechts, einschließlich der Schiedsgerichtsbarkeit. Zudem können auch LehrtĂ€tigkeiten, etwa zum deutschen Recht, Gelegenheit zu langfristigen Auslandsaufenthalten bieten.
Wie international die BerufstĂ€tigkeit werden kann, hĂ€ngt zum einen von den entspre­chenden Qualifikationen ab, die der Einsteiger mitbringt, und zum anderen von seinem individuellen Lebensentwurf. Eine grenzĂŒberschreitende BerufstĂ€tigkeit bedeutet zugleich einen gesteigerten Zeitaufwand unterwegs und gegebenenfalls gesundheitliche Belastung, etwa durch hĂ€ufige Wechsel von Zeit- und Klimazonen.
Wirtschaftsrecht oder ein anderer Fachbereich?
Dieses Buch legt einen Schwerpunkt auf TĂ€tigkeitsfelder im klassischen Wirtschaftsrecht. In diesem Bereich arbeiten nicht nur AnwĂ€lte, sondern auch manche Richter, StaatsanwĂ€lte und Verwaltungsbeamte. Die Optionen des Juristen sind damit aber bei Weitem noch nicht erschöpft. Die Spanne reicht vom Familien- und Erbrecht bis hinĂŒber zur Rechtsphilosophie. Auch Rechtsgebiete, die einen hohen Grad an Spezia­lisierung fordern, haben ihren besonderen Reiz, etwa das Kunst- oder das Tierrecht. Die Spezialisierung eines Juristen ist hĂ€ufig genug das Ergebnis von sonderbaren ZufĂ€llen und Gelegenheiten, wenn auch eine persönliche PrĂ€disposition die ZufĂ€lle wahrscheinlicher machen kann. Und manche Spezialgebiete erfordern ein Mindestmaß an Leidenschaft fĂŒr ihre Materie.
Große Organisation oder „freier Beruf“?
Mit der GrĂ¶ĂŸe der Organisation nehmen gewöhnlich die Hierarchien und die Regelungsdichte zu. Dies gilt fĂŒr Unternehmen wie Kanzleien ebenso wie fĂŒr VerbĂ€nde. Behörden sind ĂŒblicherweise hierarchisch strukturiert und strengen Regeln unterworfen. Eine feste Struktur bietet im Grundsatz Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Doch nicht jeder wird darin dauerhaft glĂŒcklich. Denn die Sicherheit kann zulasten der Freiheit gehen. Und die Vorhersehbarkeit mag FlexibilitĂ€t und SpontaneitĂ€t einschrĂ€nken. Auch die Zunft der WirtschaftsanwĂ€lte lebt in Teilen lĂ€ngst nicht mehr nach dem Ideal des freien Berufs, sondern arbeitet in Law Firms nach angloamerikanischem Muster entweder angestellt oder als Partner. Und selbst die Partnerschaft bietet nicht die Freiheit des Einzelanwalts alter Schule, sondern bedeutet nicht selten die Unterwerfung unter Mehrheitsentscheidungen und den Zwang zu hoher ProfitabilitĂ€t.
Berater, Entscheider oder Streiter?
Juristen mĂŒssen beraten, entscheiden und streiten können. Doch jede TĂ€tigkeit setzt andere Akzente. WĂ€hrend der M&A-Anwalt schwerpunktmĂ€ĂŸig strukturiert, entwirft, berĂ€t und verhandelt und der Richter vor allem analysiert, ausgeglichen vermittelt und entscheidet, ist der Prozessanwalt am meisten gefordert im Analysieren, Entwerfen von Strategien und im streitigen Auseinandersetzen, aber auch bei der Förderung einer gĂŒnstigen Einigung. Richter nehmen einen neutralen Standpunkt ein, wĂ€hrend RechtsanwĂ€lten die Interessen des eigenen Mandanten besonders nahe sind. Diese Aspekte erscheinen vor dem Berufseinstieg als eher zweitrangig. Im Alltag jedoch kann es belastend werden, wenn die eigene Persönlichkeit anders gestrickt ist.
Was will ich?
Manche der oben angesprochenen Überlegungen können schon frĂŒh – bereits im Studium – zu wichtigen Weichenstellungen fĂŒhren, etwa die zur InternationalitĂ€t. Denn dann ist noch hinreichend Zeit zum Erlernen von weiteren Fremdsprachen oder zum Verbessern der vorhandenen Kenntnisse. Auch ein Auslandsjahr, gegebenenfalls mit Abschluss, kann dann noch untergebracht werden. Und es lassen sich noch die Voraus­setzungen fĂŒr eine möglichst gute Examensnote schaffen. DafĂŒr mĂŒssen hĂ€ufig genug andere Interessen hintangestellt werden. Ihnen kann hingegen mehr Raum gewĂ€hrt werden, wenn die angestrebte Richtung keinen herausragenden Abschluss erfordert. Einige Aspekte der Frage „Was will ich?“ können erst zu einem spĂ€teren Zeitpunkt gewinnbringend beantwortet werden, etwa im Referendariat oder sogar erst in einer frĂŒhen Berufsphase. Andere Einsichten werden im Laufe vertiefter Erfahrungen allmĂ€hlich herankeimen, sich ganz individuell zu Wort melden oder von ZufĂ€llen abhĂ€ngen. GlĂŒcklicherweise lassen sich manche Entscheidungen im Laufe des Berufslebens noch korrigieren. Schließlich aber kann sich der Mensch – in einem gewissen Rahmen – auch seinem Beruf anpassen.
Fazit
Wichtig erscheint eine bestĂ€ndige Beobachtung der eigenen FĂ€higkeiten und Grenzen, sowohl bezogen auf einzelne juristische TĂ€tigkeitsfelder als auch auf Arbeitsstile und LebensentwĂŒrfe.

Aktuelle Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt fĂŒr Juristen

von Dr. Christoph Wittekindt
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf den juristischen Arbeitsmarkt, der zunehmende Einsatz von Legal-Tech-Instrumenten, virtuelle Konferenzen und das Arbeiten vom Homeoffice aus – das sind die Themen, die Juristen dieses Jahr umtreiben. Wie also entwickelt sich der Markt, und wo stehe ich?
Überblick ĂŒber den Gesamtmarkt
Der juristische Arbeitsmarkt in Deutschland ist dieses Jahr krĂ€ftig durcheinandergewirbelt worden. Die Nachfrage nach Juristen, sei es fĂŒr Kanzleien, aber auch fĂŒr Unternehmen, VerbĂ€nde oder den Öffentlichen Dienst, ist infolge der Corona-Krise zwischenzeitlich stark zurĂŒckgegangen, was sich auch in der reduzierten Zahl der Stellenangebote zeigte. Auch wenn der Motor jetzt wieder brummt, ist es jetzt noch zu frĂŒh, die mittel- und langfristigen Folgen fĂŒr den juristischen Arbeitsmarkt abzuschĂ€tzen. Daher rĂŒcken dieses Jahr unabhĂ€ngig von der weiteren konjunkturellen Entwicklung einige grundsĂ€tzliche Trends ins Blickfeld: Zum einen der allgemeine Trend, Stellen verstĂ€rkt befristet auszuschreiben, sogenannte Projekt- oder Interimsjuristen – also Juristen auf Zeit mit speziellen Aufgaben in Kanzlei, Rechts- oder Personalabteilung zu betreuen und durch den Einsatz von Legal Technology juristischen ArbeitsablĂ€ufe zu unterstĂŒtzen und letztlich zu beschleunigen. Das eröffnet gerade fĂŒr Diplomjuristen vielfĂ€ltige neue Arbeitsfelder. Es muss also nicht immer der Volljurist sein. Zum anderen gilt aber nach wie vor auch: Die jĂ€hrliche Anzahl der frischgebackenen Volljuristen liegt seit Jahren konstant bei ca 7.500 (bundesweit), von denen wiederum nur ein kleiner Teil das 2. Staatsexamen mit der begehrten Note „vollbefriedigend“ oder besser abschließt. Das Dilemma: Kanzleien jeglichen Zuschnitts und GrĂ¶ĂŸe, die dabei zunehmend in Konkurrenz zu Justiz und öffentlicher Verwaltung, aber auch zu den Rechtsabteilungen der großen, internationalen Unternehmen stehen, brauchen jedes Jahr eine gewisse Anzahl dieser hoch qualifizierten Nachwuchsjuristen, finden sie aber oft nicht. Daher jagt Kanzlei A gerne Kanzlei B nicht nur einzelne AnwĂ€lte, sondern gleich ganze Teams ab: Der Teamleiter bringt den Umsatz mit, die Associates sind die willigen Helfer, di...

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