Climate Action Guide
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Climate Action Guide

Klimaschutz fĂŒr Unternehmen. Konkret. Nachhaltig. Wirksam.

Ferry Heilemann

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  1. 160 pages
  2. German
  3. ePUB (adapté aux mobiles)
  4. Disponible sur iOS et Android
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Climate Action Guide

Klimaschutz fĂŒr Unternehmen. Konkret. Nachhaltig. Wirksam.

Ferry Heilemann

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À propos de ce livre

DĂŒrren, WaldbrĂ€nde und schmelzende Eiskappen: Die Klimakrise ist eine existentielle Bedrohung des menschlichen Lebens auf der Erde. Und das Klimaabkommen von Paris zeigt: Staatliches Handeln allein wird nicht ausreichen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern.Der Digital-Unternehmer und MitgrĂŒnder der Initiative Leaders for Climate Action, Ferry Heilemann, ist sich deshalb sicher: Unternehmer mĂŒssen ihren Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten. Wie kann ein Unternehmen seinen Carbon Footprint messen? Wie lassen sich in kurzer Zeit CO2-Emissionen einsparen? Welche konkreten Schritte sind dafĂŒr nötig? Und wie lassen sich wirksame Allianzen zwischen Unternehmen und ihrem Umfeld bilden?Anhand von konkreten Checklisten, praktischen Handlungsempfehlungen und Hintergrundwissen zeigt der Climate Action Guide, wie Unternehmen durch einfache Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Planeten leisten können – und damit auch selbst zukunftsfĂ€hig zu bleiben.Der erste Action Guide fĂŒr Unternehme, die Klimaschutz jetzt konkret umsetzen wollen.

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Informations

Année
2021
ISBN
9783867746878
Édition
1
Sous-sujet
Buchhaltung
Kapitel 1
WIR MÜSSEN HANDELN
Was uns droht, wenn Unternehmer ihrer Verantwortung nicht gerecht werden
Dass es so nicht mehr weitergehen kann, wissen wir schon lange. Im Grunde seit 1859.
Damals war Edwin L. Drake nach Titusville, Pennsylvania, geschickt worden, weil seine Vorgesetzten auf einem GelĂ€nde ihrer gerade gegrĂŒndeten Seneca Oil Company Erdöl vermuteten. Das wollten sie von Drake fördern lassen, um es als Brennstoff fĂŒr Öllampen zu verkaufen. Bis dahin war eine Erdölbohrung kommerziell noch nie gelungen, und auch Drake scheiterte zunĂ€chst an der Technik. Mehr als ein Jahr lang brauchte er in seiner Bretterbude, um den Bohrer durch das Gestein und den Erdboden zu treiben. Dann aber wurde er fĂŒndig. Am 27. August 1859 stieß er in 21 Meter Tiefe auf die schmierig-schwarze FlĂŒssigkeit.1
Im selben Jahr ging der irische Naturwissenschaftler und leidenschaftliche Bergsteiger John Tyndall einer ganz anderen Frage nach. Er wollte wissen, ob in der AtmosphĂ€re tatsĂ€chlich Gase existieren, die die von der Erde ausgestrahlte und ursprĂŒnglich von der Sonne stammende WĂ€rme abfangen und zum Boden zurĂŒckleiten können.
Der französische Mathematiker und Physiker Jean Baptiste Joseph Fourier hatte diesen natĂŒrlichen Treibhausgaseffekt schon mehr als 30 Jahre zuvor erstmals vermutet und beschrieben, konnte ihn aber nicht belegen. Tyndall hingegen gelang genau das in seinem Labor. Er bestĂ€tigte, dass – neben Wasserstoff, Methan und anderen Gasen – auch Kohlendioxid (CO2) in der Lage ist, WĂ€rmeenergie innerhalb der ErdatmosphĂ€re zu halten. Je grĂ¶ĂŸer die Konzentration, desto höher die Temperatur.2
Die Geburtsstunde der »Petromoderne« war also begleitet von der neuen Erkenntnis, welche Folge das Verbrennen fossiler Rohstoffe hat. Mehr als 160 Jahre hatten wir Zeit, die richtigen SchlĂŒsse aus den Arbeiten der beiden Pioniere Edwin L. Drake und John Tyndall zu ziehen. Passiert ist nicht viel. Bis heute produzieren wir große Mengen CO2, selbst nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015. Auch die Corona-Pandemie, die 2020 zu einem um sieben Prozent geringeren Ausstoß von Emissionen gefĂŒhrt hat, markiert keine Trendwende. Eine Umkehr der Entwicklung ist kaum zu erkennen. Umso wichtiger ist es, jetzt endlich zu handeln und dem Wissen, das schon lange vorliegt, Taten folgen zu lassen.
Eigene Darstellung nach PBL Netherlands Environmental Assessment Agency
Wer, wenn nicht wir Unternehmer wĂ€re dafĂŒr prĂ€destiniert? WĂ€hrend man als einzelner BĂŒrger und Konsument nur wenig Einfluss zu haben meint und politische Entscheidungen hĂ€ufig nur auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner basieren, verfĂŒgen Unternehmer ĂŒber vergleichsweise große Hebel und GestaltungsspielrĂ€ume. Sie können Entscheidungen von großer Tragweite schnell umsetzen und sind es gewohnt, dies auch zu tun. Meine Hoffnung ist deshalb, dass ein entscheidender Impuls zur Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft aus dem Unternehmertum kommt.
Vom WaffelgebÀck zum Google-Deal
Was man bewegen kann, habe ich selbst frĂŒh erlebt, schon als SchĂŒler. Mit meinem Bruder Fabian habe ich mir eine Maschine fĂŒr ein französisches WaffelgebĂ€ck namens ChiChi gekauft. Auf Großveranstaltungen wie der Kieler Woche haben wir es vom selbst ausgebauten HĂ€nger verkauft. Ein stressiges GeschĂ€ft und nicht ohne Risiko, aber es brachte an so manchem Wochenende fĂŒr jeden von uns 1000 Euro ein. Viel Geld fĂŒr zwei Teenager. So viel, dass wir sogar Freunde beschĂ€ftigen konnten.
Nach dem Abschluss meines Studiums an der WHU im Jahr 2009 haben Fabian und ich uns an diese erste unternehmerische Erfahrung erinnert und etwas Neues gegrĂŒndet: DailyDeal, ein Couponing-Portal im Internet. Wieder waren wir die Neulinge in einem umkĂ€mpften, sehr aggressiven Umfeld, wieder war es anstrengend, und wieder hatten wir GlĂŒck und Erfolg: Innerhalb von sechs Monaten wuchs das Unternehmen auf 100 Mitarbeiter an, nach nicht mal zwei Jahren konnten wir DailyDeal mit ĂŒber 350 Mitarbeitern an Google verkaufen. Wir blieben an Bord, und ich war zeitweise im Silicon Valley aktiv, doch weil der neue Mutterkonzern nach gut einem Jahr strategisch umschwenkte, kauften wir unsere Firma zurĂŒck. Wir machten sie profitabel – und verkauften dann endgĂŒltig an einen deutschen Wettbewerber.
Meine AnfĂ€nge als KlimaschĂŒtzer
Zu der Zeit habe ich begonnen, mich mit Fragen von Nachhaltigkeit und der Klimakrise auseinanderzusetzen. Was aus heutiger Perspektive wie ein gradliniger, konsequent beschrittener Pfad erscheinen mag, fing tastend und suchend an. Ich wusste zunĂ€chst nicht, wohin mich mein Interesse und zunehmendes Engagement treiben wĂŒrden und wie ich das, was mich privat bewegte, auch beruflich einbringen und umsetzen könnte. Ich musste erst ein paar Schritte gehen, um selbstsicherer zu werden. Aber ich wusste immer, dass ich etwas verĂ€ndern muss.
Zum Beispiel meinen Fleischkonsum. Das war mein ganz persönlicher Einstieg. FĂŒr das Jahr 2015 nahm ich mir vor, kein Fleisch aus Massentierhaltung mehr zu essen. Lebensmittelskandale hatten mich nachdenklich gemacht. Ein Cheeseburger mit Rinderhack aus dem Regenwald, bei uns als Fast Food fĂŒr einen Euro verkauft? Das kann nicht nachhaltig sein und kam fĂŒr mich nicht mehr infrage. Fleisch und auch Fisch habe ich irgendwann dann ganz weggelassen, und heute esse ich grĂ¶ĂŸtenteils vegan.
Nach dem Wikipedia-Eintrag ĂŒber den Klimawandel las ich Al Gores Buch Die Zukunft: Sechs KrĂ€fte, die unsere Welt verĂ€ndern und andere Werke (wie zum Beispiel Zehn Milliarden von Stephen Emmott), wechselte zu einem Stromanbieter, der seine Energie aus erneuerbaren Quellen bezieht, tauschte die GlĂŒhbirnen in meiner Wohnung gegen LEDs aus und installierte eine Solaranlage auf unserem Dach, um meinen eigenen GrĂŒnstrom zu erzeugen. Ich habe meine FlĂŒge stark reduziert und den Benziner gegen ein Elektroauto getauscht, geschĂ€ftlich reise ich innerhalb von Deutschland nur mit der Bahn.
Beruflich standen Fabian und ich zu dem Zeitpunkt vor der Frage, wie wir weitermachen wollen, was wir als NĂ€chstes aufbauen könnten. Zusammen mit unseren Co-GrĂŒndern diskutierten wir ĂŒber Cleantech-Ideen, entschieden uns letztlich aber dafĂŒr, den noch weitgehend analogen Logistikmarkt mit einer neuen Firma anzugreifen. Nachhaltigkeit spielte dabei von Anfang an eine Rolle. Bei Forto, so der Name unserer digitalen Spedition, die wir Anfang 2016 gegrĂŒndet haben, messen wir unseren Klima-Footprint, reduzieren den Ausstoß von Treibhausgasen, wo immer wir können, und haben auch die Kompensation der restlichen Emissionen von vornherein implementiert. Mittlerweile geben wir unseren Kunden Transparenz zu dem Footprint ihrer Shipments und incentivieren die Kompensation.
Mit dem Aufbau von Forto wuchs mein Wunsch, meine Erfahrungen und Ideen auch nach außen zu tragen. Bei jeder öffentlichen PrĂ€sentation, die ich, wie etwa auf der nationalen Konferenz fĂŒr GĂŒterverkehr des damaligen Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt oder beim Jahrestreffen fĂŒr Familienunternehmer, halten durfte, zeigte ich einfĂŒhrend immer fĂŒnf identische Folien: Sie behandelten die Klimakrise und die Frage, wie wir aktiv werden können, um die drastischsten Folgen noch abzuwenden.
2019 folgte der nĂ€chste Schritt. Gemeinsam mit meinem Bruder und befreundeten Unternehmern habe ich Leaders for Climate Action (LFCA) ins Leben gerufen, ein Netzwerk von Unternehmern, dem inzwischen mehr als 1000 GrĂŒnder und GeschĂ€ftsfĂŒhrer aus der Digitalbranche in ganz Europa angehören. Unser Ziel ist es, Praktiker aus der Wirtschaft zusammenzubringen, damit sie sich gegenseitig bestĂ€rken, voneinander lernen und dieses Wissen fĂŒr maximalen Klimaschutz in ihrer Firma und ihrem unternehmerischen Umfeld wie Lieferketten oder in der Politik fĂŒr bessere Klimagesetze einsetzen.
Ich habe entschieden, meine Zeit und Energie kĂŒnftig nur noch in klimarelevante Themen zu investieren. Die Krise, vor der wir stehen, bedroht alles, was ich liebe und schĂ€tze und wofĂŒr ich dankbar bin: meine Familie und meine Freunde, die Natur, unser demokratisches System, die unternehmerische Freiheit und schlussendlich die gesamte menschliche Zivilisation, wie wir sie heute kennen. Mit diesen Errungenschaften gehen wir fahrlĂ€ssig um. Aus Gier, Egoismus und Kurzsichtigkeit verteidigen wir sie nicht ernsthaft genug vor unserer eigenen Zerstörungskraft, sondern bleiben auf dem Business-as-usual-Pfad. Die einen stecken den Kopf in den Sand und glauben, nichts Ă€ndern zu können. Die anderen sind wie AbhĂ€ngige, die nicht von ihrer Sucht herunterkommen und immer den nĂ€chsten Konsumkick brauchen.
Wir retten nicht den Planeten, sondern unseren Wohlstand
Dabei ist lÀngst klar, dass die Klimakrise keine Gewinner hervorbringen wird, sondern nu...

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