Wir melden uns! Was Personaler wirklich denken
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Wir melden uns! Was Personaler wirklich denken

Recruitingwissen, Kriterien im Bewerber-Auswahlverfahren kennen, per Bewerbungsmappe Arbeitszeugnis & Einstellungstest ĂŒberzeugen

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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Recruitingwissen, Kriterien im Bewerber-Auswahlverfahren kennen, per Bewerbungsmappe Arbeitszeugnis & Einstellungstest ĂŒberzeugen

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À propos de ce livre

In der 4., komplett neu bearbeiteten Auflage dieses wegweisenden Ratgebers, herausgegeben von einem preisgekrönten Verlag, vereinen renommierte Experten (Übersicht in der Buchvorschau) ihr Wissen mit einer interaktiven KI. Diese einzigartige Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung und modernster Technik ermöglicht es Ihnen, Herausforderungen auf einer ganz neuen Ebene zu meistern. Dank der innovativen Informationsvermittlung, ergĂ€nzt durch persönlichen Erfolgserlebnisse, können Sie Ihre Ziele verwirklichen und Ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn worauf schauen Personaler bei der Bewerberauswahl wirklich? Wie genau sehen gĂ€ngige Auswahlverfahren im Recruiting aus? Lohnt es sich, sich inititativ zu bewerben? Worauf achten Arbeitgeber bei der Online-Reputation und in Social Media? Und wie ernst nehmen Personaler den Datenschutz? Diese und viele andere Fragen haben Bewerber regelmĂ€ĂŸig - dieses Buch hilft, sie zu beantworten und hilft Bewerbern damit, sich im Bewerbungsprozess optimal als Personal Brand potentiellen Arbeitgebern zu prĂ€sentieren und Erfahrungen zu sammeln. Wenn man dann noch weiß, worauf Personaler im Jobinterview wirklich achten, steht der Einstellung fast nichts mehr im Weg. FĂŒr sein Konzept "Infos nach Wunsch" wurde der Verlag mit dem Global Business Award als Publisher of the Year ausgezeichnet und staatlich gefördert. Er ist außerdem Partner des Bundesbildungsministeriums. Das Ziel, Ihnen die bestmöglichen Inhalte zu Themen wie Karriere, Finanzen, Management, Recruiting oder Psychologie zu bieten, geht dabei weit ĂŒber die statische Natur traditioneller BĂŒcher hinaus: Die interaktiven AI Extended Books vermitteln Ihnen nicht nur KI-optimierte Inhalte in mehreren Sprachen, basierend auf Datenanalyse, sondern ermöglichen es auch, individuelle Fragen zu stellen und sich zu Ihren persönlichen Interessen beraten zu lassen. Dazu finden Sie in jedem Buch ausfĂŒhrliche ErlĂ€uterungen und Anwendungsbeispiele, die Ihnen das erfolgreiche Benutzen der KI erleichtern. Sie können so quasi kostenlos KI-Software nutzen, eKurse herunterladen, mit Workbooks arbeiten oder sich mit einer aktiven Community austauschen. So erhalten Sie wertvolle Ressourcen, die Ihr Wissen steigern, die KreativitĂ€t anregen, Ihre persönlichen wie beruflichen Ziele erreichbar und Erfolge erlebbar machen. Dabei gehen Fachwissen und technische Innovation Hand in Hand, denn wir nehmen die Verantwortung, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu liefern sowie das Vertrauen, das Sie in uns setzen, sehr ernst. Aufgrund der einzigartigen Kombination aus menschlicher Expertise und Innovation können wir Werke publizieren, die Ihren Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden. Und mehr noch: Wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, Ihre Reise zu persönlichem Wachstum und Erfolg noch unvergesslicher zu machen. Denn wir wissen, dass wahre VerĂ€nderung nicht nur im Kopf stattfindet, sondern vor allem durch persönliches Erleben und Anwenden. Deshalb haben wir passend zu jedem Buch fĂŒr Sie besondere Erfolgs-Reise-Erlebnisse konzeptioniert. Lassen Sie sich also inspirieren, um Ihre Leben auf ein völlig neues Level zu heben. Mit dem Kauf der BĂŒcher können Sie auch Gutes tun: Der Verlag engagiert sich mit etwa 5 Prozent der Einnahmen aus dem Buchverkauf in gesellschaftlich relevanten sozialen oder nachhaltigen Projekten. So stiften wir Stipendien oder unterstĂŒtzen innovative Ideen sowie Klimaschutzinitiativen. Verlegerin Simone Janson ist zudem Bestseller-Autorin sowie eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index, außerdem war sie Kolumnistin und Autorin renommierter Medien wie WELT, Wirtschaftswoche oder ZEIT - mehr zu ihr u.a. in Wikipedia.

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Informations

Année
2024
ISBN
9783965964105
Édition
4
Sous-sujet
Careers

Onboarding und Einarbeitung mit Erfolg: 3 X Unternehmens- vs. Mitarbeiter-Sicht [+Checklisten]
// Von Helga BrĂŒggemann


Onboarding-Beteiligte stoßen auf die Bedingungen wie Team-Zugehörigkeit und LeistunsfhĂ€higkeit, die in einem Unternehmen ausbalanciert sein mĂŒssen. Wie kann das gelingen?

Onboarding-Prozesse: Welche Bedingungen gelten

Wer diese Bedingungen im Onboarding, z.B. Geben und Nehmen, Zugehörigkeit, Zeitfolge, Einsatz, Leistung und FĂ€higkeit, gebĂŒhrend beachtet, kann einen Seismografen fĂŒr StörungsprĂ€vention entwickeln. Denn die meisten Menschen haben ein GespĂŒr dafĂŒr, wenn Systeme aus der Balance geraten. Bei genauerer Wahrnehmung lĂ€sst sich dieses GespĂŒr analysieren und in Worte fassen.
Zu wissen, wie in diesem Unternehmen der Hase lĂ€uft, ist das eine; ein anderes ist die Bereitschaft, sich den Prinzipien anzupassen. In der Einarbeitungszeit ergab sich eine erste AnnĂ€herung. Beide Seiten haben TuchfĂŒhlung aufgenommen. Grenzen, was im Miteinander angemessen ist und was nicht, wurden nach und nach abgesteckt. Die Gefahr, dass Regeln aus Unkenntnis nicht eingehalten werden, nimmt mit der Zeit ab. Auch auf inhaltlicher Ebene konnte die Einarbeitungszeit in den meisten FĂ€llen erfolgreich genutzt werden. In den seltensten FĂ€llen ist ein neuer Mitarbeiter fachlich ungeeignet.

Störungen in der Einarbeitungsphase meist auf zwischenmenschlicher Ebene

Störungen in der Einarbeitungszeit ereignen sich jedoch in den meisten FĂ€llen auf zwischenmenschlicher Ebene. Insbesondere die Beziehung zu dem direkten Vorgesetzten ist ausschlaggebend fĂŒr eine erfolgreiche Integration. Der Vorgesetzte ist ein wichtiges Regulativ. Er bekommt in der Regel frĂŒhzeitig mit, Störungen wenn eine Justierung notwendig ist, und er ist legitimiert, RĂŒckmeldung und gegebenenfalls Anweisungen zu geben. Stimmt die Chemie, ist die Chance auf einen erfolgreichen Onboarding-Prozess groß.
Stimmt sie nicht, finden weniger vertrauensvolle GesprĂ€che statt. Wenn der neue Mitarbeiter seine EindrĂŒcke nicht bespricht und RĂŒckmeldungen fehlen, lĂ€uft er Gefahr, vermehrt Erwartungen nicht zu erfĂŒllen. Idealerweise erhĂ€lt der Neueinsteiger aufgrund beobachteten Verhaltens regelmĂ€ĂŸig RĂŒckmeldung oder er fordert sie ein. Werden Unternehmensregeln nicht eingehalten, droht bei fehlender Korrektur der Ausschluss. Nur ĂŒber die Routine eines regelmĂ€ĂŸigen AbgleichgesprĂ€chs können sich laut Holger Kleve Menschen als biologische und psychische Einheiten miteinander koordinieren. Ihnen ist es nicht möglich, sich in direkter Weise aufeinander psychisch zu beziehen. Menschen können keine Gedanken untereinander transferieren, sich nicht kognitiv von Bewusstsein zu Bewusstsein verkoppeln.

Balanceakt zwischen Anpassung und Aktion

Der Balanceakt zwischen Anpassung und aktiver Rollengestaltung bleibt auch nach der Probezeit bestehen. Wie genau diese Pendelbewegung ausfĂ€llt, hĂ€ngt von den Persönlichkeiten und ihren Möglichkeiten fĂŒr eine gute Beziehungsgestaltung ab, die in dem Onboarding-Prozess aufeinandertreffen, wie die weiter unten aufgefĂŒhrten Fallbeispiele zeigen. Immer wieder gilt es auszuloten, wie die eigene Expertise und der distanzierte Außenblick wertschöpfend eingebracht werden können, ohne das System zu stören.
Auch der regelmĂ€ĂŸige Abgleich von Selbst- und Fremdbild hilft, unangemessenes Verhalten zu vermeiden. RegelmĂ€ĂŸige GesprĂ€che in vertrauensvoller AtmosphĂ€re, in der beide Seiten ihre Wahrnehmung zur VerfĂŒgung stellen, sind ein Indikator fĂŒr gute ArbeitsfĂ€higkeit. Auf diese Weise wird in den ersten Wochen der Zusammenarbeit die Basis fĂŒr eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gelegt. Das gibt beiden Seiten Sicherheit. Es wird Raum frei, die nĂ€chste Stufe der Integration anzugehen.

Beispiel 1: Positionierung aus Unternehmensperspektive

Die Probezeit ist vorbei und die neue Mitarbeiterin scheint sich bewĂ€hrt zu haben. Eine Mitarbeiterbefragung ergab ĂŒberdurchschnittliche Ergebnisse. Die Beurteilung durch die Vorgesetzte ist gut. Sie scheint auch darĂŒber hinaus gut integriert zu sein, gemessen an dem, was beobachtbar ist: Sie verabredet sich mit unterschiedlichen Personen zu Tisch, folgt Einladungen zu Informationsveranstaltungen, war bei Sommerfest und Weihnachtsfeier auch nach dem offiziellen Part noch dabei.

Checkliste: Fehlende Sichtbarkeit im neuen Job

Gern nahm sie die Einladung zur Teilnahme an einem Mentoring-Programm an. Die Integration der Mitarbeiterin scheint auf einem guten Weg zu sein. Es stellt sich die Frage, wie die Bindung an das Unternehmen weiter ausgebaut werden kann. In der ersten Beurteilung erhielt die Mitarbeiterin eine sehr gute fachliche Bewertung. Als Entwicklungsfeld wurde definiert, ĂŒber die Bereichsgrenzen hinweg bekannter zu werden, innerhalb derer sie tĂ€tig ist. Es stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten es von Unternehmensseite gibt, sie in ihrer Könnerschaft fĂŒr Dritte wahrnehmbarer werden zu lassen, ihr BĂŒhnen zu bieten.
Die Neueinsteigerin tritt noch nicht genug in Erscheinung. Sie ist durch einen großen, familiengefĂŒhrten Konzern sozialisiert, in dem vornehme ZurĂŒckhaltung wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur war. Sie nimmt sich daher in der internen Öffentlichkeit noch zu sehr zurĂŒck. Dies wird deutlich bei der Beantwortung von Fragen nach der Sichtbarkeit in der Organisation, wie:
  • Welche Rolle nimmt sie in Gruppen ein, in denen auch Vertreter anderer Fachbereiche anwesend sind?
  • Welchen Part ĂŒbernimmt sie, wenn Delegationen zu Besuch sind oder Kundenforen durchgefĂŒhrt werden?
  • Wie verhĂ€lt sie sich in Meetings unter Anwesenheit ihrer Chefin und deren Chefin?
  • Wie ist das Zusammenspiel mit der Vorgesetzten?
  • Wird sie in Sitzungen auch in deren Anwesenheit wahrgenommen?
  • Wie ist der Umgang mit Hierarchien generell?

Wie können neue Mitarbeiter ihre Sichtbarkeit im Unternehmen erhöhen?

Das Fazit dieser momentanen Standortbestimmung ist in diesem Fall: Die Neueinsteigerin macht einen guten Job, ist aber zu zurĂŒckhaltend in der Interaktion mit anderen, insbesondere im Umgang mit der internen und externen Öffentlichkeit. Sie kann nur gefördert werden, wenn sie sichtbar und somit zu einem Teil der sozialen Wirklichkeit der Organisation wird. Wer nicht wahrgenommen wird von anderen Menschen, den gibt es sozial schlicht und einfach nicht.
Um fĂŒr interessante Sonderprojekte in Frage zu kommen und um gefragt zu sein, wenn es darum geht, das Unternehmen nach außen hin zu reprĂ€sentieren oder auf Tagungen einen Vortrag zu halten, muss die neue FĂŒhrungskraft selbst fĂŒr ihre Sichtbarkeit sorgen. Ein Mentorship ist eine institutionalisierte Hilfestellung von Seiten des Unternehmens, ihr Impulse in diese Richtung zu geben. Von der Neueinsteigerin wird darĂŒber hinaus erwartet, sich selbst aktiv ins GesprĂ€ch zu bringen. Sie muss ihre eigene Handschrift zeigen und positive Resonanz erzeugen. Davon hĂ€ngt ab, ob und wie schnell sich an den On boar ding-Prozess fĂŒr diese FĂŒhrungskraft eine Karriereplanung anschließen wird.

Beispiel 2: Positionierung aus Sicht der neuen Mitarbeiterin

Wie stellt sich die Situation aus Perspektive der der Neueinsteigerin dar? Sie weiß mittlerweile, wie das System tickt. Sie kann einschĂ€tzen, was von ihr erwartet wird und wie groß ihr Handlungsspielraum ist. Diesen möchte sie weiter ausloten und Projekte erfolgreich voranbringen. Sie möchte ihr Potenzial leben. In welchem Maß das jetzt schon der Fall ist, kann sie an der HĂ€ufigkeit ablesen, wie oft ihre FĂ€higkeiten mit den Anforderungen in einem solchen Maß ĂŒbereinstimmen, dass die Zeit wie im Fluge vergeht und nach Beendigung der Arbeit sich ein beschwingendes GefĂŒhl einstellt.

Flow-Zustand: Das Ideal nach dem Jobwechsel

Diese optimale Situation wurde von Mihaly Csikszentmihalyi als Flow-Zustand bekannt gemacht. Eine Visualisierung der aktuellen Arbeitssituation macht den Passungsgrad anschaulich: Eine Einordnung auf der y-Achse, die das Anforderungsniveau, und auf der x-Achse, die das notwendige Kompetenzniveau definiert, zeigt die momentane Positionierung der neuen Mitarbeiterin auf einen Blick: Liegt die Einordnung in dem rechten oberen Quadranten, ist die momentane Positionierung ideal
Die FĂŒhrungskraft könnte bei dieser Passung zufrieden sein. Sie bringt genau die FĂ€higkeiten mit, die in dieser Position benötigt werden, um das Unternehmen voranzubringen. Auf inhaltlicher Ebene bringt sie alle Voraussetzungen fĂŒr eine gute Performance mit. Sie hĂ€lt sich als Expertin permanent auf dem Laufenden, hat politisches Geschick und ein gutes GespĂŒr fĂŒr kollegiale FĂŒhrung. Diese individuelle Passung allein ist in einem sozialen System noch kein Garant fĂŒr nachhaltigen Erfolg. Der FĂŒhrungskraft fehlt noch ein informelles Beziehungsgeflecht, so wie sie es sich bei ihrem vorherigen Arbeitgeber aufgebaut hatte.

Checkliste: Auffangnetz schaffen durch Mentoring

Wie oft war sie auch damals nach Jahren der Betriebszugehörigkeit immer wieder an einen Punkt gekommen, an dem sie nicht weiterwusste. Die strategische Neuausrichtung, das Mitbewerberumfeld, die Priorisierung von Projekten, all das war stĂ€ndig im Fluss. Damals musste sie dann nur zum Hörer greifen und konnte sich auf informellem Wege schnell Rat holen. Dieses Auffangnetz kann die neue FĂŒhrungskraft nach so kurzer Betriebszugehörigkeit noch nicht haben. Von Unternehmensseite wurde ihr daher ein Mentorinnenprogramm als UnterstĂŒtzung angeboten.
Eine FĂŒhrungskraft aus einem anderen Fachbereich, zwei Hierarchiestufen ĂŒber ihr angesiedelt, wurde ihre Sparringspartnerin. Der Austausch mit ihr war sehr hilfreich, um einzuordnen, was zu tun, aber auch, was zu unterlassen sei. Ihre Mentorin riet ihr dazu, sich stĂ€rker informell zu vernetzen. Es stellten sich Fragen, wie sie das angehen konnte:
  • Gibt es ein Unternehmensnetzwerk, in das sie eintreten könnte?
  • Gibt es firmeninterne Veranstaltungen, die bereichsĂŒbergreifend durchgefĂŒhrt werden?
  • FĂŒr welche ĂŒbergeordneten Projekte könnte sie ihren Hut in den Ring werfen, um ĂŒber den Tellerrand zu blicken und Kontakte zu knĂŒpfen?

Was nicht kommuniziert wird, existiert sozial nicht

Ein weiterer Punkt, der immer wieder zur Sprache kam, war ihre Rolle, die sie vornehmlich spielte. Ihr wurde im Austausch mit der Mentorin bewusst, dass sie viel mehr Möglichkeiten hatte, als sie nutzte. Es brauchte einen Anstoß von außen, um die Expertinnenrolle immer einmal wieder bewusst zu verlassen und in die treibende, in eine fĂŒr andere wahrnehmbare Rolle zu gehen. Sie brauchte eine BĂŒhne. Fritz Simon vergleicht die exponierte, fĂŒr alle sichtbare Rolle mit der eines KĂŒnstlers, die Rolle der im Hintergrund wirkenden Expertin mit einer Hausfrau. KĂŒnstler auf der BĂŒhne werden wahrgenommen, wenn sie etwas tun. Sie erhalten positives Feedback, wenn sie spielen.
»HausfrauentĂ€tigkeiten« fallen auf, wenn sie nicht gemacht werden. Sie erhalten negative RĂŒckmeldung. Wer sich dieser Unterscheidung bewusst ist, wĂ€gt vielleicht anders ab, ob er ein Angebot, sich zu zeigen, wahrnimmt oder sich lieber bedeckt hĂ€lt. Insbesondere in offiziellen Situationen, in denen die Sichtbarkeit durch die Anwesenheit von Hierarchie am grĂ¶ĂŸten war, ergriff die Mitarbeiterin nach der Reflexion ihrer Sichtbarkeit in dem Unternehmen möglichst viele Gelegenheiten, sich zu zeigen. Sie ging bewusst in FĂŒhrung. Ihre Könnerschaft wurde in der Organisation sichtbar. Aus systemtheoretischer Sicht hatte sie soziale Wirklichkeit geschaffen, indem sie etwas tat, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Was nicht in die Kommunikation kommt, existiert sozial nicht. Aufgrund dieses geĂ€nderten Verhaltens wurde sie bekannter und konnte auch in kurzer Zeit ihr informelles Netzwerk ausbauen.

Beispiel 3: Der aktive Neueinsteiger im Vergleich

Anders stellt sich die Ausgangslage fĂŒr einen Neueinsteiger dar, der von der Persönlichkeit und seiner PrĂ€gung her eher dazu neigt, in FĂŒhrung zu gehen. Aufgrund seiner vorhergehenden FĂŒhrungsposition in seinem eigenen Unternehmen ist er gewohnt, autonom zu handeln und schnell zu entscheiden. So ist diese FĂŒhrungskraft in der Organisation schnell sichtbar geworden. Die RĂŒckversicherung bei Vorgesetzten war in der Unternehmenskultur, aus der er kommt, nicht ĂŒblich. Dementsprechend wird er durch viele schnelle Entscheidungen auffĂ€llig, die er unabhĂ€ngig vom Kontext fĂ€llt.

Bekannt werden ĂŒber die Grenzen seines Verantwortungsbereichts

Das macht ihn schnell ĂŒber die Grenzen seines Verantwortungsbereichs bekannt, da seine Entscheidungen auch oft den Kompetenzbereich anderer berĂŒhren. Er ĂŒbernimmt FĂŒhrung und nimmt sich viel Raum. Je nach Situation kann das ein angemessenes oder kritisches FĂŒhrungsverhalten sein. Wenn es darum geht, seinen Mitarbeitern Orientierung zu geben, ist richtungsweisendes offensives FĂŒhrungsverhalten zielfĂŒhrend. Es gibt aber auch Situationen, in denen eine andere Rolle als die des Treibers ratsam wĂ€re. Insbesondere unter Anwesenheit von Vertretern höherer Hierarchieebenen, Kunden und Experten anderer Bereiche wĂ€re die Ausschöpfung der Rollenvarianz von Vorteil.
Wenn eine kompetente FĂŒhrungskraft einen Prozess verantwortet und vorantreibt, braucht es diese Rolle nicht noch ein zweites Mal. Schnell entstĂŒnde sonst eine Konkurrenzsituation. Ein Nebenschauplatz wĂŒrde aufgemacht. Energie flösse auf zwischenmenschlicher Ebene ab, die auf inhaltlicher Ebene fĂŒr die Zielerreichung gebraucht wĂŒrde. Diesem Mitarbeiter wird aufgrund seiner Beurteilung ein Coaching angeboten, um sich seiner Verhaltensmuster bewusst zu werden.

Verhalten kontextsensibel einsetzen

Dieser Neueinsteiger bewĂ€hrt sich und hat eine erfolgreiche Karriere vor sich, vorausgesetzt, er lernt, sein Verhalten kontextsensibler einzustellen. Von ihm wird erwartet, situationsabhĂ€ngig Gas zu geben oder sich zurĂŒckzuhalten. Von dem Vermögen, sein Verhalten in Zukunft stĂ€rker variieren zu können, wird abhĂ€ngen, wie seine Karriere in diesem Unternehmen verlaufen wird. Wie die Leinwand des Malers, die BĂŒhne des Schauspielers, das Papier des Dichters oder die Noten des Komponisten ist die Organisation fĂŒr das Management.
Das Unternehmen, in das der Neueinsteiger gewechselt ist, bietet viele Vorteile gegenĂŒber seiner vorherigen Position, in der er als Unternehmer fĂŒr alles selbst verantwortlich war. FĂŒr jede neue Fragestellung musste damals erst eine Lösung gefunden werden. In den seltensten FĂ€llen gab es schon definierte Prozesse, auf die er zurĂŒckgreifen konnte. Das kostete viel Zeit, die er selten in ausreichendem Maße hatte. In diesem Unternehmen stellt sich die Ausgangslage anders dar. Es gibt eine große Datenbasis, auf die er zurĂŒckgreifen kann. Im Intranet...

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