Tao te king: Das Buch vom Sinn und Leben
eBook - ePub

Tao te king: Das Buch vom Sinn und Leben

Laotse, Richard Wilhelm

  1. 144 pages
  2. German
  3. ePUB (adapté aux mobiles)
  4. Disponible sur iOS et Android
eBook - ePub

Tao te king: Das Buch vom Sinn und Leben

Laotse, Richard Wilhelm

DĂ©tails du livre
Aperçu du livre
Table des matiĂšres
Citations

À propos de ce livre

'Wen der Himmel retten will, den schĂŒtzt er durch die Liebe.' Das vor rund dreitausend Jahren entstandene 'Tao te king' des legendĂ€ren Laotse ist gerade in seiner aphoristischen KĂŒrze ein unerschöpfliches Weisheitenbuch. Seine zentrale Figur, der Berufene, lebt im Einklang mit dem Tao, dem 'Sinn' des Universums, indem er "nicht handelt" und sich vom weltlichen Wirken fernhĂ€lt. Das Buch vermag ĂŒber den Taoismus hinaus auch noch heutige westliche Leser unmittelbar anzusprechen. Die Übersetzung stammt von Richard Wilhelm (1873-1930), einem der wichtigsten Vermittler chinesischenDenkens im Westen. Die Übersetzungen des Professors fĂŒr Sinologie sind einzigartig.

Foire aux questions

Comment puis-je résilier mon abonnement ?
Il vous suffit de vous rendre dans la section compte dans paramĂštres et de cliquer sur « RĂ©silier l’abonnement ». C’est aussi simple que cela ! Une fois que vous aurez rĂ©siliĂ© votre abonnement, il restera actif pour le reste de la pĂ©riode pour laquelle vous avez payĂ©. DĂ©couvrez-en plus ici.
Puis-je / comment puis-je télécharger des livres ?
Pour le moment, tous nos livres en format ePub adaptĂ©s aux mobiles peuvent ĂȘtre tĂ©lĂ©chargĂ©s via l’application. La plupart de nos PDF sont Ă©galement disponibles en tĂ©lĂ©chargement et les autres seront tĂ©lĂ©chargeables trĂšs prochainement. DĂ©couvrez-en plus ici.
Quelle est la différence entre les formules tarifaires ?
Les deux abonnements vous donnent un accĂšs complet Ă  la bibliothĂšque et Ă  toutes les fonctionnalitĂ©s de Perlego. Les seules diffĂ©rences sont les tarifs ainsi que la pĂ©riode d’abonnement : avec l’abonnement annuel, vous Ă©conomiserez environ 30 % par rapport Ă  12 mois d’abonnement mensuel.
Qu’est-ce que Perlego ?
Nous sommes un service d’abonnement Ă  des ouvrages universitaires en ligne, oĂč vous pouvez accĂ©der Ă  toute une bibliothĂšque pour un prix infĂ©rieur Ă  celui d’un seul livre par mois. Avec plus d’un million de livres sur plus de 1 000 sujets, nous avons ce qu’il vous faut ! DĂ©couvrez-en plus ici.
Prenez-vous en charge la synthÚse vocale ?
Recherchez le symbole Écouter sur votre prochain livre pour voir si vous pouvez l’écouter. L’outil Écouter lit le texte Ă  haute voix pour vous, en surlignant le passage qui est en cours de lecture. Vous pouvez le mettre sur pause, l’accĂ©lĂ©rer ou le ralentir. DĂ©couvrez-en plus ici.
Est-ce que Tao te king: Das Buch vom Sinn und Leben est un PDF/ePUB en ligne ?
Oui, vous pouvez accĂ©der Ă  Tao te king: Das Buch vom Sinn und Leben par Laotse, Richard Wilhelm en format PDF et/ou ePUB ainsi qu’à d’autres livres populaires dans Philosophy et Eastern Philosophy. Nous disposons de plus d’un million d’ouvrages Ă  dĂ©couvrir dans notre catalogue.

Informations

Éditeur
Nikol
Année
2012
ISBN
9783868209853

ERKLÄRUNGEN

Erster Teil
1

Dieser Abschnitt bildet gewissermaßen die theoretische Grundlage des ganzen Werks. Er beginnt mit einer Abgrenzung gegen die ĂŒbliche rein praktische Anwendung der Begriffe SINN und Name. »Sinn« (bzw. »Weg«; vgl. Einleitung) war in den Zeiten der niedergehenden Dschoudynastie hĂ€ufig als die Summe der von den alten Königen ĂŒberlieferten Lehren zur Leitung des Volks verstanden worden. Dieser »Sinn« in seiner historischen Begrenztheit ist nicht das, was Laotse im Auge hat. Sein Begriff (»Name«) ist ĂŒberzeitlich, daher nicht anwendbar auf irgend etwas empirisch Vorhandenes. Damit verlĂ€ĂŸt Laotse den Boden des historisch Überlieferten und wendet sich der Spekulation zu.
Hier findet er das Sein in seiner zweifachen Form als absolutes AnundfĂŒrsichsein (»jenseits des Nennbaren«) und als Dasein (»diesseits des Nennbaren«). Im absoluten Sein in seiner negativen Form ist die Existenzmöglichkeit der Welt (der geistigen = Himmel und der materiellen = Erde) gesetzt, wĂ€hrend innerhalb des Daseins die stetige Neugeburt der Einzelwesen sich vollzieht. Dem entsprechend gestaltet sich die Erkenntnis: die Richtung auf das Absolute fĂŒhrt zur Erkenntnis des Jenseitigen (des »Denkens«), die Richtung auf das Dasein fĂŒhrt zur Erkenntnis der rĂ€umlichen, ausgebreiteten Welt der Individuation. Diese beiden (»Denken und Sein« wĂŒrde Spinoza sagen) sind aber nur Attribute des All-Einen, identisch im Wesen und nur verschieden in der Erscheinung. Zur ErklĂ€rung dieser Einheit spielt Laotse auf die symbolische Figur des Tai Gi (Uranfang) an, die im alten chinesischen Gedankenleben eine Rolle spielt und namentlich spĂ€ter zu unendlichen Spielereien verwendet wurde, nĂ€mlich die bildliche Darstellung des Ineinanderseins von Positivem und Negativem:
image
wobei die weiße KreishĂ€lfte, die in sich wieder einen schwarzen Kreis mit weißem Punkt hat, das positive, mĂ€nnliche, lichte Prinzip bedeutet, wĂ€hrend die entsprechend gestaltete schwarze HĂ€lfte das negative, weibliche, dunkle Prinzip versinnbildlicht. Diese symbolische Figur ist wohl gemeint mit dem großen Geheimnis der Einheit des Seienden und Nichtseienden (= Όη ĂČÎœ, wie immer bei Laotse, wenn vom »Nichtseienden« die Rede ist). Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis wĂ€re dann das sogenannte Wu Gi (der »Nichtanfang«, noch jenseits des Tai Gi), in dem alle Unterschiede noch ungetrennt durcheinander sind, und das durch einen einfachen Kreis dargestellt zu werden pflegt:
image
Es ist sozusagen die bloße Möglichkeit des Seins, gewissermaßen das Chaos. Vgl. hierzu Abschnitt 25.
Zum »Tor des SINNS« vgl. Kung, GesprÀche VI, 15.

2

Die Erkenntnis des Guten und Bösen ist hier ganz Ă€hnlich wie in Genesis 3 als Anfang des Übels bezeichnet, bei Laotse noch mit der Verallgemeinerung, daß innerhalb der Welt der Erscheinung, da alle GegensĂ€tze sich gegenseitig bedingen, mit der Setzung des Einen sein kontradiktorisches Gegenteil notwendig mit gesetzt ist. Das »Jenseits von Gut und Böse«, das Laotse fordert, ist also von dem Nietzsches sehr wesentlich verschieden. Interessant ist die Bemerkung des Komm. II, nach der das »Gute« der »Gipfel des Schönen« ist, nichts qualitativ davon Verschiedenes. Es entspricht das durchaus der Terminologie des ganzen Werkes. »Gut« kann meist mit »tĂŒchtig« ĂŒbersetzt werden. Es ist nichts anderes als das auf das Handeln ĂŒbertragene Ideal der Wahrheit und Schönheit. Darin berĂŒhrt sich der alte chinesische Denker mit modernsten Dispositionen der höchsten Ideen.
Mit dem stereotypen Satz: »Also auch der Berufene« pflegt meist die praktische Anwendung einer theoretischen AusfĂŒhrung gegeben zu werden. Der »Berufene« ist der Mensch in Übereinstimmung mit dem SINN, der »Heilige«, der »Prophet«, der als solcher zugleich zur Herrschaft der Welt berufen ist. Nach chinesischen Quellen wĂŒrde es sich jedesmal, wo diese Formel vorkommt, um ein Zitat aus einem verlorenen Werk »Fen diĂ«n« handeln.
Die Lehre des »Wirkens ohne Handeln«, die das ganze Buch durchzieht, ist hier zum erstenmal ausgesprochen. Der Gedanke ist dem Tolstoischen »Nichtstun« durchaus analog. Es ist das Wirkenlassen der schöpferischen KrĂ€fte im und durch das eigne Ich, ohne selbst etwas von außen her dazu tun zu wollen. Dieser Zug ist zwar im Chinesentum als Ideal mit enthalten; auch Kung erwĂ€hnt ihn als das höchste, vgl. GesprĂ€che Buch XV, 4. Dennoch ist er in dieser konsequenten DurchfĂŒhrung nur bei den »Mystikern« zu finden. In diesem Sinne aber geht er durch alle Zeiten. Vgl. die Stellung Goethes und Spinozas in dieser Hinsicht (Ch. Schrempf, Goethes Lebensanschauung I, pag. 179 ff.). Zeile 5-10, die sich im Urtext reimen, sind vermutlich Zitat aus einer Spruchsammlung Ă€lterer Zeit.

3

Zeile 8 f. Das Herz ist Sitz des Begehrens nach Ă€ußeren, fremden Dingen. In der chinesischen AufzĂ€hlung der 5 Sinne steht »Herz« fĂŒr Tastsinn, »GefĂŒhl«. Ist das Herz leer, so ist der Mensch nicht durch die Bande der Sehnsucht mit Äußerem verknĂŒpft. Der Leib, die Knochen sind bildliche AusdrĂŒcke fĂŒr die natĂŒrliche Basis des menschlichen Daseins. Deren BedĂŒrfnisse mĂŒssen befriedigt werden, damit nicht das Begehren durch Nichtbefriedigung geweckt wird, das sich dann naturgemĂ€ĂŸ auch auf anderes ausdehnt. »Erkenntnis« im Sinn von Ă€ußerem Wissen ist ebenfalls vom Übel; vgl. No. 2.

4

Der Abschnitt bereitet sehr große Schwierigkeiten. Es ist sicher anzunehmen, daß der Text verdorben ist.
Die drei ersten Zeilen lassen sich entweder auf den SINN beziehen. Der SINN ist transzendent, und durch seine Immanenz wird er nicht restlos zur Darstellung gebracht. Dieser transzendent bleibende Rest gibt ihm allen Einzeldingen gegenĂŒber die unendliche Überlegenheit.
Oder aber beziehen sich Zeile 2 und 3 auf den Menschen, der in voller Bedeutung den SINN verkörpert: das Ideal des Menschen ĂŒberhaupt, das als solches wohl in der Idee vorhanden ist (vgl. Zeile 8), aber nicht mit irgendeiner Einzelerscheinung, selbst der allerhöchsten Art, zusammenfĂ€llt. Das Wort »Di«, von Strauß mit der HERR wiedergegeben, bedeutet einerseits die göttlichen Herrscher des höchsten Altertums, andrerseits den als Herrn des Himmels hypostasierten Herrscher, den »Ahn« der jeweiligen Dynastie und höchsten Gott.
Zeile 4-7 finden sich ebenfalls in No. 56.
Zu der ĂŒberaus schweren Stelle: »Und doch weiß ich nicht, wessen Sohn er ist«, nach anderer Lesart gar »wes Menschen Sohn er ist«, vgl. No. 25, wo es heißt: »Ich weiß seinen Namen nicht«.

5

»Liebe« oder »Sittlichkeit«, der höchste Begriff des Konfuzianismus, wird als unvollkommen abgelehnt, da sie ĂŒber persönliches Interesse nicht hinauskommt. Das Charakteristische an dem Bild der strohernen
Opferhunde ist, daß alle Wesen entsprechend dem Zweck ihrer Gattung aufs beste ausgestattet sind, wĂ€hrend von einem »Ansehen der Person« nicht die Rede sein kann.
Der Raum zwischen Himmel und Erde als Ort der Erzeugung des Lebens ist ein Gedanke, der mit der biblischen »Feste« (Gen. I) BerĂŒhrung hat. Vgl. den folgenden Abschnitt. Ein chinesischer Blasebalg ist ein festes Gestell, das durch einen im Innern hin- und hergehenden Schieber in TĂ€tigkeit gesetzt wird, ohne seine Gestalt zu Ă€ndern.
Die beiden letzten Zeilen deuten an, daß die Intuition, die dem Bild zugrunde liegt, nicht restlos begrifflich ausgedrĂŒckt werden kann.
* Bei Opfern wurden Hunde aus Stroh gemacht, die wĂ€hrend des Opfers festlich geschmĂŒckt, aber nachdem sie ihren Zweck erfĂŒllt hatten, achtlos bei Seite geworfen wurden. Nicht das einzelne Individuum ist das Objekt der FĂŒrsorge der Natur, sondern der Zweck, dem es im Ganzen dient.

6

Der Abschnitt ist in Lië Dsï zitiert als aus dem Buche des »Gelben Kaisers« stammend.
Die »Tiefe«, wörtlich das »Tal«, ist ein Ausdruck, der mehrfach vorkommt; vgl. bes. No. 28, 39. Der Kern der Bedeutung ist der leere Raum zwischen den BergwĂ€nden, nicht das, was wir unter Tal zu denken pflegen. In der ĂŒbertragenen Bedeutung wie hier und in No. 39 kann man es fast gleichsetzen mit »Materie« als der noch ungestalteten, unsichtbaren, bloßen Möglichkeit zum Sein. »Geist« ist dann das Aktive, Gestaltende. Komm. II bemerkt dazu: »Tiefe heißt es, weil es kein Dasein hat, Geist heißt es, weil es darum doch nicht nicht ist«. Man könnte beinahe ĂŒbersetzen: »Geist und Materie in ihrer Einheit sind ewig«.
Es ist zu der Stelle ĂŒbrigens zu bedenken, daß die Geister (Schen) im alten China sehr hĂ€ufig bei Bergen lokalisiert sind (cfr. Schan-Hai-Ging). Der Brauch, die Opferspenden zu vergraben, lĂ€ĂŸt auf chthonischen Kult schließen. Heranzuziehen sind hier die grundlegenden Untersuchungen von Chavannes (Le dieu du sol dans l‘ancienne religion chinoise). Nach ihm hat im 7. Jahrhundert die Vereinigung der Gottheiten des Bodens (schĂȘ) und der Ernte (dsi) zu der weiblich gedachten Erdgottheit (di) stattgefunden. In der vorliegenden Stelle leuchtet diese Herkunft des Begriffs noch deutlich durch. Nur scheint der Umstand, daß der Begriff hier schon philosophisch vertieft ist, auf einen weiteren Abstand von jenen ursprĂŒnglichen Anschauungen hinzudeuten. Vgl. ĂŒbrigens die Aufregung Kungs in Betreff gewisser alter BrĂ€uche, die mit dem Dienst der chthonischen Götter verbunden waren. GesprĂ€che, Buch III, 21.
Der »Ausgang« des Ewig-Weiblichen ist analog zu verstehen wie in Abschnitt 1. Zu der Anschauung von Zeile 5 ist das heraklitische Ï€ÎŹÎœÏ„Î±
image
ΔÎč
als Parallele heranzuziehen. Auch Kung hat einmal einen in Àhnliche Richtung weisenden Ausspruch getan (vgl. GesprÀche IX, 16).

8

Das Wasser wird als Bild des SINNES, dessen Macht darin besteht, daß er unten weilt (an Orten, die alle Menschen verachten), im ganzen Werke hĂ€ufig gebraucht.
Es ist charakteristisch, wie auch im Buch des Wandels das Zeichen »Wasser« als »Gewöhnung an die Tiefe« gedeutet wird.
Zu Zeile 5 vgl. Kungfutse, GesprÀche Buch IV, 1. Diese, sowie die folgenden Zeilen sind vermutlich Zitat aus einer vorhandenen Spruchsammlung. Erst die letzte Zeile gehört wieder in den unmittelbaren Zusammenhang.
Die vorletzte Zeile bezieht sich möglicherweise auf die Verwendung der Untertanen zu öffentlichen Arbeiten mit RĂŒcksicht auf die geeignete Zeit, ein Grundsatz, der im chinesischen Altertum sich durchgĂ€ngig findet. Vgl. Kungfutse, GesprĂ€che Buch I, 5.

9

Zeile 1: Bild einer Schale mit Wasser, die man nicht ĂŒberfĂŒllen darf, ohne daß es ĂŒberlĂ€uft.
Das nĂ€chste Bild bezieht sich auf eine Messerschneide. Der Sinn ist der des Sprichworts: Allzu scharf macht schartig. In der letzten Zeile setzen manche Texte: Ist das Werk vollbracht »und folgt der Ruhm«, ein Zusatz, der mit der sonstigen Anschauung unseres Werkes nicht stimmt und auch den Rhythmus unterbricht. Es ist wohl eine Korruption aus No. 47, wo es heißt: »Die Werke werden vollbracht, und die Arbeit wird getan« (wörtlich »folgt«), die hierher ĂŒbertragen ist.

10

Der Anfang ...

Table des matiĂšres