Kollegien stark machen (E-Book)
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Kollegien stark machen (E-Book)

Schulen erfolgreich entwickeln

Helmut Heyse, Bernhard Sieland

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  1. 280 pages
  2. German
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  4. Disponible sur iOS et Android
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Kollegien stark machen (E-Book)

Schulen erfolgreich entwickeln

Helmut Heyse, Bernhard Sieland

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Dieses E-Book enthĂ€lt komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.Das gesellschaftliche Umfeld von Schule wandelt sich stetig und stellt die Schule vor große Herausforderungen. Deren BewĂ€ltigung strapaziert die schulinterne Interaktion und Kommunikation, Feedback- und Konfliktkultur, Kooperation und Partizipation sowie die Selbststeuerung der LehrkrĂ€fte grenzwertig. Das Buch will dazu anregen, sich dieser innerschulischen Energiequellen wieder bewusst zu werden, sie gemeinsam zu pflegen und auszuweiten, um den Aufgaben "Unterricht und Innovation" krĂ€fteschonender gerecht werden zu können.

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Informations

Éditeur
hep verlag
Année
2018
ISBN
9783035512397

Kapitel 1 Auf den Wandel antworten

Schulisches Handeln bedeutet auch eine stĂ€ndige Auseinandersetzung mit neuen Situationen. Viele Lehrpersonen mĂŒssen sich noch immer tĂ€glich im 45-Minuten-Takt auf andere Klassen einstellen. Dazu kommen regelmĂ€ĂŸig neue Generationen von Lehrenden und Lernenden, Mangel an Lehrpersonen, neue Schulleitungen mit neuen Ideen, regionale VerĂ€nderungen, «reformierte» pĂ€dagogische Orientierungen, gesellschaftliche und politische VerĂ€nderungen und manches andere mehr.

1.1 Herausforderungen

Herausforderungen durch Erwartungen der Gesellschaft
Gesellschaftliche UmbrĂŒche (z. B. Migration, Inklusion) und UmschwĂŒnge in der öffentlichen Meinungsbildung (z. B. in Deutschland G8/G9) oder auch (nur) Politikwechsel auf Bundes-, Kantons- oder Landesebene ziehen oft bildungspolitisch verordnete Innovationen nach sich. Üblicherweise werden den Schulen die fĂŒr die Umsetzung erforderlichen externen Ressourcen jedoch nicht oder nur mit erheblicher Verzögerung zugewiesen. Deswegen baut man stillschweigend auf den Idealismus der Lehrerinnen, Lehrer und Schulleitungen – und die Geduld der Eltern.
Dennoch muss sich Schule den ministeriellen/schulaufsichtlichen Entscheidungen stellen. Ihre Antwort besteht in der Regel darin, angeordnete Maßnahmen soweit auszufĂŒhren, wie es ihre personellen, materiellen, rĂ€umlichen Möglichkeiten erlauben. Das verursacht bei vielen Lehrpersonen das GefĂŒhl von «Nicht-Gerecht-Werden» und UnzulĂ€nglichkeit, auch Ohnmacht, was sich erheblich auf ihre Gesundheit und ArbeitsqualitĂ€t auswirkt.
Herausforderungen durch Erwartungen der schulischen Interaktionspartner
Daneben gibt es zahlreiche AnlĂ€sse, als Schule und Kollegium auf Auflagen der Schulaufsicht und des örtlichen SchultrĂ€gers, auf VerĂ€nderungen im kommunalen Umfeld und auf Interessen und Erwartungen der SchĂŒlerschaft und der Eltern reagieren zu mĂŒssen. Die Forderungen werden mitunter sehr pointiert mit Unbedingtheitsanspruch vorgetragen, ohne die dafĂŒr erforderlichen Voraussetzungen zu bedenken. Nicht immer ist die andere Seite ihrerseits bereit, korrespondierende AnsprĂŒche an sich selbst zu richten und einzulösen. Elternvertreter sind da schnell bei der Hand, auch mit Vorhaltungen bei NichterfĂŒllung der Forderungen. Das kann erheblichen Druck auf die einzelnen Lehrerinnen und Lehrer bewirken. Schulleitungen und Lehrpersonen verspĂŒren tĂ€glich diese Herausforderungen fĂŒr ihre LeistungsfĂ€higkeit.
Herausforderung durch eigene Erwartungen
Ohnehin stehen Schulen oft vor internen Problemen, die sie nicht oder nur teilweise allein lösen können. Da sind z. B. das Verhalten und die familiĂ€re Erziehung oder materielle Not mancher SchĂŒlerinnen und SchĂŒler. Lehrerinnen und Lehrer wĂŒnschen sich weniger Hektik durch den 45-Minuten-Takt und Nebenpflichten, aber mehr Zeit fĂŒr die Belange der SchĂŒlerschaft, fĂŒr GesprĂ€che und Beratung, Spielraum fĂŒr das Ausprobieren neuer Methoden und Erkenntnisse – etwa in kleinen Teams («Start-ups») nach Fortbildungen – und Nischen fĂŒr kreative Angebote an die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler.
Lehrpersonen spĂŒren starken emotionalen Belastungsdruck. In ihrem tĂ€glichen Umgang mit SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern mĂŒssen sie immer wieder spontan empfundene negative Emotionen ĂŒberzeugend unterdrĂŒcken oder positive GefĂŒhle innerlich herstellen und glaubhaft zeigen – auch wenn sie zunĂ€chst eigentlich das Gegenteil empfinden.
Sie mĂŒssen lernen, ihre Grenzen zu akzeptieren und so scheitern zu können, dass weder sie selbst daran zerbrechen noch andere darunter leiden. Vielfach reichen die KrĂ€fte gerade noch fĂŒr den Unterricht und was damit zusammenhĂ€ngt; fĂŒr zusĂ€tzliche Entwicklungsarbeit ist wenig Reserve vorhanden. DafĂŒr hoffen sie auf VerstĂ€ndnis und RĂŒcksichtnahme.
Deswegen bestehen seitens der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer auch große Erwartungen an die Schulleitung und das Kollegium, die Arbeitsbedingungen an der Schule gemeinsam so auszugestalten, dass sie unterstĂŒtzend wirken, um die Anforderungen qualitativ gut und gesundheitserhaltend bewĂ€ltigen zu können. Denn allein schon wie innerschulische AblĂ€ufe organisiert sind, wie ein Kollegium miteinander umgeht und gemeinsam WiderstĂ€nde und Hindernisse ĂŒberwindet, wirkt sich unmittelbar auf die individuelle Leistungsbereitschaft, LeistungsfĂ€higkeit und Arbeitszufriedenheit und am Ende auch auf die Gesundheit aus.
Auch schulinterne VerĂ€nderungsprozesse stellen Schulen und Kollegien vor Herausforderungen. Alters- oder krankheitsbedingt scheiden viele erfahrene Lehrpersonen aus. Damit gehen den Schulen Know-how, auch Gelassenheit, Engagement und Routinen verloren, was sich jĂŒngere Lehrpersonen erst erarbeiten mĂŒssen – nach dem Motto: Die Jungen sind zwar schneller, aber die Alten kennen die AbkĂŒrzungen. Das fĂ€llt insbesondere ins Gewicht, weil derzeit starke EinstellungsjahrgĂ€nge der 70er- und 80er-Jahre in den Ruhestand gehen. Diese Generationenwechsel bedeuten auch eine Beanspruchung psychosozialer Ressourcen der Kollegien, vor allem in Bezug auf Interaktion und Kommunikation, Kooperation, Feedback-Kultur, Schulethos.
Herausforderung fĂŒr die Schulleitung
Dieser Wandel betrifft ebenso die Schulleitungen. In Deutschland fehlen derzeit viele Hundert Schulleiterinnen und Schulleiter, vor allem an Grundschulen. Die Vakanz oder der Wechsel von FĂŒhrungspersonal bedeutet fĂŒr die Kollegien immer auch eine ZĂ€sur in den SelbstverstĂ€ndlichkeiten, nicht selten bis hin zu den pĂ€dagogischen Grundorientierungen. Das wiederum fĂŒhrt vielfach zu Auseinandersetzungen ĂŒber den «richtigen» Weg und die «richtige» Art und Weise, Schule zu gestalten.
In vielen Kollegien wird (oft hinter vorgehaltener Hand) ĂŒber vermeidbare EnergierĂ€uber geklagt. HĂ€ufig betrifft dies das VerhĂ€ltnis von Kollegium und Schulleitung. Das bezieht sich nach unserer Erfahrung vor allem auf ein wenig sach- und personengerechtes Management. Die Autoren wissen aus vielfachen Befragungen anlĂ€sslich schulinterner Fortbildungsveranstaltungen, dass diesbezĂŒglich einiges im Argen liegt, z. B. Konferenzen, VertretungsplĂ€ne, Unterrichtsorganisation, Unterrichtseinsatz, materielle und technische Arbeitsbedingungen, aber auch unerfreuliche Kooperation und Interaktion im Kollegium und mit der Schulleitung. Kollegien sehen sich dadurch Ă€rgerlichen Erschwernissen und vermeidbaren psychischen Anstrengungen ausgesetzt. Diese «daily hassles» stellen eine unnötige emotionale Beanspruchung dar und verschlingen Zeit und BewĂ€ltigungsenergie. Das sind keine förderlichen Ausgangsbedingungen fĂŒr die Übernahme zusĂ€tzlicher Arbeitsbelastung, wie sie in der Regel mit Schulentwicklungsarbeit verbunden ist.
Lehrpersonen als Entwicklungsbeauftragte
Ein großer Teil dieser schulinternen Erwartungen lĂ€sst sich in eigener Regie erfĂŒllen, wenn sich jeder als mitverantwortlicher Entwicklungsbeauftragter fĂŒr die Schule versteht und nicht darauf wartet, dass ein «deus ex machina» auftaucht, der alles zufriedenstellend regelt. Es gibt zudem keine generelle Lösung, die fĂŒr alle Schulen passend und befriedigend wĂ€re. Insofern mĂŒssen Schulen großenteils ihren eigenen Weg finden, auf den Wandel zu antworten.
Die wenig befriedigenden externen Rahmenbedingungen, unter denen die meisten Schulen arbeiten mĂŒssen – und damit sind nicht nur marode GebĂ€ude gemeint, auch personelle EngpĂ€sse, Verwaltungsaufgaben, kleinliche Vorschriften etc. –, erschweren es zwar, sich mit dem Machbaren abzufinden, wenn das WĂŒnschbare so unverzichtbar erscheint. Dennoch sollte man zum Schutz der eigenen Psyche vor Resignation das tĂ€glich Mögliche in Angriff nehmen und sich an Erfolgen erfreuen, statt sich gelĂ€hmt nach dem Unmöglichen zu sehnen. Damit GrĂŒbeln und schlechtes Gewissen nicht dominieren, braucht es den Mut zur Unvollkommenheit.
‱Welche der beschriebenen Herausforderungen erleben Sie im Berufsalltag? Gibt es in Ihrer Schule Innovationsbedarf, der endlich adressiert werden sollte?
‱Welche Herausforderungen können Sie gut in Eigenregie bewĂ€ltigen, welche belasten und ĂŒberfordern Sie, welchen verweigern Sie sich bzw. welche ignorieren Sie?
‱Wo sehen Sie Ansatzpunkte fĂŒr schulinterne Verbesserungen der Arbeitsbedingungen?

1.2 Innovation und Schulentwicklung – eine Anforderung an das berufliche SelbstverstĂ€ndnis

Die Kulturministerkonferenz in Deutschland (KMK) hat in den «Standards fĂŒr die Lehrerbildung» (2014) Kompetenzen formuliert, die fĂŒr die berufliche Ausbildung und den Berufsalltag von Lehrpersonen in Deutschland von besonderer Bedeutung sind. Demnach ...

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