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Wilde Natur - primitives Leben
Die gemalte Anthropologie des Cornelis van Dalem
Felix ThĂŒrlemann
- 122 pages
- German
- PDF
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Wilde Natur - primitives Leben
Die gemalte Anthropologie des Cornelis van Dalem
Felix ThĂŒrlemann
Ă propos de ce livre
Die erste Monographie ĂŒber einen der originellsten niederlĂ€ndischen Maler des 16. Jahrhunderts.Der in Antwerpen ansĂ€ssige Cornelis van Dalem (1530/35â1573) war wie sein Vater TuchhĂ€ndler von Beruf, hatte aber auch das Malerhandwerk erlernt. Anders als den meisten seiner Zunftgenossen wurde ihm eine humanistische Ausbildung zuteil, er besaĂ eine reich ausgestattete Bibliothek und hinterlieĂ ein zahlenmĂ€Ăig bescheidenes, aber ungemein wichtiges Werk. In der Kunstgeschichte wurde van Dalem bislang vor allem als besonders erfinderischer Landschaftsmaler geschĂ€tzt. Die "wilde Natur" mit ihren bizarren Felsformationen, die seine Bilder zeigen, ist jedoch nicht Selbstzweck. Sie bildet den Rahmen fĂŒr Darstellungen unterschiedlicher Formen "primitiven Lebens". Die meist mit Hilfe von Antwerpener Malerkollegen ausgefĂŒhrten Figuren belegen van Dalems Interesse an verschiedenen Phasen der Urgeschichte der Menschheit, am asketischen Leben von Eremiten, aber auch an den BrĂ€uchen der aus dem Osten eingewanderten "Zigeuner". Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen beurteilte er deren Lebensweise nicht negativ, sondern setzte sie in Kontrast zu den prekĂ€ren LebensumstĂ€nden der einheimischen bĂ€uerlichen Bevölkerung. FĂŒr van Dalems rebellischen Charakter spricht die Tatsache, dass er, als Ketzer verdĂ€chtigt, Antwerpen verlassen musste. Als Exilierter verbrachte er die letzten acht Lebensjahre auf einem Landsitz bei Breda.Wilde Natur â primitives Leben ist die erste Gesamtdarstellung dieses Werks. Mit zahlreichen farbigen Abbildungen illustriert, wird das Schaffen des Malers als kohĂ€rentes intellektuelles Projekt prĂ€sentiert. Vor der Folie der in antiken Texten entwickelten Vorstellungen vom Goldenen Zeitalter erscheint van Dalems Werk als eine Anthropologie avant la lettre, als eine Reflexion ĂŒber die Bedingungen fĂŒr ein glĂŒckliches Leben.